Im Kladdentext liest es sich ganz einfach: „Alexander Kraft … ist Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Seit 1998 betreut er dort die beliebten »Mountainbike-Touren«, die es als GPS-Dateien auf der Internetseite des Verlags gibt. Nun hat er sein StVO-gemäßes Rad gesattelt und führt auf Rad- und Abwegen rund um Frankfurt und quer durchs Rhein-Main-Gebiet“.
Alle, die schon einmal einen Text geschrieben haben, können sich denken, dass es ganz so einfach doch nicht war. Dankenswerter Weise erläuterte mir Alexander Kraft bei meinem Besuch bei HP Velotechnik in Kriftel ein paar Hintergründe. Selber wusste ich schon, dass es die Frankfurter Rundschau seit 2013 in der Form nicht mehr gibt. Dieses Drama der Presselandschaft will ich hier nicht weiter kommentieren…
Als begeisterter Mountainbiker hat Alexander Kraft bis 2013 im Freizeit-Teil der Frankfurter Rundschau regelmäßig Mountainbike-Touren geschrieben. Diese waren auch klar auf Mountainbiker ausgelegt, was sich von der entsprechenden Streckenauswahl bis zur Beschreibung der Schlüsselstellen hinzog.
Es war deshalb klar, dass ein Tourenführer etwas ganz anderes sein musste, als eine Sammlung der „Rundschau-Touren“. Ziel war es, thematisch attraktive Ziele zu finden, die in der gesamten Rhein-Main-Region verteilt sind. Die Strecken mussten dabei so ausgewählt werden, dass sie auch für sportlich nicht zu ambitionierte Menschen geeignet sind. Ein weiteres Kriterium war eine landschaftlich interessante Streckenführung, möglichst ohne Passagen an oder gar auf viel befahrenen Straßen.
Das waren einige Prämissen für das Buchprojekt. Dazu kam ein begrenztes Budget. Als Lesetipp kann ich die Firmengeschichte des Peter Meyer Verlags empfehlen, die Wurzeln in der „Öko-Szene“, die Wendungen durch die Liebe, die Finanzkrise und die Auswirkungen des Baus der europäischen Zentralbank sind nur einige Stichworte.
Zurück zur Entstehung des Tourenführers: Alexander Kraft konnte nicht nur seine umfangreiche Ortskenntnis durch seine Mountainbike-Touren einbringen, sondern auch von der Zusammenarbeit von Frankfurter Rundschau, Peter Meyer Verlag und dem Regionalpark Frankfurt Rhein-Main profitieren.
Eine Herausforderung war die Frage, welche Wegweisung Tourenradler brauchen. Während bei Mountainbikern GPS-Geräte schon lange zum Standard gehören, musste ein Kompromiss aus Kosten und Aufwand einerseits und Ansprüchen an Karten andererseits gefunden werden. Herausgekommen ist eine eher generalisierte Karte als Übersicht über die Touren und eine stichwortartige Wegbeschreibung. Diese Beschreibung ist jeweils für die Richtung der Route optimiert – dadurch lässt sie sich auch nicht einfach umdrehen.
Letztendlich hat es von der Idee zum fertigen Buch gute zehn Jahre gedauert. Da war es sicherlich noch erfreulicher, dass nur ein Jahr nach der ersten Auflage schon im Jahr 2012 die zweite Auflage erscheinen konnte. Diese Chance wurde genutzt und die Karte um zusätzliche Informationen, wie die Namen von Waldschneisen, ergänzt, um die Nutzbarkeit zu verbessern. Außerdem wurden Informationen zu Kombinationsmöglichkeiten mit den Fernrouten (z.B. Hessischer Radfernweg R6, R8) oder dem Main-Radweg ergänzt – verbunden mit dem Vermerk, dass sich die beschriebenen 33 Touren nicht immer auch in die andere Richtung fahren lassen.
An dieser Stelle ein großer Dank an Alexander Kraft, der sich so viel Zeit für mich genommen hat. Das Gespräch hat mich noch einmal richtig motiviert, die eigentliche Rezension zu schreiben.