Nach den letzten Blicken zur Hohenzollernburg ging es teilweise stark bergab ins Neckartal. Auf dem Neckartalradweg fuhren wir weitgehend autofrei neckaraufwärts nach Horb. Dort schauten wir uns das kleine Stadtmuseum an und spazierten durch die Innenstadt.
Danach stiegen wir aus dem Neckartal auf einer stark befahrenen steilen Innerortsstraße auf. Ich war wirklich froh als wir oben auf eine Nebenstraße abbiegen konnten. Von dort ging es dann an den Rand der Bebauung und dann über Wirtschaftswege weiter zum Industriegebiet Heiligenfeld. Nach einigen Kilometern erreichten wir den höchsten Punkt des Tages und fuhren dann – teilweise ziemlich steil – wieder bergab ins Tal der Steinach bis nach Nagold.
In Nagold haben wir am Rand der Innenstadt übernachtet. Nachdem Gepäck und Rad versorgt waren, schauten wir uns die Stadt an.
Für den nächsten Tag hatten wir einen Schlenker über Hechingen geplant, um die Burg Hohenzollern anzuschauen. Wegen Corona haben wir schon im Vorfeld auf eine Besichtigung verzichtet, da eine Reservierung für eine bestimmte Einlassstunde gefordert war – das war mir zu risikoreich. So setzte ich darauf, der Herzallerliebsten die Burg vom Weg aus in unterschiedlichen Perspektiven zeigen zu können.
Aller Optimismus half nichts… kurz nach dem Losfahren begann der Nieselregen. Aber erfreulicherweise blieb es dabei. Außerdem motivierten uns dunkle Wolken hinter uns, zügig Richtung Hechingen zu fahren.
Nur einmal sind wir dann doch für 15 Minuten untergestanden, um einen stärkeren Schauer abzuwarten. Und in Hechingen sahen wir dann auch blauen Himmel. Nur die Burg blieb ziemlich lange im Nebel.
Mit Linsen (auf besonderen Wunsch ohne Seitenwurst für mich) stärkte ich mich „schwäbisch“, dann ging es weiter Richtung Neckar.
Und im Rückblick hatten wir dann doch noch die Aussicht auf die Burg.
Zügig erreichten wir dann das Hotel in Dettingen. Dort machten wir eine Pause und luden noch einmal kräftig nach. Dann führen wir von der Hochebene hinab ins Neckartal nach Rottenburg. Dabei bewährte sich wieder einmal die neue Bremse am Vorderrad mit deren Hilfe wir immer sicher zum stehen kamen. In Rottenburg machten wir dann einen Stadtrundgang durch die schöne Altstadt.
Den Ruhetag in Rottweil haben wir gut geplant – es regnete weite Teile des Tages. So nutzten wir die Gelegenheit und besichtigten das Dominikaner-Museum, in dem auch die römische Vergangenheit ausgiebig dargestellt wurde.
Außerdem schauten wir uns die mittelalterliche Innenstadt an. Das Mittagessen war typisch schwäbisch … wir genossen ein indisches Mittagessen 😉
Nach der Bewegung der letzten Tage und letzter dienstlicher Mails am Vortag (Hurra – in einem Monat wird eine Stelle wieder besetzt) habe ich wunderbar geschlafen. Meine Beine waren noch ziemlich müde an diesem Morgen – die letzten Wochen war ich einfach zuviel gesessen.
Wir starteten mit einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück in den Tag. Das Packen lief noch etwas unrund aber dann kamen wir doch in Schwung. Nach einer kurzen Steigung unterquerten wir die Sauschwänzlebahn und fuhren in Richtung Blumberg.
Am Waldrand schaute uns eine Gruppe Jäger etwas entgeistert an. Nach einigen Metern wussten wir warum. Der Waldweg stieg so stark an, dass wir schon bald trotz höchster elektrischer Unterstützung nicht mehr fahren konnten, sondern schieben mussten.
Oben erwarteten uns einige berggängige Schafe. Wir machten dann erst einmal eine Pause und schauten uns noch einmal die Streckenführung der Sauschwänzlebahn an.
Weiter ging es nach Blumberg.
Danach sausten wir in Richtung Neckar. In Donaueschingen schauten wir uns Park und Stadt und die angebliche Donauquelle an – leider sind die schönen Bilder für den Blog verschwunden. So kann ich hier nur schreiben, dass sich ein Besuch lohnt.
Im Schwenninger Stadtteil Allmendshofen hielten wir beim ehemaligen Rathaus an, dass uns mit seiner markanten Farbe auffiel. Eine Bewohnerin aus einem der angrenzenden Häuser war vom Pino völlig begeistert und ließ sich erklären, wie das so funktioniert. Sie war ganz begeistert als wir für sie noch eine kleine Runde gefahren sind.
Ab Schwenningen ging es dann dem Neckar entlang.
Weiter ging es dann nach Rottweil, der ältesten Stadt Baden-Württembergs. Dort übernachteten wir in der Altstadt in der Jugendherberge im ehemaligen Dominikanerkloster. Ein wirklich tolles Gebäude in bester Innenstadtlage.
Am Morgen frühstückten wir am Stehtisch vor der benachbarten Bäckerei. Coronabedingt gab es kein Frühstück im Hotel. Der Kaffee aus dem Pappbecher half nur wach zu werden.
Nun ging es weiter den Rhein hinauf. Bis Waldshut war die Stecke sehr schön. Meist leicht schattig und oft mit Blick auf den Rhein kamen wir gut voran. Nach einem Blick auf das Atomkraftwerk Leibstadt (Schweiz) erreichten wir Waldshut.
Obwohl wir diesmal dank gutem GPS-Track Waldshut-Tiengen zügig durchquerten, war ich froh, durch zu sein. Die Radführungen sind trotz erkennbar viel Mühe doch noch recht abenteuerlich. So waren wir froh, als wir in Lauchringen angekommen waren und machten bei einer Pizzeria mit Eisdiele halt. Die italienischen Crèpes als zweites Frühstück waren sehr lecker.
So gestärkt fuhren wir weiter das Wutachtal hinauf. Nach einigen Gewerbegebieten sahen wir auch sehr schöne Dörfer. An der alten Brücke über die Wutach im Wutöschinger Ortsteil Ofteringen machten wir eine kleine Pause und einen Spaziergang zum Kloster Marienburg.
Weiter ging es stetig leicht aufwärts die Wutach entlang. Obwohl wir jetzt schon im Schwarzwald unterwegs waren, wurde es ziemlich warm. So machten wir eine ausgedehnte Mittagspause an der Aue der Wutach. Danach ging es weiter nach Grimmelshofen. Hier kämpften wir uns ziemlich den Berg hinauf – unter uns der Kehrtunnel der Sauschwänzle-Bahn, die hier im Berg Höhe gewinnt.
Ziemlich erschöpft kamen wir oben an und fuhren dann weiter Richtung Epfenhofen. Mit aufmerksamen Blick ließ sich fast überall ein Stückchen der Sauschwänzlebahn erkennen. Es ist wirklich beeindruckend, wie diese Bahn angelegt wurde – auch wenn es militärische Gründe waren, warum die Steigung so gering sein sollte.
Im Gegensatz dazu hatten wir noch kräftig zu treten und rund drei Kilometer vor Epfenhofen war dann auch der Akku leer. So kamen wir ganz schön müde an unserem Hotel an. Nach dem Abendessen machten wir dann noch einen Spaziergang zur Sauschwänzlebahn und bewunderten die kurvenreiche Steckenführung – eben das geringelte Sauschwänzle.
Den Vormittag nutzten wir, um fertig zu packen und das Rad startklar zu machen. Dann fuhren wir gemeinsam mit einem Freund los. Am Kraftwerk in Birsfelden wechselten wir auf die nördliche Rheinseite und erreichten kurz darauf Grenzach in Deutschland.
Wir blieben auf der deutschen Rheinseite bis wir das Ziel Laufenburg erreichten. Zur „Halbzeit“ gönnten wir uns ein Eis in Rheinfelden. So gestärkt kamen wir gut voran.
Mit einem gemeinsam Abendessen mit Blick auf den Rhein beendeten wir den Tag.
Nachdem beim Tausch der Bremsgriffe vor einer Woche auch alle Schrauben nachgezogen wurden, stand eigentlich gar nicht so viel aus der Liste zur Vorbereitung unserer Sommertour 2020.
Die großen Taschen wurden noch um zusätzliche Außentaschen erweitert, dank meiner kurzen Beine und kleinen Füße hat das auf den Zentimeter genau gepasst und sich im Laufe der Tour sehr gut bewährt. Außerdem mussten die Haken der kleinen Taschen noch ausgerichtet werden und alle Scheuerstellen abgeklebt werden. Dabei zeigte sich dass die Kombination mit der Airzound-Hupe nur dann möglich ist, wenn die Tasche nur bis auf die Höhe der Haken bepackt ist.
Außerdem habe ich die hintere Kette noch einmal geölt. Die vordere Kette ist gut gekapselt und das Schmiermittel Rivolta tut zuverlässig seinen Dienst. So habe ich nur die Dose eingepackt.
Auf einen Foto habe ich beim ersten Teil dieser Tour verzichtet … und das dann bitter bereut. Beim Übertragen der Bilder vom IPhone auf meinen Rechner sind die Bilder der ersten fünf Tage verloren gegangen. Deshalb musste ich jetzt auf die reduzierten Bilder zurückgreifen, die ich von der Reise direkt vermailt habe.
Die eigentliche Herausforderung des Tages war das Packen. Pro Person eine große und eine kleine Packtasche … und im Gegensatz zu allen früheren Touren ein Ladegerät. Irgendwann haben wir uns dann einfach ins Bett gelegt und dann am nächsten Morgen frisch gepackt.
Bei tollem Wetter haben wir unseren kleinen Vatertagsausflug gemacht … und wurden dabei unfreiwillig mit der Corona-Grenzschließung konfronitiert.
Während wir auf einer schweizer Radroute gemütlich durch die Felder nach Frankreich fuhren, endete die Fahrt dann bei der Wiedereinreise in die Schweiz. Der Grenzübergang nach Rodersdorf war einfach geschlossen.
Das gute daran war, dass auf den Straßen kaum Autos unterwegs waren. In Leymen (Frankreich) war sogar ein kleiner Laden offen und wir konnten unser Mittagessen ergänzen.
Auch wenn wir nicht wie geplant nach Biederthal gekommen sind – wir hätten durch Rodersdorf ca. 1,5 Kilometer wieder durch die Schweiz gemusst – hatten wir so wenigsten den Käse von dort. Die Straßenbahn von Basel nach Rodersdorf fährt zwar weiter durch Leymen und hält dort an, die Türen werden aber nicht aufgemacht.
Besonders kurios war die Situation vor Flüh, als wir vor der Grenze in de Schweiz nach Basel abbogen und damit mit dutzenden anderen Menschen auf Rädern, Inline-Skatern, zu Fuß oder per Pferd unter den Blicken der Grenzwache, die den Eingang nach Flüh auf der Straße bewachte, auf Wirtschaftswegen über die grüne Grenze wieder in die Schweiz fuhren.
Ich habe eigentlich gehofft, dass meine Grenzerfahrungen mit der deutschen Einheit zu ende sind. Da habe ich mich leider wohl ziemlich getäuscht. Aber ich hoffe, dass der Spuk Mitte Juni wieder vorbei ist und sich so etwas nicht mehr wiederholt.
Nach den Berichten dass der Flugverkehr durch die Reiseverbote um 90% eingebrochen ist, wollte ich mir das einmal live anschauen. Also bin ich von Darmstadt aus aufgebrochen und durch den Frankfurter Stadtwald zur Startbahn West des Flughafens gefahren.
Die Fahrt war beeindruckend. Während ich mich oft gefragt habe, warum Menschen in der Einflugschneise Erholung suchen, war die Fahrt ganz anders. Das lauteste Geräusch waren die Vögel. Selbst auf den Straßen war so wenig los, dass selbst Kinderlachen deutlich zu hören war. So etwas habe ich im Kern des Rhein-Gebiets noch nicht erlebt.
So stand ich dann am Ende der Startbahn West und brauchte einige Zeit um zu begreifen, was los war: Nichts. Ich bin dann noch an der Landebahn entlanggefahren, um ein Blick auf das Flughafengelände zu bekommen. Und in einer halben Stunde gab es nur ein Flugzeug zu sehen – ansonsten wird im Minutenabstand gestartet und gelandet, so dass rung 100 Flugbewegungen pro Stunde möglich sind.
Eigentlich wollte ich mit der Herzallerliebsten unterwegs sein … Dank Corona (und der Tourismusbranche in Ischgl und anderen Vollpfosten in Tirol) wird das wohl länger nichts.
Deshalb bin ich heute endlich mal wieder mit dem Grasshopper unterwegs gewesen. Es war richtig klasse. Leider macht sich das lange rumstehen beim Grasshopper und mir bemerkbar. Beim Grasshopper ist die Kette deutlich hörbar … und ich spüre mein Knie.
Bleibt gesund! Ich freue mich schon auf gemeinsame Touren mit der Herzallerliebsten.