In der Regel verwende ich Karten zur Vorbereitung von Touren. Für die Etappen von Ulm zum Bodensee sowie vom Bodensee nach Ulm war der Weg durch die Fernradwege vorgegeben. Deshalb habe ich nur für den Bereich des Bodensees Karten besorgt. Mir standen dadurch die Kompass-Karte Bodensee (Nr. 3113, ISBN 978-3-85026-279-8, 7,99 Euro) und die Kümmerly-Karte Bodensee – Thurgau (Nr. 2, ISBN 978-3-25900-519-4, 25,95 Euro) in den jeweils neuesten Ausgaben zur Verfügung.
Die Karten verfolgen unterschiedliche Konzepte:
- die Kompass Karte will das Radnetz und vor allem die Fernradwege darstellen. Die Karte ist explizit auf die Nutzung während der Tour ausgelegt, was durch die wasserfeste Ausführung unterstrichen wird.
- die Kümmerly Karte will die Fernradwege und darüber hinaus wenig befahrene Straßen und Wege darstellen.
In beiden Karten werden Steigungen durch Symbole und die Höhen durch Höhenlinien dargestellt. Die KOMPASS ist im Maßstab 1:70.000 und die Kümmerly Karte im Maßstab 1:60.000 dargestellt. Mit beiden Angaben lässt sich leider keine einfach Kopfrechnung machen wie bei den Maßstäben 1:100.000 bzw. 1:50.000. Es ist mir schleierhaft, wo diese merkwürdigen Maßstäbe herkommen. Für eine intensive Nutzung halte ich sie nicht sinnvoll. Der Platzgewinn gegenüber dem Maßstab 1:50.000 rechtfertig meiner Meinung nach den Verzicht auf eine einfache Berechenbarkeit der Strecken nicht.
Die Darstellung der Wege variiert im deutschen Teil deutlich, da die Kümmerly-Karte einen Teil der beschilderten Radrouten nicht enthält. Dafür sind wenig befahrene Straßen gekennzeichnet, die in der KOMPASS-Karte nicht aufgenommen sind, da sie nicht zum Radnetz zählen. In der Schweiz sind die KArten wesentlich ähnlicher, da hier die Kümmerly-Karte die Kantonale und nationale Velowege (Veloland Schweiz) enthält die zumindest im von uns genutzten Bereich zwischen Rohrschach und Österreich ein dichtes Netz bilden.
Die Kümmerly-Karte enthält trotz des etwas detaillierten Maßstabes weniger Informationen zu Sehenswürdigkeiten. Insgesamt halte ich die Kompass-Karte für meine Zwecke als besser geeignet, da darin die beschilderten Radrouten weitgehend enthalten sind. Für die Nutzung auf der Tour ist das wetterfeste Material wirklich eine gute Idee … vom Umweltaspekt einmal abgesehen, aber so viel Papier wird für die Kartenproduktion nicht verwendet. Massiv stört mich der Maßstab und der damit verbundene Verzicht auf etliche Informationen der 1:50.000er Karten, die meiner Meinung nach für die Oriertierung auf einer Tour hilfreich sein können.