Nach einem üppigen Frühstück brachen wir nach Montélimar auf. Diesmal deutlich einfacher an dem Jabron, einem Zufluss der Rhone entlang und damit gemütlich leicht bergab. Schon bald erreichten wir den Rhone-Radweg wieder. Es macht wirklich Spaß auf diesem toll ausgebauten Wegen zu fahren. Ab und an nerven ein paar enge Drängelgitter oder Pfosten. Nach dem Unfall im letzten Jahr fuhren wir beide immer sehr vorsichtig. Trotzdem habe ich mir fast den Spiegel abgefahren und die Herzallerliebste ist auch einmal mit der Tasche hängen geblieben.
An einigen Stellen ist schon ein Radweg angelegt, der noch nicht einmal im offiziellen GPS-Track enthalten ist. Das waren immer positive Überraschungen. Besonders beeindruckend war der Blick auf die Festung von Rochemaure aus dem 12. Jahrhundert und die Brücke über die Rhone. Diese wurde 2013 für den Radverkehr als Hängebrücke (Passarelle himalayenne) innerhalb der alten Brücke neu gebaut.
Mit dazu gehört in Frankreich bei einer Fahrt an einem großen Fluss natürlich auch der Blick auf ein Atomkraftwerk. Es ist wirklich erschreckend wie einseitig die Energiepolitik noch immer ausgerichtet ist. Die Mittagspause konnten wir an einem speziell für Radtouristen eingerichteten Rastplatz machen. Oft führte die Fahrt durch Obstplantagen. Als Kompromiss mit den Bauern hat sich das Departement wohl verpflichtet Zäune und Verbotsschilder gegen die diebischen Radreisenden auszustellen…
Trotz der schönen Landschaft und den meistens sehr guten Wegen waren wir froh, als wir am Nachmittag unsere Unterkunft in Valence erreichten. Der fast durchgehende Gegenwind des Mistral mit Böen bis zu 60 km/h war doch ziemlich anstrengend gewesen.
Gemütlich spazierten wir durch die Innenstadt von Valence und suchten uns eine Gaststätte für das Abendessen. Zurück in der Unterkunft konnte die Herzallerliebste vor anderen Radfahrenden noch freudig mit unseren Touren der letzten Jahre angeben und von unserer heldenhaften Fahrt gegen den Wind berichten. Der Betreiber des Radhotels war ein bisschen neidisch, dass wir so viel rumkamen. Die anderen Gäste waren beeindruckt, dass wir noch bis nach Straßburg weiterfahren wollen.