Eigentlich wollte ich in diesem zweiten Teil meines Berichts von der Eurobike über Neuigkeiten im Liegeradbereich schreiben – aber die habe ich nur beim Stand von HP Velotechnik gesehen. Es sind dieses Jahr AZUB und HP Velotechnik auf die Eurobike gekommen. AZUB hat einige seiner bewährten Modelle gezeigt und dafür gesorgt, dass der Liegeradbereich als eigener Bereich überhaupt wahrnehmbar wurde. Die Velomobilausstellung war „ums Eck“, so dass die Besucherinnen und Besucher sie erst einmal finden mussten. Aber zum Messekonzept 2018 habe ich im letzten Beitrag alles gesagt.
Im Mittelpunkt der Vorstellung bei HP stand die E-Bike-Version des Scorpions mit einer elektrischen Unterstützung bis 45 km/h und das Einsteiger-Modell des Gekko.
Mindestens ebenso interessant sind aber sicher die zusätzlichen Motoren. Die Nachfrage nach einer Kombination von Rohloff-Schaltung und Motor war so relevant, dass es als Alternative zum GO Swissdrive auch die Kombination aus Shimano E8000 Motor und Rohloff-Schaltung anbietet.
Das zeigt, dass es – auch im Liegeradbereich – auch eine Nachfrage nach sehr hochwertigen Produkten gibt.
Dazu passt die E-Bike-Version des Scorpions, das die Modellpalette von HP nach oben abrundet. Durch die Unterstützung bis 45 km/h gilt es als Kraftfahrzeug und muss damit eine Vielzahl von Regelwerken einhalten. Dazu gehört der Blinker, den HP entwickelt hat, ebenso wie eine Wegfahrsperre, die einfach in Form eines Rahmenschlosses und umfasst eine optische Ölstandskontrolle für die Hydraulikbremse und eine elektrische Hupe. Viele Kleinigkeiten, die viel Arbeit machen. Es bleibt zu hoffen, dass durch die Anforderungen und die daraus resultierenden Entwicklungen auch insgesamt Verbesserungen erreicht werden können. Als Beispiel dafür kann der Blinker gelten, der nicht nur für die E-Bike Version nachgefragt wird, sondern auch an anderen Modellen gute Dienste leistet.
Aber HP schaut nicht nur an das obere Ende der Produktpalette. Mit dem Gekko 26 soll eine ganz neue Zielgruppe angesprochen werden. Das ist in den USA, wo ein vergleichbares Konzept seit dem letzten Jahr von HP ausprobiert wurde, sehr gut angekommen. Es entspricht auch mehr dem dortigen Kaufverhalten – in den Laden, anschauen und mitnehmen… statt konfigurieren, bestellen, zur Zeit rund 7 Wochen warten und nach langer Zeit der Vorfreude endlich fahren.
Ich bin gespannt, ob das Konzept auch in Deutschland gut ankommt. Gute Erfahrungen mit einem ähnlichen Konzept hat Hasebike mit dem Trigo gemacht. Meiner Sorge auf eine Verschiebung innerhalb des Verkaufssegments hin zu einfacheren Rädern begegnete Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, mit dem Hinweis auf die gute Auslastung mit langen Lieferzeiten. Ich bin gespannt, wie die Entwicklung weitergeht.