Archiv der Kategorie: Touren und Ausflüge

Rhône-Saône-Rhin – Tag 4: Piolenc – Montboucher sur Jabron (bei Montélimar) (7.855 km)

Herzallerliebste bei der Orientierung (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem leckeren Frühstück mit diversen Marmeladen machten wir uns auf. 25 Grad am Morgen und kräftiger Gegenwind waren eine echte Herausforderung. Selbst auf dem Liegerad spürte ich den Gegenwind, der uns laut Wetterbericht mit 60-70 km/h entgegenblies. Die Herzallerliebste freute sich über jede Hecke und jeden Deich, der uns Windschatten bot.

Burgruine am Rand der Rhoneebene (Bild: Klaus Dapp)

Auf kleinen Sträßchen und Wirtschaftswegen fuhren wir – und viele andere Radfahrende – durch die Rhone-Ebene. Die meisten Radfahrenden kamen uns mit Wind und Fluss entgegen. Neben den an Sonntagen in Frankreich üblichen Rennradgruppen war auch auch ein große Zahl von Reiseradlern mit teilweise Unmengen an Gepäck unterwegs.

Brücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)
Brücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)

Mittags erreichten wir Bourg St. Andeol. Ein kleines Dorf in dem wir einkauften und gemütlich Essen gegangen sind. Im Freien war es nicht ganz einfach, dass der Salat auch auf dem Teller blieb. Mit einem guten Kaffee bereiteten wir uns auf den nächsten Teil der Etappe vor. Häufig führen wir an der Rhone bzw. einem Seitenkanal entlang. Beeindruckend waren dabei auch die Brücken und die großen Wasserkraftwerke zur Elektrizitätserzeugung.

Blick auf Bourg St. Andeol (Bild: Klaus Dapp)

In Montélimar besuchten wir das Nougat-Museum. Witzig war die enge Verbundenheit der Nougatherstellung mit den Verkehrswegen in Montélimar. Der erste Boom kam mit der Eisenbahn. Die Hersteller bzw. Händler verkauften einen großen Teil der Produktion bei den Halten den Züge in Montélimar direkt in die Wagen. Dementsprechend waren die Hersteller auch am Bahnhof angesiedelt. Später waren die Staus auf der Nationalstraße 7 ein wichtiger Faktor für den Verkauf. Die Staus waren teilweise so drastisch, dass die Reisenden ausstiegen und sich mit Nougat eindeckten. Mit dem Bau der Autobahn entfiel diese Verkaufsmöglichkeit und etliche Hersteller schlossen. Erst mit dem Bau von Verkaufsräumen an der Autobahn verbesserte sich die Situation.

Die „Grünen Wege / Voie verte“ sind autofreie und oft in sehr guter Qualität asphaltierte Wege (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Fahrt durch ein großes Gewerbegebiet durchquerten wir die verwinkelte Altstadt von Montélimar und erreichten über einige steile Hügel schließlich Montboucher sur Jabron. Dort wurden wir herzlich empfangen und in das Zimmer und die Nutzung des Pools eingewiesen. Bei rund 30 Grad war das eine willkommene Erfrischung. Auf der gemütlichen Terrasse ließen wir den Tag mit einem leckeren Abendessen ausklingen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 3: Avignon – Piolenc (7.785 km)

Reste der Burg von Châteauneuf-du-Pape (Bild: Klaus Dapp)
Reste der Burg von Châteauneuf-du-Pape (Bild: Klaus Dapp)

Die Packroutine am Morgen verlief noch etwas zäh, trotzdem schafften wir es, zügig aufzubrechen. Wir genossen den Sommermorgen bei einem kleinen Frühstück in einem benachbarten Café.

Danach fuhren wir auf dem provisorischen Rhone-Radweg Richtung Norden aus Avignon hinaus. Ich hatte schon bei der Planung das Gejammer über den Weg aus Avignon hinaus nicht ganz verstanden. Der Bikeline Führer (Auflage 2017) hat mit der Bemerkung „in Pont-Saint-Esprit ist es dann vorerst mal vorbei mit den Radwegen“ eine Alternativroute östlich der Rhone beschrieben. Mir hat – mit Ausnahme der Drängelgitter – der Weg gut gefallen. Ein Großteil wird als reiner Radweg geführt, ein weiterer Teil auf Nebenstraßen meist in Wohngebieten und nur ein kleiner Teil verläuft auf befahrenen Straßen oder nicht ganz so schön durch Gewerbegebiete.

Blick auf Châteauneuf-du-Pape (Bild: Klaus Dapp)

Unser erstes Zwischenziel war Châteauneuf-du-Pape. Die alte Burganlage liegt beeindruckend über den Weinbergen. Wir bogen vom offiziellen Weg ab, um uns die Burganlage anzuschauen. Leider wurde sie nicht nur ein Opfer diverser Religionskriege sonder auch der deutschen Wehrmacht. Die 1944 einen großen Teil der verbliebenen Anlage sprengte. In den 1960er Jahren wurde durch die Kommune ein Teil wieder hergestellt.

Weinberge bei Châteauneuf-du-Pape (Bild: Klaus Dapp)
Weinberge bei Châteauneuf-du-Pape (Bild: Klaus Dapp)
Blick von Châteauneuf-du-Pape in das Tal der Rhone (Bild: Klaus Dapp)

Danach fuhren wir weiter über Wirtschaftswege durch die berühmten Weinberge und vergleichsweise unbefahrene Straßen nach Orange. Am Eingang zur Altstadt hatte ich ein nettes Missverständnis mit einem Polizisten, der das Einfahrtsverbot für Autos in die Innenstadt überwachte. Er wollte mich darauf hinweisen, dass Markt war – und wie wir später erfahren haben ein spezieller Mittelaltermarkt – und er in Sorge war, ob ich mit meinem Gefährt in der Lage war, das Gleichgewicht halten könne. Ich dachte er wäre von meinem Rad angetan und interpretierte seine Gesten als das Handreichen zur Begrüßung … Wir durften dann vorsichtig in die Innenstadt rollen. Was angesichts der Menschenmenge nicht einfach war.

Römisches Theater in Orange (Bild: Klaus Dapp)

Am großen römischen Theater stellten wir dann die Räder einfach ab und besichtigten den beeindruckenden Bau. Gestärkt durch einen Kaffee machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Dabei fuhren wir auf Nebenstraßen und kamen gut voran. Wir waren überrascht, wie gut beschildert der Weg ist.

Bei der Querung des Flüsschens l‘Eygues hatte ich Glück, dass das Geländer so niedrig ist. So konnte ich mich mit einer Hand festhalten und vorsichtig über die weniger als einen Meter breite Brücke fahren. Das habe ich mit nur einer kleinen Berührung des Außenspiegels hinbekommen. Schieben wäre viel anstrengender geworden. 

Querung des Flüsschens l‘Eygues (Bild: Klaus Dapp)
Querung des Flüsschens l‘Eygues (Bild: Klaus Dapp)

Ziemlich früh kamen wir bei unserer Unterkunft an, wo uns die Tochter des Hauses in Empfang nahm. Durch die knapp 30 Grad waren wir trotz der vergleichsweise kurzen Strecke ziemlich müde und klebrig. So ruhten wir uns nach der Dusche und der täglichen Waschroutine erst einmal aus. Am späteren Nachmittag begrüßte uns die Hausherrin mit Bisous (Küsschen). Danach mussten wir uns nur noch mental auf das Abendessen vor Ort vorbereiten. Wie gut, dass Antje das gebucht hatte.

Uns erwartete ein mehrgängiges Menü und ich war wirklich froh, dass ich danach nur noch ins Bett gehen musste … mit dem Abnehmen wird das so sicher nichts.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 2: Grenzen überschreiten (7.740 km)

Grasshopper am Haken im ICN (Bild: Klaus Dapp)
Grasshopper am Haken im ICN (Bild: Klaus Dapp)

Vor fünf Uhr aufstehen ist eine Herausforderung, die wir mit etwas Mühe gemeistert haben. Die erste spannende Frage war, wie sich der Grasshopper und die ICN (N für Neigetechnik)-Züge der SBB miteinander vertragen. Es ist vorgesehen, dass die Räder eingehängt werden. Da wir genug Zeit hatten war ich gerade dabei zu versuchen, den Grasshopper rückwärts einzuhängen, als der Lokführer dazukam. Der fand das Rad klasse, und half mir beim Einhängen. Er war überrascht als ich ihm sagte, dass ich das Rad notfalls auch falten kann. Nach einem netten Gespräch wie angenehm doch Radfahren im Alltag sein und dass Autofahren in der Stadt ja keinen Sinn macht, gingen wir auseinander.

Das nächste Abenteuer war der Umstieg in Biel. Eigentlich wäre das Fahrradabteil genau gegenüber am Bahnsteig gewesen und die sechs Minuten Umsteigezeit hätten gut gereicht. Aber auch bei der SBB treten technische Defekte auf. Deshalb kamen wir an einem anderen Bahnsteig an und mussten vom Fahrradabteil am Zugende mit den Rädern zur Unterführung rennen und dann am nächsten Zug wieder zurück. Den sportlichen Anteil der Reise hatten wir damit hinter uns. Weiter ging es nach Genf.   

Grasshopper im französischen Regionalzug (Bild: Klaus Dapp)
Grasshopper im französischen Regionalzug (Bild: Klaus Dapp)

Dort konnten wir in einen französischen Regionalzug umsteigen und hatten das Radabteil und ein riesiges Gepäckabteil, das wohl einmal ein Barabteil war, für uns. Die große Überraschung kam in Valence. Dan Digitalisierung konnte ich in der DB App verfolgen, wie der Zug, in den wir umsteigen wollten näher kam. Nur dass der heute gar nicht weiterfuhr, zeigte die App nicht an. So nahmen wir den nächsten Zug, der natürlich entsprechend voll war.

Bahnhof in Valence (Bild: Klaus Dapp)
Bahnhof in Valence (Bild: Klaus Dapp)

Mit einer Gruppe holländischer Rennradfahrer, die mit Fahrradtasche, Fahrrad und Rollkoffer unterwegs waren, einem sichtlich überforderten deutschen Rentnerpärchen und zwei französischen Radfahrenden war das Radabteil eigentlich übervoll, aber das Zugpersonal und die Mitreisenden tolerierten das Chaos und akzeptierten, dass die Räder nicht an den Haken aufgehängt werden, was bei dem engen Abstand zur Decke vermutlich nicht gegangen wäre. Wir waren froh, als wir in Avignon ankamen und schnell unser Hotel fanden. Danach machten wir uns zur Fuß auf in die schöne Altstadt, zur berühmten Brücke und zum Papstpalast. Nach einem sehr leckeren Essen gingen wir zurück zu unserer Unterkunft. Ich erledigte schnell die Kleiderwaschroutine und mit einem kleinen Pastis ließen wir den Tag ausklingen.

Stadttor von Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Stadttor von Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Neue Straßenbahn in Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Neue Straßenbahn in Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Brücke von Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Brücke von Avignon (Bild: Klaus Dapp)
Wegweiser ViaRhona (Bild: Klaus Dapp)
Wegweiser ViaRhona (Bild: Klaus Dapp)

Rhône-Saône-Rhin – Tag 1: Aller Anfang ist schwer (7.736 km)

Grasshopper im IC-Fahrradabteil der DB (Bild: Klaus Dapp)
Grasshopper im IC-Fahrradabteil der DB (Bild: Klaus Dapp)

Eine Reise mit dem großen deutschen nationalen Mobilitätsdienstleister ist immer eine Herausforderung – vor allem wenn ein Fahrrad mit soll. Aber was soll schon passieren, wenn zwei Monate vorher die Plätze reserviert sind und in den Tagen vorher die Verbindung regelmäßig funktioniert hat … am Mittag endete mein letzter Arbeitstermin zum Glück früher als geplant. Am Darmstädter Hauptbahnhof schaute ich in die DB-App und erschrak: Fahrradmitnahme gegebenenfalls nicht möglich stand da. Das war mir zu unsicher. Also suchte ich eine Nahverkehrsverbindung und fuhr zweieinhalb Stunden früher los als geplant. Der erste Zug war noch nicht so voll, da um 16:30 Uhr noch nicht der volle Feierabendverkehr ist. Beim Umsteigen in Heidelberg kam dann alles zusammen. Großes Gedränge am Bahnsteig und nur ein statt zwei Triebzüge. Zum Glück hatte ich noch Zeitreserven und konnte den nächsten Zug nehmen. Der hatte dann nur 15 Minuten Verspätung, so dass ich für den Umstieg noch genug Zeit hatte.

Im nächsten IC gönnte ich mir dann ein kühles Radler und machte mich an die Texte über die Tage 0 und 1 unserer Reise. In Basel holte mich die Herzallerliebste vom Bahnhof ab und geleitete mich sicher zu ihr. Dann ging es schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen müssen wir um 6:00 Uhr am Bahnhof Basel SBB sein.

Fazit: Es ist schon deprimierend, dass die Qualität im Fernverkehr der Deutschen Bahn so schlecht ist. Statt geplanten knapp vier Stunden war ich sechseinhalb Stunden unterwegs. Ich bin gespannt, wie es Morgen weitergeht.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 0: Die Vorbereitung (7.729 km)

Eigentlich war alles klar. Beim letzten Urlaub haben wir in Bordeaux die Véloroute des Deux Mers vom Atlantik zum Mittelmeer gesehen und beschlossen, dass das sicher sehr spannend ist. Im Frühjahr begannen wir mit ersten Vorbereitungen als uns die Nachricht erreichte, dass die französische Staatsbahn SNCF die Mitnahme von Fahrrädern in den TGV-Zügen zwischen Basel bzw. Straßburg und Paris pünktlich zu Beginn der Fahrradsaison eingestellt hat. Aus den vier Klappsitzen wird jetzt ein Businessabteil. Als Alternative verweist die SNCF auf den Nahverkehr … aus statt rund drei Stunden hätte das nach Paris acht Stunden gedauert und wäre mit mehrfachem Umsteigen verbunden gewesen. Darüber hinaus kann im Nahverkehr nicht reserviert werden. Mit etwas Pech würde sich die Reise schnell um weitere Stunden verlängern.

Nicht nur wir haben uns darüber sehr geärgert. In Frankreich gab es sogar eine Petition, bei der schnell Tausende Radfahrende unterschrieben haben. Aber offensichtlich braucht es erst brennende Barrikaden.

Also planten wir um und beschlossen die Zugfahrt in Frankreich so kurz wie möglich zu halten und möglichst mit dem Rad komplett zurückzufahren. Nach etwas Recherche war klar, dass wir halbwegs erträglich bis nach Avignon kommen. Dann bastelten wir die Radroute zusammen. Damit nichts schiefgeht, habe ich gleich die Fahrradreservierung in Deutschland gemacht und Antje hat die Fahrkarten und Reservierungen in der Schweiz und Frankreich besorgt.

Dann machten uns die französischen Gewerkschaften im Kampf für die Privilegien der Eisenbahner Kummer. Glücklicherweise müssen Streiks frühzeitig angekündigt werden. Mein Vorgesetzter schaute zwar etwas überrascht, als ich um eine Verlängerung meines Urlaubs wegen Streiks in Frankreich bat, hatte dann aber volles Verständnis und zugestimmt.

Da die Strecke kein durchgehender Radweg ist, musste ich den Track aus verschiedenen Quellen zusammenbauen: Via Rhôna, Tour de Bourgogne, Eurovelo 5 und 6 und der V50 sowie der V52.

Danach reservierte die Herzallerliebste die Quartiere und ich passte dann die Tracks für die einzelnen Tage an. Wenn alles gut läuft, kommen wir so direkt zum Quartier. Beeindruckt hat mich dabei die auch im Luftbild erkennbare Fahrradinfrastruktur in den Städten. Die grünen Streifen und Fahrradpiktogramme sind oft sehr gut zu erkennen. Ich bin gespannt, wie gut wir die Auswahl vor Ort finden. Mit diesen Vorbereitungen verbrachten wir jeweils rund 15 Stunden – ganz schön viel für drei Wochen Urlaub.

Schnell mal zum Flughafen, um die Herzallerliebste zu überraschen (7.729 km)

Blick auf den Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

Rund 80.000 Menschen arbeiten am Frankfurter Flughafen, 64,5 Millionen Passagiere wurden 2017 gezählt, mehrere Dutzend Menschen stehen am Wochenende an einem der Beobachtungsposten und betreiben „Planespotting“.

Und heute war ich unterwegs zum Flughafen, um die Herzallerliebste bei der Durchreise zu treffen.  Ich war überrascht, wer an einem Sonntag alles mit dem Rad rund um den Flughafen unterwegs war. Auf der Fahrt meldete die App, dass der Flug fast 25 Minuten früher ankam als geplant, da habe ich noch kräftiger in die Pedale getreten, um rechtzeitig da zu sein.

Herzallerliebste mit Manga-Portrait (Bild: Klaus Dapp)

Herzallerliebste mit Manga-Portrait (Bild: Klaus Dapp)

Und dann konnte ich die Herzallerliebste mit einem Manga-Portrait von Alexandra Sokol überraschen. Das hat Sie im Rahmen des Comic-Salon in Erlangen von einem Bild im Internet gemalt. Ich war wirklich beeindruckt und auch die Herzallerliebste hat sich gefreut.

Ich brachte Sie noch zum Zug, erfrischte mich in der DB Lounge und machte mich auf den Rückweg.

Grasshopper am Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper am Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

Erst einmal war ich froh, dass der Grasshopper noch keinen Terroreinsatz ausgelöst hat – einen offiziellen Fahrradständer habe ich keinen gefunden.

Die Rückfahrt verlief ebenso gut wie auf der Hinfahrt – nur dass die Beine etwas schwerer waren. Zuhause angekommen habe ich mich über eine kalte Dusche gefreut – 30 Grad sind  zum Radfahren auch ohne Gepäck und im Wald ziemlich viel.

Der Kreis rollt (7.666 km)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aktionstages "Dre Kreis rollt" bei Trebur (Bild: Klaus Dapp)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aktionstages „Dre Kreis rollt“ bei Trebur (Bild: Klaus Dapp)

„Hier kommst Du heute nicht mir dem Auto hin, nimm Dein Rad und komm“ rief eine resolute ältere Frau in ihr Mobiltelefon. Und recht hatte Sie. Der Landkreis Groß-Gerau hatte unter dem Motte „Der Kreis rollt“ wieder zu einem großen Fahrradfest eingeladen. Zwischen zwischen Bauschheim und Erfelden verlief die Route auf gut 20 Kilometern entlang der Rheinauen. Dafür waren wieder Landesstraßen gesperrt worden. Die Nachfrage war riesig. Oft waren beide Spuren voll belegt. Das Spektrum reichte vom Vatertagswagenund Partybike über alle möglichen Arten von Fahrrädern bis zu Inline Skatern.

Immerhin habe ich ein Pinos von Hase gesehen, mehrere Traix-Kinder-Liegedreirad-Anhänger von Hase und ein Mini-Liegerad auf dem ein etwas 10 Jahre alter Junge fuhr, das ich noch nie gesehen habe.

Fahrrad Claus in Trebur an der Route (Bild: Klaus Dapp)

Fahrrad Claus in Trebur an der Route (Bild: Klaus Dapp)

Die Strecke führte auch bei Fahrrad Claus vorbei, mein „HP-Premiumhändler“ in Trebur. Dort konnten nicht nur kleine Reperaturen durchgeführt werden, es gab auch einen Fahrradflohmarkt. Obwohl der Radverkehr so dicht war, dass es schwierig war, einen Parkplatz zu finden war es im Laden voll und auch der Seniorchef war kräftig im Einsatz.

Als ich bei einem Festgelände mit Blasmusik vorbeigeschaut habe, habe ich den radbegeisterten Landrat Will getroffen und ihm zu der tollen Veranstaltung gratuliert.

Radstaffel des Deutschen Roten Kreuzes (Bild: Klaus Dapp)

Radstaffel des Deutschen Roten Kreuzes (Bild: Klaus Dapp)

Immer wieder beeindruckend ist die Organisation „rundrum“. Die Hilfsorganisationen waren umfangreich eingebunden – ich habe zum Glück nur einen echten Einsatz gesehen. Ich hoffe es war nur die Hitze.

Storchenkinder bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Storchenkinder bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Auf der Rückfahrt habe ich noch nach den Storchenkindern geschaut, die sich sofort versteckt haben, als sie mich gesehen haben. Ein wirklich schöner Ausflug!

Einfach mal einen Tag rumliegen (7.553 km)

Historische Ölpumpe im Naturschutzgebiet Kühkopf (Bild: Klaus Dapp)

Historische Ölpumpe im Naturschutzgebiet Kühkopf (Bild: Klaus Dapp)

Einfach mal einen Tag rumliegen … das hatte ich mir für heute vorgenommen. Am Vormittag habe ich mich gemütlich im Liegen zum Kühkopf aufgemacht und Antje ist mit dem Birdy mitgekommen. Bei Sonnenschein und bis auf 15 Grad steigenden Temperaturen war das eine schöner Ausflug in den Frühling. Und es macht auch viel mehr Spaß, gemütlich durch die Landschaft zu fahren, statt im Wohnzimmer zu stampeln – und das trotz Buch.

Blick auf den Kühkopf (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Kühkopf (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem Duschen und einem späten Mittagessen habe ich dann den Nachmittag gemütlich auf dem Sofa verbracht und nach dem zunehmend schlechteren Wetter geschaut. Es war die richtige Entscheidung, gleich am Vormittag loszufahren.

Am Abend haben wir  aus dem gepflückten Bärlauch ein leckeres Bärlauchpesto gemacht: So schmeckt der Frühling.

Endlich Frühling ? (7.513 km)

Blick in Richtung Bergstraße (Bild: Klaus Dapp)

Blick in Richtung Bergstraße (Bild: Klaus Dapp)

In bester Frühlingslaune bin ich heute aufgebrochen, um zu schauen, ob auch die Natur schon in Frühlingslaune ist. Ich wollte zum Naturschutzreservat Kühkopf fahren und mir die ersten Frühjahrsblüher anschauen.

Leider begann es schon kurz nach Griesheim zu nieseln … und nach einiger Zeit hatte ich dann doch keine Lust mehr und bin umgedreht. Aber immerhin bin ich schon etwas weiter gekommen als beim letzten mal. Nur war diesmal die Dusche nicht solargewärmt.

Fahrt in die Sonne (7.483 km)

Spargelfeld bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Spargelfeld bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Heute war es endlich soweit. Nach gefühlten Monaten war es nicht dunkel oder völlig trüb, wenn ich mal Zeit zum Radfahren hatte. Das habe ich dann genutzt, um endlich mal wieder meine „Hausrunde“ zu fahren.

Die erste Überraschung erlebte ich noch in Darmstadt. Eine Brücke über die Bahn auf meiner Stecke und die zugehörige Kreuzung ist inzwischen völlig verändert. Ich muss schon ewig lange hier nicht mehr langgefahren sein.

Umgebaute Kreuzung an der Bahn in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Umgebaute Kreuzung an der Bahn in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Fotopause ging es dann weiter Richtung Griesheim, wo ich mal wieder an Hans-Peter Hörr denken musste. Mit dem ehemaligen Leiter des Umweltamtes wollte ich verschiedene Projekte anleiern – bevor wir richtig loslegen konnten, ist er für mich im letzten Jahr völlig überraschend gestorben. Was mich besonders bewegt: er war drei Jahre jünger als ich.

Auf dem Weg zwischen den Feldern habe ich mich dann an dem Geruch nach Frühling gefreut, obwohl es doch ziemlich kalt war. Zuhause angekommen, habe ich mich riesig über die warme Dusche gefreut – die zumindest zum Teil sogar solar geheitzt war.