Am nächsten Morgen wurden wir mit einem ausgiebigen „Continental“-Frühstück verwöhnt. Da die Entfernung nach La-Rochére nur wenige Kilometer beträgt, beschlossen wir die ältestes Glasfabrik Frankreichs, die seit 1475 besteht, zu besuchen. Wir kamen uns fast vor wie im Schwarzwald, Tannenbäume, Hügel, Bäche und eine kleine Siedlung mit Glashütte. Die liegt aus heutiger Sicht ziemlich ungünstig, da außer Wasser alle anderen Grundstoffe dort hintransportiert werden müssen. Bei der Gründung stand mit dem Wald die notwendige Energie zur Verfügung. Wir schauten zu, wie Glas geblasen wird. Es ist immer wieder faszinierend. In einem Museum wird moderne Glaskunst gezeigt. Das Gebäude ist in einen kleinen japanischen Garten eingefügt und hat so einen ganz besonderen Charakter.
Interessant finde ich, dass neben Produkten für den Haushalt auch Glasbausteine für den Bau hergestellt werden. In der Verkaufsausstellung entschied ich mich für eine kleine Glasschüssel … und durfte dann nicht mehr über die Likörgläser der Herzallerliebsten lästern.
Von La-Rochére fuhren wir zurück an den Kanal der Vogesen. Der zweigt in Corre von der Saône ab und führt zur Mosel. Die erste Begegnung mit dem Kanal hatten wie an der Drehbrücke in Selles, die auch heute noch per Hand bedient wird.
Im Höhenprofil lässt sich gut nachvollziehen, wie wir schrittweise von Schleuse zu Schleuse mit dem Kanal bis kurz hinter Girancourt aufgestiegen sind.
In Epinal erfolgt dagegen ein schneller Abstieg, bei dem die Schleusen in dichter Folge liegen und teilweise ineinander übergehen.
In Epinal erreichten wir unser Hotel in der Nähe vom Bahnhof. Nach einer kurzen Dusche wollten wir eigentlich nur noch kurz etwas essen gehen. Dabei kamen wir in ein USA Festival Musik mit Straßenkreuzern und Trucks, Sqaredance und Cheerleading. Die ganze Stadt hatte Spaß – und ich keinen Foto dabei… aber eine solche Atmosphäre lässt sich mit ein paar Bildern sowieso nicht einfangen.