Unsere Radtour auf dem Alpe-Adria Radweg bot auch die Gelegenheit, das gleichlautende bikeline Radtourenbuch zu testen.
Wie im Beitrag Radkarten bei der Tourenplanung (204 km) beschrieben, nutze ich Karten und Bücher vor allem zur Vorbereitung von Touren. So war dies auch bei dieser Radtour.
Bei der Vorbereitung ist das bikeline Radtourenbuch eine große Hilfe gewesen. Die Tourabschnitte sind gut übersichtlich beschrieben und die Streckenübersichtsbilder geben einen guten Überblick über die Länge und die Höhenunterschiede. Damit lässt sich mit etwas Übung recht gut abschätzen, wie anstrengend die Tour wird. Die Hinweise auf Sehenswürdigkeiten helfen darüber hinaus auch noch abzuschätzen, wo sinnvollerweise Zeit für das „Kulturprogramm“ eingeplant werden sollte. Diese könnten noch etwas ausführlicher sein, auch wenn es dann ein paar Seiten mehr geben sollte.
Für Orte mit Sehenswürdigkeiten oder schwierig zu findenen Wegen sind Detailkarten vorhanden.
Zum Vergleich, die von uns gefahrene Route:
Nicht ganz nachvollziehbar ist es, dass die Symbole nicht konsequent auch in der Detailkarte enthalten sind, so fehlen im Beispiel Bischofshofen die Fahrradläden. Eine Information, die bei Problemen mit dem Rad sehr hilfreich ist. Leider in den Karten kaum zu finden sind die im Text hervorgehobenen besonderen Punkte (im Beispiel oben die Zahl 10). Die Markierungen in der Karte sind so klein und unauffällig, dass ich sie nur mit großer Mühe finde.
Inhaltlich stimmt das Radtourenbuch bis auf wenige Ausnahmen gut mit unseren Erfahrungen überein. Nicht mehr auf dem Stand sind nach unserer Erfahrung die Aussagen zum Straßenverkehr in Italien. So heißt es „belastend ist der Verkehr teilweise in Italien, vor allem in Udine, wo sehr rasant gefahren wird“ (Seite 8). Das konnten wir so nicht nachvollziehen. Insgesamt wurde zwar teilweise chaotisch gefahren, allerdings in der Regel mit viel Abstand, so dass wir uns sicher fühlten. Besonders in Udine wurde in den letzten Jahren viel für den Radverkehr getan, so verlaufen beispielsweise wichtige Radrouten durch die historische Innenstadt und dank baulich getrennter Radrouten und Fahrradabstellanlagen herrscht dort auch reger Radverkehr. Aber auch in anderen Städten wie Triest oder Mailand hatten wir immer den Eindruck, dass zwar chaotisch gefahren wird, aber sorgfältig geschaut wird, dass mit großem Abstand überholt wird.
Etwas übertrieben scheint auch die Beschreibung des Klammtunnels zwischen Klamm und Klammstein. In der Beschreibung wird vor Lärm und Abgasen gewarnt. Den Lärm, den wir erlebt haben, kam vor allem von der gut wirkenden Lüftungsanlage. Da der Tunnel fast eben verläuft, kann er aus meiner Sicht gut durchfahren werden.
Durch das Live-Update hatten wir den aktuellen Stand einschließlich der großen Bauarbeiten.
Auch die GPS-Daten waren auf einem aktuellen Stand. Allerdings gilt dabei auch der Hinweis des Verlag Esterbauer, dass die Daten entsprechend dem Kartenmaßstab generalisiert sind. Deshalb ist es gerade bei Abzweigen immer auch sinnvoll, nach der guten Wegweisung zu sehen.
Insgesamt war das Radtourenbuch eine gute Unterstützung bei der Vorbereitung und bei der Fahrt. In der Regel haben wir jeden Tag in dem Buch gelesen, was wir uns auf dem Weg anschauen sollten … und versucht, das dann auch zu machen. Die 13,90 Euro sind aus meiner Sicht gut investiertes Geld!