Archiv für den Monat: August 2021

Wissembourg – Mußbach (4.272 km)

Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße (Bild: Klaus Dapp)
Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße (Bild: Klaus Dapp)

Das soll hier kein Wetterblog werden … aber die ersten Stunden waren eine ziemliche Wasserschlacht. Pünktlich zum Einhängen der Satteltaschen begann es zu regnen. Der Regen begann gleich richtig, so dass wir schon zu Beginn schon ziemlich viel der Regensachen anhatten. Leider haben sich meine Gamaschen und die Regenjacke nicht bewährt …

Eigentlich hätten wir auf der hügeligen Fahrt etliche Blicke auf die Oberrheinebene und den Pfälzer Wald haben sollen – so waren wir froh, den Weg zu finden und die größten Pfützen zu umfahren.

Blick nach Bad Bergzabern (Bild: Klaus Dapp)
Blick nach Bad Bergzabern (Bild: Klaus Dapp)

In Landau setzten wir uns dann in ein Cafe und wärmten und stärkten uns mit einem zweiten Frühstück. Danach ließ der Regen deutlich nach und wir konnten auf dem Rest der Strecke so einige Regensachen wieder ausziehen.

Die Idee, die nasse Jacke in die Tasche zu tun war nicht schlau … danach war das knusprtige französische Baguette doch ziemlich matschig.

Herzallerliebeste in Regenkleidung verpackt (Bild: Klaus Dapp)
Herzallerliebeste in Regenkleidung verpackt (Bild: Klaus Dapp)
Blick Richtung Pfälzer Wald (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Pfälzer Wald (Bild: Klaus Dapp)

Die Wegführung in Neustadt an der Weinstraße war ziemlich gruselig. Die Radwege waren ziemliche Rumpelpisten und trotz Federung und vorsichtiger Fahrzeise ist der Herzallerliebste auf dem Sitz rumgehopst.

Richtig ärgerlich war die Sperrung des Radweges nach Mußbach, die erst mitten im Gelände durch eine Barriere angezeigt wurde. So wichtig Baumfällarbeiten sind, aber da hätte ich mir schon einen früheren Hinweis auf die Sperrung und eine beschilderte Umlweitung gewünscht – und wenn es auch nur eine einlaminierte Karte gewesen wäre.

Um so schöner war es in Mußbach anzukommen und nach einem sehr netten Empfang in ein schönes Zimmer zu kommen. Nach einer erfrischenden Dusche machten wir einen Ortsrundgang und schauten uns das ehemalige Johanitergut an, das jetzt u.a. der Landwirtschaftsbetrieb Rheinland-Pfalz für die Ausbildung nutzt.

Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof – im Hintergrund die zugehörige Johanneskirche – in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)
Johanitergut Herrenhof in Mußbach (Bild: Klaus Dapp)

Den Tag ließen wir mit französischem Baguette und kleinen Leckereien ausklingen. Das Fahren im Regen und die Hügel vor allem am Anfang haben uns schön müde gemacht.

Haguenau – Wissembourg (4.214 km)

Der Kanal der Lauter in Wissembourg (Bild: Klaus Dapp)
Der Kanal der Lauter in Wissembourg (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem ausgiebigen Frühstück – kein Wunder, dass das mit dem Abnehmen nicht klappt – fuhren wir von Marienthal nach Haguenau, um uns mit Quiches für das Mittagessen einzudecken.

Wissembourger Tor in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Wissembourger Tor in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)

Unweit des Wissembourger Tors verließen wir Haguenau und erreichten schon bald den „Heiligen Wald“. Dort glitten wir auf einem asphaltierten Radweg durch den Wald. Das hatte schon etwas meditatives. Da es fast eben war, schaltete ich über weite Strecken den Motor ab, damit das Surren der Reifen und ab und an das Rasseln der Kette nicht durch mehr als die Vögel begleitet wird.

Das Monument der Eiche von Gloria Friedmann (Bild: Klaus Dapp)
Das Monument der Eiche von Gloria Friedmann (Bild: Klaus Dapp)

Da wir genug Zeit für die Etappe hatten, folgten wir neugierig dem Schild zum Monument der Eiche. Diese 1995 geschaffene Kunstwerk wurde von der Region Elass finanziert.

Rathaus in Beschdorf (Bild: Klaus Dapp)
Rathaus in Beschdorf (Bild: Klaus Dapp)

Ab Betschdorf bewegten wir uns wieder in der landwirtchaftlich geprägten Landschaft es Elass. Hier hat sich im Januar 1945 zwischen Rittershofen und Hatten eine schwere Panzerschlacht ereignet, die zu einer großflächigen Zerstörung beider Dörfer führte.

In Hatten wird in einem Museum in einem Bunker der ehemaligen Maginot-Linie daran erinntert. Es ist immer wieder frustrierend zu sehen, welcher Aufwand für diesen Krieg mobilisiert wurde, um unermesslichen Schaden anzurichten. Und wie die Elsässer in die SS zwangsrekrutiert wurde.

Bunker der Maginot-Linie in Hatten (Bild: Klaus Dapp)
Bunker der Maginot-Linie in Hatten (Bild: Klaus Dapp)
Modell des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof (Bild: Klaus Dapp)
Modell des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof (Bild: Klaus Dapp)

Es passte zur Stimmung, dass es draußen in Stömen schüttete und gewitterte. Dumm dass wir nicht daran gedacht haben, dass Rad unterzustellen.

Gewitter in Hatten (Bild: Klaus Dapp)
Gewitter in Hatten (Bild: Klaus Dapp)
Der kleine Bär wird ausgedrückt, um ihn zu trocknen (Bild: Klaus Dapp)
Der kleine Bär wird ausgedrückt, um ihn zu trocknen (Bild: Klaus Dapp)

Danach fuhren wir bis ins Lautertal, wo wir auf eine alte Bahntrasse in Richtung Wissembourg. Hier genossen wir das Mittagessen. Es war inzwischen fast 14:30 Uhr und entsprechend groß der Hunger. So gestärkt fuhren wir mit geringer Steigung nach Wissembourg.

Kirche St. Ulrich (Bild: Klaus Dapp)
Kirche St. Ulrich (Bild: Klaus Dapp)

An einem Schulzentrum standen wir noch einmal unter, aber das Gewitter entschied sich dazu, hinter Wissembourg abzuregnen. So kamen wir trocken zur Unterkunft gekommen. Von dort aus schauten wir uns dann Wissembourg an.

Stadthaus in Wissembourg (Bild: Klaus Dapp)
Stadthaus in Wissembourg (Bild: Klaus Dapp)

Wir beschlossen dann, noch ein wenig durch Wissembourg zu spazieren.

Basel – Haguenau (4.152 km)

Uhr am Museum des Elsass in Hagenau (Bild: Klaus Dapp)
Uhr am Museum des Elsass in Hagenau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer regnerischen Nacht ein kritischer Blick in den Wetterbericht… in Basel sollte es bald aufhören zu regnen und im Elass sollte es gar nicht regnen.

Mit diesen Aussichten packten wir die letzten Sachen in die Taschen und fuhren zum Bahnhof. Eine gute Entscheidung, denn so fuhren wir bis Strasbourg quasi unter dem Regen durch. Die Idee hatten noch mehr Menschen, so dass das Radabteil richtig voll war. Das Pino hatten wir deshalb in das angrenzende große Abteil für Rollstühle gestellt, wo es niemanden störte.

Blick auf den Bahnhof in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf den Bahnhof in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)

In Strasbourg gönnten wir uns einen Kaffee in der Sonne, die jedoch bald von Wolken abgelöst wurde, die uns zum Aufbruch mahnten.

Storch an einer Hauswand in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)
Storch an einer Hauswand in Strasbourg (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem wir den ersten Storch gesehen hatten, fuhren wir durch die Vororte von Strasbourg zum Kanal nach Saverne. Einen Regenguss nutzten wir zum Mittagessen.

Schleuse am Kanal nach Saverne (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse am Kanal nach Saverne (Bild: Klaus Dapp)
Kanal nach Saverne (Bild: Klaus Dapp)
Kanal nach Saverne (Bild: Klaus Dapp)

Wir begegneten etlichen Hausbooten und einigen Radfahrenden, die teilweise mit Zeltausrüstung unterwegs waren, und freundlich zurückgrüßten.

Blick Richtung Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Blick Richtung Haguenau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Weile bogen wir Richtung Haguenau ab. Mit einer Regen-Unterstehpause im Wald erreichten wir unser Ziel Marienthal.

Basilika in Marienthal (Bild: Klaus Dapp)
Basilika in Marienthal (Bild: Klaus Dapp)

Gegenüber lag unser kleines Hotel. Dort fand eine Modeschau statt, die jedoch von der Herzallerliebsten nicht goutiert wurde – die Größen waren doch eher weiter …

Nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten, fuhren wir nach Haguenau, wo wir erst einma unterstanden um einen Gewitterguss trocken zu überstehen. Die Altstadt ist sehr schön und viele Bauten lassen die jahrhundertelange Bedeutung der Stadt erkennen… hätten wir uns mal besser vorbereitet. So schauten wir uns eher zufällig um.

Nekropole aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Nekropole aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Markthalle in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Markthalle in Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Mühle im ehemaligen Gewerbeviertel von Haguenau
Mühlrad im ehemaligen Gewerbeviertel von Haguenau (Bild: Klaus Dapp)
Museum des Elsass / ehemalige Kanzlei (Bild: Klaus Dapp)
Museum des Elsass / ehemalige Kanzlei (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem leckeren Flammkuchen fuhren wir dann wieder zurück nach Marienthal und waren richtig bettschwer.