Der Blick aus dem Fenster beim Frühstück bestätigte leider die schlechte Wettervorhersage – unter fünf Grad und Regen. Deshalb kamen wir auf die Idee, die Sommerbergbahn zu nutzen und die ersten dreihundert Höhenmeter zu sparen.
An der Talstation zogen wir die Regenkleider an und starteten auf ziemlich schlammigen Waldwegen. Gleich nach dem Start gab es einige Steigungen zum warm werden … und dann kam der erste Schnee. Leider wurden die Abschnitte immer länger, auf denen wir schieben mussten.
Liegerad Schieben im Schnee ist richtig unangenehm. Damit das Rad geradeaus fährt, muss die Lenkung gehalten werden, was eine gebückte Haltung nach sich zieht. Das brachte mich dann dazu, auch dort noch zu fahren, wo es eigentlich nicht mehr ging … bis ich dann hingeflogen bin. Zum Glück hat die Klemmung des Lenkers so früh nachgegeben, dass Nichts ernstes passiert ist.
Nach mehr als drei Stunden waren wir klatschnass und hatte gerade einmal etwas mehr als zehn der fünfzig Kilometer geschafft. So konnte es nicht weitergehen! Als nächstes versuchten wir auf eine Straße zu kommen. Da mussten wir feststellen, dass der einzige Weg hinunter in ein Tal führte, aus dem wir dann wieder zwei- bis dreihundert Meter hätten aufsteigen müssen.
Das war der Moment, als wir beschlossen, wieder umzukehren. Über Kaltenbronn sausten wir wieder zurück nach Bad Wildbad. Das war zwar einerseits weniger anstrengend … aber dafür unheimlich kalt. Der Name Kaltenbronn hat seinen Grund!
In Bad Wildbad angekommen sind wir erst einmal in eine Crèperie gegangen. Nachdem wir wieder halbwegs warm waren und denken konnten, haben wir ein neues Programm aufgestellt. Wir haben alle geplanten folgenden Übernachtungen storniert – es lebe die Internetbuchung … – und dann bei unserer Unterkunft der Vornacht noch eine Übernachtung reserviert. Da das Zimmer noch nicht fertig war, sind wir bei leichtem Nieselregen durch Bad Wildbad flaniert.
Den späten Nachmittag verbrachten wir dann in den Themen. Im historischen Eberhardbau probierten wir die diversen Bäder und einige der Saunen. Dann war uns endlich wieder richtig warm. Den Abend verbrachten wir wieder in der bewährten Gastwirtschaft. Für die Gespräche am Nebentisch hätten wir eigentlich Eintritt zahlen müssen… da wurde über das neue Auto schwadroniert und der mindestens 70 jährigen Mutter erläutert, dass der Motor auch hochdrehen muss … aber er dabei nicht verreißen darf… wir hatten unseren Spaß auch an den diversen anderen Abenteuergeschichten.