Es ist schon erstaunlich, wie viele Liegeradhersteller es gibt. Nach einiger Überlegung habe ich mich dann dazu entschlossen, dass ich möglichst einen regionalen Hersteller haben möchte. Wichtig war mich auch – besonders nach den Erfahrungen mit dem Ostrad – dass es ein Hersteller ist, der auch auf absehbare Zeit weiter Liegeräder herstellt. Mit diesen Kriterien war die Wahl des Herstellers eigentlich getroffen: HP Velotechnik fertigt die Räder in Kriftel, d.h. im Rhein-Main-Gebiet.
Nach viel Messen, Nachdenken und Rechnen war mir dann klar, dass es ein Grasshopper werden soll. Ich sehe es auch nicht als Nachteil an, dass dieses Modell jetzt seit 2003 produziert wird. Das bedeutet aus meiner Sicht, dass das Produkt eben im Gegensatz zu vielen Anderen nicht beim Kunden reift. Gleichwohl war ich schon ein wenig überrascht, wie wenige Grasshopper-Internetseiten es gibt. Aber das liegt sicher auch daran, dass sich Internetseiten oft auf Neuigkeiten beziehen.
Und dann kam die Frage, was den alles dran soll. Etliche Punkte waren auf Grund meiner Erfahrungen der letzten Jahrzehnte gesetzt:
- Scheibenbremsen: Die kleinen Felgen bremsen sich viel schneller durch als bei großen Rädern. Außerdem ist die Bremsleistung bei Regen deutlich besser.
- Schalensitz: Davon erhoffe ich mir, dass ich weniger seitlich rutsche und durch die kleinere Kontaktzone am Rücken weniger schwitze. Und dazu habe ich mir noch die Kopfstütze gegönnt … Mann wird älter.
- SON-Nabendynamo und Edelux Scheinwerfer: Nicht nur, dass Herr Schmidt aus meiner Sicht der Vater der Nabendynamos am Fahrrad ist und außerdem in Tübingen produziert. Der SON-Nabendynamo läuft sehr leicht und unheimlich zuverlässig. Und der Edellux macht einfach richtig gutes Licht.
- Alltagsausstattung: Schutzbleche, Gepäckträger, Pedale mit Klick usw. gehören für mich an ein alltagstaugliches Fahrrad.
- Rohloff Nabenschaltung: Beim Liegeradfahren ist es gerade beim Anfahren wichtig, mit einem kleinen Gang losfahren zu können, da am Anfang schnell eine gewisse Mindestgeschwindigkeit her muss, um nicht umzufallen. Deshalb muss die Schaltung im Stand schaltbar sein. Das können inzwischen auch andere Nabenschaltungen. Ich bin aber inzwischen so konservativ, dass ich mich frage, warum ich etwas Anderes haben soll, wenn ich doch mit Einem bereits gute Erfahrungen gemacht habe.
- Farbe: Das Standardgrün von HP Velotechnik finde ich ein wenig zu blass. Aber mein Farbempfinden ist auch nicht ganz im Normbereich. Nach einigen Beratungsgesprächen habe ich mich dann für das jetzige grün entschieden. Ausschlaggebend war dafür ein Scorpion in den Enduro-Ausführung, das ich bei Mainvelo gesehen habe. Da war klar, wenn grün, dann endurogrün.
Dann blieb eigentlich nur noch die Frage, ob ich das Rad Beflaggen soll oder nicht. Ich halte es nicht für notwendig, da ich und das Rad breit und hoch genug sind, dass es eigentlich unübersehbar ist … aber um den ewigen Fragen zu entgehen, ob Liegeradfahren nicht gefährlich ist, da das ja kaum zu sehen ist, habe ich mich für eine Flagge entschieden. Das ist kein Wimpelchen wie bei einem Kinderrad sondern eine Flagge mit Reflektorstreifen, die jetzt endgültig unübersehbar ist.
Nach all diesen Entscheidungen, musst ich mich nur noch für einen Radhändler entscheiden.