Schwarzwald Panoramaradweg – 2. Tag … nach fünf Stunden wieder in Bad Wildbad (3.728 km)

Blick auf Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Der Blick aus dem Fenster beim Frühstück bestätigte leider die schlechte Wettervorhersage – unter fünf Grad und Regen. Deshalb kamen wir auf die Idee, die Sommerbergbahn zu nutzen und die ersten dreihundert Höhenmeter zu sparen.

An der Talstation zogen wir die Regenkleider an und starteten auf ziemlich schlammigen Waldwegen. Gleich nach dem Start gab es einige Steigungen zum warm werden … und dann kam der erste Schnee. Leider wurden die Abschnitte immer länger, auf denen wir schieben mussten.

Schieben im Schnee (Bild: Klaus Dapp)

Schieben im Schnee (Bild: Klaus Dapp)

Liegerad Schieben im Schnee ist richtig unangenehm. Damit das Rad geradeaus fährt, muss die Lenkung gehalten werden, was eine gebückte Haltung nach sich zieht. Das brachte mich dann dazu, auch dort noch zu fahren, wo es eigentlich nicht mehr ging … bis ich dann hingeflogen bin. Zum Glück hat die Klemmung des Lenkers so früh nachgegeben, dass Nichts ernstes passiert ist.

Das gibt Rücken … Liegerad schieben im Schnee (Bild: Antje Hammer)

Das gibt Rücken … Liegerad schieben im Schnee (Bild: Antje Hammer)

Nach mehr als drei Stunden waren wir klatschnass und hatte gerade einmal etwas mehr als zehn der fünfzig Kilometer geschafft. So konnte es nicht weitergehen! Als nächstes versuchten wir auf eine Straße zu kommen. Da mussten wir feststellen, dass der einzige Weg hinunter in ein Tal führte, aus dem wir dann wieder zwei- bis dreihundert Meter hätten aufsteigen müssen.

Das war der Moment, als wir beschlossen, wieder umzukehren. Über Kaltenbronn sausten wir wieder zurück nach Bad Wildbad. Das war zwar einerseits weniger anstrengend … aber dafür unheimlich kalt. Der Name Kaltenbronn hat seinen Grund!

In Bad Wildbad angekommen sind wir erst einmal in eine Crèperie gegangen. Nachdem wir wieder halbwegs warm waren und denken konnten, haben wir ein neues Programm aufgestellt. Wir haben alle geplanten folgenden Übernachtungen storniert – es lebe die Internetbuchung … – und dann bei unserer Unterkunft der Vornacht noch eine Übernachtung reserviert. Da das Zimmer noch nicht fertig war, sind wir bei leichtem Nieselregen durch Bad Wildbad flaniert.

Den späten Nachmittag verbrachten wir dann in den Themen. Im historischen Eberhardbau probierten wir die diversen Bäder und einige der Saunen. Dann war uns endlich wieder richtig warm. Den Abend verbrachten wir wieder in der bewährten Gastwirtschaft. Für die Gespräche am Nebentisch hätten wir eigentlich Eintritt zahlen müssen… da wurde über das neue Auto schwadroniert und der mindestens 70 jährigen Mutter erläutert, dass der Motor auch hochdrehen muss … aber er dabei nicht verreißen darf… wir hatten unseren Spaß auch an den diversen anderen Abenteuergeschichten.

Schwarzwald Panoramaradweg – 1. Tag: Pforzheim – Bad Wildbad (3.698 km)

Enz bei Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Enz bei Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Da haben uns alle für verrückt erklärt, an diesem frühen Ostern in den Schwarzwald zu radeln. Und wir haben in den Wochen vorher doch ziemlich nervös die Webcams und die Wettervorhersagen angeschaut … aber es sah gut aus.

Wir wollten uns in Pforzheim treffen, dem Ausgangspunkt des Schwarzwald Panoramaradwegs. Leider hat die Deutsche Bahn mal wieder alle Register gezogen … erst waren es nur 5 bis 10 Minuten wegen „Störung im Betriebsablauf“ bei Göttingen … und dann ist bei Friedberg auf dem Nebengleis die Oberleitung runtergekommen. Aber das hat sicher nichts mit mangelnder Wartung zu tun und war mindestens höhere Gewalt. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, dass 15 Minuten zum Umsteigen nicht reichen. Auf der anderen Seite habe ich es schon sehr oft erlebt, dass Verspätungen in Karlsruhe wieder eingeholt waren … da ist ja auch Endstation für das Personal … ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Mit einer Stunde Verspätung war es dann vollbracht – wir trafen uns in Pforzheim am Hauptbahnhof. Schnell haben wir uns noch die aktuelle Radkarte der Landesvermessung Baden-Württemberg gekauft – wie gut, dass sich im Internet recherchieren lässt, wo eine Buchhandlung am Weg liegt.

Katholische Kirche in Neuenbürg aus den 1950er Jahren (Bild: Klaus Dapp)

Katholische Kirche in Neuenbürg aus den 1950er Jahren (Bild: Klaus Dapp)

Dann sind wir GPS-geleitet und mit regelmäßigen Blicken auf die Beschilderung zur Enz gefahren und langsam Richtung Bad Wildbad aufgestiegen. Nach dem Frieren auf dem Bahnsteig und dem langen Rumsitzen im Zug war das richtig klasse – auch wenn es ziemlich kühl war. Da war die warme Dusche im Quartier gleich doppelt schön.

Für einen Besuch der bekannten Therme war es uns zu spät … und so haben wir uns einen Platz zum Abendessen gesucht. Ein erstes gutes Zeichen waren die älteren Herrschaften, die uns im Eingang entgegenkamen und im breiten Schwäbisch begrüßten. Und so ging es auch weiter – gewickelte Maultaschen in der Brühe und natürlich mit Kartoffelsalat (den „richtigen“ ohne Majonäse!), dazu einen guten Trollinger Lemberger. So bereiteten wir uns auf den nächsten Tag vor.

Bis auf eine Störung verlief die Nacht angenehm ruhig. Nadine und Flo – uns bis 3:00 Uhr unbekannte Gäste – suchten noch ihr Zimmer und hatten danach noch einigen Spaß miteinander, bis ihre Freunde draußen rumblökten, da sie ihren Schlüssel nicht dabei hatten…

Endlich lieferbar … regional gefördertes Erdöl (3.648 km)

Heimisches Öl aus dem Hessischen Ried - Werbebanner der RheinPetroleum in Riedstadt (Bild: Klaus Dapp)

Heimisches Öl aus dem Hessischen Ried – Werbebanner der RheinPetroleum in Riedstadt (Bild: Klaus Dapp)

Ein bisschen enttäuscht war ich ja schon … weder roch es nach Öl noch waren irgendwelche großen Pumpen oder Aggregate zu höhren. Auf der anderen Seite ist das ja erst die Probeförderung und die Methoden haben sich seit den 1950er Jahren doch geändert, als im hessischen Ried schon einmal nach Öl gebohrt wurde.

Jetzt wird hier besonders hochwertiges Öl mit geringem Schwefelanteil und ohne Schwermetalle gefördert – zum Verbrennen also viel zu schade. Ich bin gespannt, ob es nach der Testphase weitergeht und werde das weiter beobachten … immerhin habe ich ja auch schon nach der Bohrung geschaut. Das jetzige Betriebsgelände sicht doch deutlich aufgeräumter aus.

Produktionsstätte Schwarzbach der RheinPetroleum (Bild: Klaus Dapp)

Produktionsstätte Schwarzbach der RheinPetroleum (Bild: Klaus Dapp)

Danach bin ich noch kurz zum Naturschutzgebiet Kühkopf weitergefahren, um im Hofgut Guntershausen beim Kühkopf-Imker einen leckeren Nusskuchen zu essen und einen Kaffee zu trinken. Dann musste ich rasch wieder heim, um meine „Hausaufgaben“ noch fertig zu bekommen.

Rezension – Tourenführer „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“ (3.589 km)

Cover der Radtourenführers "33 Schönste Radtouren Rhein-Main"(©pmv Peter Meyer Verlag)

Cover der Radtourenführers „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“(©pmv Peter Meyer Verlag)

Der Tourenführer „33 schönste Radtouren Rhein-Main“ beschreibt Touren in Südhessen zwischen Lorsch im Süden und Lich im Norden bzw. Hattenheim bis Aschaffenburg. Zum Taschenbuch mit 224 Seiten gehört zum Komplettpreis von 18 Euro eine 95 x 70cm große Karte.

Unter interessanten Titeln wird in jeder Tour einem oder mehreren Themen nachgegangen. Dazu werden mögliche Besichtigungsstopps gut lesbar erläutert. Für jede Tour wird die Streckencharakteristik erläutert, die Anfahrt per Bahn dargestellt und das Höhenprofil angegeben. Darüber hinaus sind Hinweise zu Einkehrmöglichkeiten und Öffnungszeiten von Museen angegeben. Die Karte gibt einen Überblick über alle Touren und enthält auf der Rückseite eine Beschreibung der Streckenführung.

Höhenprofil der Tour 25 aus dem Radtourenführers "33 Schönste Radtouren Rhein-Main"(©pmv Peter Meyer Verlag)

Höhenprofil der Tour 25 aus dem Radtourenführers „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“(©pmv Peter Meyer Verlag)

Darüber hinaus ist es möglich, die GPS-Daten für die Touren zu erwerben. Alle 33 Touren kosten 18 Euro, einzelne Touren jeweils 99 Cent.

Was mir nach meinen Erfahrungen mit dem Tourenführer gut gefällt

  • Es macht einfach Spaß, die Titel und die jeweiligen Beschreibungen der Tour zu lesen. Neben Grundlagen zu Landschaft und Geschichte sind etliche Hinweise auf das Zeitgeschehen eingestreut.
  • In der Region werden viele spannende Ziele miteinander verknüpft – ich bin sicher, dass auch Alteingesessene noch etwas Neues entdecken können.
  • Die praktischen Hinweise sind wirklich nützlich. Details wie eine Doppelseite im Taschenbuch mit einer Abbildung aller Touren und eine Tabelle mit der Angabe auf welcher Seite die einzelnen Touren zu finden sind, zeigen, dass Autor und Verlag wissen, was sie tun.
  • Sehr erfreulich finde ich, dass die Start- und Endpunkte der Touren per Bahn erreichbar sind. Durch die Hinweise auf Fernradwege sind Verknüpfungen von Touren möglich.
  • Das Herunterladen des (kostenpflichtigen) GPS-Tracks funktioniert einfach.
  • Dank der Hinweise im Tourenführer und auf der Internetseite ist eine Rückmeldung einfach möglich. Auch wenn die Rückmeldungen nur einen kleinen Teil der Informationen für eine mögliche Neuauflage sind, halte ich einen solchen Kommunikationskanal für wichtig.

Was meiner Meinung nach verbessert werden sollte:

  • Die Karte ist für mich lediglich als Übersicht nutzbar – dazu reicht mir aber eigentlich die Doppelseite im Taschenbuch. Es ist aus meiner Sicht ziemlich unpraktisch, dass die Karte ganz aufgefaltet werden muss, damit Karte oder Streckenbeschreibungen lesbar sind. Darüber hinaus ist die Karte so stark generalisiert, dass es an kritischen Stellen nicht möglich ist, eine richtige Abzweigung zu finden.

Zu diesem Thema habe ich vom Peter Meyer Verlag folgenden Hinweis bekommen: Die Größe der Karte ist dem Gebiet geschuldet, das wir vollständig abbilden wollten. Eine detailliertere Karte hätte sie noch weiter vergrößert. Für die genaue Streckenführung ist das Tourtelegramm nutzbar, daher ist die Karte in erster Linie zur Übersicht gedacht.

  • Der Hinweis auf die GPS-Daten auf der Rückseite ist zumindest missverständlich. Bei der Formulierung „GPS-Daten für MTB- und Freizeittouren zum Herunterladen“   komme ich nicht auf die Idee, dass die Touren Geld kosten. So sehr ich nachvollziehen kann, dass hier erbrachte Arbeit bezahlt werden soll – das sollte deutlicher werden. Über den Preis lässt sich sicher ausgiebig diskutieren – ein Zuschlag von 100% ist schon happig.

Zu diesem merkt der Peter Meyer Verlag an: Damit sind weitere GPS-Daten gemeint, nicht die zum Buch gehörigen. Den Hinweis auf die GPS-Daten zu den im Buch beschriebenen Touren finden Sie auf Seite 10.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, zukünftig ganz auf die Karte zu verzichten und die Tourenbeschreibungen in das Taschenbuch mit aufzunehmen – oder noch besser zum Download anzubieten.
  • Gerade mit zunehmender E-Mobilität wären auch hierzu Hinweise wie beispielsweise auf Ladestationen sinnvoll. Aber auch andere Zusatzinformationen wie die Befahrbarkeit mit einem Trike wäre meiner Meinung nach sinnvoll – gleichzeitig verstehe ich die Argumentation von Alexander Kraft, dass dadurch auch zusätzlicher Aufwand entsteht.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Autor Alexander Kraft für das Gespräch über die Entstehung des Tourenführers, an Catherine Knauf von der Agentur Literaturtest für die Vermittlung der Bildrechte und dem Peter Meyer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplars und die Erlaubnis, die Bilder nutzen zu dürfen.

P.S. Vielleicht irritiert die Kilometerangabe bei diesem Beitrag noch mehr als sonst. Ich habe mir vorgenommen, vor jedem Blogbeitrag mindestens eine kleine Runde zu fahren … das sind auf meiner Heimstrecke ca. 20 Kilometer. Leider bin ich heute nicht rechtzeitig weggekommen und so hat es mich der Regen noch innerhalb des Stadtgebiets erwischt. Nach 30 Minuten unter dem Vordach bei einem Supermarkt habe ich dann eine Regenpause genutzt und bin schnell heimgefahren.

Erfahrungen – „33 schönste Radtouren Rhein-Main“ (3.584 km)

Grasshopper vor der Ausstellung des Weltkulturerbes Messel (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper vor der Ausstellung des Weltkulturerbes Messel (Bild: Klaus Dapp)

Wie lässt sich ein Radroutenführer rezensieren – meiner Meinung nach nur durch eigene „Erfahrung“. Deshalb habe ich mir aus dem Führer eine Tour in der Nähe von Darmstadt rausgesucht und den Text gründlich gelesen.

Unter dem schönen Titel „Vom Museum zum Original“ ist eine Tour vom Frankfurter Senckenberg-Museum über die Grube Messel nach Darmstadt beschrieben. Spätestens nach der Lektüre der Beschreibung der Tour wird auch der Titel klar: Das Senckenberg-Museum ist eine der wichtigsten Forschungsinstitutionen, die in der Grube Messel forscht.

Die Route kombiniert interessante Besichtigungsstopps und führt vom Senckenberg-Museum über die Grube Messel nach Darmstadt. Dort werden als besondere Sehenswürdigkeiten das Jagdschloss Kranichstein, das Jugendstil-Ensemble auf der Mathildenhöhe, die Rosenhöhe und der Große Woog vorgestellt. Leider fehlt ein Hinweis auf das Hessische Landesmuseum, in dem das bekannteste Fundstück, das Messeler Urpferdchen, ausgestellt wird. Auch wenn die Sanierung des Landesmuseums erst 2015 abgeschlossen wurde und der Autor nicht wissen konnte, wie gut die Neugestaltung der Mineralien- und Urzeitabteilung gelingen wird, ist dies ein Versäumnis, das unbedingt bei einer Neuauflage korrigiert werden muss…was so auch vorgesehen ist.

Mit dieser Vorbereitung habe ich Karte und Buch eingepackt und bin auf direktem Weg zur Grube Messel geradelt – von dort wollte ich dann dem Tourenvorschlag nach Darmstadt folgen.

Blick auf die Grube Messel (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Grube Messel (Bild: Klaus Dapp)

An der Grube Messel wollte ich noch einmal auf die Karte schauen und einerseits die Stecke verinnerlichen – ich kann mir Muster viel besser merken als Namen – und andererseits die Tourenbeschreibung lesen. Das war ein mühsames Unterfangen. Die Karte muss vollständig entfaltet werden. So versuchte ich zur Belustigung der anderen Besucher die 95 x 70 cm große Karte im Wind so zu halten, dass ich die Strecke sehe und auf der Rückseite die Beschreibung lesen kann. Die Karte ist jedoch so generalisiert, dass ich die exakte Abzweigung auf den richtigen Waldweg nicht abschätzen konnte und dann hatte ich auch noch das Pech, dass die detaillierte Beschreibung der Tour hier lediglich den Vermerk hatte „zurück zu Abzweig Kranichstein“. Nach einigen Ehrenrunden kam ich dann endlich zum Abzweig und sauste dann zum Jagdschloss Kranichstein. Und dann konnte ich mich Dank des gut lesbar geschriebenen Textes im Tourenführer gut in alte Zeiten zurückversetzen: „so konnten die Gespielinnen Tee trinken und trotzdem schauen, wie die Herren im Wald die Sau rausließen“.

Jagdschloss Kranichstein (Bild: Klaus Dapp)

Jagdschloss Kranichstein (Bild: Klaus Dapp)

Zurück in Darmstadt habe ich mich dann erst einmal verfahren – ich habe ein „nicht“ überlesen. Im zweiten Versuch hat es dann geklappt. Für die praktische Nutzung bräuchte ich eine einfacher zu greifende Tourenbeschreibung – oder gleich den GPS-Track.

Blick auf die Mathildenhöhe in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Mathildenhöhe in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Als Bilanz dieser Tour bleibt festzuhalten:

Die Route hat einen interessanten Verlauf und führt zu interessanten Stellen. Es macht Spaß, die Beschreibung der Sehenswürdigkeiten zu lesen und sie gibt auch Hinweise auf interessante Kleinigkeiten. Dabei werden nicht nur historische Hintergründe angedeutet, sondern auch aktuelle Bezüge hergestellt. Die Hinweise zu Öffnungszeiten und Einkehrmöglichkeiten sind noch aktuell und auch die Hinweise auf die Ausstiegsmöglichkeiten zu Bahnhöfen stimmen. Etwas problematisch ist der Verweis auf die Odenwaldbahn, um nach Frankfurt zurückzufahren. Lediglich alle zwei Stunden fährt am Wochenende ein Zug direkt nach Frankfurt und die Möglichkeiten, ein Fahrrad mitzunehmen, sind oft ausgeschöpft. Hier wäre ein Verweis auf den Darmstädter Hauptbahnhof sicher sinnvoll. Von da fahren halbstündlich S-Bahnen und stündlich Regionalbahnen, so dass die Chance mitzukommen wesentlich größer ist.

Der lange Weg zum Buch – Erste Annäherung an den Radtourenführer „33 schönste Radtouren Rhein-Main“ (3.564 km)

Alexander Kraft, Autor und Pressesprecher von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Alexander Kraft, Autor und Pressesprecher von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Im Kladdentext liest es sich ganz einfach: „Alexander Kraft … ist Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Seit 1998 betreut er dort die beliebten »Mountainbike-Touren«, die es als GPS-Dateien auf der Internetseite des Verlags gibt. Nun hat er sein StVO-gemäßes Rad gesattelt und führt auf Rad- und Abwegen rund um Frankfurt und quer durchs Rhein-Main-Gebiet“.

Alle, die schon einmal einen Text geschrieben haben, können sich denken, dass es ganz so einfach doch nicht war. Dankenswerter Weise erläuterte mir Alexander Kraft bei meinem Besuch bei HP Velotechnik in Kriftel ein paar Hintergründe. Selber wusste ich schon, dass es die Frankfurter Rundschau seit 2013 in der Form nicht mehr gibt. Dieses Drama der Presselandschaft will ich hier nicht weiter kommentieren…

Als begeisterter Mountainbiker hat Alexander Kraft bis 2013 im Freizeit-Teil der Frankfurter Rundschau regelmäßig Mountainbike-Touren geschrieben. Diese waren auch klar auf Mountainbiker ausgelegt, was sich von der entsprechenden Streckenauswahl bis zur Beschreibung der Schlüsselstellen hinzog.

Es war deshalb klar, dass ein Tourenführer etwas ganz anderes sein musste, als eine Sammlung der „Rundschau-Touren“. Ziel war es, thematisch attraktive Ziele zu finden, die in der gesamten Rhein-Main-Region verteilt sind. Die Strecken mussten dabei so ausgewählt werden, dass sie auch für sportlich nicht zu ambitionierte Menschen geeignet sind. Ein weiteres Kriterium war eine landschaftlich interessante Streckenführung, möglichst ohne Passagen an oder gar auf viel befahrenen Straßen.

Das waren einige Prämissen für das Buchprojekt. Dazu kam ein begrenztes Budget. Als Lesetipp kann ich die Firmengeschichte des Peter Meyer Verlags empfehlen, die Wurzeln in der „Öko-Szene“, die Wendungen durch die Liebe, die Finanzkrise und die Auswirkungen des Baus der europäischen Zentralbank sind nur einige Stichworte.

Cover des Radtourenführers "33 Schönste Radtouren Rhein-Main"(©pmv Peter Meyer Verlag)

Cover des Radtourenführers „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“(©pmv Peter Meyer Verlag)

Zurück zur Entstehung des Tourenführers: Alexander Kraft konnte nicht nur seine umfangreiche Ortskenntnis durch seine Mountainbike-Touren einbringen, sondern auch von der Zusammenarbeit von Frankfurter Rundschau, Peter Meyer Verlag und dem Regionalpark Frankfurt Rhein-Main profitieren.

Eine Herausforderung war die Frage, welche Wegweisung Tourenradler brauchen. Während bei Mountainbikern GPS-Geräte schon lange zum Standard gehören, musste ein Kompromiss aus Kosten und Aufwand einerseits und Ansprüchen an Karten andererseits gefunden werden. Herausgekommen ist eine eher generalisierte Karte als Übersicht über die Touren und eine stichwortartige Wegbeschreibung. Diese Beschreibung ist jeweils für die Richtung der Route optimiert – dadurch lässt sie sich auch nicht einfach umdrehen.

Letztendlich hat es von der Idee zum fertigen Buch gute zehn Jahre gedauert. Da war es sicherlich noch erfreulicher, dass nur ein Jahr nach der ersten Auflage schon im Jahr 2012 die zweite Auflage erscheinen konnte. Diese Chance wurde genutzt und die Karte um zusätzliche Informationen, wie die Namen von Waldschneisen, ergänzt, um die Nutzbarkeit zu verbessern. Außerdem wurden Informationen zu Kombinationsmöglichkeiten mit den Fernrouten (z.B. Hessischer Radfernweg R6, R8) oder dem Main-Radweg ergänzt – verbunden mit dem Vermerk, dass sich die beschriebenen 33 Touren nicht immer auch in die andere Richtung fahren lassen.

An dieser Stelle ein großer Dank an Alexander Kraft, der sich so viel Zeit für mich genommen hat. Das Gespräch hat mich noch einmal richtig motiviert, die eigentliche Rezension zu schreiben.

Der Rüpelradler … ein Thema auch auf der Cortège 2016 in Basel (3.524 km)

Der Baselisk als Rüpelradner (Bild: Klaus Dapp)

Der Baselisk als Rüpelradner (Bild: Klaus Dapp)

Eine Woche nach der Fasnacht in Deutschland geht es in Basel richtig los (Hintergrundinfos).  Auf den Morgenstreich habe ich auf Grund meiner Erkältung verzichtet, aber den Umzug wollte ich mir nicht entgehen lassen. Durch die Routenführung herrscht in der gesamten Basler Innenstadt eine tolle Stimmung und die Mischung aus Gugge-Musik, Pfeiffern und Trommler macht einfach Spaß.

Wie in jedem Jahr gab es wieder tolle Wagen und Themen, die von den Gruppen aufgegriffen wurden. Völlig genial fand ich die Gruppe PEGIDA „Patriotischi Extremfasnächtler gege d’Infiltrierig durch Asyllandschäftler“. Da musste eigentlich dem letzten Deppen klar werden, wie bescheuert das ist … leider war da der Akku meiner Kamera leer.

Der Rüpelradler (Bild: Klaus Dapp)

Der Rüpelradler (Bild: Klaus Dapp)

Wie jedes Jahr war die Verkehrspolitik ein Thema. Einerseits wurde der Rüpelradler (mit E-Unterstützung) thematisiert … ich habe davon in Basel eigentlich noch keinen gesehen.

Uns natürlich wurde auch die Aktive Fahrradpolitik der Stadt kritisiert …

Kritik an der Verkehrspolitik in Basel (Bild: Klaus Dapp)

Kritik an der Verkehrspolitik in Basel (Bild: Klaus Dapp)

… einige Autofahrer sind immer noch sauer, dass sie nicht mehr in die Innenstadt fahren dürfen … Es bleibt zu hoffen, dass Dr. Wessels weiter Kurs hält und die Stadt weiter an Lebensqualität gewinnt.

 

Besuch bei der NSA (3.504 km)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Da kürze ich mal meine Trainingsrunde wegen eine blöden Erkältung ab … und schon lande ich bei der NSA.

Darmstadt hat so einige eher nur in Fachkreisen bekannte Besonderheiten wie den Jugenstil der Weltausstellung auf der Mathildenhöhe oder die Europäische Weltraumorganisation. Und nachdem die amerikanischen Streitkräfte abgezogen sind gibt es nur noch eine kleine vom US-Militär genutzte Liegenschaft: den Dagger-Komplex.

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Da ich wie immer meine Foto dabei hatte , wollte ich mir die Gelegenheit doch nicht entgehen lassen. Immerhin hatte ich so ein kleines Erlebnis auf meiner kleinen Bewegungsrunde.

 

Jahresinspektion (3.486 km)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Laut Wartungsplan von HP Velotechnik sind einmal im Jahr oder alle 3000 km diverse Wartungsarbeiten durchzuführen. Dazu gehört auch ein Ölwechsel der Rohloff Nabe (jährlich bzw. alle 5000 km) und die Überprüfung diverser Lager. Außerdem wurde der verstellbare Sitzanschlag montiert und eine größere Unterlegscheibe an der Befestigung des Schutzblechs montiert, damit der Dreck nicht zum Befestigungsloch rausspritzt. Darüber hinaus mussten die Bremsbeläge bei beiden Scheibenbremsen getauscht werden.

So konnte ich meinen Grasshopper bei Fahrrad Claus in Trebur sauber, knarz- und quietschfrei wieder abholen. Dabei wurde ich allerdings auf Schäden an der Vorderradgabel hingewiesen. Unter den Silikonschützern hat sich offensichtlich der berüchtigte Griesheimer Sand angesammelt und dann bei jeder Federung an der Gabel geschmirgelt. Das hätte ich wohl viel öfter saubermachen müssen… im nächsten Jahr ist mindestens eine Gabelwartung fällig. Und zu den sonstigen Vorsätzen für 2016 kommt auch noch dazu: „Die Gabel regelmäßig saubermachen“.

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Zu Hause angekommen, musste ich leider feststellen, dass auch der Versuch durch langsames Durchfahren von Pfützen Schlimmeres zu verhindern, nicht geholfen hat. Der Griesheimer Sand hat wieder einmal voll zugeschlage. Dabei bin ich zum größten Teil auf asphaltierten oder betonierten Wegen unterwegs gewesen… allerdings waren diverse Bauern schon kräftig aktiv und das bleibt meist nicht ohne Folgen. Ich werde wohl meine guten Vorsätze bald umsetzen müssen.

Gegen den Wind … auf dem Weg zur Jahresinspektion (3.456 km)

Stürmischer Morgen im Hessischen Ried (Bild: Klaus Dapp)

Stürmischer Morgen im Hessischen Ried (Bild: Klaus Dapp)

Da wollte ich rasch zur Inspektion meines Rades düsen … und musste kräftig mit dem Wind kämpfen. Da ich einen engen Zeitplan hatte, habe ich ziemlich zugetreten. So war mir trotzt fünf Grad schnell ziemlich warm. Aber das war die Gelegenheit meine neue Radunterhose für kalte, windige Tage zu testen. Davon demnächst einmal mehr.

Einstellbarer Sitzanschlag (Bild: Klaus Dapp)

Einstellbarer Sitzanschlag (Bild: Klaus Dapp)

Leider habe ich weder eine gescheite Werkstatt noch Zeit, mal richtig liebevoll zu schrauben. Deshalb liegen die einstellbare Sitzanschläge noch immer hier rum. Im Rahmen der Inspektion mit Ölwechsel der Rohloff Narbe sollen die jetzt mit angebracht werden.

Ein weiterer Punkt ist das Schutzblech … auch wenn ich langsam fürchte da einen Fetisch zu entwickeln. Nach dem Austausch des gebrochenen Schutzblechs und der Anpassung an die schmaleren Reifen ist die Situation schon viel besser geworden und es spritzt weniger Dreck in der Gegend rum. Aber so richtig zufrieden bin ich immer noch nicht. Der feine Sand im Ried ist eine echte Herausforderung. Einen Punkt zur Verbesserung habe ich noch gefunden. An einer Stelle der Befestigung des Schutzblechs muss noch eine Unterlegscheibe hin. Auch wenn das nur ein kleines Loch ist … die Sauerei kommt durch. Auch das habe ich für die Inspektion in Auftrag gegeben. Ansonsten möchte ich in der Garantiezeit zumindest die von HP Velotechnik vorgesehenen Wartungsarbeiten machen lassen. Ich bin gespannt, ob nächste Woche dann Alles noch besser ist… und um wieviel Geld ich dann ärmer bin.

Dreck an der Befestigung des hinteren Schutzblechs (Bild: Klaus Dapp)

Dreck an der Befestigung des hinteren Schutzblechs (Bild: Klaus Dapp)