Irgendwann kam dann doch der Gewitterguss, der sich schon lange mit Blitzen am nächtlichen Himmel angekündigt hatte. Danach konnte ich endlich einigermaßen gut schlafen. Richtig fit war ich am Morgen trotzdem nicht. Nach dem Frühstück brach ich rasch auf und musste gleich zwei ziemliche Hügel überwinden. Dabei war es nicht nur warm sondern auch ziemlich schwül. Nach kürzester Zeit war ich wieder durchgeschwitzt. Wenigtens auf den Abfahrten war mir dadurch kühler. Nur als mir bei mehr als 30 km/h auf einmal ein Betonmischer auf dem Radweg entgegenkam, wurde mir kurz ganz heiß. Ich musste die Federung ausreizen und rasch über eine gepflasterte Wegeinfahrt auf die parallel verlaufende Landesstraße und danach durchs Gras wieder zurück auf den Radweg wechseln. Ich wollte den schönen Schwung nicht verlieren…
Später als gedacht erreichte ich das Wurzacher Ried. Dies ist eines der bedeutensten Hochmoore Europas. Eigentlich wollte ich mir das Torfmuseum anschauen aber der Himmel verdunkelte sich und ich wollte trocken in Leutkirch ankommen. Leider habe ich auch keine für Radfahrer sinnvolle Beschilderung zum Torfmuseum gefunden.
Der Eindruck, dass Bad Wurzach die Potenziale des Radtourismus nicht wirklich erkannt hat, hat sich leider auch in der Ortsdurchfahrt bestätigt. Vormittags um 11 Uhr hing ein Auto am nächsten… ich habe deshalb nur einen Blick auf das Schloss geworfen und bin dann den nächsten Hügel hochgefahren. Dort habe ich dann eine Rast gemacht.
Der weitere Weg Richtung Leutkirch war klasse. Viele Bergab-Passagen auf kleinen Sträßchen und an einer Stelle eine wartende Autofahrerin, so dass ich meinen Schwung voll nutzen konnte. Da hat die Landschaft noch mehr Spaß gemacht.
In Leutkirch dufte ich das Rad in eine Garage stellen und nach dem Duschen und einem erholsamen Mittagsschläfchen habe ich die schöne Innenstadt von Leutkich angeschaut. Und ich habe die Nachfolgekirche der Leutekirche, von der der Ort seinen Namen hat, besichtigt. Das war durch den übenden Organisten noch eindrücklicher.
In Leutkirch habe ich noch einen Gecko-Fahrer (Gecko ist ein Liegedreirad von HP Velotechnik) gesehen … für den ich leider nur ein glotzender Touri war.
Am Abend habe ich entsprechend meiner Unterkunft im Brauereigasthof Mohren das leckere Bier verkostet 🙂
Zur Übernachtung: Brauereigasthof Mohren, Fahrrad stand sicher in einer Garage, Zimmer mit Fenster zur Bundesstraße und Etagendusche/-klo, nettes und kompetentes Personal, leckeres Bier der benachbarten Brauerei Härle und gutes Abendessen, umfangreiches Frühstücksbuffet, ca. 40€/Nacht im Einzelzimmer