Archiv der Kategorie: Touren und Ausflüge

Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik (5.574 km)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Mehr als 600 Interessierte – und damit fast 100 mehr als im letzten Jahr – haben nach Einschätzung von Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, den diesjährigen Tag der offenen Tür besucht. Neben den Liegerädern und dem angebotenen Programm trug dazu sicher auch das gute Wetter bei. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gab es keine Gewitter am Nachmittag.

Der Main bei Kelsterbach - ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Der Main bei Kelsterbach – ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

So gab es auch für mich fast keine Ausrede mehr, nicht mit dem Rad zu fahren … nur um meine Herzallerliebste nicht zu früh zu wecken, war ich das erste Stück elektromobil unterwegs. Mit einer kurzen Zugfahrt schaffte ich es dann mit meinem Grasshopper noch rechtzeitig zur Begrüßung nach Kriftel.

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Auch diesmal war ich wieder beeindruckt wie sauber und gut aufgeräumt die Fabrik war. Und auch diesmal gab es das Liegeradlächeln nicht nur auf dem Testparcours. Schon beim Empfang am Werkstor herrschte gute Laune. Wie immer gab es auch einige Selbstbauten oder umgebaute Liegeräder von Kundinnen und Kunden bzw. Interessierten zu sehen. Da ist mir mein Gebastel immer richtig peinlich.

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Paul Hollants und Daniel Pulvermüller stellten in bewährter Art sehr unterhaltsam das Programm vor. Obwohl ich die Fakten inzwischen durchaus kenne – und Vieles hier auch nachzulesen ist – hatte ich wieder viel Spaß bei der Werksführung mit Paul Hollants. Ich mag einfach Menschen, die etwas aus Überzeugung machen. Und ich nehme Paul Hollants auch ab, wenn er zum Gewinn des Hessischen Exportpreises sagt „unser Ziel ist es, dass Liegeräder weltweit bekannt werden“.

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Ich hatte den Eindruck, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sehr über den Exportpreis gefreut haben und die damit verbundene Aufmerksamkeit alle stolz gemacht hat. Paul Hollants erläuterte am Beispiel der USA die Unterschiede zwischen den Märkten. So sind Kundinnen und Kunden in Deutschland bereit, ihr speziell nach ihren Wünschen gestaltetes Liegerad zu bestellen und – mehr oder weniger geduldig – auf die Lieferung zu warten. In den USA besteht dagegen der Anspruch, das Rad sofort mitzunehmen. Es ist sicher kein einfaches Unterfangen, diese sehr unterschiedlichen Anforderungen zu bedienen – aber offensichtlich gelingt das HP Velotechnik ganz gut. Damit kann das Winterloch im deutschen bzw. europäischen Markt gut überbrückt werden.

Neben vielem Anderen war es Paul Hollants auch wichtig auf die Ausbildungstätigkeit von HP Velotechnik hinzuweisen. Besonders gut finde ich dabei, dass HP mit Händlern zusammenarbeitet, so dass die Auszubildenden zum Zweiradmechatroniker nicht nur mit hochwertigen Liegerädern in Kontakt kommen sondern auch einmal mit Kaufhausrädern konfrontiert werden.

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Ein besonderes Erlebnis war auch der Vortrag von Tom Richter. Selten habe ich einen „Aussteiger“ gesehen, der so normal war. Seine Tourbeschreibung war sehr anschaulich und zeigte die schönen und lustigen Seiten der von ihm, seiner Frau und seiner kleinen Tochter bereisten Länder ebenso wie die Schattenseiten und die schwierigen Situationen einer mehrmonatigen Radreise. Besonders witzig fand ich die Beschreibung der Begegungen seiner kleinen Tochter, die mit ihren blonden Haaren und weißenr Haut in den bereisten Ländern besonders auffiel und ihre Rolle „im Mittelpunkt zu stehen“ oft auch genossen hat.

Dass Tom Richter auch richtig gute Nerven hat, zeigte die Anekdote, dass er einmal sein Liegerad gegen ein Pferd tauschte. Das Pferd lief einfach weiter – während der Reiter versuchte mit dem Rad zu fahren und dabei natürlich auch erst einmal umfiel. Auch da zeigte sich wie robust die Streetmaschine ist… ich hätte da viel zu viele Bedenken gehabt, dass doch etwas wichtiges kaputt geht, für das es „in der Wallachei“ sicher keine Ersatzteile gibt.

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Natürlich wollte ich auch ein paar spezielle Informationen gekommen, was es im Zweiradbereich auf der Eurobike Neues gibt. Alexander Kraft hat sich ein wenig gewunden. Aber immerhin konnte ich ihm entlocken, dass es vor oder zur Eurobike eine neue Webseite geben soll. Und er deutete an, dass es nach den vielen Innovationen im Dreiradbereich in den letzten Jahren dieses Jahr etwas neues bei den Zweirädern geben wird. Auf meine Frage, ob ich schon mal das Sparen anfangen soll, wollte er nicht konkret antworten – ich plane einen Besuch der Eurobike ein und bin gespannt, was es dort am Stand von HP Velotechnik dann als Neuheiten zu sehen gibt.

Nach dem Kauf einer Tube Sonnencreme und kräftigem Eincremen fuhr ich bei bestem Radwetter zurück nach Darmstadt: Mit der Fähre über den Main, am und unter dem Frankfurter Flughafen entlang und zum Schluss weitgehend durch Feld und Wald. Dort konnte ich der Herzallerliebsten dann berichten, dass das Publikum bei Liegeradveranstaltungen inzwischen bunt gemischt ist. Neben den Freaks (nicht böse gemeint, ich „schwätz auch gerne Speichen“) und der Reha-Fraktion interessieren sich inzwischen auch Familien für spannende Fahrräder – HP Velotechnik hat dafür wieder eine Kinderbespaßung eingerichtet, damit die Eltern Räder schauen können. Vielleicht entwickelt HP Velotechnik zukünftig auch ein Familienrad wie das Stufentandem Pino

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

"Parkplatz" am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

„Parkplatz“ am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" - aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ – aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ (Bild: Klaus Dapp)

Bürgerpflichten (5.318 km)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Eigentlich benutzte ich den Grasshopper ja nicht, um nur schnell in der Stadt rumzufahren. Dazu ist mir der Aufwand zu groß:

  • Radschuhe anziehen,
  • Fähnchen und Helm aus dem Keller holen und die Haustür feststellen,
  • nochmal in den Keller und den Grasshopper hochtragen und
  • dann wieder zurück die Tür zumachen.

Das geht mit dem Birdy in einem Gang…

Heute musste es dann doch sein. Nachdem ich fast den ganzen Tag damit zugebracht hatte, die Steuerunterlagen für letztes Jahr zusammenzutragen und dann alles brav in das Steuerprogramm einzutippen, wollte ich wenigsten die Formulare mit dem Liegerad zum Finanzamt bringen. Jetzt ist das Thema wenigstens erledigt und isch kann mich der Reparatur des Schutzblechs widmen, die Spezialradmesse besuchen und Ende Mai noch als Radkurier am Kirchentag mitmachen.

Von Wiesbaden nach Rüsselsheim (5.171 km)

Opel-Forum in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Opel-Forum in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Von Wiesbaden lässt sich Rüsselsheim in etwas mehr als 20 Kilometern fast ohne Steigungen mit dem Rad erreichen.

Start am Landeshaus in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Start am Landeshaus in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Hinter dem Landeshaus geht es erst einmal ein kurzes Stück bergauf bis zum Konrad-Adenauer-Ring. Danach geht es bis zum Rhein bergab.

Rheinpromenade in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Rheinpromenade in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Nach kurzer Zeit wird auf dem Europäischen Rheinradweg die Mündung des Mains erreicht.

Fluss-Kreuzfahrtschiff auf dem Main (Bild: Klaus Dapp)

Fluss-Kreuzfahrtschiff auf dem Main (Bild: Klaus Dapp)

Nach der Querung auf die südliche Seite verläuft der Weg entlang des Maindeichs nach Rüsselsheim.

Opel-Werk in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Opel-Werk in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Im Märzen der Bauer … (5.146 km)

Grasshopper vor neu angelegtem Spargelacker (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper vor neu angelegtem Spargelacker (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem ich an den letzten Wochenenden entweder unterwegs oder krank war, gab es heute endlich mal wieder die Gelegenheit, bei sonnigem Wetter meine kleine Trainingsrunde zu fahren. Zum Glück war es ziemlich windig, sonst hätte ich wohl überhaupt keine Ausrede, warum ich so langsam unterwegs war.

Neben meinem deutlichen Trainingsrückstand bin ich aber auch gemütlich unterwegs gewesen, um den Frühling zu genießen. Endlich war es mal wieder richtig sonnig. Gegen den Wind hatte ich mein meine kurze warme Unterhose (mit Windstopper an der entscheidenden Stelle) und meine winddichte Weste an.  So konnte ich die Fahrt genießen und sehen, dass die Bauern schon kräftig am Arbeiten waren. So träumte ich schon ein wenig von Grüner Soße, Spargel und anderen vegeratischen Gerichten…

Jetzt hoffe ich, dass es auch unter der Woche mal schaffe, aufs Rad zu sitzen.

Alpe-Adria-Radweg (4.342-4.853 km)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Festung Salzburg im Sonnenschein (Bild: Klaus Dapp)

Vom 12. bis 27. August 2016 fuhren wir den Alpe-Adria-Radweg in folgenden 17 Etappen:

Alpe-Adria Tag 1: Darmstadt – Salzburg (4.345 km)

Alpe-Adria Tag 2: Salzburg – St. Johann (4.411 km)

Alpe-Adria Tag 3: St. Johann – Mallnitz-Obervellach (4.464 km)

Alpe-Adria Tag 4: St. Johann – Mallnitz-Obervellach – Molzbichl (4.504 km)

Alpe-Adria Tag 5: Molzbichl – Villach (4.540 km )

Alpe-Adria Tag 6: Villach – Tarvisio (4.581 km)

Alpe-Adria Tag 7: Tarvisio – Buja (4.669 km)

Alpe-Adria Tag 8: Buja – Udine (4.705 km)

Alpe-Adria Tag 9: Udine – Grado (4.775 km)

Alpe-Adria Tag 10: Grado – Triest (4.780 km)

Alpe-Adria Tag 11: Triest – Draga – Triest (4.810 km)

Alpe-Adria Tag 12: Triest (4.810 km)

Alpe-Adria Tag 13: Triest – Miramar – Triest (4.832 km)

Alpe-Adria Tag 14: Triest – Mailand: Bahnerfahrungen im Italien (4.840 km)

Alpe-Adria Tag 15: Mailand (4.840 km)

Alpe-Adria Tag 16: Mailand – Basel (4.848 km)

Alpe-Adria Tag 17: Basel – Darmstadt (4.853 km)

Antje fuhr mit Ihrem Tourenrad und ich mit meinem Grasshopper. Die Kombination hat gut funktioniert … auch wenn ich bergauf eher hinterhergehechelt bin und dafür bergab etwas mehr gebremst habe. Da wir genug Zeit eingeplant haben und die einzelnen Etappen kurz genug waren, haben wir auch genug Zeit, uns Sehenswürdigkeiten anzusehen – und davon gibt es auf der Strecke eine ganze Menge.

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenuntergang über der Adria und Achter-Ruderboot (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 17: Basel – Darmstadt (4.853 km)

Nicht mal ein Bild … so ereignislos lief dieser Tag. Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf zum  Badischen Bahnhof. Dort stieg ich in den durchgehenden IC nach Darmstadt. Diesen Luxus einer durchgehenden Verbindung erkaufte ich mit alten Interregio-Wagen ohne Klima-Anlage. Ohne Probleme kam ich so nach Darmstadt und hatte keine Ausrede, meine Sachen nicht gleich in die Waschmaschine zu werfen oder aufzuräumen. Eine schöne Tour war zuende …

und ich brauchte dann noch fast fünf Monate, bis dieser Blog-Beitrag geschrieben war – wie immer veröffentlicht unter dem Datum, an dem es passiert ist. Allen Leserinnen und Lesern an dieser Stelle Danke für die Geduld.

Alpe-Adria Tag 16: Mailand – Basel (4.848 km)

Grasshopper im Mailänder Bahnhof vor dem IC in die Schweiz (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper im Mailänder Bahnhof vor dem IC in die Schweiz (Bild: Klaus Dapp)

Warum nur bin ich auf die Idee gekommen, am Abend vor unserer Rückfahrt auf die Internetseite der SBB zu gehen. Dort entdeckte ich, dass die SBB die Transportbedingungen kurzfristig geändert hat. Dort heißt es jetzt „Der Transport von Tandems, Liegerädern, Dreiräder und weiteren Velos länger als zwei Metern ist aus Platz und Sicherheitsgründen in IR-, IC-, ICN- und EC-Zügen der SBB nicht möglich.“ Ich träumte daher von dramatischen Szenen und schlief schlecht.

Am Vormittag fuhren wir mit der U-Bahn in die Stadt und besichtigen noch ein paar Sehenswürdigkeiten. Nachdem es für das Flanieren zu heiß wurde, schauten wir uns noch Parks an… und ich hielt einen schönen Mittagsschlaf im Schatten.

Am Nachmittag fuhren wir zurück ins Hotel und holten die Räder und das Gepäck ab. Gemütlich radelten wir zum Bahnhof. Etwas mulmig war uns schon als wir uns in den langen Schlangen vor der Sicherheitskontrolle anstellen mussten. Das ist wirklich ein gutes Anschlagsziel… wirklich kontrolliert hat niemand. Ein Wedeln mit unseren analogen Papierfahrkarten reichte völlig aus. Unsere vollen Packtaschen interessierten Niemanden.

Nach einer Weile kam unser Zug. Das Personal verschwand sofort Richtung Pausenraum. Die Wagennummern stimmten nicht mit unseren Reservierungskarten überein, aber es gab nur einen definierten Platz für unsere Räder. Mein zusammengefalteter Grasshopper ließ sich gut verstauen – nur der Lenker von Antje ragte in den Gang. Endlich ein guter Einsatzzweck für Antjes roten Helm… Als ein schweizer Rentner meinte sich über die von uns genutzte Gepäckfläche aufamseln zu müssen, reichte ein kurzer Blick. Er erkannte dann wohl auch, dass sein Koffer bestens zwischen die Sitze passte.

Zusammengefalteter Grasshopper und Antjes Rad im IC nach Basel (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper und Antjes Rad im IC nach Basel (Bild: Klaus Dapp)

Wir gingen dann beruhigt in den Speisewagen und genossen ein Weizen mit Blick auf den Lago Maggiore … und einem sichtlich begeisterten tessiner Speisewagenkellner, der uns gerne seine Heimat zeigte.

In Basel luden wir die Räder aus. Ich faltete den Grasshopper auf und wir konnten die letzen Meter fahren.

Alpe-Adria Tag 15: Mailand (4.840 km)

Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

In Mailand waren wir mit U- und Straßenbahn sowie zu Fuß unterwegs. Bei über 30 Grad und dem Wunsch, einfach mal zu fotografieren oder in die spannenden (Design-)geschäfte zu gehen, war das der beste Weg für uns. Interessiert hat uns die Radinfrastuktur trotzdem. Neben einem Verleihsystem gibt es an vielen Stellen Fahrradabstellanlagen und – manchmal etwas komplizierte – Fahrradwege.

Historische Einkaufspassage neben dem Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Historische Einkaufspassage neben dem Mailänder Dom (Bild: Klaus Dapp)

Begeistert hat uns das Technikmuseum, das mit dem Deutschen Museum in München gut mithalten kann. Besonders beeindruckend sind die Ideen von Leonardo da Vinci. Einige seiner Zeichnungen waren als funktionierende Maschinen nachgebaut.

In der großen Hitze waren auch Besuche von Parks in der Innenstadt sehr erholsam. Unter schattigen Bäumen sind die Temperaturen deutlich verträglicher. So verbrachten wir einen angenehmen Tag in Mailand.

Mailänder Scala mit den aktuellen Straßenbahnfahrzeugen (Bild: Klaus Dapp)

Mailänder Scala mit den aktuellen Straßenbahnfahrzeugen (Bild: Klaus Dapp)

Alpe-Adria Tag 14: Triest – Mailand: Bahnerfahrungen im Italien (4.840 km)

Vorhalle des Mailänder Hauptbahnhofs (Bild: Klaus Dapp)

Vorhalle des Mailänder Hauptbahnhofs (Bild: Klaus Dapp)

Gemütlich fuhren wir zum Triester Bahnhof. Dort fand sich auch ein Zugbegleiter, der uns noch erklärte, wie wir eine Fahrradkarte kaufen und entwerten, damit wir keinen Zuschlag zahlen müssen. Bis Venedig war das Fahrradabteil dann richtig voll. In einer Gemeinschaftsaktion luden wir in Venedig Mestre aus.

Aufgehängte Fahrräder in der Regionalbahn (Bild: Klaus Dapp)

Aufgehängte Fahrräder in der Regionalbahn (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechschaden durch die Aufhängung (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechschaden durch die Aufhängung (Bild: Klaus Dapp)

Etwa 10 Personen mit Rädern wollten in den Zug nach Verona – nach dem Einfahren kann ein Zugbegleiter mit rotem Kopf und brüllte wild gestikulierend, dass nur zwei Räder zusätzlich in das mit nur zwei Rädern belegte Radabteil dürfen. Auch die Intervention zweier italienischer RadlerInnen brachte keinen Erfolg.

Um unsere Chancen auf die Weiterfahrt zu vergrößern, faltete ich den Grasshopper und stellte es im nächsten Zug einfach in eines der großen Gepäckabteile… die Strategie ging auf und alle Wartenden kamen mit nach Verona.

Zusammengefalteter Grasshopper im Gepäckabteil (Bild: Klaus Dapp)

Zusammengefalteter Grasshopper im Gepäckabteil (Bild: Klaus Dapp)

Auch das letzte Stück nach Mailand lief problemlos, da hätte ich den Grasshopper auch entfaltet hinstellen können. Es ist wirklich schade, dass durch das Verhalten einzelner Bahnmitarbeiter das ganze System in Misskredit gebracht wird.

Die Fahrt zum Hotel verlief ohne Probleme. Die Straßen sind breit und werden pragmatisch genutzt. Nach einer erfrischenden Dusche haben wir im angrenzenden Uni – Viertel ein Restaurant gesucht… kein einfaches Unterfangen. Unser Hotel lag in einem Entwicklungsbereich. Zwischen Industriebrachen und einem Urban Entertainment Center (wer da trotz der spannenden Innenstadt hingeht?) liegen Wohnhochhäuser für die Studierenden und das zentrale Unigebäude. Das Ganze wurde in den letzten Jahren neu gebaut und wirkt noch sehr steril – gleichzeitig zeigen sich etliche Bauschäden wie abblätternde Fassaden und defekte Wege, so dass ein ziemlich heruntergekommener Eindruck entsteht. Wir verwöhnten uns mit einem leckeren Bier vom Fass.

Alpe-Adria Tag 13: Triest – Miramar – Triest (4.832 km)

Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem Tag in der Innenstadt wollten wir uns noch das Schloss Miramare anschauen. Zuerst besichtigten wir aber das ehrenamtlich betriebene Eisenbahnmuseum im ehemaligen Campo Marzio. Der Verein erhält seit 1984 den trotz fehlender Überdachung beeindruckenden Bahnhof. Darüber hinaus werden historische Bahnfahrzeuge ausgestellt, die von den Mitgliedern des Vereins leider nicht fahrbereit gehalten werden können. Dafür werden liebevoll gestaltete kleine und große Modellbahn-Dioramen ausgestellt. Zwei große Anlagen werden betrieben, so dass Groß und Klein (meist männlich) viel Spaß haben.

Ehemaliger Hafenbahnhof von Triest (ohne das ursprüngliche überspannende Dach, Bild: Klaus Dapp)

Ehemaliger Hafenbahnhof von Triest (ohne das ursprüngliche überspannende Dach, Bild: Klaus Dapp)

Inzwischen hatten wir etwas Übung mit den Radrouten und dem italienischen Autoverkehr. Außerdem hatte ich den Liegerad-Bonus. Wenn es mir zu eng wurde, konnte ich mit ein paar Schlangenlinien und damit verbundenen Wimpelausschlägen wieder für Abstand sorgen. In wenigen Notfällen – blind rückwärts Fahrende gibt es leider überall – bewährte sich die Airzound-Hupe…

Blick auf das Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf das Schloss Miramar (Bild: Klaus Dapp)

Entspannt und durch kräftigen Wind gekühlt fuhren wir der Küste entlang zum Schloss Miramare, das in den Jahren 1856-1860 für Erzherzog Ferdinand von Österreich und seine Gattin Charlotte von Belgien gebaut wurde. Dafür haben sich die Erbauer ein wirklich schönen Platz ausgesucht. Tolle Blicke auf das Meer und Tiest sowie ein abwechslungsreicher Garten laden zum Verweilen ein. Uns half ein leichter Wind über die Mittagshitze… und ein Besuch des schönen Kaffees in und um ein Gartenhaus gegen die Mittagsmüdigkeit.

Blick aus dem "Wohnzimmer" in Miramar auf Triest (Bild: Klaus Dapp)

Blick aus dem „Wohnzimmer“ in Miramar auf Triest (Bild: Klaus Dapp)

Der WWF hat in der Adria vor dem Schloss Miramare eine Schutzzone initiiert, in der sich vom Ufer aus gut sichtbar diverse Fische und andere Meerestiere tummeln. In einer kleinen Ausstellung lässt sich barfuß der Meeresgrund erkunden. die in den einzelnen Zonen lebenden Tiere sind in Aquarien zu sehen.

Nach einer Dusche im Quartier und einem leckeren Abendessen, betrachteten wir noch einmal den Sonnenuntergang an der Hafenmole.