Archiv der Kategorie: Touren und Ausflüge

Alpe-Adria Tag 12: Triest (4.810 km)

Innenstadt von Triest (Bild: Klaus Dapp)

Innenstadt von Triest (Bild: Klaus Dapp)

In der großen Hitze liefen wir ein wenig durch die Innenstadt und schauten uns die schönen Gebäude an. Schade, dass die spannende Straßenbahn wie schon 2012 durch einen Unfall nicht in Betrieb war. Ich bin gespannt, wie lange es diesmal dauert, bis der Verkehr wieder aufgenommen wird.

Endhaltestelle der Straßenbahn nach Opicina (Bild: Klaus Dapp)

Endhaltestelle der Straßenbahn nach Opicina (Bild: Klaus Dapp)

Den Nachmittag verbrachten wir zum Großteil in einem Park im Schatten … und nach einem leckeren Abendessen gingen wir wieder zur Hafenmole, um den Sonnenuntergang anzuschauen.

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 11: Triest – Draga – Triest (4.810 km)

Versteckter Startpunkt des Bahnradweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Versteckter Startpunkt des Bahnradweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Fahrradtourismus bzw. Radfahren ist in Triest noch nicht wirklich angekommen. Mein Versuch, im Tourismusbüro einen Fahrradstadtplan zu kaufen und den Weg zum Startpunkt des XXX zu erfragen, endete mit einem kostenlosen Plänchen mit einem Pfeil und Straßennamen am unteren Rand… so kämpften wir uns durch das hügelige Triest. Als wir beim Rand des Stadtplans ankamen, versuchte ich, auf dem GPS den Startpunkt zu finden. Ich hatte das leider nicht vorbereitet. Ein Rollerfahrer zeigte uns den weiteren Weg. Ich war schon begeistert, als auf einmal ein Hinweisschild auftauchte. Es zeigte kurz vor einer Kreuzung auf einen Parkplatz. Zum Glück fiel mir auf der Kreuzung auf, dass nach der Velomap der Weg dort bereits verlaufen sollte. Zwei Einheimische machten uns gesterreich darauf aufmerksam, dass wir auf den Parkplatz müssen… da endlich begriff ich, dass wir auf einer Brücke über dem Radweg standen. Nach fast zwei Stunden kraft- und nervender „Anfahrt“ konnten wir endlich starten. Inzwischen war es richtig warm, so dass uns der Aufstieg in den Karst kräftig ins Schwitzen brachte. Die Strecke ist beeindruckend. Auf der alten Bahnstrecke geht es zwischen den Häusern hindurch in die Aussenbereiche. Die Strecke wird durch Jogger, Mountainbiker und Wanderer rege genutzt. Bereits das erste Viadukt bietet einen gandiosen Blick über Triest.

Umgebaute Eisenbahnbrücke des Radweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Umgebaute Eisenbahnbrücke des Radweges nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Weile endet der asphaltierte Abschnitt und es ging auf Schotter weiter. Teilweise war der Weg ziemlich hoppelig – blöderweise lag die Pumpe für den Dämpfer im Hotel. In den alten Tunneln war es schön kühl und dank unserer guten Beleuchtung erkannten wir Füßgänger und unbeleuchtete Radfahrer gut.

Blick über Triest (Bild: Klaus Dapp)

Blick über Triest (Bild: Klaus Dapp)

Tunnel auf dem Radweg nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

Tunnel auf dem Radweg nach Draga (Bild: Klaus Dapp)

So gewannen wir kontinuierlich an Höhe und erreichten Draga. Von dort ging es bis Triest fast nur bergab.

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Wir fuhren nur einen Teil der Strecke zurück und bogen dann in Richtung der Gedenkstätte „Risera di San Saba“ ab. Hier betrieben die deutschen Besatzer 1944-45 das einzige Lager mit Krematorium. Neben der Organisation der Deportationen diente es auch der direkten Tötung von Gefangenen.

Zurück zur Unterkunft mussten wir wieder über die Hügel und durch einen Straßentunnel, um die Autobahn zu umgehen. Auch wenn wir den Eindruck hatten, dass Autofahrer auf uns aufpassten und ich den Exotenbonus hatte… ohne genau zu wissen, wo die Hügel liegen und geeignete Routen verlaufen, macht Radfahren hier kein Spaß. Der Vergleich zu Udine, wo Radverkehr zum Stadtbild gehört, ist deutlich. Am nächsten Tag schauten wir uns die Stadt zu Fuß an.

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Palast am Hafen im Sonnenuntergang (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 10: Grado – Triest (4.780 km)

Grasshopper auf der Fähre nach Triest (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper auf der Fähre nach Triest (Bild: Klaus Dapp)

Am nächsten Morgen fuhren wir zum Schiffsanleger am Hafen. Wir wollten uns die Küstenstraße nach Triest sparen und mit der Fähre übersetzen. Im Werbeprospekt wird die Fahrradmitnahme angepriesen. Das Personal an Bord ist davon wenig begeistert, da die Räder mühsam durch den Passagierraum geschoben bzw. getragen werden müssen, dessen Sitze mit weißem Leder bespannt sind. Da mir der Kapitän wohlwollend zunickte, nahm ich das Geplänkel, ob mein Rad ein Rad sei, nicht sonderlich ernst. Trike-Radler werden vermutlich auf größere Probleme stoßen.

Hafen in Triest (Bild: Klaus Dapp)

Hafen in Triest (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer ruhigen Überfahrt kamen wir nach Triest. Und nach einem ernst gemeinten „grazie“ war dann auch das Bordpersonal halbwegs versöhnt. In Triest probierten wir erfolgreich auf einer der Hauptstraßen das Radfahren aus. Zweiräder sind in der Regel als Vespa unterwegs. Trotzdem kamen wir dank Liegerad-Bonus gut und sicher zu unserem Quartier. Danach waren wir zu Fuß in der Innenstadt unterwegs. Es gibt einfach so viele Plätze zum Anschauen.

Alpe-Adria Tag 9: Udine – Grado (4.775 km)

Weintrauben südlich von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Weintrauben südlich von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Am nächsten Morgen kümmerte sich der Sohn des Hauses um unser Frühstück und sorgte dafür, dass wir wohl genährt die Stadt verließen. Der Weg nach Grado lief in der Ebene. Erstmals war es mit 30 Grad richtig heiß. Deshalb war der leichte Wind von der Küste hoch willkommen.

Auf kleinen Sträßchen fuhren wir durch die überwiegend landwirtschaftlich genutzte Ebene und kleine Orte bis in die alte Festungsstadt Palmanova. Deren Grundriss ist durch einen großen zentralen Platz und regelmäßige breite Straßen charakterisiert. Damit war es einfach möglich, Soldaten innerhalb der Stadt zu verlegen. Entsprechend der militärischen Strategie um 1600 ungaben sternförmige Festungsringe die Stadt. Wir nutzten die dort angelegte Grünanlage für unsere Mittagspause.

Kathedrale von Palmanova (Bild: Klaus Dapp)

Kathedrale von Palmanova (Bild: Klaus Dapp)

Unsere nächste Station war Aquileia. Hier schauten wir uns einen Teil der Ausgrabungen der römischen Stadt an, die eine große Bedeutung im römischen Reich hatte.

Antikes Forum von Aquileia (Bild: Klaus Dapp)

Antikes Forum von Aquileia (Bild: Klaus Dapp)

In der beeindruckend großen mittelalterlichen Basilika schauten wir uns das schöne frühchristliche Fußbodenmosaik an.

Mittelalterliche Basilika in Aquileia (Bild: Klaus Dapp)

Mittelalterliche Basilika in Aquileia (Bild: Klaus Dapp)

Unsere letzte Etappe führte zur Küste und dann auf einem Damm nach Grado. Nun war wirklich zu spüren, dass wir in der Hauptsaison in Urlaub waren. So waren wir über den abgetrennten Radweg mit Blick auf die Lagune froh.

Radweg nach Grado (Bild: Klaus Dapp)

Radweg nach Grado (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten, radelten wir an einen Strand… es war wie im Film. Dicht an dicht standen die Liegen und Sonnenschirme und im breiten schwäbisch werde sich erkundigt, ob Tochter oder Strandnachbar genug Sonnencreme benutzt usw.. Wir gingen etwas weiter zum angrenzenden nicht bewirtschafteten Strand. Der war nicht ganz so schön sandig, dafür auch nicht so voll.

Voller Badestrand in Grado-Pineta (Bild: Klaus Dapp)

Voller Badestrand in Grado-Pineta (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Adria (Bild: Klaus Dapp)

Zum Abendessen spazierten wir entlang der Küste. Die Wege sind als reine Fußgängerzone, was auf Grund der Menschenmassen nachvollziehbar ist. In den sonstigen Straßen sind auffallend viele Fahrräder unterwegs – es ist im Dauerstau die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit.

Alpe-Adria Tag 8: Buja – Udine (4.705 km)

Blick zurück in die Julischen Alpen (Bild: Klaus Dapp)

Blick zurück in die Julischen Alpen (Bild: Klaus Dapp)

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem guten Frühstück gestärkt los. Ein wenig spürten wir den Vortag noch in den Beinen. Die Gegend vor Udine ist in weiten Teilen vom Weinbau geprägt … und entsprechend hügelig ist die Landschaft.

Landschaft auf dem Weg nach Udine (Bild: Klaus Dapp)

Landschaft auf dem Weg nach Udine (Bild: Klaus Dapp)

Für die Fahrt in Udine hatten wir uns auf das schlimmste eingestellt und wurden positiv überrascht. Offensichtlich hatte die Stadtverwaltung vor einigen Jahren eine intensive Fahrradförderung begonnen. Auch wenn nicht jeder Radweg gelungen ist, insgesamt sind Fahrräder im Stadtbild sehr präsent. Die Altstadt und damit die Innenstadt ist autofrei und in den umgebenden Stadtvierteln eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Die Innenstadt ist von einem Straßenring umgeben, auf dem Autofahrer nur in eine Richtung fahren dürfen. Die zweite Spur ist für den Radverkehr abgetrennt, der in beide Richtungen fahren darf. In der Innenstadt gibt es viele Fahrradabstellanlagen, die auch rege genutzt werden. Dadurch lädt die historische Innenstadt zum Verweilen ein. Dieses Angebot nutzen Touristen und Einheimische. Ausserdem wird gerade ein öffentliches Fahrradverleihsystem eingeführt.

Stadion in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Stadion in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Radroute rund um die Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Radroute rund um die Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Wir stellten unsere Räder bei der Unterkunft ab und schauten uns die Stadt an. In den Treppenhäusern des Museo Diocesano e Gallerie del Tiepolo schauten wir uns die Fresken von Tiepolo an, der unter vielem anderen auch die Treppenhäuser im Würzburger Schloss bemalt hat.

Straßenzug in der historischen Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Straßenzug in der historischen Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Deckengemälde von Tiepolo (Bild: Klaus Dapp)

Deckengemälde von Tiepolo (Bild: Klaus Dapp)

Über der Innenstadt tront die Burg, in der heute u. a. die Stadtverwaltung untergebracht ist. Außerdem schauten wir uns noch einige Kirchen und Plätze an. Die ganze Innenstadt ist vom Wettstreit der einheimischen Adeligen um den prunkvollsten Palast in 17. und 18. Jahrhundert geprägt. Am frühen Abend gingen wir auf einem der schönen Plätze zum Aperetif über. Nach einer wirklich leckeren Pizza erkundeten wir noch ein paar Stadtviertel von Udine … ok, wir haben uns einfach verlaufen und gingen dann an der Bahnline zurück zu unserer Unterkunft.

Burg in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Burg in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Palazzo in der Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Loggia del Lionello in der Innenstadt von Udine (Bild: Klaus Dapp)

Dom in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Dom in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Palast in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Palast in Udine (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 7: Tarvisio – Buja (4.669 km)

Weg nach Camporosso (Bild: Klaus Dapp)

Weg nach Camporosso (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem gandiosen Frühstücksbuffet kurbelten wir uns stetig nach Camporosso hinauf. Nach wenigen Kilometern war der höchste Punkt erreicht und eine tolle Abfahrt begann. Auf der ehemaligen Gebirgsbahn fuhren wir durch Tunnel und über beeindruckende Brücken bis Resiutta.

Tunnelportal (Bild: Klaus Dapp)

Tunnelportal (Bild: Klaus Dapp)

Licht am Ende des Tunnels ... (Bild: Klaus Dapp)

Licht am Ende des Tunnels … (Bild: Klaus Dapp)

Blick in das Kanaltal (Bild: Klaus Dapp)

Blick in das Kanaltal (Bild: Klaus Dapp)

Altes Bahngebäude an der Trasse (Bild: Klaus Dapp)

Altes Bahngebäude an der Trasse (Bild: Klaus Dapp)

Die Aussicht in die Berge und vor allem von den Brücken ins Tal waren unbeschreiblich. Die Strecke ist eine echte Empfehlung. Bis auf eine Schiebe-Stelle (ca. 20 m Treppe mit Schieberinne lässt sie sich auch mit mehrspurigen Rädern oder mit Kinderanhänger gut befahren. Die Strecke ist auch schon weiter ausgebaut als im Bikeline Reiseführer (4. Auflage 2015), so dass wir vor Resuitta keine Bachbetten queren mussten.

Schiebestelle (Bild: Klaus Dapp)

Schiebestelle (Bild: Klaus Dapp)

In Resuitta hat die alte Bahntrasse schon einen Asphaltbelag – die Baustelle war jedoch so gut abgesichert, dass wir auf den mit kleinen Aufklebern gekennzeichneten Weg abbogen. Alternativ hätten wir auch die Staatstraße SS13 nach Carnia nehmen können, was ortskundige Rennradler gemacht haben. Wir fuhren teilweise auf geschotterten Wegen und teilweise auf mehr oder weniger befahrenen Straßen weiter. Dafür bekamen wir vor Carnia einen beeindruckenden Blick auf das Flusstal.

Blick in das Kanaltal bei Carnia (Bild: Klaus Dapp)

Blick in das Kanaltal bei Carnia (Bild: Klaus Dapp)

Weiter ging es teils neben teils auf der SS13 nach Venzone. Dieser Ort wurde bei dem schweren Erdbeben 1976 fast vollständig zerstört. Denn Einsatz der Bewohner ist es zu verdanken, dass der Ortskern dem historischen Vorbild entsprechend wieder aufgebaut wurde.

Wiederaufgebaute Innenstadt von Venzone (Bild: Klaus Dapp)

Wiederaufgebaute Innenstadt von Venzone (Bild: Klaus Dapp)

Gedenkstädte an das Erdbeben 1976 in Venzone (Bild: Klaus Dapp)

Gedenkstädte an das Erdbeben 1976 in Venzone (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer längeren Pause fuhren wir meist auf kleinen Nebenstraßen nach Osoppo. Nachdem wir bis dahin nur einzelne Radfahrer oder kleine Grüppchen trafen, fuhren wir die nächsten Kilometer gemeinsam mit diversen Radgruppen auf Rennrädern und Mountain-Bikes durch ein Waldgelände. Ab dem nächsten Ort waren wir wieder weitgehend allein unterwegs und fuhren zu unserer Unterkunft.

Nach dieser doch eher langen Etappe freuten wir uns auf eine leckere Pizza im Garten. Unser Vermieter bot an, eine Pizza zu bestellen… und holte sie nach einem heftigen Wordgefecht am Telefon dann auch noch ab, da der Lieferservice wohl nicht bereit war, zu liefern.

Alpe-Adria Tag 6: Villach – Tarvisio (4.581 km)

Offizieller Beginn des Ciclovia Alpe Adria an der Grenze zwischen Österreich und Italien (Bild: Klaus Dapp)

Offizieller Beginn des Ciclovia Alpe Adria an der Grenze zwischen Österreich und Italien (Bild: Klaus Dapp)

Gestärkt mit einem umfangreichen Frühstück starteten wir Richtung Italien. Zwischen den Autorspuren querten wir auf einer spektakulären Brücke die Drau. Entlang der begradigten Gail fuhren wir in das Gailtal. In Erlendorf bogen wir Richtung Bundesstraße ab und entfernten uns damit auch von der Autobahn und deren Lärm, der im Bereich zwischen Gödersdorf und Erlendorf noch durch den Lärm des großen Güterbahnhofs ergänzt wurde.

In Arnoldstein kauften wir ein letztes mal in Österreich ein. Parallel zur Bundesstraße, die durch die Autobahn entlastet ist und keinen Schwerverkehr aufweist ging es noch einmal kräftig bergan zur Grenze. Radfahrer werden nicht kontrolliert – allerdings waren auf österreichischer Seite nene Zelte und Grenzschutz-Fahrzeuge zu sehen. Die Abwehr von Flüchtlingen war auch hier vorbereitet.

Grasshopper an der Grenze zwischen Österreich und Italien (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper an der Grenze zwischen Österreich und Italien (Bild: Klaus Dapp)

Nach der Grenze beginnt der ciclovio Alpe Adria offiziell. Nach einigen kräftigen Steigungen erreichten wir die alte Bundesstraße und später die alte Bahnlinie, auf der der Alpe-Adria-Radweg zum Teil geführt ist.

Aller Anfang ist schwer... Zufahrt auf die ehemalige Bahnlinie (Bild: Klaus Dapp)

Aller Anfang ist schwer… Zufahrt auf die ehemalige Bahnlinie (Bild: Klaus Dapp)

Die attraktive Strecke wird gut angenommen. Uns begegneten Rennradfahrerinnen und Mountainbiker ebenso wie Ebikende – meist ältere – Damen und Herren, Reisegruppen und Familien. Neben Tagesausflüglern waren auch Einige auf dem Alpe-Adria-Radweg unterwegs.

Ehemaliger Bahnhof in Tarvisio (Bild: Klaus Dapp)

Ehemaliger Bahnhof in Tarvisio (Bild: Klaus Dapp)

Unsere Unterkunft war schnell gefunden … leider konnten wir wegen eines Wasserschadens dat nicht übernachten. Der Wirt hatte jedoch eine Ersatzunterkunft organisiert. Nachdem es uns gelang, die Buchung über ein Hotelportal zu stornieren, wollten wir zum anderen Quartier. Da stellten wir fest, dass Antjes Vorderrad völlig platt war. Im Mantel steckte ein Reißnagel… Dank etwas Ordnung in den Radtaschen war der Schlauch rasch getauscht.

Nach einer erfrischen Dusche im Quartier spazierten wir durch den Ort und besorgten einen neuen Schlauch. Das „Baldan Sport Abbigliamento Calzature“ sieht eher nach einern Sport-Modeladen aus. Auf der Rückseite zum Alpe-Adria-Radweg wird ein Fahrradverleih betrieben, so dass auch Ersatzteile erhältlich sind.

Beim Abendessen erfuhren wir aus einer italienischen Zeitung, dass in Triest ein schwerer Unfall mit der historischen Straßenbahn mit 9 Verletzten passiert ist. Bei unserem letzten Besuch in Triest 2012 war es „nur“ ein Unfall zwischen einem LKW und der Straßenbahn. Diesmal stießen zwei der historischen Wagen frontal zusammen. Für eine Bremsprobe waren offensichtlich die Sicherungssysteme umgangen worden, die nach dem Unfall 2012 mit großem Aufwand nachgerüstet wurden. Das war schon etwas frustierend… ich bin gespannt, ob wir es doch mal schaffen, mit dieser tollen Straßenbahn zu fahren.

Alpe-Adria Tag 5: Molzbichl – Villach (4.540 km )

Grasshopper auf dem Hochwasserdamm an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper auf dem Hochwasserdamm an der Drau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Aufforderung, die Semmeln doch mitzunehmen verabschiedete ich mich mit einer Runde auf dem Hof. Die begeisterte Wirtin und die staunende Enkelin sollten doch sehen, wie ein Liegerad fährt. Wir hatten viel Spaß – Liegeräder sind in der Gegend noch rar.

Gemütlich fuhren wir der Drau entlang und genossen das leichte Gefälle und das angenehme Wetter. In Feffernitz setzten wir mit der Gierfähre nach Lansach über. Mich begeistert es immer wieder, nur durch die Strömung angetrieben zu werden. Auf der anderen Seite angekommen, konnten wir noch einen Pensionisten überraschen, der damit sicher für die nächsten Tage ein Gesprächsthema hatte.

Antje läutet nach der Fähre von Feffernitz nach Lansach (Bild: Klaus Dapp)

Antje läutet nach der Fähre von Feffernitz nach Lansach (Bild: Klaus Dapp)

Gierfähre von Feffernitz nach Lansach (Bild: Klaus Dapp)

Gierfähre von Feffernitz nach Lansach (Bild: Klaus Dapp)

Leider bin ich beim Ein- und Ausladen in die Fähre am vorderen und hinteren Schutzblech hängen geblieben. Am vorderen Schutzblech riss ich den Lappen ab und das hintere Schutzblech riss hinter der zweiten Strebe ein. Ich war gespannt, wann es komplett abreißen würde.

Gemütlich ging es weiter nach Villach. Dort kamen wir so früh an, dass wir am Ufer der Drau eine längere Rast einlegten, um pünktlich zur Öffnungszeit zur Jugendherberge zu kommen. Ich nutzte die Rast, um den Lappen am vorderen Schutzblech mit Gewebeband anzukleben und das hintere Schutzblech an der Einrissstelle zu verstärken.

In der Jugendherberge erkannte der Herbergsvater, dass ich wohl keinen Spaß damit hätte, mein Rad in den Keller zu tragen. Nach kurzem Nachdenken, durften die Räder auch angesichts der aufziehenden Wolken ins Foyer und gaben einen netten Blickfang. Davon konnte etwas später eine Gruppe Motorradfahrer nur träumen, die im vollen Gewitterregen ankamen und sich und ihre Sachen trockenlegen mussten.

Aufziehendes Gewitter bei Villach (Bild: Klaus Dapp)

Aufziehendes Gewitter bei Villach (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem das Gewitter vorbei war, gingen wir in die Stadt und besichtigten im Stadtmuseum die Spuren der Römer und anderer Siedler der letzten Jahrhunderte. Im Unterschied zu anderen Städten waren es keine Stadtbrände sondern zwei furchtbare Erdbeben, die 1348 und 1690 die Stadt schwer beschädigten. Und natürlich schauten wir uns auch die Ausstellung zu Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus an. Der in Villach geboren wurde und später unter dem Pseudonym Paracelsius bekannt wurde.

Beim Spaziergang durch die Stadt fiel uns der Leerstand auf. Hier läuft die Umstrukturierung noch kräftig. Wir verbrachten unseren Abend im Biergarten des Villacher Brauereigasthofs und trugen mit einer Bierverkostung zum Wachstum bei. Da gab es wirklich leckere Biere zu trinken…

Alpe-Adria Tag 3: St. Johann – Mallnitz-Obervellach (4.464 km)

Morgennebel in St. Johann im Pongau (Bild: Klaus Dapp)

Morgennebel in St. Johann im Pongau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem guten Frühstück fuhren wir die Taschen mit dem Lift in die Tiefgarage, in der die Räder in der Nacht standen. Was für ein Luxus!

Der erste Teil der Etappe passte zum guten Wetter. Der Salzach entlang kamen wir zügig nach Schwarzach in Pongau. Danach ging es mehrfach kräftig bergauf und bergab duch das laufend enger werdende Tal der Salzach. Bergauf merkte ich das mangelnde Training deutlich … die Abschnitte bergab waren mir immer viel zu kurz.

Blick in das Tal der Salzach (Bild: Klaus Dapp)

Blick in das Tal der Salzach (Bild: Klaus Dapp)

Immer näher kam der Klammtunnel. Im Führer war der 1,5 Kilometer lange Abschnitt im Tunnel mit einem „Achtung“ markiert und auf den großen Lärm und die Abgase hingewiesen. Ich steckte mir deshalb am Tunnelportal Lärmschutzstöpsel ins Ohr. Im Tunnel wurden wir dann positiv überrascht. Der Lärm kam vor allem von der Entlüftung im Tunnel und dementsprechend gut war die Luft im Tunnel.

Im Klammtunnel zwischen Gigerach und Klammstein (Bild: Klaus Dapp)

Im Klammtunnel zwischen Gigerach und Klammstein (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem Tunnel empfing uns die Sonne und wir fuhren gutgelaunt weiter Richtung Dorfgastein. Nach einer gemütlichen Rast nach Dorfgastein ging es weiter nach Bad Gastein … und dort haben wir dann gemerkt, dass die Steigungspfeile in der Karte in Bad Gastein mehr als berechtigt waren. Nach kurzer Zeit schoben wir das Rad ziemlich mühsam bergauf. Es war nur ein kleiner Trost, dass auch andere Radler mühsam ihre Räder schoben.

Wasserfall in Bad Gastein (Bild: Klaus Dapp)

Wasserfall in Bad Gastein (Bild: Klaus Dapp)

wir waren froh, als wir endlich am Bahnhof ankamen und dort erst einmal unsere Räder abstellten. Damit hatten wir auch den höchsten Punkt unserer Tour erreicht.

Höhenangabe im Bahnhof Bad Gastein (Bild: Klaus Dapp)

Höhenangabe im Bahnhof Bad Gastein (Bild: Klaus Dapp)

Wir erkundeten Bad Gastein zu Fuß. Wir fanden eine bunte Mischung aus Morbidität, Niedergang, Touribespaßung und anspruchsvoller Hotellerie. Nach einem leckeren Essen gingen wir wirder zurück zum Bahnhof, um mit dem Zug unter den hohen Tauern hindurchzufahren. Da sich die Züge der Tauernschleuse ab Böckstein nicht reservieren lassen, sind wir direkt ab Bad Gastein in einem IC mit deutschen Wagen gefahren. Da musste ich den Grasshopper nicht falten und nach wenigen Minuten sind wir in Mallnitz wieder ausgestiegen.

Bahnhof Mallnitz - Ende der Tauernschleuse (Bild: Klaus Dapp)

Bahnhof Mallnitz – Ende der Tauernschleuse (Bild: Klaus Dapp)

In Mallnitz mussten wir die Entscheidung treffen, ob wir auf der Bundesstraße fahren wollten oder auf der ehemaligen Bahntrasse. Wir entschieden uns für die zweite Variante, weil wir den Verkehr fürchteten. Erst später wurde uns klar, dass nur dann wirklich Verkehr auf der Bundesstraße, wenn der Zug der Tauernschleuse ankam. Also fuhren wir erst mal ein Stück  bergauf – meine Begeisterung hielt sich in engen Grenzen … leichte irritation kam auf, als der asphaltierte Weg endete und in einen ziemlich schlechten Waldweg überging. Zum Glück arbeiteten dort ein paar Menschen, die uns bestätigten, dass der Weg weiterging und auch mit dem Rad befahrbar war. Ich war wieder einmal froh, eine so tolle Federung zu haben. Während Antje kräftig durchgeschüttelt wurde, hatte ich eher Sorge, stecken zu bleiben. Aber nach kurzer Zeit, konnten wir die alte Bahnstecke sehen und hoppelten weiter.

Alte Bahnstecke bei Mallnitz - Rabisch (Bild: Klaus Dapp)

Alte Bahnstecke bei Mallnitz – Rabisch (Bild: Klaus Dapp)

Der Weg auf der alten Bahnstrecke entschädigte für die Mühen. Auf einem gut geschotterten Weg geht es stetig bergab mit tollen Ausblicken in das Möllntal … eine ideale Liegeradstrecke. Beim ehemaligen Bahnhof Kaponig ging es dann auf einem asphaltierten Weg in Serpentinen steil bergab, so dass die Bremsen stark gefordert wurden. So kamen wir zur fast leeren Bundesstraße und fuhren bergab nach Obervellach. Mit Hilfe des GPS und der Vorbereitung mit dem Bikeline-Führer konnten wir auch die letzten Kilometer fast ohne zu treten fahren.

Als wir beim Kirchenwirt die Räder auf den Hof schoben, wurden wir schon erwartet. Der Anblick des Grasshoppers löste große Verwunderung aus – so was hatten die Wirtsleute noch nicht gesehen. Nach dem Duschen konnten wir bei einem Weizen den Blick auf die Berge genießen. Ein herannahenders Gewitter bildete das dramatische Ende des Tages. Gewitter im Gebirge sind ein eindrückliches Erlebnis und wir waren froh, das von unserem Zimmer aus verfolgen zu können. Nach einem anspruchsvollen Tag hatten wir eine ruhige und angenehme Nacht und dank der nötigen Bettschwere habe ich wunderbar geschlafen.

Alpe-Adria Tag 2: Salzburg – St. Johann (4.411 km)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir Salzburg zügig verlassen. Die Besucher der Salzburger Festspiele und die Touristenströme aus Fernost waren offensichtlich noch mit anderen Programmepunkten beschäftigt. Mit flottem Tempo fuhren wir der Salzach entlang… oder besser entgegen, so dass wir langsam an Höhe gewannen.

Wiesen an der Salzach vor Golling (Bild: Klaus Dapp)

Wiesen an der Salzach vor Golling (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer gemütlichen Pause vor Golling kam dann der Anstieg des Tages. Auf knappen eineinhalb Kilometern stiegen wir von 495 auf 575 Meter auf … da kam ich kraftig ins Schwitzen. Danach sausten wir zurück ins Tal der Salzach um dann bei 510 Metern wieder aufzusteigen. Die Autofahrer waren teilweise doch überrascht, wie schnell ein Rad bergab fahren kann … und ich ließ es mal richtig laufen. Den höchsten Punkt des Tages erreichten wir unterhalb der Festung Hohenwerfen, die sehr beeindruckend oberhalb des Weges liegt – eine ideale Lage, um alle Bewegungen zu überwachen.

Festung Hohenwerfen (Bild: Klaus Dapp)

Festung Hohenwerfen (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer kurzen knackigen Abfahrt ging es dann wieder stetig bergauf entlang der Salzach nach St. Johann im Pongau. Dort hatte Antje in der Jugendherberge ein Zimmer reserviert. Eine gute Entscheidung. Als Jugendherberge wurde in den Ferien das Internat der Berufsschule genutzt, die direkt an der Salzach liegt. Der Blick von der Sonnenterrasse war überwältigend.

Blick die Salzach hinab in St. Johann im Pongau (Bild: Klaus Dapp)

Blick die Salzach hinab in St. Johann im Pongau (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer erfrischenden Dusche und einem leckeren Abendessen haben wir uns noch St. Johann im Pongau angeschaut… und haben dann wunderbar geschlafen.

An dem Tag sind wir knapp 65 Kilometer gefahren, dabei sind wir ca. 560 Meter auf- und 400 Meter abgestiegen.