Archiv für den Monat: April 2017

Bürgerpflichten (5.318 km)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Eigentlich benutzte ich den Grasshopper ja nicht, um nur schnell in der Stadt rumzufahren. Dazu ist mir der Aufwand zu groß:

  • Radschuhe anziehen,
  • Fähnchen und Helm aus dem Keller holen und die Haustür feststellen,
  • nochmal in den Keller und den Grasshopper hochtragen und
  • dann wieder zurück die Tür zumachen.

Das geht mit dem Birdy in einem Gang…

Heute musste es dann doch sein. Nachdem ich fast den ganzen Tag damit zugebracht hatte, die Steuerunterlagen für letztes Jahr zusammenzutragen und dann alles brav in das Steuerprogramm einzutippen, wollte ich wenigsten die Formulare mit dem Liegerad zum Finanzamt bringen. Jetzt ist das Thema wenigstens erledigt und isch kann mich der Reparatur des Schutzblechs widmen, die Spezialradmesse besuchen und Ende Mai noch als Radkurier am Kirchentag mitmachen.

Und dann hats knack gemacht (5.315 km)

Gebrochenes hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Gebrochenes hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Da war ich so begeistert von meinem flexiblen Schutzblech … und dann gab es heute wieder so ein unangenehmes Geräusch von hinten. Habe ich erst noch gehofft, dass ich vielleicht über etwas gefahren bin oder eine Schnalle vom Rucksack gegen den Rahmen geschlagen hat, musste ich dann doch feststellen, dass das Schutzblech hinten schon wieder gebrochen ist – diesmal eben an der nächsten festen Stelle.

Da muss ich also wieder mal was reparieren, statt zu radeln 🙁

Eichfahrt (5.305 km)

Tacho (Bild: Klaus Dapp)

Tacho (Bild: Klaus Dapp)

Das nervige an einer leeren Tacho-Batterie ist, dass eine neue Batterie besorgt werden muss, sondern die Neuprogrammierung des Tachos. Nachdem ich erfolgreich die Bedienungsanleitung wiedergefunden habe, machte ich mich deshalb ans Werk und versuchte alles wieder korrekt einzustellen. Dieser Aktion schloss sich dann eine Eichfahrt auf meiner „Trainingsrunde“ an. Das Ergebnis ist eindeutig: Zwischen GPS-Messund und Tacho ist eine Differenz von einem Prozent – das werde ich mit Fassung tragen.

GPS-Gerät Harmin 62s mit Tagesauswertung (Bild: Klaus Dapp)

GPS-Gerät Harmin 62s mit Tagesauswertung (Bild: Klaus Dapp)

 

Nationaler Radkongress in Mannheim (5.235 km)

Leah Treat, Director of Transportation in Portland/Oregon beim Nationalen Radkongress am 3. April 2017 in Mannheim (Bild: Klaus Dapp)

Leah Treat, Director of Transportation in Portland/Oregon beim Nationalen Radkongress am 3. April 2017 in Mannheim (Bild: Klaus Dapp)

Am 3. und 4. April fand in Mannheim der 5. Nationale Radverkehrskongress statt. Mannheim feiert in diesem Jahr unter dem Motto „Monnem Bike“ in beeindruckender Weise den 200. Geburtstag des Fahrrades und war deshalb „natürlicher Austragungsort“ dieses Kongresses.

Ein Höhepunkt war sicher der Vortrag von Leah Treat, der Direktorin der Verkehrsbereichs in Portland/Oregon. Sie erläuterte sehr anschaulich, wie sich durch eine engagierte Verkehrspolitik auch in wenigen Jahren die Situation für den Radverkehr erheblich verbessern kann. Dieser Vortrag hat deutlich gezeigt, was alles möglich ist, wenn es denn politisch gewünscht ist.

Auch bei den anderen Vorträgen hatte ich Glück und die „richtigen“ besucht. Ich habe mich über Digitalisierung und deren Auswirkungen auf den Radverkehr informiert. Sie haben mich in manchen Punkten zum Nachdenken gebracht. Besonders endrücklich fand ich die Vortragsrunde „Treffpunkt Straße: Fahrräder und autonome Fahrzeuge“

Moderator Dr. Miklós Kiss ist bei Audi für das Thema Autonomes Fahren verantwortlich und brachte die Gedanken der Automobilindustrie ein. Besonders in Erinnerung ist mir seine Aussage, dass es eine ganz erhebliche Herausforderung für das Autonome Fahren ist, nicht sofort stehenzubleiben, wenn ein Hindernis wie ein Rad auftaucht, sondern entsprechend dem menschlichen Vorgehen auch weiterzufahren. Ich hoffe, dass dies meiner Erwartung an  Autonome Fahrzeuge, vorsichtiger mit Radfahrern und Radfahrerinnen umzugehen, nicht entgegenwirkt.

Prof. Oliver Carsten von der Universität Leeds erläuterte auf dem aktuellen Forschungsstand die Auswirkungen auf die Sicherheit des Radverkehrs durch Autonome Fahrzeuge. Er machte dabei auch deutlich, dass das autonome Fahren dann besonders effektiv ist und mit Rad- und Fußverkehr kombinierbar ist, wenn die Höchstgeschwindigkeit gegenüber heute gesenkt wird. Darüber hinaus erläuterte er die Schwierigkeiten, Autonome Fahrzeuge mit dem Rad- und Fußverkehr zu kombinieren.

Stefanie de Hair-Buijssen von der Netherlands Organisation for Applied Scientific Research TNO zeigte die aktuellen Möglichkeiten auf, den Radverkehr „smarter“ zu machen. Das Spektrum reicht dabei von vibrierenden Sätteln oder Lenkergriffen bei Annäherung eines Fahrzeuges bis zum Bremslicht. Besonders in Erinnerung ist mir, dass sie klar gemacht hat, dass es auf absehbare Zeit auch „nicht smarte“ Räder geben wird.

Ich bin wirklich gespannt, wie die Entwicklung weitergehen wird – im Extremfall ist die Forderung denkbar, dass es Bereiche nur für Autonome Fahrzeuge geben wird. Damit wären wir dann wieder in den 1960er Jahren – nur dass es dann statt der autogerechten Stadt die an das Autonome Fahren angepasste Stadt wäre.

Leider konnte ich wegen eines dringenden Termins nicht an der abschließende Fahrad-Parade teilnehmen.

Symbol für 200 Jahre Fahrrad am Hauptbahnhof in Mannheim (Bild: Klaus Dapp)

Symbol für 200 Jahre Fahrrad am Hauptbahnhof in Mannheim (Bild: Klaus Dapp)