Archiv der Kategorie: Grasshopper fx Liegerad

Neuigkeiten von HP-Velotechnik auf der Eurobike 2017

 

Die neue Streetmachine 2018 (Bild: HP Velotechnik)

Die neue Streetmachine 2018 (Bild: HP Velotechnik)

HP Velotechnik bereitet so Einiges für das 25 jährige Firmenjubiläum im nächsten Jahr vor. Als Vorabhinformation habe ich von Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, einige Vorabinformationen zur Eurobike bekommen.

Hinterbau der Streetmachine mit neuem HP Velotechnik Logo (Bild: HP Velotechnik)

Hinterbau der Streetmachine mit neuem HP Velotechnik Logo (Bild: HP Velotechnik)

Das neue Produktlogo und die Produktkennzeichnung (Bild: HP Velotechnik)

Das neue Produktlogo und die Produktkennzeichnung (Bild: HP Velotechnik)

Generell überarbeitet hat HP das Firmenlogo und die Logos für die einzelnen Produkte. Außerdem erhält jedes Rad eine Kennzeichnung, die auch die Rahmennummer enthält.  Neben optischen Neuigkeiten soll es jedoch auch technisch Innovationen geben.

Für die einspurigen Liegeräder sind vor allem die Einführung der Pinion-Schaltung mit und ohne Kombination mit dem GoSwiss Nabenmotor interessant. Damit steht eine Kombination aus gekapselter, wartungsarmer Schaltung und E-Unterstützung zur Verfügung. Die Details erläutert eine Presseerklärung zur Streetmachine. Erklärt wird darin auch, warum die Pinion erst jetzt von HP verwendet wird. Die Kombination wird auch für die Dreiräder von HP verfügbar sein. Über die Nachrüstbarkeit werden die Händler noch informiert.

Mich hat natürlich interessiert, ob damit die Rohloff-Schaltung und damit gegebenenfalls die Ersatzteilversorgung mit Spezialteilen wie dem verlängerten Schaltgriff zu rechnen ist. Alexander Kraft hat mich beruhigt: Rohloff-Schaltung und Teile bleiben im Programm. Ich bin gespannt darauf, wie HP die unterschiedlichen Antriebssystem übersichtlich darstellt.

Eine weitere Neuheit ist wohl eher für Dreiräder interessant. Ein mit der Straßenverkehrszulassungsverordnung (StVZO) vereinbarer Blinker. Welche Anforderungen dazu erfüllt werden mussten, erläutert die Presseerklärung zum Blinker.

Ich freue mich schon darauf, diese Neuigkeiten und sicher noch mehr auf der Eurobike Anfang September anzuschauen.

Schade finde ich, dass der Edelux-Scheinwerfer vom Tübinger Hersteller SON aus dem Programm genommen wird. Unter anderem die Hintergründe habe ich erfragt und hoffe, dass ich darauf bis zur Eurobike eine Antwort bekomme. Ich bin von der Qualität aus Tübingen absolut überzeugt. Meiner Meinung nach passt das auch gut zum Qualitätsanspruch von HP.

Erreicht haben mich die Informationen auf meiner Radtour auf dem Eurovelo1 am 3. August in Frankreich – und damit ich diese Tour am Stück beschreiben kann, bekommt der Beitrag jetzt das falsche Datum 1. Juli. In den nächsten Wochen möchte ich diese Tour beschreiben – und damit es nicht zu lange dauert, bis alle Beiträge da sind, werden rückwirkend auch Beiträge von mehreren Tagen gleichzeitig veröffentlicht. Es lohnt sich dann auch, „alte“ Beiträge der Vortage zu lesen.

 

 

Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik (5.574 km)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Daniel Pulvermüller und Paul Hollants eröffnen den Tag der offenen Tür 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Mehr als 600 Interessierte – und damit fast 100 mehr als im letzten Jahr – haben nach Einschätzung von Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, den diesjährigen Tag der offenen Tür besucht. Neben den Liegerädern und dem angebotenen Programm trug dazu sicher auch das gute Wetter bei. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gab es keine Gewitter am Nachmittag.

Der Main bei Kelsterbach - ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Der Main bei Kelsterbach – ein schöner Abschnitt auf der Fahrt zu HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

So gab es auch für mich fast keine Ausrede mehr, nicht mit dem Rad zu fahren … nur um meine Herzallerliebste nicht zu früh zu wecken, war ich das erste Stück elektromobil unterwegs. Mit einer kurzen Zugfahrt schaffte ich es dann mit meinem Grasshopper noch rechtzeitig zur Begrüßung nach Kriftel.

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Liegeradtandem auf dem Besucherparkplatz (Bild: Klaus Dapp)

Auch diesmal war ich wieder beeindruckt wie sauber und gut aufgeräumt die Fabrik war. Und auch diesmal gab es das Liegeradlächeln nicht nur auf dem Testparcours. Schon beim Empfang am Werkstor herrschte gute Laune. Wie immer gab es auch einige Selbstbauten oder umgebaute Liegeräder von Kundinnen und Kunden bzw. Interessierten zu sehen. Da ist mir mein Gebastel immer richtig peinlich.

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Zweiradparade in der Werkhalle von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Paul Hollants und Daniel Pulvermüller stellten in bewährter Art sehr unterhaltsam das Programm vor. Obwohl ich die Fakten inzwischen durchaus kenne – und Vieles hier auch nachzulesen ist – hatte ich wieder viel Spaß bei der Werksführung mit Paul Hollants. Ich mag einfach Menschen, die etwas aus Überzeugung machen. Und ich nehme Paul Hollants auch ab, wenn er zum Gewinn des Hessischen Exportpreises sagt „unser Ziel ist es, dass Liegeräder weltweit bekannt werden“.

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Fanbotschaft im Entwicklungsbüro bei HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Ich hatte den Eindruck, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich sehr über den Exportpreis gefreut haben und die damit verbundene Aufmerksamkeit alle stolz gemacht hat. Paul Hollants erläuterte am Beispiel der USA die Unterschiede zwischen den Märkten. So sind Kundinnen und Kunden in Deutschland bereit, ihr speziell nach ihren Wünschen gestaltetes Liegerad zu bestellen und – mehr oder weniger geduldig – auf die Lieferung zu warten. In den USA besteht dagegen der Anspruch, das Rad sofort mitzunehmen. Es ist sicher kein einfaches Unterfangen, diese sehr unterschiedlichen Anforderungen zu bedienen – aber offensichtlich gelingt das HP Velotechnik ganz gut. Damit kann das Winterloch im deutschen bzw. europäischen Markt gut überbrückt werden.

Neben vielem Anderen war es Paul Hollants auch wichtig auf die Ausbildungstätigkeit von HP Velotechnik hinzuweisen. Besonders gut finde ich dabei, dass HP mit Händlern zusammenarbeitet, so dass die Auszubildenden zum Zweiradmechatroniker nicht nur mit hochwertigen Liegerädern in Kontakt kommen sondern auch einmal mit Kaufhausrädern konfrontiert werden.

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Tom Richter berichtet von seiner Familientour (Bild: Klaus Dapp)

Ein besonderes Erlebnis war auch der Vortrag von Tom Richter. Selten habe ich einen „Aussteiger“ gesehen, der so normal war. Seine Tourbeschreibung war sehr anschaulich und zeigte die schönen und lustigen Seiten der von ihm, seiner Frau und seiner kleinen Tochter bereisten Länder ebenso wie die Schattenseiten und die schwierigen Situationen einer mehrmonatigen Radreise. Besonders witzig fand ich die Beschreibung der Begegungen seiner kleinen Tochter, die mit ihren blonden Haaren und weißenr Haut in den bereisten Ländern besonders auffiel und ihre Rolle „im Mittelpunkt zu stehen“ oft auch genossen hat.

Dass Tom Richter auch richtig gute Nerven hat, zeigte die Anekdote, dass er einmal sein Liegerad gegen ein Pferd tauschte. Das Pferd lief einfach weiter – während der Reiter versuchte mit dem Rad zu fahren und dabei natürlich auch erst einmal umfiel. Auch da zeigte sich wie robust die Streetmaschine ist… ich hätte da viel zu viele Bedenken gehabt, dass doch etwas wichtiges kaputt geht, für das es „in der Wallachei“ sicher keine Ersatzteile gibt.

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Werkbank in der Prototypenwerkstatt von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)

Natürlich wollte ich auch ein paar spezielle Informationen gekommen, was es im Zweiradbereich auf der Eurobike Neues gibt. Alexander Kraft hat sich ein wenig gewunden. Aber immerhin konnte ich ihm entlocken, dass es vor oder zur Eurobike eine neue Webseite geben soll. Und er deutete an, dass es nach den vielen Innovationen im Dreiradbereich in den letzten Jahren dieses Jahr etwas neues bei den Zweirädern geben wird. Auf meine Frage, ob ich schon mal das Sparen anfangen soll, wollte er nicht konkret antworten – ich plane einen Besuch der Eurobike ein und bin gespannt, was es dort am Stand von HP Velotechnik dann als Neuheiten zu sehen gibt.

Nach dem Kauf einer Tube Sonnencreme und kräftigem Eincremen fuhr ich bei bestem Radwetter zurück nach Darmstadt: Mit der Fähre über den Main, am und unter dem Frankfurter Flughafen entlang und zum Schluss weitgehend durch Feld und Wald. Dort konnte ich der Herzallerliebsten dann berichten, dass das Publikum bei Liegeradveranstaltungen inzwischen bunt gemischt ist. Neben den Freaks (nicht böse gemeint, ich „schwätz auch gerne Speichen“) und der Reha-Fraktion interessieren sich inzwischen auch Familien für spannende Fahrräder – HP Velotechnik hat dafür wieder eine Kinderbespaßung eingerichtet, damit die Eltern Räder schauen können. Vielleicht entwickelt HP Velotechnik zukünftig auch ein Familienrad wie das Stufentandem Pino

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Mit der Fähre Okriftel über den Main (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

Radweg unter der Landebahn des Frankfurter Flughafens (Bild: Klaus Dapp)

"Parkplatz" am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

„Parkplatz“ am Frankfurter Flughafen (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" - aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ – aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

"Bettelbahnübergang" (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ (Bild: Klaus Dapp)

Nur mal kurz … (5.353 km)

Hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Ich wollte nur mal kurz das kaputte Schutzblech tauschen. Deshalb habe ich mir ein neues Schutzblech von HP Velotechnik besorgt und wollte das einfach 1:1 tauschen. Leider habe ich keine gescheite Werkstatt, so dass ich den Grasshopper an die Decke gehängt und die Reste des alten Schutzblechs abgeschraubt habe.

Um das Hinterrad ausbauen zu können, habe ich schnell die Luft aus dem Hinterrad gelassen und es ausgebaut. Dann nahm das Drama seinen Lauf … eigentlich war es ja ganz einfach. Zuerst mussten die beiden Schrauben direkt am Rahmen montiert werden. Das sollte ja kein Problem sein, da ich ein Originalschutzblech in der Hand hatte. Nach einer guten Stunde habe ich es dann begriffen … die Position eines der Löcher hat sich gegenüber meiner Version um ca. 5 Milimeter verändert. Eigentlich kann das nicht sein, da sich ja der Rahmen nicht verändert hat. Entweder habe ich ein „Montagsexempar“ oder ein „Restexemlar“ bekommen. Nachdem ich das Problem erkannt hatte, war klar was zu tun ist: Bohrer holen, neues Loch bohren und dann das Schutzblech am Rahmen festschrauben. Danach musste ich nur noch die hinteren Streben anbringen und das Hinterrad wieder einbauen und aufpumpen.

Dann habe ich die Gelegenheit genutzt und noch den Rahmen eingewachst. Jetzt kann ich wieder rappelfrei und ohne Rumgespritzte fahren. Ich hoffe, dass das Schutzblech jetzt lange hält.

Bürgerpflichten (5.318 km)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Fahrt zum Finanzamt (Bild: Klaus Dapp)

Eigentlich benutzte ich den Grasshopper ja nicht, um nur schnell in der Stadt rumzufahren. Dazu ist mir der Aufwand zu groß:

  • Radschuhe anziehen,
  • Fähnchen und Helm aus dem Keller holen und die Haustür feststellen,
  • nochmal in den Keller und den Grasshopper hochtragen und
  • dann wieder zurück die Tür zumachen.

Das geht mit dem Birdy in einem Gang…

Heute musste es dann doch sein. Nachdem ich fast den ganzen Tag damit zugebracht hatte, die Steuerunterlagen für letztes Jahr zusammenzutragen und dann alles brav in das Steuerprogramm einzutippen, wollte ich wenigsten die Formulare mit dem Liegerad zum Finanzamt bringen. Jetzt ist das Thema wenigstens erledigt und isch kann mich der Reparatur des Schutzblechs widmen, die Spezialradmesse besuchen und Ende Mai noch als Radkurier am Kirchentag mitmachen.

Und dann hats knack gemacht (5.315 km)

Gebrochenes hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Gebrochenes hinteres Schutzblech am Grasshopper (Bild: Klaus Dapp)

Da war ich so begeistert von meinem flexiblen Schutzblech … und dann gab es heute wieder so ein unangenehmes Geräusch von hinten. Habe ich erst noch gehofft, dass ich vielleicht über etwas gefahren bin oder eine Schnalle vom Rucksack gegen den Rahmen geschlagen hat, musste ich dann doch feststellen, dass das Schutzblech hinten schon wieder gebrochen ist – diesmal eben an der nächsten festen Stelle.

Da muss ich also wieder mal was reparieren, statt zu radeln 🙁

Eichfahrt (5.305 km)

Tacho (Bild: Klaus Dapp)

Tacho (Bild: Klaus Dapp)

Das nervige an einer leeren Tacho-Batterie ist, dass eine neue Batterie besorgt werden muss, sondern die Neuprogrammierung des Tachos. Nachdem ich erfolgreich die Bedienungsanleitung wiedergefunden habe, machte ich mich deshalb ans Werk und versuchte alles wieder korrekt einzustellen. Dieser Aktion schloss sich dann eine Eichfahrt auf meiner „Trainingsrunde“ an. Das Ergebnis ist eindeutig: Zwischen GPS-Messund und Tacho ist eine Differenz von einem Prozent – das werde ich mit Fassung tragen.

GPS-Gerät Harmin 62s mit Tagesauswertung (Bild: Klaus Dapp)

GPS-Gerät Harmin 62s mit Tagesauswertung (Bild: Klaus Dapp)

 

Von Wiesbaden nach Rüsselsheim (5.171 km)

Opel-Forum in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Opel-Forum in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Von Wiesbaden lässt sich Rüsselsheim in etwas mehr als 20 Kilometern fast ohne Steigungen mit dem Rad erreichen.

Start am Landeshaus in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Start am Landeshaus in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Hinter dem Landeshaus geht es erst einmal ein kurzes Stück bergauf bis zum Konrad-Adenauer-Ring. Danach geht es bis zum Rhein bergab.

Rheinpromenade in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Rheinpromenade in Wiesbaden (Bild: Klaus Dapp)

Nach kurzer Zeit wird auf dem Europäischen Rheinradweg die Mündung des Mains erreicht.

Fluss-Kreuzfahrtschiff auf dem Main (Bild: Klaus Dapp)

Fluss-Kreuzfahrtschiff auf dem Main (Bild: Klaus Dapp)

Nach der Querung auf die südliche Seite verläuft der Weg entlang des Maindeichs nach Rüsselsheim.

Opel-Werk in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Opel-Werk in Rüsselsheim (Bild: Klaus Dapp)

Im Märzen der Bauer … (5.146 km)

Grasshopper vor neu angelegtem Spargelacker (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper vor neu angelegtem Spargelacker (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem ich an den letzten Wochenenden entweder unterwegs oder krank war, gab es heute endlich mal wieder die Gelegenheit, bei sonnigem Wetter meine kleine Trainingsrunde zu fahren. Zum Glück war es ziemlich windig, sonst hätte ich wohl überhaupt keine Ausrede, warum ich so langsam unterwegs war.

Neben meinem deutlichen Trainingsrückstand bin ich aber auch gemütlich unterwegs gewesen, um den Frühling zu genießen. Endlich war es mal wieder richtig sonnig. Gegen den Wind hatte ich mein meine kurze warme Unterhose (mit Windstopper an der entscheidenden Stelle) und meine winddichte Weste an.  So konnte ich die Fahrt genießen und sehen, dass die Bauern schon kräftig am Arbeiten waren. So träumte ich schon ein wenig von Grüner Soße, Spargel und anderen vegeratischen Gerichten…

Jetzt hoffe ich, dass es auch unter der Woche mal schaffe, aufs Rad zu sitzen.

Ab in die Werkstatt (5.113 km)

Grasshopper mit großem Rucksack (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper mit großem Rucksack (Bild: Klaus Dapp)

Auch wenn ich im letzten Jahr viel weniger gefahren bin als ich mit das vorgestellt habe, so wollte ich doch eine Jahresinspektion machen lassen – auch in der Hoffnung, dass ich 2017 wieder mehr Zeit auf dem Rad verbringe. So habe ich mal ein paar Überstunden abgefeiert und eine Fahrt nach Basel zur Nacht der Museen mit dem Wegbringen des Rades verbunden. Bei kaltem aber sonnigen fuhr ich von Nauheim nach Trebur und gab das gute Stück ab.

Fahrrad Claus macht jeweils eine Annahme, bei der Anhand einer Checkliste die Wünsche und die klar erkennbaren Arbeiten der Jahresinspektion festgelegt wurden. Folgende Positionen waren fällig

  • Austausch des hinteren Kennenschutzrohrs
  • Ölwechsel bei der Rohloff-Schaltung
  • Tauschen der Bremsbeläge
  • „Entknarzen“ des Sitzes

Außerdem wurde so Diverses wie das Steuerlager wieder festgezogen und nachgestellt.

Insgesamt habe ich dafür 260 Euro bezahlt … 25 Euro hätte ich mir sparen können, wenn das Rad nicht völlig verdreckt gewesen wäre. Im Gegensatz zu meinem Faltrad trage ich den Grasshopper nicht drei Stockwerke hoch und putze das Rad im Bad. Jetzt ist er aber schön sauber und ich muss mal schauen, dass ich noch etwas Wachs dranbringe, damit das auch lange so bleibt.

Bei der Rückfahrt gab es mal wieder ein Bahnerlebnis. Nachdem der erste Zug ausgefallen ist, bin ich von Nauheim nach Groß-Gerau geradelt, um nicht ganz so lange frieren zu müssen. Als der nächste Zug dann in Groß-Gerau ankam, rief der Lokführer gleich, dass er das Rad eigentlich überhaupt nicht mitnehme. Ich hatte wirklich keine Lust, darüber zu debattieren und meinte nur, ich würde ihm meine Bahncard 100 gerne zeigen.

Ich habe dann nachgeschaut. In den RMV-Beförderungsbedingungen heißt es: „Als Fahrräder gelten einsitzige Zweiräder, Tandems sowie Fahrräder mit elektromotorischen Hilfsantrieb, wenn sie nicht unter die EU Richtlinie 2002/24/EC fallen und somit keine Zulassung benötigen. Alle sonstigen Fahrzeuge mit Motorausrüstung, hierzu zählen auch Elektromobile und Elektroscooter, sowie Sonderkonstruktionen (z. B. Zweiräder mit langem Radstand und Lastenräder) sind von der Mitnahme ausgeschlossen.“

Da stellt sich jetzt die Frage, ist ein Liegerad eine Sonderkonstruktion? Am Darmstädter Bahnhof wechselt der Zug die Fahrtrichtung und ich traf auf den Lokführer. Ich sprach ihn an und bemerkte, dass ich den Text so nicht kenne. Dass ich aber der Meinung bin, dass der Grasshopper als einsitziges Zweirad gilt. Wir diskutieren eine Weile und mir gelang es ganz gut, seine Argumente zu entkräften … denn der Grasshopper ist nun mal kürzer als ein Normalrad, der Kettenkranz vorne geschützt und ich habe Gute zum Festmachen. Beim Verabschieden meinte er dann, dass er „das nächste mal die Fresse hält“ und dass ich als einer der wenigen mit ihm im vernündigen Deutsch gute Argumente benannt habe.

Ich war dann doch froh, als ich bei mir daheim war und erst mal warm duschen konnte.

Flexibilisierung (5.106 km)

Neues Hybridschutzblech (Bild: Klaus Dapp)

Neues Hybridschutzblech (Bild: Klaus Dapp)

‎Nach dem zweiten gebrochenen Schutzblech will ich es jetzt mit mehr Flexibilität probieren. Durch die Federung schwingt die Hinterradschwinge mit vergleichsweise hohen Frequenzen. Da reicht dann schon eine kleine Vorschädigung, damit das Schutzblech bricht.

Verbliebener Schutzblechrest (Bild: Klaus Dapp)

Verbliebener Schutzblechrest (Bild: Klaus Dapp)

Das Phänomen kenne ich noch von meinem Ostrad. Dort hatte ich das gesamte Schutzblech durch einen alten Mantel ersetzt. Da das Schutzblech zweimal hinter der vorletzten Strebe gebrochen ist, probiere ich jetzt eine „Hybrid-Lösung“ aus. Ich bin gespannt, ob sich die Idee und ihre Ausführung bewährt.

Ansicht von hinten (Bild: Klaus Dapp)

Ansicht von hinten (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechhalterung als Verstärkung (Bild: Klaus Dapp)

Schutzblechhalterung als Verstärkung (Bild: Klaus Dapp)

Mit den Zwischenhalterungen habe ich die Form des Mantels aufgespannt, um eine halbwegs einheitliche Form zu erreichen … den Schönheitspreis gewinnt das Ganze noch nicht. Vielleicht muss ich eine zweite Version bauen.

Nieten von oben - in der Decke ohne Unterlagscheibe (Bild: Klaus Dapp)

Nieten von oben – in der Decke ohne Unterlagscheibe (Bild: Klaus Dapp)

Leider habe ich keine gescheite Werkstatt, so dass mal wieder etwas Gebastel entstanden ist … ich bin gespannt, wie lange die Konstruktion hält.

Bei einer kleinen Probefahrt hat sich der tiefer heruntergezogene Rand des Fahrradmantels schon bewährt: Der Dreck wurde zurückgehalten. Das spricht für eine Komplettlösung, da ich mich  seit Anfang an über die Spritzerei trotz Schutzblech ärgere. Einen echten Test mache ich erst nach der Jahreswartung, sonst wird das werkstattgerechte Vorreinigung noch umfangreicher (und damit teurer). Der Griesheimer Sand im Frühjahr ist sicher ein Härtetest…