Archiv der Kategorie: Zubehör

Auf dem Weg zu Dackelschneidern* (350km)

Grasshopper mit 35mm breiten Reifen

Grasshopper mit 35mm breiten Reifen bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Auf den ersten Blick fällt es nicht deutlich auf … im Vergleich schon: Die Reifen sind 12 mm, d.h. 25%, schmäler als zuvor.

Grasshopper mit 47mm breiten Reifen

Grasshopper mit 47mm breiten Reifen (Bild: Klaus Dapp)

Die Antwort auf meine Nachfrage bei HP Velotechnik, warum sie denn diese breiten Reifen ausgewählt haben, war etwas überraschend: „Bei der Entscheidung für die 47er-Version könnten auch optische Gründe eine Rolle gespielt haben. Damit ist das Verhältnis Größe des Reifens/Laufrades zum Schutzblech gemeint. “

Da war für mich klar, dass ich die schmäleren Reifen ausprobieren möchte. Vor allem um die Wirkung der Schutzbleche zu erhöhen … und ein wenig um die Ankerwirkung der breiten Marathon plus Reifen zu vermindern. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass damit das Rad ein gute Kilogramm leichter wird und die Reifen einen höheren Druck vertragen.

Der erste Eindruck war gemischt. Die Reifen fahren sich merkbar härter und die Federung schafft es nicht vollständig, den Unterschied wegzubügeln. Das Anfahrverhalten ist gefühlt deutlich besser. Viel schneller schienen die Reifen nur auf den ersten Kilometern … dann habe ich den Tacho auf den kleineren Umfang eingestellt und damit ist die ablesbare Auswirkung geringer geworden.

Eine gewisse Besserung ist beim eigentlichen Anlass eingetreten: Die Sauerei beim Fahren wird kleiner. Allerdings muss ich die Schutzbleche hinten noch näher an die Reifen montieren, damit der Effekt größer wird. Leider hatte ich kein passendes Distanzstück zum Rahmen zur Hand. Eine vollständige Lösung des Problems ist damit leider nicht erreicht, was das folgende Bild zeigt … allerdings ist dieser Boden in Griesheim, der von den angrenzenden Feldern auf einem betonierten Feldweg geschwemmt wurde wirklich extrem.

Insgesamt werde ich die Reifen mit 7 bar aufgepumt weiter nutzen. Die Luftfederung habe ich mit 15 bar noch etwas härter aufgepumpt, damit die Federung mehr Federweg bekommt.

Dreck am vorderen Schutzblech

Dreck am vorderen Schutzblech des Grasshoppers (Bild: Klaus Dapp)

*Als Dackelschneider bezeichnen Rennradfahrer besonders schmale Reifen (mehr dazu siehe hier)

Wohin nur mit dem Schloss (294km)

Ausleger am Grasshopper

Ausleger am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Da ich die Rohloff-Schaltung habe, ist nur ein vorderes Zahnrad montiert. Das bedeutet, dass ich auch keinen Umwerfer brauche und entsprechend keine Halterung dafür. Diese Chance habe ich genutzt und mich darüber gefreut, wie schön aufgeräumt der Bereich ist. Um so ärgerlicher fand ich es, dass der Ausleger der einzige einfach zu erkennende Bereich ist, an dem sich das Bordo Faltschloss einfach befestigen lässt.

Um so mehr habe ich mich gefreut, dass mir nach knapp zwei Monaten beim Putzen für die Erstinspektion ein zweiter Platz aufgefallen ist. Unterhalb des Sitzes gibt es eine zweite Möglichkeit, das Schloss zu befestigen. Und da hängt es jetzt unauffällig und trotzdem griffbereit.

Platz für ein Faltschloss am Grasshopper

Platz für ein Faltschloss am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Direkt daneben in dem schwarzen Stofftäschchen befindet sich die (einfach nachfüllbare) Pressluftflasche für das Airzound-Presslufthorn.

 

Der Rüssel muss ans Rad (204km)

Trinksystem am Grasshopper

Trinksystem am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Beim Ostrad war es einfach, etwas am Sitz zu befestigen. Einfach noch was an das Gestell am Netzsitz hängen: Digitalkamera, Kartentasche, GPS und das Trinksystem ließ sich geschickt zwischen Netz und Haltegurte quetschen.

Von Anfang an habe ich deshalb nach einer guten Lösung gesucht. Für Touren war klar, dass Satteltaschen an den Gepäckträger kommen. Aber von dort reicht der Schlauch vom Trinksystem nicht zum Sitz bzw. zu meinem Kopf. Also habe ich nach Toptaschen für den Gepäckträger geschaut, die spezielle Trinksystemhalterung von ICE ausprobiert. Nichts hat mich wirklich begeistert.

Eher aus Verlegenheit habe ich dann überlegt, ob ich denn – wie beim Ostrad erfolgreich praktiziert – mein kleines Beim-Radfahren-brauche-ich-ein-Trinksystem-auf-dem-Rücken-Rucksäckchen befestigen kann.Das Rucksäckchen habe ich eigentlich angeschafft, damit ich bei meinem Birdy die Spiegelreflexkamera nicht um den Hals hängen muss und trotzdem griffbereit habe. Darüber hinaus konnte ich das Trinksystem nutzen. Mit der Kombination konnte ich beruflich sehr schnell und wirkungsvoll einige Gewässer erkunden.

Beim Ostrad habe ich einfach die Tragegurte über das Sitzgestell gehängt und hatte damit eine einfach abnehmbare Tasche. Das konnte beim BodyLink-Sitz am Grasshopper nicht funktionieren. Zum Glück habe ich mich daran erinnert, dass ich von alten Rucksäcken noch Gurte und Schnallen hatte. Damit habe ich jetzt ein gut funktionierendes System aufgebaut. Der Hüftgurt wird direkt unter dem Sitz am Rahmen befestigt. Damit wird das Rucksäckchen auf dem Gepäckträger gehalten. Außerdem habe ich – eher für die Psychologie – am oberen Griff des Rucksäckchens einen Gurt mit Schnalle befestigt, mit dem ich den Rucksack oben an der Kopfstütze festmache. Die eigentlich Fixierung erfolgt jedoch durch zwei Gute, die ich an der Aussparung der Rückenlehne einfach festgezurrt habe. Diese Enden mit einer positiven und einer negativen Schnalle (für Elektiker Papa und Mama-Stecker). Ist das Rucksäckchen ziemlich leer, kann es einfach durch das zusammenklicken der Schnallen fixiert werden. Ist es maximal gefüllt, braucht es einfach ein Zwischenstück. Das hört ich alles kompliziert an, ist aber schnell zu bedienen, erfordert keine Bohrungen und damit Schwächungen des Sitzes und funktioniert erstaunlich gut.

Das Sahnehäubchen ist der hintere Quergurt an der Kopfstütze. Wird dort der Schlauch (Rüssel) vom Trinksystem durchgeführt, ist der gut zu greifen und damit kann ich während der Fahrt sicher trinken… und farblich passt das auch einigermaßen.

Zur Erhöhung der Sicherheit sind an dem Rucksäckchen spezielle hochwirksame Reflektoren von Feuerwehruniformen mit Klett befestigt. Von hinten kann mich damit Niemand übersehen … und leider muss ich dabei immer wieder an Didi von der Luftpumpe in Darmstadt denken, der trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von einem besoffenen Autofahrer von hinten Todgefahren wurde.

Gurte am BodyLink-Sitz

Gurte am BodyLink-Sitz zur Befestigung des Rucksacks mit Trinksystem (Bild: Klaus Dapp)

Der erste Lackschaden (0km)

Hase Universalhalter am Grasshopper

Hase Universalhalter am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Schön sieht er aus, der Universalhalter von Hase Bikes. Nachdem ich mir verschiedene Kauf- und Bastellösungen angeschaut habe, wollte ich an dem Detail dann auch nicht mehr sparen. Immerhin sitzt er an einer der am besten sichtbaren Stelle am Rad. Ein wenig schade finde ich, dass der Schriftzug „Grasshopper“ verdeckt wird. Genug der Eitelkeit – hier gilt „form follows function“ und das GPS-Gerät, das ich an dem Halter befestigen will, muss nun mal an diese Stelle, damit ich es auch während dem Fahren ablesen kann.

Was mich nach der Montage richtig geärgert hat, ist die Tatsache, dass die in der Packung enthaltene Schraube zur Befestigung der Schelle zu lang ist. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet … und damit habe ich es zum ersten mal geschafft, dass ich noch nicht mal mit einem Rad gefahren bin und schon einen Lackschaden hatte. Leider hat sich damit auch die Frage erledigt, ob ich den Halter noch ein wenig versetzen kann. Denn ich will nicht auch noch bei jeder Fahrt auf die mühsam mit Klarlack zugepinselte Stelle auf der Oberseite des Auslegers schauen. Ich bin mal gespannt, was Hase Bikes dazu sagt … aber ich muss erst ein wenig Abstand gewinne, bevor ich den Brief schreibe.

Jetzt gehts los ! (0 km)

Abholung bei Fahrrad Claus in Trebur

Abholung bei Fahrrad Claus in Trebur: links der Grasshopper und rechts das E-Lastenrad Load von Riese und Müller (Bild: Klaus Dapp)

So lange habe ich überlegt, diverse Alternativen durchdacht, hin und her überlegt … und dann durfte ich den Grashüpfer endlich abholen.

Zuerst mussten noch ein paar vorher abgesprochene kleine Änderungen vorgenommen werden. Die Standardpedale habe ich gegen Klick-Pedale von meinem alten Ostrad getauscht (SPD-System) und mich wieder einmal gefragt, warum HP Velotechnik überhaupt Pedale ohne Klicksystem montiert, denn ich würde ohne Klicksystem nicht fahren wollen.

Außerdem musste noch die Presslufttröte (Airzound) montiert werden – ein bewährter Schutz gegen blind rückwärts fahrende SUV und VW-Bus-FahrerInnen. Das Faltschloss habe ich vorläufig unter den Ausleger am Tretlager montiert und auf den Ausleger die GPS-Halterung.

Zum Schluss musste das ganze Rad auf mich eingestellt werden: den Ausleger auf die richtige Länge bringen, dann die Kette kürzen, den Sitz möglicht aufrecht stellen usw. Etwas Schwierigkeiten bereitete dabei die Kopfstütze, die ich gerne für lange Strecken haben wollte – HP geht wohl davon aus, dass die nur ohne Helm benutzt wird. Aber durch eine Montage auf der Rückseite der Lehne des Sitzes funktioniert das einigermaßen – beim nächsten Helm muss ich darauf aufpassen.

Grasshopper im Originalzustand

Grasshopper im Originalzustand (Bild: Klaus Dapp)

Und dann durfte ich endlich losfahren … bei knapp über 0 Grad bin ich von Trebur nach Darmstadt gefahren und habe danach erst einmal heiß geduscht.

Dank einiger Trainingsrunden mit dem Ostrad habe ich das sogar einigermaßen hinbekommen – aber deutlich geworden ist auch, dass noch sehr viel Training notwendig ist… und dass ich nach der warmen Dusche einen langen Mittagsschlaf machen konnte, war richtig klasse.