Nach den Ankündigungen des Wetterberichts beschlossen wir, das erste Stück zwischen Darmstadt und Mainaschaff mit dem Zug zu fahren. Leider nervte ein übereifriger Zugbegleiter, der sich an der Länge des Pinos störte. Nachdem er – 10 Minuten vor Abfahrt – rumlamentierte, schlug ich vor, dass wir in ein anderes Radabteil umzogen. Da lamentierte er aber nur weiter über grundsätzliche Beförderungsbedingungen usw.. Eine Minute vor Abfahrt sollten wir dann doch umziehen. Im neuen Abteil musste dann noch mehrfach von ihm rumlamentiert werden, dass das eine letztmalige Ausnahme sein… nun ja, vielleicht war das ja seine Auffassung davon, die Menschen durch direkte Ansprache nach Corona wieder in den ÖPNV zurückzuholen.
In Mainaschaff stellten wir dann fest, dass zwar den Bahnsteig wie von der DB Auskunft angegeben barrierefrei zu erreichen ist, der Ausstieg aus dem Zug aber leider nicht barrierefrei ist…
Froh wieder auf dem Rad zu sitzen, fuhren wir Richtung Main. Auf dem Samstag Vormittags schon rege genutzten Mainradweg fuhren wir weiter nach Aschaffenburg.
Durch Aschaffenburg fuhren wir in den Spessart. Neben einigen großzügigen Radstreifen wurden wir teilweise auch über abenteuerliche „Schutzstreifen“ geführt. Die Fahrt bis Laufach war wegen des Verkehrs etwas nervig, aber wir kamen voran und in Laufach fanden wir sogar eine offene Konditorei, in der wir einen Kaffee bekamen.
Nach Laufach fuhren wir ein Stück auf der Straße und bogen dann auf einen Waldweg ab. Der war landschaftlich sehr schön, aber auch nicht ganz einfach zu fahren. Der letzte Anstieg war so steil, dass wir uns mit letzter Kraft und letzten Strom kettenrasselnd vorankämpften.
Dafür ging es dann bis Rothenbuch quasi nur noch bergab. In Rothenbuch schauten wir uns das ehemalige Schloss und die Zehntscheuer an. Die Waldwirtschaft im Spessart muss einmal sehr lukrativ gewesen sein. Laut Wikipedia hat die Gemeinde auch heute keine pro-Kopf-Verschuldung.
An unserem Hotel wurden wir nett begrüßt. Das Pino durfte in die Garage hinter das Motorad des Sohns des Hauses, der uns den Weg zeigte und nett begrüßte. Nach einem leckeren späten Mittagessen haben wir einen schönen Mittagsschlaf gemacht.
Abends gab es dann sogar etwas blauen Himmel und Sonne zu sehen. Der Ort ist so ruhig, dass wir sogar Schafe von einer entfernten Weide gehört haben. Ich bin gespannt, was wir Morgen von einem der bedeutensten Eichenwäldern in Deutschland und vom Hafenlohrtal sehen werden, das fast zu einem Trinkwasserspeicher für Würzburg geworden wäre.