Archiv der Kategorie: Touren und Ausflüge

Wer horcht denn da? Ausflug nach Mainz über Leeheim (608km)

Blick nach Mainz von der (hessischen) Mainspitze (Bild: Klaus Dapp)

Blick nach Mainz von der (hessischen) Mainspitze (Bild: Klaus Dapp)

Eigentlich müsste die Überschrift ja „vom Winde verweht heißen“. Orkan „Niklas“ war im Anzug und ich kam auf die Idee, von Darmstadt aus Richtung Westen durch das hessische Ried zu fahren. Das hatte den Vorteil, dass ich nicht im Wald unterwegs war, und den Nachteil, dass ich fast ständig Gegenwind hatte. Eigentlich ist Gegenwind beim Liegerad ja nur ein kleines Problem – das war heute deutlich anders. Teilweise bin ich auf der ebenen Strecke nur mit 10 km/h vorangekommen. Und der Trainingseffekt war damit deutlich größer als erwünscht. Aber ich habe auf dem Weg wieder Einiges gelernt.

Blick über das hessische Ried (Bild: Klaus Dapp)

Blick über das hessische Ried (Bild: Klaus Dapp)

Europaradweg R6 am Rhein in Hessen (Bild: Klaus Dapp)

Europaradweg R6 am Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Überrascht war ich über die „großen Ohren“ in Leeheim. Im Gegensatz zum Dagger-Komplex in nahen Giesheim ist hier nicht die NSA tätig, sondern die Bundesnetzagentur. Sie betreibt dort die Messstelle für Weltraumfunkdienste. Dort werden das Frequenzspektrum dieser Funkdienste überwacht und die Ursachen von Störungen ermittelt.

Messstelle für Weltraumfunkdienste in Leeheim (Bild: Klaus Dapp)

Messstelle für Weltraumfunkdienste in Leeheim (Bild: Klaus Dapp)

Auf dem weiteren Weg nach Mainz musste ich wegen eines kräftigen Regengusses 10 Minuten unterstehen. Da der Wind so stark war, bin ich trotz eines nur kleinen Dachüberstandes trocken geblieben.

Anrückender Regenguss am Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Anrückender Regenguss am Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Regenpause am Pumpwerk (Bild: Klaus Dapp)

Regenpause am Pumpwerk (Bild: Klaus Dapp)

Nach dieser Unterbrechung und zwei Energieriegeln bin ich dann am Rhein entlang Richtung Mainz gefahren und von Mainz mit dem Zug zurück nach Darmstadt. Der anschließende Mittagsschlaf war wunderbar.

Blick auf den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Rhein (Bild: Klaus Dapp)

Und so sieht das auf der Karte aus:

 

 

Radkarten bei der Tourenplanung (204 km)

Radkarten nutze ich kaum noch beim Radfahren selbst. Entweder lasse ich mich vom Beschilderungssystem für den Radverkehr oder vom GPS leiten. Am liebsten ist mir eine Kombination von Beidem. Dann ist es einfach möglich durch die Lande zu fahren, ohne viel auf die Wegführung zu achten. Diese beschilderten Strecken sind meistens auch in einem brauchbaren Zustand. Manchmal sind die Strecken dadurch in weiten Teilen paralell zu stark befahrenen Bundes- und Landesstraßen geführt. Das ist für Alltagsstrecken meist sinnvoll, für Touren sind mir wenig befahrene Sträßchen oft lieber. Dabei bin ich hier in der Region verwöhnt, da die Stadt Darmstadt, der umgebende Landkreis Darmstadt-Dieburg und inzwischen auch etliche angrenzende (hessische) Landkreise wirklich gute und einheitliche Beschilderungssysteme nach dem Vorbild in Nordrhein-Westfalen etabliert haben.

Wenn ich Zeit habe, bereite ich deshalb Touren gerne vor und erzeuge mir einen Track, dem ich dann hinterher fahre. Meine Versuche, die Routingfunktion des Garmin GPSmap 62s zu nutzen, haben sich nicht bewährt. Verliert das Gerät den Satelliten (z. B. in einer Unterführung) oder einer Unterbrechung (Stromausfall z. B. Abschalten wegen kurzem Stromausfall) beginnt es mit einer Neuberechnung… und dann bin ich je nach Einstellung auch schon auf einer Autobahnauffahrt gestrandet, bin große Umwege gefahren oder habe die schönsten Industriegebiete des Elsass gesehen statt den parallel verlaufenden aussichtsreichen Weg durch die Weinberge zu fahren. Auch beim Wandern bin ich mit der Routingfunktion schon an Stellen durch den Wald gebrochen, wo vermutlich Jahrzente vorher das letzte Wildschwein durch den Forst gebrochen ist…

Auch die alleinige Nutzung der (teuren) Garmin Karten und der (kostenlosen) Velomap führt zu teilweise kuriosen Ergebnissen bei der Erstellung der Tracks mit dem Programm Basecamp. Die Garmin-Daten enthalten teilweise Wege, die mit dem Tourenrad keinen Spaß machen da sie schlicht nicht vernünftig befahrbar sind. Mit den Velomap-Daten bzw. den zugrunde liegenden Open-Streetmap-Daten interpretiert Basecamp Querungen von Bundesstraßen offenbar als Fahrt auf diesen Straßen, die vermieden werden sollen, so dass teilweise große Umwege geroutet werden. Gerne habe ich deshalb eine analoge Ergänzung, die ich im Wortsinn daneben halten kann.

Ideal für mein Vorgehen sind der Radroutenplaner für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen (Stand 1/2015). Dort gibt es u. a. die Möglichkeit zwischen allen (vermeintlich) mit dem Rad nutzbaren Wegen und beschilderten Themenrouten zu wählen. In der Regel sind die Strecken über die Themenrouten länger und unabhängiger von Straßen. Die Strecke kann einfach durch Verschieben von Zwischenpunkten angepasst werden. Dadurch lässt sich der jeweils für die Tour gewünschte Kompromis einstellen. Auch hierfür lege ich gerne eine Karte bzw. einen Führer daneben. Daraus möchte ich insbesodere Informationen über den Streckenbelag und Sehenswürdigkeiten. Das klappt bei den verschiedenen Karten bzw. Führern unterschiedlich gut. Ich werde zukünftig auch darüber ab und an berichten.