Archiv der Kategorie: Grasshopper fx Liegerad

Praktisches zum Grasshopper (Besuch bei HP Velotechnik – Teil 6)

Schutzblech Grasshopper nach einer Fahrt bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblech Grasshopper nach einer Fahrt bei Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Im letzten Teil meines Berichts von meinem Besuch bei HP Velotechnik möchte ich noch auf einige Fragestellungen rund um den Grasshopper aufgreifen. Für mich was das etwas eine Gratwanderung, denn ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass es mir nur um eine Sonderberatung für mich ging… aber ein paar Fragen, die auch anderer Fahrerinnen und Fahrer interessierten könnten hatte ich dann doch.

Vorderrad nach einer Fahrt auf asphaltierten Wegen in Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Vorderrad nach einer Fahrt auf asphaltierten Wegen in Griesheim (Bild: Klaus Dapp)

Reifen und Schutzblech

Alexander Kraft wusste sofort was ich mit „Griesheimer Sand“ meinte. Schließlich hat er in der Rheinebene auch für seine „33 Schönste Radtouren Rhein-Main“ recherchiert. Er hatte auch bei der Vertriebsabteilung nachgefragt. Aber mein „Dreck fliegt am Schutzblech vorbei“-Problem ist dort noch nicht aufgetreten. Entsprechend gab es auch keine Vorschläge für eine Lösung. Dass HP auf die breiteren Reifen setzt (47 statt 35mm), hat vor allem mit dem höheren Komfort zu tun. Dafür werden die Nachteile bei der Beschleunigung und dem höheren Gewicht in Kauf genommen. Inzwischen ist allgemein anerkannt, dass der Rollwiderstand bei gleichem Druck bei breiten Reifen nicht größer ist. Die schmalen Reifen vertragen meist mehr Druck und dann sieht das schon wieder anders aus – allerdings auch mit deutlich geringerem Komfort besonders bei Schotterwegen und rauen Straßenbelägen.

Position des Kettenspanners für die Rohloff-Schaltung

Ein Nachteil von kleinen Rädern ist der geringere Abstand zwischen Nabe und Boden bzw. Schaltwerk / Kettenspanner / Kette und dem Boden. Damit verdreckt der gesamte Antriebsstrang schneller. Dies Problem würde sich durch eine Verlagerung des Kettenspanners beispielsweise an den Ausleger verkleinern lassen. Nach der Aussage von Alexander Kraft gab es hierzu nur selten Rückmeldungen, so dass die Notwendigkeit für eine Änderung vor dem Hintergrund des Aufwandes derzeit nicht gesehen wird. Auch hier gilt, dass HP gerne aus Rückmeldungen lernt.

Schmierung der Kette

Es gibt kaum ein Forum, in dem nicht ausgiebig über Kettenschmierung diskutiert wird. Und sobald wie im Liegeradbereich Kettenrohre im Spiel sind, gibt es zwei diametral entgegenstehende Probleme. Entweder werden fettende Stoffe eingesetzt, dann setzen sich die Kettenrohre zu. Oder es werden Teflon basierte Stoffe eingesetzt, so verbraucht sich die Schmierung sehr schnell, insbesondere bei Feuchtigkeit. Einen wichtigen Tipp gab Alexander Kraft. Ganz wichtig ist es, die Kette vor der neuen Behandlung mit dem Schmiermittel gründlich zu reinigen, da sonst der Schmutz in die Kette eingewaschen wird und damit zu schnellem Verschleiß führt.

Schwarzwald Panoramaradweg – 3. Tag … Zurück nach Karlsruhe (3.773 km)

Aufbruch in die Sonne (Bild: Klaus Dapp)

Aufbruch in die Sonne (Bild: Klaus Dapp)

Sonne zum Frühstück! Schon relativ bald war der Nebel verdrängt und wir machten uns auf den Weg. Eigentlich war ich ja der Meinung wir wären auf dem Weg nach Bad Wildbad fast nur bergauf gefahren. Da hatte ich mich doch etwas getäuscht. Trotzdem machten die vielen Bergab-Passagen richtig Spaß.

Enz-Radweg (Bild: Klaus Dapp)

Enz-Radweg (Bild: Klaus Dapp)

Ernüchterung trat in Rotenbach ein. Wir wollten hier das Enztal über ein in der Karte als „Steigung über 8%“ gekennzeichneten Weg verlassen. Es war klar, dass es anstrengend wird. Was nicht in der Karte zu sehen ist, dass der Weg im Bau war. Der Weg war so weich, dass wir gut zwei Kilometer bergauf schieben mussten… ich war ziemlich am Ende, die gesamte Strecke in gebückter Haltung – rückenschonend war das sicher nicht.

Blick auf die Ebene (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf die Ebene (Bild: Klaus Dapp)

Die weitere Fahrt entschädigte dann für vieles. Bei fast 15 Grad ging es weite Strecken bergab oder eben nach Marxzell und von dort weiter das Albtal hinunter nach Ettlingen. Nach dem ersten Spargel im Jahr 2016 fuhren wir weiter nach Karlsruhe. Dank der guten Beschilderung kamen wir auch gut zum Hauptbahnhof.

Albtal oberhalb Marxzell (Bild: Klaus Dapp)

Albtal oberhalb Marxzell (Bild: Klaus Dapp)

Leider fuhr am 26.3. (neben zwei weiteren Tagen im Jahr) der Zug um 15:10 Uhr nicht … so konnte ich mich noch zwei Stunden in die Sonne setzen, bevor es wieder Richtung Darmstadt ging.

Schwarzwald Panoramaradweg – 2. Tag … nach fünf Stunden wieder in Bad Wildbad (3.728 km)

Blick auf Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Der Blick aus dem Fenster beim Frühstück bestätigte leider die schlechte Wettervorhersage – unter fünf Grad und Regen. Deshalb kamen wir auf die Idee, die Sommerbergbahn zu nutzen und die ersten dreihundert Höhenmeter zu sparen.

An der Talstation zogen wir die Regenkleider an und starteten auf ziemlich schlammigen Waldwegen. Gleich nach dem Start gab es einige Steigungen zum warm werden … und dann kam der erste Schnee. Leider wurden die Abschnitte immer länger, auf denen wir schieben mussten.

Schieben im Schnee (Bild: Klaus Dapp)

Schieben im Schnee (Bild: Klaus Dapp)

Liegerad Schieben im Schnee ist richtig unangenehm. Damit das Rad geradeaus fährt, muss die Lenkung gehalten werden, was eine gebückte Haltung nach sich zieht. Das brachte mich dann dazu, auch dort noch zu fahren, wo es eigentlich nicht mehr ging … bis ich dann hingeflogen bin. Zum Glück hat die Klemmung des Lenkers so früh nachgegeben, dass Nichts ernstes passiert ist.

Das gibt Rücken … Liegerad schieben im Schnee (Bild: Antje Hammer)

Das gibt Rücken … Liegerad schieben im Schnee (Bild: Antje Hammer)

Nach mehr als drei Stunden waren wir klatschnass und hatte gerade einmal etwas mehr als zehn der fünfzig Kilometer geschafft. So konnte es nicht weitergehen! Als nächstes versuchten wir auf eine Straße zu kommen. Da mussten wir feststellen, dass der einzige Weg hinunter in ein Tal führte, aus dem wir dann wieder zwei- bis dreihundert Meter hätten aufsteigen müssen.

Das war der Moment, als wir beschlossen, wieder umzukehren. Über Kaltenbronn sausten wir wieder zurück nach Bad Wildbad. Das war zwar einerseits weniger anstrengend … aber dafür unheimlich kalt. Der Name Kaltenbronn hat seinen Grund!

In Bad Wildbad angekommen sind wir erst einmal in eine Crèperie gegangen. Nachdem wir wieder halbwegs warm waren und denken konnten, haben wir ein neues Programm aufgestellt. Wir haben alle geplanten folgenden Übernachtungen storniert – es lebe die Internetbuchung … – und dann bei unserer Unterkunft der Vornacht noch eine Übernachtung reserviert. Da das Zimmer noch nicht fertig war, sind wir bei leichtem Nieselregen durch Bad Wildbad flaniert.

Den späten Nachmittag verbrachten wir dann in den Themen. Im historischen Eberhardbau probierten wir die diversen Bäder und einige der Saunen. Dann war uns endlich wieder richtig warm. Den Abend verbrachten wir wieder in der bewährten Gastwirtschaft. Für die Gespräche am Nebentisch hätten wir eigentlich Eintritt zahlen müssen… da wurde über das neue Auto schwadroniert und der mindestens 70 jährigen Mutter erläutert, dass der Motor auch hochdrehen muss … aber er dabei nicht verreißen darf… wir hatten unseren Spaß auch an den diversen anderen Abenteuergeschichten.

Schwarzwald Panoramaradweg – 1. Tag: Pforzheim – Bad Wildbad (3.698 km)

Enz bei Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Enz bei Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Da haben uns alle für verrückt erklärt, an diesem frühen Ostern in den Schwarzwald zu radeln. Und wir haben in den Wochen vorher doch ziemlich nervös die Webcams und die Wettervorhersagen angeschaut … aber es sah gut aus.

Wir wollten uns in Pforzheim treffen, dem Ausgangspunkt des Schwarzwald Panoramaradwegs. Leider hat die Deutsche Bahn mal wieder alle Register gezogen … erst waren es nur 5 bis 10 Minuten wegen „Störung im Betriebsablauf“ bei Göttingen … und dann ist bei Friedberg auf dem Nebengleis die Oberleitung runtergekommen. Aber das hat sicher nichts mit mangelnder Wartung zu tun und war mindestens höhere Gewalt. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, dass 15 Minuten zum Umsteigen nicht reichen. Auf der anderen Seite habe ich es schon sehr oft erlebt, dass Verspätungen in Karlsruhe wieder eingeholt waren … da ist ja auch Endstation für das Personal … ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Mit einer Stunde Verspätung war es dann vollbracht – wir trafen uns in Pforzheim am Hauptbahnhof. Schnell haben wir uns noch die aktuelle Radkarte der Landesvermessung Baden-Württemberg gekauft – wie gut, dass sich im Internet recherchieren lässt, wo eine Buchhandlung am Weg liegt.

Katholische Kirche in Neuenbürg aus den 1950er Jahren (Bild: Klaus Dapp)

Katholische Kirche in Neuenbürg aus den 1950er Jahren (Bild: Klaus Dapp)

Dann sind wir GPS-geleitet und mit regelmäßigen Blicken auf die Beschilderung zur Enz gefahren und langsam Richtung Bad Wildbad aufgestiegen. Nach dem Frieren auf dem Bahnsteig und dem langen Rumsitzen im Zug war das richtig klasse – auch wenn es ziemlich kühl war. Da war die warme Dusche im Quartier gleich doppelt schön.

Für einen Besuch der bekannten Therme war es uns zu spät … und so haben wir uns einen Platz zum Abendessen gesucht. Ein erstes gutes Zeichen waren die älteren Herrschaften, die uns im Eingang entgegenkamen und im breiten Schwäbisch begrüßten. Und so ging es auch weiter – gewickelte Maultaschen in der Brühe und natürlich mit Kartoffelsalat (den „richtigen“ ohne Majonäse!), dazu einen guten Trollinger Lemberger. So bereiteten wir uns auf den nächsten Tag vor.

Bis auf eine Störung verlief die Nacht angenehm ruhig. Nadine und Flo – uns bis 3:00 Uhr unbekannte Gäste – suchten noch ihr Zimmer und hatten danach noch einigen Spaß miteinander, bis ihre Freunde draußen rumblökten, da sie ihren Schlüssel nicht dabei hatten…

Endlich lieferbar … regional gefördertes Erdöl (3.648 km)

Heimisches Öl aus dem Hessischen Ried - Werbebanner der RheinPetroleum in Riedstadt (Bild: Klaus Dapp)

Heimisches Öl aus dem Hessischen Ried – Werbebanner der RheinPetroleum in Riedstadt (Bild: Klaus Dapp)

Ein bisschen enttäuscht war ich ja schon … weder roch es nach Öl noch waren irgendwelche großen Pumpen oder Aggregate zu höhren. Auf der anderen Seite ist das ja erst die Probeförderung und die Methoden haben sich seit den 1950er Jahren doch geändert, als im hessischen Ried schon einmal nach Öl gebohrt wurde.

Jetzt wird hier besonders hochwertiges Öl mit geringem Schwefelanteil und ohne Schwermetalle gefördert – zum Verbrennen also viel zu schade. Ich bin gespannt, ob es nach der Testphase weitergeht und werde das weiter beobachten … immerhin habe ich ja auch schon nach der Bohrung geschaut. Das jetzige Betriebsgelände sicht doch deutlich aufgeräumter aus.

Produktionsstätte Schwarzbach der RheinPetroleum (Bild: Klaus Dapp)

Produktionsstätte Schwarzbach der RheinPetroleum (Bild: Klaus Dapp)

Danach bin ich noch kurz zum Naturschutzgebiet Kühkopf weitergefahren, um im Hofgut Guntershausen beim Kühkopf-Imker einen leckeren Nusskuchen zu essen und einen Kaffee zu trinken. Dann musste ich rasch wieder heim, um meine „Hausaufgaben“ noch fertig zu bekommen.

Besuch bei der NSA (3.504 km)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Dagger-Komplex (Bild: Klaus Dapp)

Da kürze ich mal meine Trainingsrunde wegen eine blöden Erkältung ab … und schon lande ich bei der NSA.

Darmstadt hat so einige eher nur in Fachkreisen bekannte Besonderheiten wie den Jugenstil der Weltausstellung auf der Mathildenhöhe oder die Europäische Weltraumorganisation. Und nachdem die amerikanischen Streitkräfte abgezogen sind gibt es nur noch eine kleine vom US-Militär genutzte Liegenschaft: den Dagger-Komplex.

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Dagger Komplex in Darmstadt (Bild: Klaus Dapp)

Da ich wie immer meine Foto dabei hatte , wollte ich mir die Gelegenheit doch nicht entgehen lassen. Immerhin hatte ich so ein kleines Erlebnis auf meiner kleinen Bewegungsrunde.

 

Jahresinspektion (3.486 km)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Scheuerstellen an der Federgabel (Bild: Klaus Dapp)

Laut Wartungsplan von HP Velotechnik sind einmal im Jahr oder alle 3000 km diverse Wartungsarbeiten durchzuführen. Dazu gehört auch ein Ölwechsel der Rohloff Nabe (jährlich bzw. alle 5000 km) und die Überprüfung diverser Lager. Außerdem wurde der verstellbare Sitzanschlag montiert und eine größere Unterlegscheibe an der Befestigung des Schutzblechs montiert, damit der Dreck nicht zum Befestigungsloch rausspritzt. Darüber hinaus mussten die Bremsbeläge bei beiden Scheibenbremsen getauscht werden.

So konnte ich meinen Grasshopper bei Fahrrad Claus in Trebur sauber, knarz- und quietschfrei wieder abholen. Dabei wurde ich allerdings auf Schäden an der Vorderradgabel hingewiesen. Unter den Silikonschützern hat sich offensichtlich der berüchtigte Griesheimer Sand angesammelt und dann bei jeder Federung an der Gabel geschmirgelt. Das hätte ich wohl viel öfter saubermachen müssen… im nächsten Jahr ist mindestens eine Gabelwartung fällig. Und zu den sonstigen Vorsätzen für 2016 kommt auch noch dazu: „Die Gabel regelmäßig saubermachen“.

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Eingesautes Vorderrad (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammter SON Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Verschlammte Rohloff Nabe (Bild: Klaus Dapp)

Zu Hause angekommen, musste ich leider feststellen, dass auch der Versuch durch langsames Durchfahren von Pfützen Schlimmeres zu verhindern, nicht geholfen hat. Der Griesheimer Sand hat wieder einmal voll zugeschlage. Dabei bin ich zum größten Teil auf asphaltierten oder betonierten Wegen unterwegs gewesen… allerdings waren diverse Bauern schon kräftig aktiv und das bleibt meist nicht ohne Folgen. Ich werde wohl meine guten Vorsätze bald umsetzen müssen.

Gegen den Wind … auf dem Weg zur Jahresinspektion (3.456 km)

Stürmischer Morgen im Hessischen Ried (Bild: Klaus Dapp)

Stürmischer Morgen im Hessischen Ried (Bild: Klaus Dapp)

Da wollte ich rasch zur Inspektion meines Rades düsen … und musste kräftig mit dem Wind kämpfen. Da ich einen engen Zeitplan hatte, habe ich ziemlich zugetreten. So war mir trotzt fünf Grad schnell ziemlich warm. Aber das war die Gelegenheit meine neue Radunterhose für kalte, windige Tage zu testen. Davon demnächst einmal mehr.

Einstellbarer Sitzanschlag (Bild: Klaus Dapp)

Einstellbarer Sitzanschlag (Bild: Klaus Dapp)

Leider habe ich weder eine gescheite Werkstatt noch Zeit, mal richtig liebevoll zu schrauben. Deshalb liegen die einstellbare Sitzanschläge noch immer hier rum. Im Rahmen der Inspektion mit Ölwechsel der Rohloff Narbe sollen die jetzt mit angebracht werden.

Ein weiterer Punkt ist das Schutzblech … auch wenn ich langsam fürchte da einen Fetisch zu entwickeln. Nach dem Austausch des gebrochenen Schutzblechs und der Anpassung an die schmaleren Reifen ist die Situation schon viel besser geworden und es spritzt weniger Dreck in der Gegend rum. Aber so richtig zufrieden bin ich immer noch nicht. Der feine Sand im Ried ist eine echte Herausforderung. Einen Punkt zur Verbesserung habe ich noch gefunden. An einer Stelle der Befestigung des Schutzblechs muss noch eine Unterlegscheibe hin. Auch wenn das nur ein kleines Loch ist … die Sauerei kommt durch. Auch das habe ich für die Inspektion in Auftrag gegeben. Ansonsten möchte ich in der Garantiezeit zumindest die von HP Velotechnik vorgesehenen Wartungsarbeiten machen lassen. Ich bin gespannt, ob nächste Woche dann Alles noch besser ist… und um wieviel Geld ich dann ärmer bin.

Dreck an der Befestigung des hinteren Schutzblechs (Bild: Klaus Dapp)

Dreck an der Befestigung des hinteren Schutzblechs (Bild: Klaus Dapp)

Erfahrungen mit den Kettenschmierstoffen S100 / Profi Dry Lube (PDL) (3.390 km)

Aber nicht nur der Straßenbelag (siehe letzter Beitrag) sondern auch der Grasshopper braucht regelmäßig ein wenig Unterhaltung. Nach knapp 400 Kilometern musste ich dringend wieder einmal Nachschmieren. Die Geräuschkulisse war für mich nicht mehr erträglich und ich hoffe, dass ich auch wieder schneller vorankomme.

Da das S100 noch mehr stinkt als das PDL-Schmiermittel, habe ich diesmal im Freien geschmiert – natürlich mit Unterlage, da wie immer aus dem vorderen oberen Kettenschutzrohr trotz sparsamer Dosierung nach kurzer Zeit eine schwarze Brühe tropft. 0bwohl ich den Grasshopper noch drei Stunden im Freien stehen ließ, war das S100 noch stark zu riechen. Im Gegensatz zum letzten mal stank jedoch nicht sofort der gesamte Keller.

Noch bin ich nicht wirklich begeistert von dem S100. Im Vergleich zum PDL ist die Haltbarkeit besser. Der Verbrauch ist bei S100 schon deshalb geringer, da bei der Verwendung von PDL ein zweimaliger Durchgang pro Schmierung vorgesehen ist. Mir fällt der Gebrauch der S100-Dose mit kurzem Röhrchen leichter als der Umgang mit dem langen Röhrchen der PDL-Dose.

Nachteilig beim S100 Schmierstoff ist die extreme Geruchsentwicklung. Zumindest in einem nur über ein Kellerfester belüfteten Fahrradkeller hält sich der Geruch bzw. Gestank wochenlang. Darüber hinaus bleibt das Rad und insbesondere der gesamte Kettenbereich (Kette, hinteres Ritzel, dKettenspanner der Rohloff-Nabe und Kettenblatt) bei der Verwendung von PDL noch etwas sauberer. Das S100 hinterlässt einen dünnen schwarzen zähen Film, der sich trocken entfernen lässt. Im Gegensatz zu einer geölten Kette klebt mit S100 ebenso wie mit PDL kaum Straßendreck an der Kette. Ich bin gespannt, ob sich langfristig die Rohre zusetzen. Bei einer der nächsten Schmierungen bzw. einem Keltenwechel muss ich die mal richtig sauber machen.

Gutes Timing – Platten in der Werkstatt (3.207 km)

Nagel im Marathon Plus (Bild: Bastian Wegner)

Nagel im Marathon Plus (Bild: Bastian Wegner)

Es gibt Phasen im Leben, da ist die eine Baustelle noch nicht beendet und schon sind zwei Neue da. Deshalb habe ich auch keine (großen) Skrupel, meine Räder auch bei kleineren Reparaturen in die Werkstatt zu bringen. Ohne eine vernünftige eigene Werkstatt macht mir das Schrauben keinen Spaß und die Ergebnisse sind dann auch nicht wirklich gut und dauerhaft. Deshalb bin ich bei tollem Radwetter mit gebrochenem und dadurch heftig klappernden Schutzblech von Darmstadt nach Trebur gefahren und habe den Grasshopper abgegeben.

Als ich das Rad wieder abgeholt habe war ich doch überrascht, dass der Austausch des Schutzblechs und das Einstellen der Bremse 80 Euro kosten sollte. Bevor ich mich weiter wundern konnte, habe ich gleich ein Beweisfoto vom Reißnagel bekommen. Da muss ich bei der nächsten Messe mal kritische Fragen beim Stand von Schwalbe stellen, warum der Schwalbe Maraton Plus durch einen einfachen Reißnangel zu durchstechen ist. Das sieht auf den Werbebildchen doch anders aus…

Ich war froh, dass der Platten gleich repariert wurde. So konnte ich mich auf dem Rückweg an der ruhigen Fahrt freuen. Um zu testen, ob das neue eng montierte Schutzblech endlich den Dreck einfängt, war es zum Glück zu trocken. Ich bin auf die Schlammfahrten in den nächsten Wochen gespannt.