Nach einem leckeren Frühstück mit diversen Marmeladen machten wir uns auf. 25 Grad am Morgen und kräftiger Gegenwind waren eine echte Herausforderung. Selbst auf dem Liegerad spürte ich den Gegenwind, der uns laut Wetterbericht mit 60-70 km/h entgegenblies. Die Herzallerliebste freute sich über jede Hecke und jeden Deich, der uns Windschatten bot.
Auf kleinen Sträßchen und Wirtschaftswegen fuhren wir – und viele andere Radfahrende – durch die Rhone-Ebene. Die meisten Radfahrenden kamen uns mit Wind und Fluss entgegen. Neben den an Sonntagen in Frankreich üblichen Rennradgruppen war auch auch ein große Zahl von Reiseradlern mit teilweise Unmengen an Gepäck unterwegs.
Mittags erreichten wir Bourg St. Andeol. Ein kleines Dorf in dem wir einkauften und gemütlich Essen gegangen sind. Im Freien war es nicht ganz einfach, dass der Salat auch auf dem Teller blieb. Mit einem guten Kaffee bereiteten wir uns auf den nächsten Teil der Etappe vor. Häufig führen wir an der Rhone bzw. einem Seitenkanal entlang. Beeindruckend waren dabei auch die Brücken und die großen Wasserkraftwerke zur Elektrizitätserzeugung.
In Montélimar besuchten wir das Nougat-Museum. Witzig war die enge Verbundenheit der Nougatherstellung mit den Verkehrswegen in Montélimar. Der erste Boom kam mit der Eisenbahn. Die Hersteller bzw. Händler verkauften einen großen Teil der Produktion bei den Halten den Züge in Montélimar direkt in die Wagen. Dementsprechend waren die Hersteller auch am Bahnhof angesiedelt. Später waren die Staus auf der Nationalstraße 7 ein wichtiger Faktor für den Verkauf. Die Staus waren teilweise so drastisch, dass die Reisenden ausstiegen und sich mit Nougat eindeckten. Mit dem Bau der Autobahn entfiel diese Verkaufsmöglichkeit und etliche Hersteller schlossen. Erst mit dem Bau von Verkaufsräumen an der Autobahn verbesserte sich die Situation.
Nach einer Fahrt durch ein großes Gewerbegebiet durchquerten wir die verwinkelte Altstadt von Montélimar und erreichten über einige steile Hügel schließlich Montboucher sur Jabron. Dort wurden wir herzlich empfangen und in das Zimmer und die Nutzung des Pools eingewiesen. Bei rund 30 Grad war das eine willkommene Erfrischung. Auf der gemütlichen Terrasse ließen wir den Tag mit einem leckeren Abendessen ausklingen.