Archiv für den Monat: Dezember 2018

Sichtbar sein…

Proviz Jacke alt und neu bei Zimmerbeleuchtung (Bild: Klaus Dapp)
Proviz Jacke alt und neu bei Zimmerbeleuchtung (Bild: Klaus Dapp)
Proviz Jacke alt und neu mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)
Proviz Jacke alt und neu mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)

Nicht erst seit dem Unfall der Herzallerliebsten habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich Fahrradfahren für mich sicherer machen kann. Die Beleuchtung von Autos und Fahrrädern ist in den letzten Jahren immer heller geworden. Leider ist der Leistungsunterschied zwischen zwischen einem Radscheinwerfer und einem Autoscheinwerfer aber eher noch größer geworden. Dadurch ist die Radbeleuchtung alleine gut sichtbar, im Straßenverkehr geht sie jedoch in den Städten fast unter.

Deshalb habe ich mit großem Interesse im letzten Jahr von einer vollreflektierenden Jacke gelesen. Nachdem ich im Laden eine Jacke ohne Kaputze gesehen habe – leider war sie dort mit Kaputze nicht zu bekommen – habe ich mit eine bestellt.

Die rund 100 Euro teure Jacke hat wirklich eine tolle Wirkung. Je heller die Autoscheinwerfer sind, um so mehr reflektiert sie und ist dadurch eigentlich unübersehbar. In der Regel ist der Überholabstand damit tatsächlich etwas größer und auch als Fußgänger werde ich gut wahrgenommen. Bei Tageslicht fällt die Jacke weniger auf und sieht nicht sofort nach Arbeitsschutzkleidung aus.

Ich habe die einfache Version der Jacke. Der Hersteller Proviz sieht als Belüftung die Taschen auf der Vorderseite und die Schlitze unter den Achseln sowie auf der Rückseite vor. Für kurze Strecken wie meine tägliche drei Kilometer Fahrt zum Bahnhof reicht das aus. Bei längeren Strecken komme ich ziemlich ins Schwitzen. Proviz bietet auch eine – teurere – und nach Herstellanangaben atmungsaktivere Version der Jacke an.

Ich habe die Jacke von Anfang Oktober bis Ende März fast täglich getragen. In der Regel hatte ich dabei einen Rucksack auf. Nach der Saison waren an den Schultern erste Abnutzungsspuren zu erkennen. Diese vergrößerten sich in diesem Winter erheblich. Deutlich erkennbar ist, dass ich den Rucksack zuerst auf der rechten Seite aufziehe …

Nutzungsspuren an der Jacke durch den Rucksack (Bild: Klaus Dapp)
Nutzungsspuren an der Jacke durch den Rucksack (Bild: Klaus Dapp)
Nutzungsspuren an der Jacke durch den Rucksack mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)
Nutzungsspuren an der Jacke durch den Rucksack mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)

Inzwischen gibt es auch bunte Jacken, die Tags deutlicher auffallen. Bei Nacht reflektieren sie jedoch deutlich geringer. Für den Helm der Herzallerliebsten habe ich einen gelben Bezug gekauft, der reflektiert. Auf dem Pino haben wir damit eine ganz gute Wirkung von vorne. Für mich habe ich bei der Ersatzbeschaffung für die Jacke dieses Jahr das Black Friday-Angebot von Proviz genutzt und je eine „klassische“ Jacke mit und ohne Kaputze gekauft.

Helmüberzug im Tageslicht (Bild: Klaus Dapp)
Helmüberzug im Tageslicht (Bild: Klaus Dapp)
Helmüberzug mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)
Helmüberzug mit Blitzlicht (Bild: Klaus Dapp)

Leider suche ich schon länger ohne Erfolg nach einer Alternative zum Rücksack. Das würde die Lebensdauer der Reflexionsjacken sicher deutlich erhöhen.

Wie ich die Herzallerliebste zum Liegeradfahren gebracht habe

Die Herzallerliebste auf einem Hase Pino Stufentandem schaut von Ötlingen in Richtung Basel (Bild: Klaus Dapp)
Die Herzallerliebste auf einem Hase Pino Stufentandem schaut von Ötlingen in Richtung Basel (Bild: Klaus Dapp)

Schon seit längerem habe ich aufgegeben, die Herzallerliebste vom Liegeradfahren zu überzeugen. Sie konnte ja bei jeder Tour die Vor- und (wenigen) Nachteile gut sehen.

Nach dem schweren Unfall der Herzallerliebsten war lange nicht klar, ob sie jemals wieder Radfahren kann – und das war eher eine der kleineren Sorgen. Nach einer zweiten Operation hat sie glücklicherweise große Fortschritte gemacht. Drei Wochen nach der Operation hat die Ärztin die Zustimmung zu einer Tandemfahrt gegeben und wir haben uns ein Pino Stufentandem der Firma Hase beim Radladen Einzelrad ausgeliehen. Zu unserer großen Freude hat sie die ca. 5 Kilometer lange Testfahrt gut überstanden. Zwei Wochen später haben wir uns eine Version mit elektrischer Unterstützung ausgeliehen. Dankenswerter weise hat uns der Eigentümer von Einzelrad, Herr Hof, dafür sein privates Familienrad zur Verfügung gestellt. Damit sind wir durch die Weinberge auf den Tüllinger Berg nach Ötlingen bei Weil am Rhein gefahren. Nach einer kurzen Pause machten wir dann noch eine größere Runde über Lörrach zurück nach Haltingen.

Danach war klar, mit elektrischem Rückenwind macht das Fahren noch mehr Spaß. Deshalb haben wir ein Pino mit E-Unterstützung bestellt. Bis das geliefert wird, haben wir das Ausstellungsrad ausgeliehen und fahren am therapiefreien Wochenende von der Reha in die Wohnung der Herzallerliebsten in Basel und machen kleine Ausflüge. Damit sind wir wieder velomobil.

Das Tandemfahren klappt erstaunlich gut und die Herzallerliebste hat wirklich viel Vertrauen in meine Fahrkünste. Das Pino ist durch die Stufenform sehr gut für die Kommunikation, da unsere Köpfe nah zusammen sind. So regt sie sich nur ab und zu über Autofahrer/-innen auf, die uns zu eng überholen, uns die Vorfahrt nehmen oder uns sonstwie zu nahe kommen. Inzwischen haben wir auch spezielle Winter-Radschuhe für sie gekauft. Denn fürs Liegeradfahren braucht sie Klickpedale und ihre Radschuhe werden auf dem Liegerad sehr kalt. Die Investition hat sich gelohnt, sie klagt nur selten über kalte Füße.

Der Anlass war traurig, aber das Tandemfahren macht uns Spaß. Jetzt brauche ich unter der Woche „nur noch“ die Disziplin, nach der Arbeit Liegerad zu fahren. Leider hat meine Energie dazu noch nicht gereicht – aber vielleicht kommt das noch, wenn die Tage wieder länger werden.

Für das neue Jahr habe ich mir nicht nur das Liegeradfahren vorgenommen. Ich möchte auch wieder Bloggen – dann eben auch über das Pino.