Archiv für den Monat: Februar 2016

Der lange Weg zum Buch – Erste Annäherung an den Radtourenführer „33 schönste Radtouren Rhein-Main“ (3.564 km)

Alexander Kraft, Autor und Pressesprecher von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Alexander Kraft, Autor und Pressesprecher von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Im Kladdentext liest es sich ganz einfach: „Alexander Kraft … ist Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Seit 1998 betreut er dort die beliebten »Mountainbike-Touren«, die es als GPS-Dateien auf der Internetseite des Verlags gibt. Nun hat er sein StVO-gemäßes Rad gesattelt und führt auf Rad- und Abwegen rund um Frankfurt und quer durchs Rhein-Main-Gebiet“.

Alle, die schon einmal einen Text geschrieben haben, können sich denken, dass es ganz so einfach doch nicht war. Dankenswerter Weise erläuterte mir Alexander Kraft bei meinem Besuch bei HP Velotechnik in Kriftel ein paar Hintergründe. Selber wusste ich schon, dass es die Frankfurter Rundschau seit 2013 in der Form nicht mehr gibt. Dieses Drama der Presselandschaft will ich hier nicht weiter kommentieren…

Als begeisterter Mountainbiker hat Alexander Kraft bis 2013 im Freizeit-Teil der Frankfurter Rundschau regelmäßig Mountainbike-Touren geschrieben. Diese waren auch klar auf Mountainbiker ausgelegt, was sich von der entsprechenden Streckenauswahl bis zur Beschreibung der Schlüsselstellen hinzog.

Es war deshalb klar, dass ein Tourenführer etwas ganz anderes sein musste, als eine Sammlung der „Rundschau-Touren“. Ziel war es, thematisch attraktive Ziele zu finden, die in der gesamten Rhein-Main-Region verteilt sind. Die Strecken mussten dabei so ausgewählt werden, dass sie auch für sportlich nicht zu ambitionierte Menschen geeignet sind. Ein weiteres Kriterium war eine landschaftlich interessante Streckenführung, möglichst ohne Passagen an oder gar auf viel befahrenen Straßen.

Das waren einige Prämissen für das Buchprojekt. Dazu kam ein begrenztes Budget. Als Lesetipp kann ich die Firmengeschichte des Peter Meyer Verlags empfehlen, die Wurzeln in der „Öko-Szene“, die Wendungen durch die Liebe, die Finanzkrise und die Auswirkungen des Baus der europäischen Zentralbank sind nur einige Stichworte.

Cover des Radtourenführers "33 Schönste Radtouren Rhein-Main"(©pmv Peter Meyer Verlag)

Cover des Radtourenführers „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“(©pmv Peter Meyer Verlag)

Zurück zur Entstehung des Tourenführers: Alexander Kraft konnte nicht nur seine umfangreiche Ortskenntnis durch seine Mountainbike-Touren einbringen, sondern auch von der Zusammenarbeit von Frankfurter Rundschau, Peter Meyer Verlag und dem Regionalpark Frankfurt Rhein-Main profitieren.

Eine Herausforderung war die Frage, welche Wegweisung Tourenradler brauchen. Während bei Mountainbikern GPS-Geräte schon lange zum Standard gehören, musste ein Kompromiss aus Kosten und Aufwand einerseits und Ansprüchen an Karten andererseits gefunden werden. Herausgekommen ist eine eher generalisierte Karte als Übersicht über die Touren und eine stichwortartige Wegbeschreibung. Diese Beschreibung ist jeweils für die Richtung der Route optimiert – dadurch lässt sie sich auch nicht einfach umdrehen.

Letztendlich hat es von der Idee zum fertigen Buch gute zehn Jahre gedauert. Da war es sicherlich noch erfreulicher, dass nur ein Jahr nach der ersten Auflage schon im Jahr 2012 die zweite Auflage erscheinen konnte. Diese Chance wurde genutzt und die Karte um zusätzliche Informationen, wie die Namen von Waldschneisen, ergänzt, um die Nutzbarkeit zu verbessern. Außerdem wurden Informationen zu Kombinationsmöglichkeiten mit den Fernrouten (z.B. Hessischer Radfernweg R6, R8) oder dem Main-Radweg ergänzt – verbunden mit dem Vermerk, dass sich die beschriebenen 33 Touren nicht immer auch in die andere Richtung fahren lassen.

An dieser Stelle ein großer Dank an Alexander Kraft, der sich so viel Zeit für mich genommen hat. Das Gespräch hat mich noch einmal richtig motiviert, die eigentliche Rezension zu schreiben.

Der Rüpelradler … ein Thema auch auf der Cortège 2016 in Basel (3.524 km)

Der Baselisk als Rüpelradner (Bild: Klaus Dapp)

Der Baselisk als Rüpelradner (Bild: Klaus Dapp)

Eine Woche nach der Fasnacht in Deutschland geht es in Basel richtig los (Hintergrundinfos).  Auf den Morgenstreich habe ich auf Grund meiner Erkältung verzichtet, aber den Umzug wollte ich mir nicht entgehen lassen. Durch die Routenführung herrscht in der gesamten Basler Innenstadt eine tolle Stimmung und die Mischung aus Gugge-Musik, Pfeiffern und Trommler macht einfach Spaß.

Wie in jedem Jahr gab es wieder tolle Wagen und Themen, die von den Gruppen aufgegriffen wurden. Völlig genial fand ich die Gruppe PEGIDA „Patriotischi Extremfasnächtler gege d’Infiltrierig durch Asyllandschäftler“. Da musste eigentlich dem letzten Deppen klar werden, wie bescheuert das ist … leider war da der Akku meiner Kamera leer.

Der Rüpelradler (Bild: Klaus Dapp)

Der Rüpelradler (Bild: Klaus Dapp)

Wie jedes Jahr war die Verkehrspolitik ein Thema. Einerseits wurde der Rüpelradler (mit E-Unterstützung) thematisiert … ich habe davon in Basel eigentlich noch keinen gesehen.

Uns natürlich wurde auch die Aktive Fahrradpolitik der Stadt kritisiert …

Kritik an der Verkehrspolitik in Basel (Bild: Klaus Dapp)

Kritik an der Verkehrspolitik in Basel (Bild: Klaus Dapp)

… einige Autofahrer sind immer noch sauer, dass sie nicht mehr in die Innenstadt fahren dürfen … Es bleibt zu hoffen, dass Dr. Wessels weiter Kurs hält und die Stadt weiter an Lebensqualität gewinnt.

 

Besuch bei der NSA (3.504 km)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Da kürze ich mal meine Trainingsrunde wegen eine blöden Erkältung ab … und schon lande ich bei der NSA.

Darmstadt hat so einige eher nur in Fachkreisen bekannte Besonderheiten wie den Jugenstil der Weltausstellung auf der Mathildenhöhe oder die Europäische Weltraumorganisation. Und nachdem die amerikanischen Streitkräfte abgezogen sind gibt es nur noch eine kleine vom US-Militär genutzte Liegenschaft: den Dagger-Komplex.

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Da ich wie immer meine Foto dabei hatte , wollte ich mir die Gelegenheit doch nicht entgehen lassen. Immerhin hatte ich so ein kleines Erlebnis auf meiner kleinen Bewegungsrunde.

 

Jahresinspektion (3.486 km)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Laut Wartungsplan von HP Velotechnik sind einmal im Jahr oder alle 3000 km diverse Wartungsarbeiten durchzuführen. Dazu gehört auch ein Ölwechsel der Rohloff Nabe (jährlich bzw. alle 5000 km) und die Überprüfung diverser Lager. Außerdem wurde der verstellbare Sitzanschlag montiert und eine größere Unterlegscheibe an der Befestigung des Schutzblechs montiert, damit der Dreck nicht zum Befestigungsloch rausspritzt. Darüber hinaus mussten die Bremsbeläge bei beiden Scheibenbremsen getauscht werden.

So konnte ich meinen Grasshopper bei Fahrrad Claus in Trebur sauber, knarz- und quietschfrei wieder abholen. Dabei wurde ich allerdings auf Schäden an der Vorderradgabel hingewiesen. Unter den Silikonschützern hat sich offensichtlich der berüchtigte Griesheimer Sand angesammelt und dann bei jeder Federung an der Gabel geschmirgelt. Das hätte ich wohl viel öfter saubermachen müssen… im nächsten Jahr ist mindestens eine Gabelwartung fällig. Und zu den sonstigen Vorsätzen für 2016 kommt auch noch dazu: „Die Gabel regelmäßig saubermachen“.

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Zu Hause angekommen, musste ich leider feststellen, dass auch der Versuch durch langsames Durchfahren von Pfützen Schlimmeres zu verhindern, nicht geholfen hat. Der Griesheimer Sand hat wieder einmal voll zugeschlage. Dabei bin ich zum größten Teil auf asphaltierten oder betonierten Wegen unterwegs gewesen… allerdings waren diverse Bauern schon kräftig aktiv und das bleibt meist nicht ohne Folgen. Ich werde wohl meine guten Vorsätze bald umsetzen müssen.