Obwohl ich jetzt alleine unterwegs war, brauchte ich doch genau so lange wie sonst, um mein Zeug zusammenzutragen. Ein Grund dafür war, dass ich wegen des Regens viel mehr ausgepackt hatte als sonst und ich merkte doch, dass die gestrige Fahrt ziemlich viel Kraft gekostet hat. Dabei hatte ich weniger „Bein“ als befürchtet. Aber insgesamt war ich ziemlich müde.
Das änderte sich erst durch den Kaffee zum Frühstück. Als Unterhaltungsprogramm gab es auf der anderen Straßenseite drei Handwerker (vielleicht waren es aber auch völlige Amateure), die sich eine gute halbe Stunde damit beschäftigten, einen kleinen Hubsteiger in Stellung zu bringen, ohne die Straßenbeleuchtung runterzureißen und Fenster einzuschlagen. Als sie die Position endlich hatten, fuhren sie alles ein, da sie das Werkzeug nicht im Korb hatten … und dann wurde auch noch ein Parkplatz frei, von dem aus sich das Ziel viel besser erreichen ließ…
In Karlsruhe besorgte ich mir noch statt des üblichen Baguettes zwei Laugenstangen und dann ging es los. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich dann Richtung Darmstadt. Da ich schon einmal zwischen Karlsruhe und Darmstadt gefahren bin, kannte ich den Weg aus Karlsruhe heraus noch gut und fuhr auf asphaltierten Wegen bis zum ehemaligen Kernforschungszentrum.
Danach ging es auf gut ausgebauten Waldwegen weiter. Mittagspause machte ich in Altlußheim am Rhein und schaute mit an, wie dreckig das Rad trotz einiger Fahrtstrecke noch immer war.
An der Gemeindegrenze von Heppenheim erreichte ich Hessen. Auch wenn die Beine müder wurden, gab mir das noch einmal Schwung. Als nach 113 gefahrenen Kilometern an der Wendeschleife der Straßenbahn schon die Bahn in Richtung Darmstadt stand, wurde ich schwach und fuhr bis Darmstadt-Eberstadt mit. Beim üblichen Andrang an der Haltestelle dort stieg ich wieder aus und fuhr die letzten sieben Kilometer wieder per Rad. Damit machte ich die letzten Kilometer auf die 1.300 pannenfreien Kilometer voll – eine tolle Radtour war zu Ende.