Archiv der Kategorie: Touren und Ausflüge

Bodensee-Tour 13. Tag: Nonnenhorn – Lindau – Nonnenhorn (2.577 km)

Fußgängerzone in Lindau (Bild: Klaus Dapp)

Fußgängerzone in Lindau (Bild: Klaus Dapp)

An diesem verregneten Lesetag, habe ich den zweiten Bodensee-Krimi von Manfed Megerle Seefeuer gelesen. Den fand ich wesentlich spannender als den ersten Band Seehaie. Außerdem habe ich einen ersten Schwung Postkarten geschrieben, was ich sonst meist auf die Zugrückfahrt verschoben habe.

Am Abend wollten wir zu Carmen ins Stadttheater Lindau radeln. Gerade als wir starten wollten begann ein fast 30 Minuten dauernder Regenguss. Danach sind wir dann ziemlich zügig mach Lindau gesaust. Leider halten wir keine Zeit um ein vernünftiges Gasthaus zu suchen und landeten in einer Vinothek. Der Speisekarte lag die Rückseite einer Packung von Wagners Tiefkühl-Flammkuchen bei… zum Wechseln hatten wir leider keine Zeit.

Die Vorstellung der Oper Carmen als Marionettentheater wog das gruselige Abendessen mehr als auf. Es war wirklich klasse, wie die Oper umgesetzt wurde. An diversen Stellen waren kleine Späße eingebaut, so dass auch eher zurückhaltende Opernfans viel Freude hatten. Begeistert fuhren wir trocken zurück.

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Bodensee-Tour 12. Tag: Nonnenhorn – Friedrichshafen – Nonnenhorn (2.557 km)

Zeppelin Museum im ehemaligen Hafenbahnhof in Friedrichshafen (Bild: Klaus Dapp)

Zeppelin Museum im ehemaligen Hafenbahnhof in Friedrichshafen (Bild: Klaus Dapp)

Heute nutzte ich Antjes Näh-Treffen zu einem Besuch des Zeppelinmuseums in Friedrichshafen. Ich war dort vor etlichen Jahren und halte eine unkritische Zeppelin-Jubelausstellung in Erinnerung und war gespannt, ob die Neugestaltung in den letzten Jahren dies verändert hat. Kurz zusammengefasst: Ich wunde positiv überrascht. In der Ausstellung wird die technisch Entwicklung und die Fortentwicklung der zu einem großen Teil militärischen Einsatzgebiete plastisch dargestellt. Eindrücklich ist auch die Erläuterung der Kriegswirtschaft in Friedrichshafen bis hin zur Beteiligung am Bau von Raketenwaffen. Gezeigt wird auch die daraus resultierende weitgehende Zerstörung der Stadt und der Einsatz von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Ebenso beeindruckend sind die rekonstruierten und begehbaren Teile des Zeppelins Hindenburg. Interessant fand ich auch die ausgestelllten Bilder zu den Themen Mensch und Natur sowie Mensch und Technik.

Aussichtsturm am Hafen in Friedrichshafen (Bild: Klaus Dapp)

Aussichtsturm am Hafen in Friedrichshafen (Bild: Klaus Dapp)

Fähre Friedrichshafen - Romanshorn (Bild: Klaus Dapp)

Fähre Friedrichshafen – Romanshorn (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem gemütlichen Nachmittag haben wir den Abend bei saurem Käse (eingelegtem Limburger) und gutem Wein in einer Rädle-Wirtschaft (nicht ganzjährig geöffnete Wirtschaft, entspricht Besen- bzw. Straußenwirtschaft) ausklingen lassen.

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Bodensee-Tour 11. Tag: Nonnenhorn – Kressbronn – Nonnenhorn (2.523 km)

Blick über die Obstplantagen auf den Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

Blick über die Obstplantagen auf den Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

An diesem verregneten Lesetag habe ich den ersten Bodensee-Krimi von Manfed Megerle Seehaie gelesen. Nach einem etwas zähen Einstieg und einigen eher langatmigen Ortsbeschreibungen war der ganz spannend… und einen Krimi mit Blick auf den Tatort lesen zu können, hat schon was.

Auf der Fahrt zum Einkaufen nach Kressbronn haben wir am Nachmittag einen Scorpion-Fahrer (Liegerad-Trike vor HP Velotechnik) gesehen. Den Abend verbrachten wir gemütlich auf dem Sofa.

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Bodensee-Tour 10. Tag: Nonnenhorn – Lindau – Nonnenhorn – Langenargen – Nonnenhorn (2.503 km)

Hafeneinfahrt in Lindau (Bild: Klaus Dapp)

Hafeneinfahrt in Lindau (Bild: Klaus Dapp)

Die zweite kühle Nacht in Folge, welch ein Genuss. Leider hielt sich das Wetter nicht an die Prognose. Deshalb fuhren wir mit dem Zug nach Lindau, um im Regen in die Nolde-Ausstellung zu geben. Wir waren nicht ganz alleine mit der Idee… also zogen wir das Mittagessen vor und stellten uns dann in die Schlange. Dort traf ich zufällig einen meinen Auftraggeber, der in Lindau Urlaub machte. So hatten wir eine nette Unterhaltung in der Wartezeit, die sich nicht um die Arbeit drehte! Die Ausstellung umfasste 32 Werke Emil Noldes, die für diese Ausstellung zusammengeführt wurden. Besonders interessant fand ich die Gegenüberstellung der zwischen 1939-1945 abstandenen Aquarelle, die Nolde wegen Berufsverbots heimlich malte, und seine Interpretationen in Öl nach 1945.

Lindauer Innenstadt mit Touristen (Bild: Klaus Dapp)

Lindauer Innenstadt mit Touristen (Bild: Klaus Dapp)

Am Abend haben wir einen Besuch bei Freunden von Antje in Nonnenhorn gemacht und sind gemeinsam nach Langenargen geradelt. Und endlich konnte ich mich mal von Liegerad zu Liegerad unterhalten, da Stefan seine Streetmachine fuhr. Ein gewisses Aufsehen insbesondere bei Touristen haben wir damit erregt… auch wenn das gar nicht vorgesehen war. Der Sonnenuntergang über dem Bodensee war beeindruckend … ebenso das aufziehende Gewitter, was uns zu einer zügigen Rückfahrt motivierte.

Kursschiff auf dem Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

Kursschiff auf dem Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

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Bodensee-Tour 9. Tag: Nonnenhorn – Kressbronn – Nonnenhorn (2.485 km)

Bodensee mit Schaumkronen bei Nonnenhorn (Bild: Klaus Dapp)

Bodensee mit Schaumkronen bei Nonnenhorn (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer wunderbar kühlen Nacht und dem ersten selbst gemachten Frühstück seit einer Woche half ein kurzer Blick auf die Wettervorhersage bei der Tagesplanung. Wir fuhren direkt nach Kressbronn über die Landesgrenze nach Baden-Württemberg, da in Bayern und Österreich der 15. August Feiertag ist. Dort war entspechend viel Autoverkehr. Mit den Einkäufen konnten wir unabhängig von überfüllten Straßen und dem Bodensee-Radweg gemütlich zurückfahren.

Surfer auf dem stürmischen Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

Surfer auf dem stürmischen Bodensee (Bild: Klaus Dapp)

Am Nachmittag setzte starker Wind ein, was ein spektakuläres Schauspiel der Segler nach sich zog. Die richtig Guten sausten mit ziemlichen Geschwindigkeiten über den See. Andere versuchten mühsam in den Hafen von Nonnenhorn zu kommen, der schnell überfüllt. Wir sind vor dem Regen in unsere gemütliche Ferienwohnung geflohen und haben dort den restlichen Tag verbracht.

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Bodensee-Tour 7. Tag: Markdorf – Aulendorf (2.431 km)

Schloss Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Der Morgen begann mit einem guten Frühstück und einer besorgten Bedienung, die mir nicht nur ein drittes Brötchen herzlich aufdrängte sondern auch unbedingt noch einen zusätzlichen Orangensaft bringen wollte. Da ich den nicht vertrage, musste ich leider ablehnen.

Nach dem Einkauf von zwei Seelen … in der Gegend gibt es Seelen beim Bäcker 🙂 gab es keine Ausrede mehr. Die Etappe begann mit ca. 200 Höhenmetern. Da ich das wusste, habe ich erst gar keine Sonnencreme aufgetragen, die hätte ich gleich weggeschwitzt. Ich war dann doch stolz, als ich ohne Schieben mit knappen fünf km/h mühsam das Gleichgewicht haltend oben ankam.

Endlich geht es bergab (Bild: Klaus Dapp)

Endlich geht es bergab (Bild: Klaus Dapp)

Die folgende wellige Hochebene könnte aus dem Werbeprospekt der bäuerlichen Landwirtschaft stammen, so idillisch war es da. Dem folgte eine rasante Abfahrt ins Rittebachtal… leider ist ein größerer Abschnitt geschottert, so dass ich mich zurückgehalten habe. Das hat sich bewährt, als mir eine Gruppe älterer E-BikerInnen entgegen kam, die sichtlich überfordert waren, sich auf eine Seite des Weges zu einigen. Danach ging es schön schattig das Rotach-Tal hinauf. Ab Haslachmühle dann im breiten Tal weiter nach Wilhelmsdorf.

Blick Richtung Wilhelmsdorf (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Wilhelmsdorf (Bild: Klaus Dapp)

Danach ließ mich eine junge Montain-Bikerin böse am Hang stehen. Den Versuch, sie auf der Abfahrt wieder einzuholen, ließ ich wegen Rollsplit sein… Vor oder in Altshausen habe ich den Oberschwaben – Allgäu – Radweg verloren… aber das Schloss von Althausen gefunden! Nach einer ausgiebigen Rast besichtigte ich die beeindruckende Anlage, die heute dem Haus Württemberg gehört und unter anderem die Forstverwaltung beherbergt. Die Größe der Anlage ist vor allem dem Deutsch Orden zu verdanken, der hier einen Sitz hatte.

Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Eine Besonderheit neben der Schloss- und Stadtkirche in einem spannenden Neubau aus den 2000er Jahren stellt das Heiligengrab aus dem Jahr 1783 dar. Wie in einer Theaterkulisse sind Personen und Tiere in mehreren Ebenen dargestellt, eine Art dreidimensionales Bild des Heiligen Garbes.

Heiligengrab Darstellung im Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Heiligengrab Darstellung im Schloss Althausen (Bild: Klaus Dapp)

Im weitläufigen Innenhof des Schlosses sind Engels-Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg aufgestellt.

Schutzengel Sitael (Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg) (Bild: Klaus Dapp)

Schutzengel Sitael (Skulpturen der Herzogin Diane von Württemberg) (Bild: Klaus Dapp)

Die restlichen etwa zehn Kilometer verliefen fast steigungsfrei … bin echter Genuss. In Aulendorf besuche ich die Außenstelle des Württembergischen Landesmuseums im Schloss. Die Ausstellung zum Klassizimus passt sehr gut in die aufwändig sanierten Räume. Besonders gefallen hat mir die Ausstellung von Lehrspielzeug, die van Puppenhäusern über Chemie- und Metallbaukästen zu Modelleisenbahnen reichte.

Bin ich vielleicht doch blaublütig? Auszug aus dem Stammbau der Herren zu Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Bin ich vielleicht doch blaublütig? Auszug aus dem Stammbau der Herren zu Aulendorf (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Dusche und dem obligatorischen Wäschewaschen hatte ich im Bistro Kaktus einen netten Abend mit saurem Käse, Landzügle (Biobier aus Leutkirch) und Bananenweizen bei 80er-Jahre Musik.

Zur Übernachtung: Hotel Aulendorfer Hof, Fahrrad stand sicher im einer Garage, halbwegs ruhiges Zimmer, nettes und kompetentes Personal, umfangreiches Frühstücksbuffet, WLAN, ca. 65€/Nacht im Einzelzimmer

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Bodensee-Tour 6. Tag: Wangen – Markdorf (2.378 km)

Stadttor von Markdorf (Baden) (Bild: Klaus Dapp)

Stadttor von Markdorf (Baden) (Bild: Klaus Dapp)

Das leckere Frühstück war ein Trost für die unruhige Nacht. Bei der Hitze halten alle Anwohner und Hotelbesucher die Fenster offen, was eine bunte Mischung aus Fernseher, Restaurantbetrieb, Familiendiskussionen usw. nach sich zog. Der krönende Abschluss war um 7:00 Uhr eine Alarmanlage… aber da wollte ich ja sowieso aufstehen.

In der Innenstadt herrschte buntes Markttreiben und ich war froh, am Abend vorher schon einen Weg gesucht zu haben. Nach kurzer Zeit fuhr ich gemütlich entlang des Unteren Argen. Danach kamen die ersten Anstiege und das Knirschen der Kette wurde unerträglich. Deshalb machte ich nach 10 Kilometern eine Pause zur Kettentenpflege. Das war auch gut, denn danach kamen einige kräftige Anstiege, die mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit brachten. Kräftig hechelnd habe ich es bei dann schon um die 30 Grad mühsam geschafft.

Hopfenanbau im Hopfengebiet Tettnang (Bild: Klaus Dapp)

Hopfenanbau im Hopfengebiet Tettnang (Bild: Klaus Dapp)

Im Gegenzug gab es aber auch tolle Abfahrten, deren positive Wirkung auf den Schnitt begrenzten leider all zu oft Stopp- bzw. Vorfahrt achten – Schilder. Kurz vor Tettnang kam ich zufällig am Vaude-Werksverkauf vorbei… und musste kurz reinschauen. Mit einem paar Neopen-Gamaschen und einem Sommerhemd kam ich wieder raus. Dann habe ich mich noch zu einer Portion Pommes hinreißen lassen, was mir beim kurz darauf folgenden Anstieg keine Freude machte.

Stadttor von Tettnang (Bild: Klaus Dapp)

Stadttor von Tettnang (Bild: Klaus Dapp)

So fuhr ich nach Tettnang ein. Die Wegführung könnte meiner Meinung deutlich verbessert werden. Ich wollte eigentlich zum Hopfen-Museum, musste aber feststellen, dass ich deutlich vor Tettnang einen Schlenker hälte fahren müssen. Am Radweg gab es darauf leider keinen Hinweis. Den Versuch, in Tettnang der Autobeschilderung zu folgen, habe ich mach zwei Kilometer Anstieg an einer viel befahrenen Ausfallstraße entnervt aufgegeben. Wie ich es dann noch geschafft habe, das Schloss zu verpassen, ist mir ein Rätsel. Ich war auf einmal in den Gewerbegebieten um Meckenbeuren.

Bahnhof Meckenbeuren - Teil der besungenen "Schwäbischen Eisenbahn" (Bild: Klaus Dapp)

Bahnhof Meckenbeuren – Teil der besungenen „Schwäbischen Eisenbahn“ (Bild: Klaus Dapp)

Also fuhr ich weiter nach Markdorf. Im Ortsbereich habe ich den „richtigen“ beschilderten Weg verloren und bin der Rad-Wegweisung Innenstadt gefolgt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich die Grenze von Württemberg nach Baden überschritten habe 😉

Dorfjugend in Markdorf (Bronzestaturen gegenüber dem Gasthaus Krone) (Bild: Klaus Dapp)

Dorfjugend in Markdorf (Bronzestaturen gegenüber dem Gasthaus Krone) (Bild: Klaus Dapp)

Die goldene Krone liegt am Rand der Innenstadt und ist wegen ihres Biergartens beliebt… und bei der Hitze vor allem nach Sonnenuntergang. Die Ausstattung meines Zimmers war ein Erlebnis: Das letzte mal habe ich wohl vor 30 Jahren in einer solchen Duschkabine in einer WG-Küche geduscht. Das Klo war auf dem Gang.

Einfaches Zimmer im Gasthaus Krone (Bild: Klaus Dapp)

Einfaches Zimmer im Gasthaus Krone (Bild: Klaus Dapp)

Aber der Abend brachte noch mehr Überraschungen. Bei einem Rundgang durch die Stadt sah ich nicht nur die zentralen historischen Gebäude sondern auch einen Liegeradler mit einer Streetmachine oder vergleichbaren Gefährt. Nach dem Spaziergang durch Markdorf wollte ich noch etwas essen… und es gab in der Krone Linsen, Spätzle und Saitenwürstchen, für mich auch ohne Würstchen – und das für mich armes Würstchen für fünf Euro und mit mehrfacher Nachfrage, ob ich davon auch satt geworden bin.

Nach diesem Positiverlebnis wollte mich endlich an den Tagesbericht machen, da wurde ich von einem merkwürdigen Klappergäusch abgelenkt. Auf einem nahegelegenen Gebäude hatten sich acht Störche zum Nachtquartier versammelt.

Störche in Markdorf (Baden) (Bild: Klaus Dapp)

Störche in Markdorf (Baden) (Bild: Klaus Dapp)

Das Schauspiel ging noch weiter. Ich war Ohrenzeuge eines wirklich guten Auftritts einer Blasmusik. Die nudelten nicht irgend einem Mist runter sondern spielten richtig gut. Vielleicht war das zusammen mit dem Wissen um das im Schuppen sicher abgestellte Rad und das Gute- Nacht-Bier die Grundlage für einen tiefen Schlaf trotz Hitze und Verkehrslärm.

Zur Übernachtung: Gasthof Krone, Fahrrad stand sicher im Schuppen, Zimmer zu einer Straßenkreuzung mit Duschkabine und Etagenklo (es gibt auch höherwertigere Zimmer, die jedoch ausgebucht waren), nettes und kompetentes Personal, gutes Abendessen, großes Frühstück, WLAN, ca. 40€/Nacht im Einzelzimmer

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Bodensee-Tour 5. Tag: Leutkirch – Wangen (2.328 km)

Typisch Allgäu (Bild: Klaus Dapp)

Typisch Allgäu (Bild: Klaus Dapp)

Der Mohren liegt direkt an der Autobahnausfahrt, so dass die Nacht schon früh zu Ende war. Mit Ohrenstöpseln ließ sich das endgültige Aufstehen noch etwas hinauszögern.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer netten Fachsimpelei zur Kleinserien-Fertigung von Renn- bzw. Liegerädern brach ich auf. Bei wolkenverhangenem Himmel war es nicht so heiß wie an den Vortagen … allerdings war auch kein Blick auf die Alpen und auf den Bodensee zu haben. Etwas angenervt war ich von dem Gefühl, furchtbar langsam zu sein. Vor allem bei den Anstiegen bot ich bei ca. 6 km/h tolle Balanceleistungen im kleinsten Gang… während manch ein Rennradler der mir entgegen kam, locker den Hang hinauf fuhr. Als ich in meiner Richtung zwei Tourenradler sah, packte mich der Ehrgeiz… und nach einer Weile der wilden Hatz kam dann „mein“ Streckenabschnitt: leicht bergab, gut einsehbar und mit asphaltierter Fahrbahn. Ich nahm Fahrt auf und konnte schön entspannt überholen. Ich war vermutlich ebenso überrascht wie die Beiden. Wir sahen uns im Laufe der Tour noch öfter.

Stadtbefestigung von Isny (Bild: Klaus Dapp)

Stadtbefestigung von Isny (Bild: Klaus Dapp)

Erster kultureller Höhepunkt war der Zwischenstopp in Isny. Die gesamte Innenstadt ist beeindruckend. Die Kaufleute machten offensichtlich schon vor etlichen hundert Jahren kräftige Profite. Auf der anderen Seite führten die Außenkontakte dazu, dass die Stadt evangelisch wurde, während das Umland auch unter dem Einfluss des Klosters Leutkirch katholisch blieb. Dehalb steht neben der schlichten evangelischen Kirche eine üppige barocke katholische Kirche … und auch heute ist die Ökumene kein Selbstläufer.

Katholische Kirche in Isny (Bild: Klaus Dapp)

Katholische Kirche in Isny (Bild: Klaus Dapp)

Der weitere Weg nach Wangen hat viel Spaß gemacht. Auf kleinen Sträßchen düste ich freudig bergab… und nur an wenigen Stellen musste ich mich nach oben strampeln. Kurz hinter Isny konnte ich auch noch einen Scorpion-Fahrer (Liegedreirad von HP Velotechnik) grüßen – ich bin hier nicht ganz alleine 🙂

Die Innenstadt von Wangen zeigt die große historische Bedeutung und dass die Bevölkerung und die Regierungen diese auch erkannt und große Teile der Altstadt erhalten haben. Ich nutzte deshalb die Zeit zu einem ausführlichen Rundgang.

Altstadt von Wangen (Bild: Klaus Dapp)

Rathaus von Wangen (Bild: Klaus Dapp)

Stadttor in Wangen (Bild: Klaus Dapp)

Stadttor in Wangen (Bild: Klaus Dapp)

Auf meiner Erkundungstour konnte ich leider keinen neuen Kettenschmierstoff besorgen. Der Motorrad-Händler hält Nichts von Trockenschmierstoffen wie Profi Dry Lube (PDL) und der Radhändler hat noch nie etwas davon gehört … ich hätte doch eine große Dose mitnehmen sollen. Jetzt hoffe ich, dass ich damit hinkomme und nicht ständig von einem Knirschen begleitet werde… vor allem nach einem der angekündigten Gewitter.

Zur Übernachtung: Hotel Alte Post, Fahrrad stand mit einer Plane bedeckt im Hinterhof, Zimmer mit wenigen Metern Abstand zu den Nachbarhäusern, nettes und kompetentes Personal, umfangreiches Frühstücksbuffet, WLAN, ca. 70€/Nacht im Einzelzimmer

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Bodensee-Tour 4. Tag: Ochsenhausen – Leutkirch (2.280 km)

Hügelige Landschaft im Allgäu (Bild: Klaus Dapp)

Hügelige Landschaft im Allgäu (Bild: Klaus Dapp)

Irgendwann kam dann doch der Gewitterguss, der sich schon lange mit Blitzen am nächtlichen Himmel angekündigt hatte. Danach konnte ich endlich einigermaßen gut schlafen. Richtig fit war ich am Morgen trotzdem nicht. Nach dem Frühstück brach ich rasch auf und musste gleich zwei ziemliche Hügel überwinden. Dabei war es nicht nur warm sondern auch ziemlich schwül. Nach kürzester Zeit war ich wieder durchgeschwitzt. Wenigtens auf den Abfahrten war mir dadurch kühler. Nur als mir bei mehr als 30 km/h auf einmal ein Betonmischer auf dem Radweg entgegenkam, wurde mir kurz ganz heiß. Ich musste die Federung ausreizen und rasch über eine gepflasterte Wegeinfahrt auf die parallel verlaufende Landesstraße und danach durchs Gras wieder zurück auf den Radweg wechseln. Ich wollte den schönen Schwung nicht verlieren…

Später als gedacht erreichte ich das Wurzacher Ried. Dies ist eines der bedeutensten Hochmoore Europas. Eigentlich wollte ich mir das Torfmuseum anschauen aber der Himmel verdunkelte sich und ich wollte trocken in Leutkirch ankommen. Leider habe ich auch keine für Radfahrer sinnvolle Beschilderung zum Torfmuseum gefunden.

Schloss in Bad Wurzach (Bild: Klaus Dapp)

Schloss in Bad Wurzach (Bild: Klaus Dapp)

Der Eindruck, dass Bad Wurzach die Potenziale des Radtourismus nicht wirklich erkannt hat, hat sich leider auch in der Ortsdurchfahrt bestätigt. Vormittags um 11 Uhr hing ein Auto am nächsten… ich habe deshalb nur einen Blick auf das Schloss geworfen und bin dann den nächsten Hügel hochgefahren. Dort habe ich dann eine Rast gemacht.

Rastplatz bei Bad Wurzach (Bild: Klaus Dapp)

Rastplatz bei Bad Wurzach (Bild: Klaus Dapp)

Der weitere Weg Richtung Leutkirch war klasse. Viele Bergab-Passagen auf kleinen Sträßchen und an einer Stelle eine wartende Autofahrerin, so dass ich meinen Schwung voll nutzen konnte. Da hat die Landschaft noch mehr Spaß gemacht.

In Leutkirch dufte ich das Rad in eine Garage stellen und nach dem Duschen und einem erholsamen Mittagsschläfchen habe ich die schöne Innenstadt von Leutkich angeschaut. Und ich habe die Nachfolgekirche der Leutekirche, von der der Ort seinen Namen hat, besichtigt. Das war durch den übenden Organisten noch eindrücklicher.

Stadtmauer von Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

Stadtmauer von Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

In Leutkirch habe ich noch einen Gecko-Fahrer (Gecko ist ein Liegedreirad von HP Velotechnik) gesehen … für den ich leider nur ein glotzender Touri war.

Am Abend habe ich entsprechend meiner Unterkunft im Brauereigasthof Mohren das leckere Bier verkostet 🙂

Gasthof Mohren in Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

Gasthof Mohren in Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

Hopfengarten der Brauerei Härle in Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

Hopfengarten der Brauerei Härle in Leutkirch (Bild: Klaus Dapp)

Zur Übernachtung: Brauereigasthof Mohren, Fahrrad stand sicher in einer Garage, Zimmer mit Fenster zur Bundesstraße und Etagendusche/-klo, nettes und kompetentes Personal, leckeres Bier der benachbarten Brauerei Härle und gutes Abendessen, umfangreiches Frühstücksbuffet, ca. 40€/Nacht im Einzelzimmer

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Bodensee-Tour 3. Tag: Ulm – Ochsenhausen (2.234 km)

Blick von der Iller nach Ulm (Bild: Klaus Dapp)

Blick von der Iller nach Ulm (Bild: Klaus Dapp)

Die Fahrt aus Ulm heraus verlief besser als von mir befürchtet und schon bald fuhr ich auf einem geschotterten Weg entlang der Iller. Damit hatte ich die Massen von Radlern, Joggern und Spaziergängern hinter mir gelassen.

Iller kurz vor der Mündung in die Donau (Bild: Klaus Dapp)

Iller kurz vor der Mündung in die Donau (Bild: Klaus Dapp)

Fast alleine bog ich auf den Oberschwaben-Allgäu-Radweg ab und war etwas irritiert als ich nach einiger Zeit wieder auf eine Straße kam und ein Ortschild Ulm sah. Wiblingen mit dem bekannten ehemaligen Kloster ist ein Stadtteil von Ulm … wie ich jetzt weiß. Da ich in Ochsenhausen Veschiedenes anschauen wollte, habe ich nur eine kleine Runde im Hof gedreht und bin dann auf asphaltierten Wegen und kleinen Sträßchen nach Laupheim gefahren. Dabei wurde mir schnell klar, warum E-Bikes in der Gegend so populär sind … die Anstiege sind teilweise ganz schön knackig. Und bei den Abfahrten war ich froh über meine guten Scheibenbremsen, die manchmal ziemlich gestunken haben.

Portal der Kirche des ehemaligen Klosters Wiblingen (Bild: Klaus Dapp)

Portal der Kirche des ehemaligen Klosters Wiblingen (Bild: Klaus Dapp)

Ab Laupheim stieg ich dann gemütlich das Rottumtal auf. Dort kam mir eine Liegeradlerin auf einem Hase Trike entgegen. In der Nähe von Ochsenhausen musste ich einige kurze aber kräftige Steigungen überwinden. Ich war deshalb froh über die Abschnitte parallel zur Öchsle Schmalspurbahn (750mm).

Grasshopper auf einem Bahnübergang der Öchsle-Schmalspurbahn (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper auf einem Bahnübergang der Öchsle-Schmalspurbahn (Bild: Klaus Dapp)

Endlich kam ich im ehemaligen Kloster von Ochsenhausen an und war ziemlich enttäuscht, dass die Führung durch das Gelände und die Gebäude nicht stattfand. Das Gelände wird jetzt als Landesmusikschule des Landes Baden-Württemberg genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich. Ich besuchte das Klostermuseum und schaute mir die Kirche an. Besonders gefallen hat mir ein Gemälde, an dem ein Schuh aus dem Bild herausragt.

Kirche des ehemaligen Klosters Ochsenhausen (Bild: Klaus Dapp)

Kirche des ehemaligen Klosters Ochsenhausen (Bild: Klaus Dapp)

Dann sauste ich in den Ort, um pünktlich zum Eintreffen des Öchsle da zu sein, was mir auch gelang. Auch das Umsetzen der Lok für die Rückfahrt war sehenswert. Dort konnte ich wieder einmal sehen, wie hilfreich Hases Pino ist. Damit wurde einer Familie mit mehrfach behinderten Kind eine Radtour möglich.

Öchlse bei der Abfahrt im Bahnhof Ochsenhausen (Bild: Klaus Dapp)

Öchlse bei der Abfahrt im Bahnhof Ochsenhausen (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem Eis habe ich mich sehr über das kühle Zimmer und die Dusche gefreut. Und nach dem Wäsche waschen und einem leckeren vegetarischen Abendessen (beim Griechen!) habe mich auf meinen Balkon im Hotel Bohrturm gesetzt und diesen Rückblick geschrieben.

Zur Übernachtung: Hotel Bohrturm, Fahrrad stand nur in einer öffentlich zugänglichen Durchfahrt, ruhiges Zimmer, kompetentes Personal, kleines tolles Abendessen, kleines Frühstücksbuffet, ca. 40€/Nacht im Einzelzimmer

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