Nach einem leckeren Frühstück bedankten wir uns für den tollen Abend und machten uns auf den Weg. In Saint-Jean-De-Losne fließt der „Canal de Bourgogne“ in die Saône, der für den Freizeitverkehr eine große Bedeutung hat. An der dortigen Schiffahrtskirche Saint-Jean-Baptiste trafen wir zufällig unsere Gastgeber der letzten Nacht.
Weiter auf dem Weg kamen wir an den Abzweig des „Canal Rhône-Rhin“ der „direkt“ nach Mulhouse führt und von dort weiter bis zum Rhein kurz vor Basel. An der Abzweigung trafen wir eine Familie mit dem Pino Stufentandem, die einem Schiff beim Schleusen zusah. Wir folgten dem Kanal eine Weile und freuten uns über den beschatteten Weg. Nach kurzer Zeit mussten wir wieder Richtung Saône abbiegen. An dieser fuhren wir weiter bis zum Verbindungskanal nach Auxonne. Dort setzten wir uns in den Schatten an einer Schleuse und schauten während dem Mittagessen dem Schleusen zu.
Das machte viel Spaß, da dort wohl ausschließlich Freizeitkapitäne unterwegs sind. Es gibt dann oft das typische Bild von „Vadder“ am Steuer und „Mudder“ als Hilfspersonal. Leider mussten wir dann doch weiter als eines der Schleusentore sich nicht mehr öffnete und eine resolute Belgierin des Wartens auf ein Boot mit neuseeländischer Besatzung überdrüssig war und ins Geschehen eingriff, indem sie den Service von Voies navigables de France anforderte.
Darauf wollten wir dann nicht mehr warten und fuhren weiter am Verbindungskanal entlang nach Auxonne. Dort besichtigten wir die alte Burg, die von Ludwig dem 11. als Machtsymbol erbaut und in den folgenden Jahrhunderten immer weiter an die Entwicklung der Militärtechnik angepasst wurde. Zuletzt diente die Burg im Ersten Weltkrieg als Feldlazarett. In der Stadt befinden sich bis heute noch Kasernen.
Der weitere Weg verlief bis auf einen größeren Umweg entlang der Saône. So konnten wir die zunehmende Zahl an Freizeitkapitänen in Leihbooten beobachten – und das obwohl die Hochsaison noch gar nicht begonnen hat. Bei der zunehmenden Wärme waren wir froh, als wir in Pointailler-sur-Saône ankamen und gleich duschen konnten. Anschließend machten wir eine kleine Runde durch den Ort und besorgten wir uns noch ein paar Kleinigkeiten zum Essen und eine Flasche Cidre doux (ja, den süßen). Nach einer Pause an der Saône setzten wir uns in den Garten der Unterkunft. Während die Herzallerliebste las, strickte und schlief, machte ich mich an diesen Text.
Nach dem Abendessen schliefen wir bald ein. Das Fahren bei fast 30 Grad ist doch anstrengend und lässt im kühlen Zimmer gut schlafen.