Archiv der Kategorie: Touren: Rhône-Saône-Rhin

Rhône-Saône-Rhin – Tag 14: Pointallier-sur-Saône – Recologne (8.422 km)

Steintafel mit Entfernungen im Marne-Saône-Kanal (Bild: Klaus Dapp)
Steintafel mit Entfernungen im Marne-Saône-Kanal (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf einen ausgebauten Abschnitt des Marne-Saône-Kanals (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf einen ausgebauten Abschnitt des Marne-Saône-Kanals (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem Frühstück brachen wir rasch auf, um am kühleren Vormittag zu fahren. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Marne-Saône-Kanal, der einen kurvenreichen Abschnitt der Saône abkürzte und schiffbar machte.

Weg an der Saône bis zur Abzweigung nach Talmay (Bild: Klaus Dapp)
Weg an der Saône bis zur Abzweigung nach Talmay (Bild: Klaus Dapp)
"Weg" nach der Abzweigung nach Talmay (Bild: Klaus Dapp)
„Weg“ nach der Abzweigung nach Talmay (Bild: Klaus Dapp)

Um möglichst viel Strecke am kühlen Vormittag zu fahren, entschieden wir uns auch, auf einen Besuch des Schlosses in Talmay zu verzichten. Wir folgten deshalb nicht der Beschilderung sondern dem Track. Etwas verwundert waren wir schon, wie urwüchsig der Waldweg war. Als wir die Räder an einer Stelle über umgestürzte Bäume heben mussten, kamen uns dann doch ziemliche Zweifel, ob unsere „Abkürzung“ eine gute Idee war. Als nach einer Weile ein asphaltierter Weg nach Talmay abzweigte, entschlossen wir uns doch, über Talmay zu fahren.

Schlösschen in Talmay (Bild: Klaus Dapp)
Schlösschen in Talmay (Bild: Klaus Dapp)
Schlösschen in Talmay (Bild: Klaus Dapp)
Schlösschen in Talmay (Bild: Klaus Dapp)

Das Schlösschen entschädigte uns ein wenig für den Umweg. Eindrücklich war die sich langsam ändernde Landschaft. Neben den größeren Wäldern waren die Hügel sichtbarer. Die Zahl der Radtouristen nahm schon deutlich ab, nachdem wir den Eurovelo 6 verlassen hatten. In diesem Abschnitt waren wir fast alleine auf dem Radweg 50 unterwegs. Der Radweg 50 wird durch das Departement Haute-Saône unterhalten und ist in den allermeisten Abschnitten sehr gut ausgebaut, so dass wir gut vorankamen und die Landschaft genießen konnten.

Departmentstraße von Talmay nach Essertenne-et-Cecey (Bild: Klaus Dapp)
Departmentstraße von Talmay nach Essertenne-et-Cecey (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Schmale Querung über ein modernes Wehr für die Schiffbarmachung der Saône (Bild: Klaus Dapp)
Schmale Querung über ein modernes Wehr für die Schiffbarmachung der Saône (Bild: Klaus Dapp)

In Gray machten wir eine Mittagspause in einen kleinen Park am Ufer der Saône, nachdem wir in einem Hyper-Intermaché noch eine Hautcreme für die Herzallerliebste besorgt hatten. Danach schauten wir uns die historische Altstadt an, die durch das Schloss bzw. die Burganlage, das Rathaus und die Kirche geprägt werden. Nach einem Espresso machten wir uns weiter auf den Weg.

Kirche von Gray (Bild: Klaus Dapp)
Kirche von Gray (Bild: Klaus Dapp)
Stadtmauer von Grey (Bild: Klaus Dapp)
Stadtmauer von Grey (Bild: Klaus Dapp)
Arkadengang am Rathaus in Gray (Bild: Klaus Dapp)
Arkadengang am Rathaus in Gray (Bild: Klaus Dapp)

Am Nachmittag begegneten wir einer Gruppe Rennradfahrer, die das Klischeebild fast abdeckten. Da es Mittwoch Nachmittag war, an dem Nachmittags schulfrei ist, waren es jedoch nicht ältere Männer sondern offensichtlich eine Jugendmannschaft eines Sportvereins. Außerdem beeindruckte uns eine junge Mountainbikerin, die uns einmal entgegenkam, einmal bei einer Pause überholte und uns dann etliche Kilometer entfernt wieder entgegenkam… und so langsam waren wir eigentlich auch nicht unterwegs, ihrem Trainingsstand aber nicht ansatzweise gewachsen.

Schiffstunnel bei Savoyeux (Bild: Klaus Dapp)
Schiffstunnel bei Savoyeux (Bild: Klaus Dapp)
Schiffstunnel bei Savoyeux (Bild: Klaus Dapp)
Schiffstunnel bei Savoyeux (Bild: Klaus Dapp)

Auch die Schifffahrt auf der Saône hatte einiges zu bieten. Neben diversen Kanälen, an denen wir oft unter Bäumen im Schatten gemütlich entlangfuhren, gibt es in diesem Bereich sogar einen Schiffstunnel. Leider müssen Räder über den Hügel, so hatte ich mich vergeblich auf eine kühle Tunnelpassage gefreut. Dafür hatten wir eine tolle Abfahrt zurück zum Kanal. Nach einigen weiteren Kilometern erreichten wir unsere Unterkunft.

Dort erwartete uns leider nicht die erhoffte Dusche. Wir waren trotz fast 10 Kilometern Umweg gegenüber der geplanten Strecke zu früh. Das Warten im Schatten bot mir die Gelegenheit diesen Blogbeitrag zu schreiben während die Herzallerliebste sich in der Zeitung über das Neueste aus der Region informierte.

Um so mehr Freude bereitete dann die solarbeheizte Dusche im kühlen Passivhaus. Voller Vorfreude auf das Bio-Dreigängemenü konnten wir dann noch Zeit im Naturgarten verbringen und den Vögeln zuhören bzw. zuschauen.

Haus Les Gourmandises (Bild: Klaus Dapp)
Haus Les Gourmandises (Bild: Klaus Dapp)
Garten Les Gourmandises (Bild: Klaus Dapp)
Garten Les Gourmandises (Bild: Klaus Dapp)

Der Aufenthalt im Haus und Garten Les Gourmandises war sicher ein Höhepunkt unserer Tour. Die Hausherrin Christine kümmert sich engagiert um Ihre Gäste. Sie lebt „Bio“ von ganzem Herzen und wie wir am Beispiel anderer Hausgäste sehen konnten überzeugt sie nicht durch Worte und Theorie sondern einfach indem das von ihr gekochte Bioessen toll schmeckt. Deshalb können wir nur empfehlen, das Essen bei einem Aufenthalt unbedingt mit zu bestellen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 13: Lechâtelet – Pointallier-sur-Saône (8.352 km)

 Canal de Bourgogne (Bild: Klaus Dapp)
Canal de Bourgogne (Bild: Klaus Dapp)
Schiffahrtskirche Saint-Jean-Baptiste in Saint-Jean-De-Losne (Bild: Klaus Dapp)
Schiffahrtskirche Saint-Jean-Baptiste in Saint-Jean-De-Losne (Bild: Klaus Dapp)
Saint-Jean-De-Losne (Bild: Klaus Dapp)
Saint-Jean-De-Losne (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem leckeren Frühstück bedankten wir uns für den tollen Abend und machten uns auf den Weg. In Saint-Jean-De-Losne fließt der „Canal de Bourgogne“ in die Saône, der für den Freizeitverkehr eine große Bedeutung hat. An der dortigen Schiffahrtskirche Saint-Jean-Baptiste trafen wir zufällig unsere Gastgeber der letzten Nacht.

Abzweig des „Canal Rhône-Rhin“ (Bild: Klaus Dapp)
Abzweig des „Canal Rhône-Rhin“ (Bild: Klaus Dapp)
Auf dem Weg zwischen dem Canal Rhône-Rhin und der Saône (Bild: Klaus Dapp)
Auf dem Weg zwischen dem Canal Rhône-Rhin und der Saône (Bild: Klaus Dapp)

Weiter auf dem Weg kamen wir an den Abzweig des „Canal Rhône-Rhin“ der „direkt“ nach Mulhouse führt und von dort weiter bis zum Rhein kurz vor Basel. An der Abzweigung trafen wir eine Familie mit dem Pino Stufentandem, die einem Schiff beim Schleusen zusah. Wir folgten dem Kanal eine Weile und freuten uns über den beschatteten Weg. Nach kurzer Zeit mussten wir wieder Richtung Saône abbiegen. An dieser fuhren wir weiter bis zum Verbindungskanal nach Auxonne. Dort setzten wir uns in den Schatten an einer Schleuse und schauten während dem Mittagessen dem Schleusen zu.

Das machte viel Spaß, da dort wohl ausschließlich Freizeitkapitäne unterwegs sind. Es gibt dann oft das typische Bild von „Vadder“ am Steuer und „Mudder“ als Hilfspersonal. Leider mussten wir dann doch weiter als eines der Schleusentore sich nicht mehr öffnete und eine resolute Belgierin des Wartens auf ein Boot mit neuseeländischer Besatzung überdrüssig war und ins Geschehen eingriff, indem sie den Service von Voies navigables de France anforderte.

Ortsstraße in Auxonne (Bild: Klaus Dapp)
Ortsstraße in Auxonne (Bild: Klaus Dapp)
Burg von Auxonne (Bild: Klaus Dapp)
Burg von Auxonne (Bild: Klaus Dapp)
Burg von Auxonne (Bild: Klaus Dapp)
Burg von Auxonne (Bild: Klaus Dapp)

Darauf wollten wir dann nicht mehr warten und fuhren weiter am Verbindungskanal entlang nach Auxonne. Dort besichtigten wir die alte Burg, die von Ludwig dem 11. als Machtsymbol erbaut und in den folgenden Jahrhunderten immer weiter an die Entwicklung der Militärtechnik angepasst wurde. Zuletzt diente die Burg im Ersten Weltkrieg als Feldlazarett. In der Stadt befinden sich bis heute noch Kasernen.

Pointailler-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Pointailler-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)

Der weitere Weg verlief bis auf einen größeren Umweg entlang der Saône. So konnten wir die zunehmende Zahl an Freizeitkapitänen in Leihbooten beobachten – und das obwohl die Hochsaison noch gar nicht begonnen hat. Bei der zunehmenden Wärme waren wir froh, als wir in Pointailler-sur-Saône ankamen und gleich duschen konnten. Anschließend machten wir eine kleine Runde durch den Ort und besorgten wir uns noch ein paar Kleinigkeiten zum Essen und eine Flasche Cidre doux (ja, den süßen). Nach einer Pause an der Saône setzten wir uns in den Garten der Unterkunft. Während die Herzallerliebste las, strickte und schlief, machte ich mich an diesen Text.

Nach dem Abendessen schliefen wir bald ein. Das Fahren bei fast 30 Grad ist doch anstrengend und lässt im kühlen Zimmer gut schlafen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 12: Chalon-sur-Saône – Lechâtelet (8.283 km)

Wegweiser an der Departementsgrenze (Bild: Klaus Dapp)
Wegweiser an der Departementsgrenze (Bild: Klaus Dapp)

Beim Frühstück plauderten wir mit einem deutschen Radreisenden, der seit vier Wochen von Faro in Portugal auf dem Eurovelo 6 über Spanien und Frankreich nach Freiburg im Breisgau unterwegs war. Nach den Berichten scheidet für mich Radfahren in Spanien aus. Es gibt dort wohl kaum Radinfrastruktur und die Wege sind auf Mountainbikes ausgelegt. Beim Abschied sollte ich noch kurz die Vorteile des Liegerad erklären – was ich gerne tat.

Querung des Kanals "du Centre" am Ortsrand von Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Querung des Kanals „du Centre“ am Ortsrand von Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)

Auf Nebenstraßen verließen wir Chalon-sur-Saône und ab der Querung des Kanal „du Centre“ am Ortsrand von Chalon-sur-Saône fuhren wir auf eigenem Radweg oder sehr wenig befahrenen Nebenstraßen bis zur Mündung des Doubs in Verdun-Sur-Le-Doubs. Bis La Barre fuhren wir am Doubs entlang bis wir wieder an die Saône wechselten.

Blick auf die Mündung des Doubs in die Saône in Verdun-Sur-Le-Doubs (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Mündung des Doubs in die Saône in Verdun-Sur-Le-Doubs (Bild: Klaus Dapp)
Unendliche Weiten ... (Bild: Klaus Dapp)
Unendliche Weiten … (Bild: Klaus Dapp)

Die Landschaft ist beeindruckend. Bis auf wenige kleine Erhebungen ist es flach. Durch die großflächige Landwirtschaft wird diese Weite noch unterstrichen. Das hat allerdings den Nebeneffekt (neben den nachteiligen ökologischen Wirkungen der Intensivlandwirtschaft), dass der Wind um so besser wehen kann. Entsprechend der Wettervorhersage wehte es der Herzallerliebsten entgegen. Ich hatte es mal wieder viel leichter.

Blick auf eine ehemalige Schleuse bei Trugny (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf eine ehemalige Schleuse bei Trugny (Bild: Klaus Dapp)
Ortskern von Seurre (Bild: Klaus Dapp)
Ortskern von Seurre (Bild: Klaus Dapp)
Rathaus von Seurre (Bild: Klaus Dapp)
Rathaus von Seurre (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse in den Schifffahrtskanal bei Seurre (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse in den Schifffahrtskanal bei Seurre (Bild: Klaus Dapp)

In Seurre deckten wir uns mit Lebensmitteln ein. In den nächsten Tagen wird die Besiedlung eher geringer und wir wollen nicht zu viel Zeit mit der Suche nach Lebensmittelläden verbringen. Leider haben die jeweiligen Restaurants und Läden noch nicht wie beispielsweise am Mainradweg erkannt, dass da Kundschaft vorbeifährt.

Landsitz bei Pouilly-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Landsitz bei Pouilly-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Ehemaliges Dorfgasthaus Cascarot in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp)
Ehemaliges Dorfgasthaus Cascarot in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp)
Ehemaliges Dorfgasthaus Cascarot in Lechâtelet mit Terrasse zur Saône (Bild: Klaus Dapp)
Ehemaliges Dorfgasthaus Cascarot in Lechâtelet mit Terrasse zur Saône (Bild: Klaus Dapp)
Herzallerliebste beim Stricken und Lesen (Bild: Klaus Dapp)
Herzallerliebste beim Stricken und Lesen (Bild: Klaus Dapp)
Abendessen mit Blick auf die Saône in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp) (Bild: Klaus Dapp)
Abendessen mit Blick auf die Saône in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp) (Bild: Klaus Dapp)

Auf teilweise gut geschotterten oder asphaltierten Feldwegen und kleinen Nebenstraßen erreichten wir Lechâtelet und unsere Unterkunft. Cascarot ist ein ehemaliges Dorfgasthaus und liegt direkt an der Saône. Da wir heute richtig gut vorangekommen sind, freuten wir uns besonders, dass wir schon unser Zimmer beziehen konnten. Nach der Besprechung des Abendmenüs, das trotz der britischen Wirtin ohne Minzsauce angeboten wird, machten wir uns an die Urlaubsaktivitäten: Kette schmieren, Blog schreiben, Stricken und Lesen.

Schleuse und ehemaliger Schifffahrtskanal in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp) (Bild: Klaus Dapp)
Schleuse und ehemaliger Schifffahrtskanal in Lechâtelet (Bild: Klaus Dapp) (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem leckeren und ausgiebigen Abendmenü mit Blick auf die Saône machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang zur ehemaligen Schleuse.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 11: Tournus – Chalon-sur-Saône (8.220 km)

Inoffizieller Weg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)
Inoffizieller Weg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem kurzen Weg zur und entlang der Saône mussten wir uns entscheiden – dem „offiziellen“ Track über größere und kleinere Straßen folgen oder den Grasweg entlang der Saône nutzen. Wir entschieden uns für den Grasweg. Der ließ sich recht gut fahren. Allerdings gab es an etlichen Stellen Spurrillen unter dem Gras, so dass ich mich zweimal hinlegte. Das ist dann einer der Nachteile des Grasshopper und wohl der meisten Liegeräder mit kleinem Vorderrad, dass sie spurrillenempfindlich sind.

Blick über das Tal der Saône oberhalb von Tornus (Bild: Klaus Dapp)
Blick über das Tal der Saône oberhalb von Tornus (Bild: Klaus Dapp)
Blick vom Ufer der Saône in Richtung Marnay (Bild: Klaus Dapp)
Blick vom Ufer der Saône in Richtung Marnay (Bild: Klaus Dapp)

Zum Glück ließ sich der größte Teil gut fahren, so dass wir die offene Landschaft genießen konnten. Es ist schon beeindruckend wie flach es hier ist. Noch hat der Mais auch eine Höhe, aus der ich in die Landschaft schauen kann.

Blick auf die Saône-Insel in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Saône-Insel in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Straße auf der Saône-Insel in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Straße auf der Saône-Insel in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)

Wir kamen so früh in Chalon-sur-Saône an, dass wir noch auf den Markt in der Innenstadt gehen konnten. Da hatte sich die Frage schnell geklärt, ob wir Essen gehen. Bei so vielen leckeren Sachen, deckten wir uns mit Quiches, Fougasses, einem Käse aus der Region, leckeren Minitomaten in allen Farben usw. ein und picknickten auf der Saône-Insel unter Bäumen.

Blick auf die Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône über die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône über die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône über die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône über die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Altstadt bei der Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)
Altstadt bei der Kathedrale Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem Kaffee spazierten wir ein bisschen durch die Altstadt und besuchten dann das Fotomuseum. Dort wird die Geschichte der Fotografie beschrieben. Joseph Nicéphore Niépce hat die Heliografie entwickelt, die als erste fotografische Technik gilt. Neben der Dauerausstellung gibt es dort auch immer wieder Wechselausstellungen zu sehen. Wer Interesse an Fotografie hat, sollte sich dafür auch Zeit einplanen.

Nach dem Museumsbesuch schlenderten wir zurück zur Unterkunft und gingen der üblichen Routine nach: Duschen, Waschen, lecker Abendessen. Danach setzten wir uns auf die Terrasse im Innenhof und ich kann diesen Text bei dem mitgebrachten leckeren Weißwein aus Mâcon-Mancey aufschreiben.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 10: Saint-Julien – Turnus (8.192 km)

Der Voie Bleue führt von Mâcon (Saône-et-Loire) nach Heuillez-sur-Saône (Côte-d’Or) (Bild: Klaus Dapp)
Der Voie Bleue führt von Mâcon (Saône-et-Loire) nach Heuillez-sur-Saône (Côte-d’Or) (Bild: Klaus Dapp)
Brücke über die Saône zwischen Dracé und Thoissey (Bild: Klaus Dapp)
Brücke über die Saône zwischen Dracé und Thoissey (Bild: Klaus Dapp)

Vom üppigen Abendessen und dem guten Frühstück etwas in den Sitz gedrückt fuhren wir zurück zur Rhône. Dort wurden wir dann auch bald gefordert. Nach kurzer Zeit kam ein etwa zwei bis drei Kilometer langer Wegabschnitt der kaum noch fahrbar war. Um den Weg zu befestigen wurde eine dicke Schicht Kiesel mit Durchmessern von bis zu 5 cm aufgeschüttet. Da musste ich dann teilweise schieben und selbst zwei Montain-Biker die wir getroffen haben waren der Meinung, dass das wirklich kein geeigneter Weg sein. Die Herzallerliebste war ziemlich fertig, hat aber tapfer durchgehalten.

Alte Brücke von Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Alte Brücke von Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Kirche Saint-Pierre in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Kirche Saint-Pierre in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Festival in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Festival in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Das älteste Haus in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Das älteste Haus in Mâcon (Bild: Klaus Dapp)
Konservatgorium von Mâcon (Bild: Klaus Dapp)

Nach gut 20 Kilometern hatten wir es bis Mâcon geschafft. Einem schönen Städtchen, das wir für eine ausgiebige Pause genutzt haben. In der Stadt überraschte uns Musik an vielen Ecken. Es wurde für das große Musikfest am Abend geprobt. Unter anderem begegnete uns eine Brass-Band einer Schule, die spielend durch die Stadt lief, und eine Gruppe mit Streichinstrumenten, die vor historischer Kulisse mittelalterliche Schreittänze übte. Wir schauten uns einige historische Bauwerke an. In einer Apotheke grub die Apothekerin stolz ihre Deutschkenntnisse aus, ein regelmäßiger Kunde war völlig verblüfft, dass sie multilingual sei. Zu großem Gelächter führte ihre Antwort, dass sie mit Chemie und Physik mehr Probleme hatte als mit Deutsch.

Radweg entlang der Sâone (Bild: Klaus Dapp)
Radweg entlang der Sâone (Bild: Klaus Dapp)
 Charolais-Rinder an anderen Ufer der Sâone (Bild: Klaus Dapp)
Charolais-Rinder an anderen Ufer der Sâone (Bild: Klaus Dapp)

Ab Mâcon fuhren wir dann auf der „Voie Bleue“. Dieser Weg war toll ausgebaut und so konnten wir zügig und entspannt weiterfahren. Das tat unseren doch müden Beinen gut und wir genossen es, dahinzugleiten. Viel früher als erwartet kamen wir in Tournus an.

Grasshopper vor dem Fahrradmuseum in Tornus (Bild: Klaus Dapp)
Grasshopper vor dem Fahrradmuseum in Tornus (Bild: Klaus Dapp)
Velostable - Vorläufer des Liegerads (Bild: Klaus Dapp)
Velostable – Vorläufer des Liegerads (Bild: Klaus Dapp)
Velostable - Vorläufer des Liegerads (Bild: Klaus Dapp)
Velostable – Vorläufer des Liegerads ca. 1935 (Bild: Klaus Dapp)
RECUM Cycle leider ohne weitere Informationen (Bild: Klaus Dapp)
RECUM Cycle leider ohne weitere Informationen (Bild: Klaus Dapp)
VELOMAR Maritimes Velo aus dem Jahr 1975 mit dem seine Erfinder unter anderem 350 Kilometer auf der Rhône gefahren sind (Bild: Klaus Dapp)
VELOMAR Maritimes Velo aus dem Jahr 1975 mit dem seine Erfinder unter anderem 350 Kilometer auf der Rhône gefahren sind (Bild: Klaus Dapp)

Das gab uns Gelegenheit, das Fahrradmuseum zu besichtigen. Wir hatten viel Spaß die Schätze und Raritäten anzuschauenden zum Teil sogar auszuprobieren Leider musste wir zur vereinbarten Zeit zur Unterkunft und brachen dann etwas hastig auf.

Übernachtung in Turnus (Bild: Klaus Dapp)
Übernachtung in Turnus (Bild: Klaus Dapp)
Anbau mit den Gästezimmern (Bild: Klaus Dapp)
Anbau mit den Gästezimmern (Bild: Klaus Dapp)

Noch pünktlich kamen wir an der Unterkunft an. Da sich die Herzallerliebste nicht ganz sicher war, ob die Klingel ging, drückte sie gleich zweimal. Das quittierte die Zimmerwirtin mit dem Ruf, sie käme schon aber das Haus sei groß – das war auch nicht untertrieben. Unser Zimmer war in der ehemaligen Kapelle des Anwesens eingerichtet. Schade nur, dass 1968 die Autobahn „Route de Soleil“ in knapp 100 Metern Abstand gebaut wurde, so dass die gesamte Umgebung verlärmt war.

Als wir so richtig angekommen waren, fiel uns ein, dass wir kein Wein für das Abendessen besorgt haben. Zum Glück war wenige hundert Meter entfernt ein großer Weinladen mit Degustation. Wir erkundeten die Erlebniswelt und rochen an den unterschiedlichen Geruchsproben, die wir trotz eines gewissen Eigengeruchs gut erkannten. Danach ließen wir uns beraten und probierten einen Wein. Dann war unsere Entscheidung klar. Mit zwei unterschiedlichen Flaschen Weißwein aus Mâcon machten wir uns auf den Weg und hatten damit auch einen Vorrat für den nächsten Abend.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 9: Lyon – Saint-Julien (8.130 km)

Blick auf die Saône (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Saône (Bild: Klaus Dapp)

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Der erste Kilometer ging mit bis zu 14 Prozent bergab an die Saône. Dann fuhren wir auf selbstständigen Radwegen durch das Stadtgebiet entlang der Saône. Mit Ausnahme mancher fast rechtwinkliger „Kurven“ war das sehr angenehm zu fahren und gab uns die Möglichkeit, noch einmal Teile der Stadt anzuschauen. Am Ende des Stadtgebiets bis Fontaines-sur-Saône wird der Weg entlang von stark befahrenen Straßen geführt – diese rund fünf Kilometer machen keinen Spaß.

Schotterweg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)
Schotterweg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)

Bei Fontaines-sur-Saône wechselten wir die Seite und fuhren auf dem östlichen Ufer der Saône weiter. Reiseräder und Rennräder begegneten uns nach dem Stadtgebiet von Lyon nicht mehr. Das ist auch nicht verwunderlich. Der Weg ist teilweise nur eine Wegspur im Gras und zum Großteil der Weg für die Wasserwirtschaft, meist eine geschotterte Piste mit etlichen Schlaglöchern.

Schotterweg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)
Schotterweg entlang der Saône (Bild: Klaus Dapp)

Kurz: Der Grasshopper war voll in seinem Element. Ich hopste über die Löcher und war einmal wieder von der Federung begeistert. Im Gegensatz zur Herzallerliebsten auf ihrem Reiserad hatte ich keine belasteten Handgelenke und auch der wieder einsetzende Gegenwind betraf mich nicht so stark. Trotzdem habe ich mich gefreut als wir am Nachmittag ohne Schäden an uns und den Rädern angekommen sind.

Die Landschaft unterscheidet sich deutlich von der Rhône. Sie wirkt weiter und die Hügel auf der Seite niedriger. Schade, dass das Fahren ziemlich viel Konzentration erfordert. Den Abend beendeten wir mit einem dekadenten ausgiebigen französischen Essen einschließlich leckerem Nachtisch und gutem Wein.

Blick nach Thoissey (Bild: Klaus Dapp)
Blick nach Thoissey (Bild: Klaus Dapp)

Rhône-Saône-Rhin – Tag 8: Lyon (8.062 km)

Blick über Lyon (Bild: Klaus Dapp)
Blick über Lyon (Bild: Klaus Dapp)
Eingangsportal der Kathetrale Saint-Jean (Bild: Klaus Dapp)
Eingangsportal der Kathetrale Saint-Jean (Bild: Klaus Dapp)

Den Ruhetag hatten wir gut ausgewählt. In Lyon gibt es wirklich sehr viel zu sehen und bei knapp 35 Grad bieten sich Besuche im klimatisierten Museen geradezu an. Nach einem gemütlichen Frühstück im Garten machten wir uns mit der Standseilbahn auf in dem Weg in die Stadt. Zuerst besuchten wir die Markthalle und schauten uns Köstlichkeiten an. Die Gastronomie Lyons ist in Frankreich besonders berühmt. Spannend dabei ist die Entwicklung dahin. Während in den letzten Jahrzehnten vor allem von Köchen die Rede war, entstand die Restaurant-Kultur dadurch, dass nach dem verlorenen Krieg 1870/71 die weiblichen Hausangestellten des Bürgertums entlassen wurden und sich mit kleinen Kneipen vor allem für die Arbeiter selbstständig machen. Viele bekannte Köche Frankreichs haben ihre Lehrzeit bei diesen Frauen verbracht.

Danach besuchten wir das Stadtmuseum und das Puppenspielmuseum, denn in Lyon wurde der französische Kaspar erfunden. Die Dame an der Eingangskontrolle war etwas irritiert als wir aus die Frage, mit was wir starten wollen, mit „Mittagessen“ antworteten. Aber das Museum hat einen schönen Garten, in dem wir ein leckeres Mittagessen bekamen und uns mit einem Kaffee wieder wach machten. So gestärkt schauten wir uns die Stadtgeschichte von Lyon an und die Erfindung des Kaspers und der Puppenspiele in Frankreich. Dabei hatten wir viel Spaß.

Eingang in den Ökotunnel auf Seite der Saône mit Zählstelle für den Radverkehr (Bild: Klaus Dapp)
Eingang in den Ökotunnel auf Seite der Saône mit Zählstelle für den Radverkehr (Bild: Klaus Dapp)
Bus im Ökotunnel (Bild: Klaus Dapp)
Bus im Ökotunnel (Bild: Klaus Dapp)
Videoprojektion im Ökotunnel (Bild: Klaus Dapp)
Videoprojektion im Ökotunnel (Bild: Klaus Dapp)
Tunnelausgang auf Seite der Rhône (Bild: Klaus Dapp)
Tunnelausgang auf Seite der Rhône (Bild: Klaus Dapp)

Danach schauten wir uns den „Ökotunnel“ an. Neben einem Autotunnel wurde 2013 eine zweite Tunnelröhre als Fluchtweg errichtet. Dieser 1,7 km lange Tunnel ist dem Rad- und Fußverkehr sowie einer Buslinie vorbehalten. Damit keine Angsträume entstehen ist der Tunnel nicht nur beleuchtet. An seine Wände wird eine Videoanimation projiziert. Das ist schon sehr spannend. Da der Tunnel auch eine wichtige Verbindung innerhalb Lyons darstellt und gut in das Radnetz eingebunden ist, ist es kein Wunder, dass hier mehr als 2000 Radfahrende pro Tag unterwegs sind.

Standseilbahn in Lyon (Bild: Klaus Dapp)
Standseilbahn in Lyon (Bild: Klaus Dapp)
 Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière auf dem Fourvière-Hügel (Bild: Klaus Dapp)
Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière auf dem Fourvière-Hügel (Bild: Klaus Dapp)
Aussichtsturm im Design des Eifelturms (Bild: Klaus Dapp)
Aussichtsturm im Design des Eifelturms (Bild: Klaus Dapp)

Den Abschluss unseres Stadtbummels bildete eine Fahrt mit der zweiten Standseilbahn zur Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière auf dem Fourvière-Hügel. Von dort ist ein guter Überblick über die Stadt möglich. Mit einem Abendessen im Freien bei lustiger Musik einer Gruppe älterer Männer schlossen wir den Tag.

In unserer Unterkunft angekommen hatte ich endlich einmal die Gelegenheit in Katzenbild für einen Liegeradblog zu machen … Kater Pascha hatte es sich wieder auf dem Sitz des Grasshoppers gemütlich gemacht und das obwohl ich als Schutz gegen die Sonne die Regenhülle aufgezogen hatte. Am Ankunftstag sprang er gleich auf den Sitz und leckte freudig den Schweiß ab.

Kater Pascha nutzt den Grasshopper als Ruheplatz (Bild: Klaus Dapp)
Kater Pascha nutzt den Grasshopper als Ruheplatz (Bild: Klaus Dapp)

Mit einem Gläschen Rose machte ich mich endlich daran, die letzten beiden Tage in Textform zu bringen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 7: Serrières – Lyon (8.062 km)

Anfahren am Berg – oder besser von der Sprungschanze, so kam mir das am Morgen vor. Wir sausten hinunter ins Tal und unterquerten das Eisenbahnviadukt in Serrières. Auf der Rhône-Brücke und die ersten paar hundert Meter danach kamen wir in den Berufsverkehrs, was ziemlich unangenehm war. Dann bogen wir auf Wirtschaftswege und auf den ViaRhona-Radweg ab.

Weizenfeld (Bild: Klaus Dapp)
Zwischen Weizenfeldern … (Bild: Klaus Dapp)
Maisfeld in der Rhonebene (Bild: Klaus Dapp)
… und Maisfeldern in der Rhonebene (Bild: Klaus Dapp)
Schicke selbstständige Radwege (Bild: Klaus Dapp)
Atomkraftwerk Saint-Alban-du-Rhône (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf das Atomkraftwerk Saint-Alban-du-Rhône (Bild: Klaus Dapp)

Dank des kaum noch vorhandenen Gegenwindes kamen wir gut voran und trafen rechtzeitig zum Mittagessen in Vienne ein. In der klassischen französischen Mittagspause schauten wir uns ein wenig die Stadt an. Vom römischen Theater bis zur historischen Altstadt lässt sich auch mit wenig Zeit viel sehen.

Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Kathetrale Saint Maurice in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Blick über Vienne rhoneabwärts (Bild: Klaus Dapp)
Blick über Vienne rhoneabwärts (Bild: Klaus Dapp)
Römisches Theater und Chapelle Notre Dame de Pipet in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Römisches Theater und Chapelle Notre Dame de Pipet in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Temple d' Auguste et Livie in Vienne (Bild: Klaus Dapp)
Temple d‘ Auguste et Livie in Vienne (Bild: Klaus Dapp)

Danach ging es weiter auf selbstständigen Radwegen bis nach Givors. Die Wegführung ab Givors ist – vorsichtig gesagt – spaßbefreit. Oft nur auf einem schmalen „Schutzstreifen“ führen die letzten rund 30 Kilometer nach Lyon oft mit viel LKW-Verkehr. In Lyon selber mussten wir nach St. Just. Dieses Stadtviertel liegt oberhalb der Altstadt von Lyon. An der entscheidenden Kreuzung begegneten uns aus zwei Richtungen zwei Liegedreiräder und ein Pino-Tandem. Die kamen so überraschend, dass ich noch nicht mal richtig winken oder ein Foto machen konnte.

Die Verbindung ist so steil, dass dort eine Standseilbahn als Aufzug fährt und die rund 100 Höhenmeter überwindet. Wir wollten uns die Auffahrt deshalb mit einem geringeren und dafür längeren Anstieg erleichtern. Trotzdem eierten wir bei über 30 Grad mühsam auf dem Gehweg den Berg hoch und waren froh, als wir endlich den höchsten Punkt erreicht hatten. Am Ziel angekommen freuten wir uns sehr über die Dusche.

Blick über Lyon (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Pause machten wir uns auf den Weg, um einen Waschsalon zu suchen. Den fanden wir gleich um die Ecke und so konnten wir gemütlich bei einem leckeren Abendessen im Park über Lyon sitzen und nebenan wurde unsere Wäsche wieder sauber. Mit einer Flasche kühlem Rosé ließen wir den Abend ausklingen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 5: Montboucher sur Jabron – Valence (7.927 km)

Kreisverkehr in Montélimar (Bild: Klaus Dapp)
Kreisverkehr in Montélimar (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem üppigen Frühstück brachen wir nach Montélimar auf. Diesmal deutlich einfacher an dem Jabron, einem Zufluss der Rhone entlang und damit gemütlich leicht bergab. Schon bald erreichten wir den Rhone-Radweg wieder. Es macht wirklich Spaß auf diesem toll ausgebauten Wegen zu fahren. Ab und an nerven ein paar enge Drängelgitter oder Pfosten. Nach dem Unfall im letzten Jahr fuhren wir beide immer sehr vorsichtig. Trotzdem habe ich mir fast den Spiegel abgefahren und die Herzallerliebste ist auch einmal mit der Tasche hängen geblieben.

Portal der Radbrücke über die Rhone bei Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)
Portal der Radbrücke über die Rhone bei Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)
Radbrücke über die Rhone bei Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)
Radbrücke über die Rhone bei Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Burganlage von Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Burganlage von Rochemaure (Bild: Klaus Dapp)

An einigen Stellen ist schon ein Radweg angelegt, der noch nicht einmal im offiziellen GPS-Track enthalten ist. Das waren immer positive Überraschungen. Besonders beeindruckend war der Blick auf die Festung von Rochemaure aus dem 12. Jahrhundert und die Brücke über die Rhone. Diese wurde 2013 für den Radverkehr als Hängebrücke (Passarelle himalayenne) innerhalb der alten Brücke neu gebaut.

Radweg am Atomkraftwerk von Cruas (Bild: Klaus Dapp)

Mit dazu gehört in Frankreich bei einer Fahrt an einem großen Fluss natürlich auch der Blick auf ein Atomkraftwerk. Es ist wirklich erschreckend wie einseitig die Energiepolitik noch immer ausgerichtet ist. Die Mittagspause konnten wir an einem speziell für Radtouristen eingerichteten Rastplatz machen. Oft führte die Fahrt durch Obstplantagen. Als Kompromiss mit den Bauern hat sich das Departement wohl verpflichtet Zäune und Verbotsschilder gegen die diebischen Radreisenden auszustellen…

Neue Fahrradbrücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)
Neue Fahrradbrücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)

Trotz der schönen Landschaft und den meistens sehr guten Wegen waren wir froh, als wir am Nachmittag unsere Unterkunft in Valence erreichten. Der fast durchgehende Gegenwind des Mistral mit Böen bis zu 60 km/h war doch ziemlich anstrengend gewesen.

Gut ausgebauter Radweg bei Le Pouzin (Bild: Klaus Dapp)
Gut ausgebauter Radweg bei Le Pouzin (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Rhone bei Valence (Bild: Klaus Dapp)
Blick auf die Rhone bei Valence (Bild: Klaus Dapp)
Geschätzter Streifen an der vielbefahrenden D96 über die Rhone nach Valence (Bild: Klaus Dapp)
Geschätzter Streifen an der vielbefahrenden D96 über die Rhone nach Valence (Bild: Klaus Dapp)
Esplanade du Champ de Mars - neu gestaltete Innenstadt von Valence (Bild: Klaus Dapp)
Esplanade du Champ de Mars – neu gestaltete Innenstadt von Valence (Bild: Klaus Dapp)

Gemütlich spazierten wir durch die Innenstadt von Valence und suchten uns eine Gaststätte für das Abendessen. Zurück in der Unterkunft konnte die Herzallerliebste vor anderen Radfahrenden noch freudig mit unseren Touren der letzten Jahre angeben und von unserer heldenhaften Fahrt gegen den Wind berichten. Der Betreiber des Radhotels war ein bisschen neidisch, dass wir so viel rumkamen. Die anderen Gäste waren beeindruckt, dass wir noch bis nach Straßburg weiterfahren wollen.

Rhône-Saône-Rhin – Tag 4: Piolenc – Montboucher sur Jabron (bei Montélimar) (7.855 km)

Herzallerliebste bei der Orientierung (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem leckeren Frühstück mit diversen Marmeladen machten wir uns auf. 25 Grad am Morgen und kräftiger Gegenwind waren eine echte Herausforderung. Selbst auf dem Liegerad spürte ich den Gegenwind, der uns laut Wetterbericht mit 60-70 km/h entgegenblies. Die Herzallerliebste freute sich über jede Hecke und jeden Deich, der uns Windschatten bot.

Burgruine am Rand der Rhoneebene (Bild: Klaus Dapp)

Auf kleinen Sträßchen und Wirtschaftswegen fuhren wir – und viele andere Radfahrende – durch die Rhone-Ebene. Die meisten Radfahrenden kamen uns mit Wind und Fluss entgegen. Neben den an Sonntagen in Frankreich üblichen Rennradgruppen war auch auch ein große Zahl von Reiseradlern mit teilweise Unmengen an Gepäck unterwegs.

Brücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)
Brücke über die Rhone (Bild: Klaus Dapp)

Mittags erreichten wir Bourg St. Andeol. Ein kleines Dorf in dem wir einkauften und gemütlich Essen gegangen sind. Im Freien war es nicht ganz einfach, dass der Salat auch auf dem Teller blieb. Mit einem guten Kaffee bereiteten wir uns auf den nächsten Teil der Etappe vor. Häufig führen wir an der Rhone bzw. einem Seitenkanal entlang. Beeindruckend waren dabei auch die Brücken und die großen Wasserkraftwerke zur Elektrizitätserzeugung.

Blick auf Bourg St. Andeol (Bild: Klaus Dapp)

In Montélimar besuchten wir das Nougat-Museum. Witzig war die enge Verbundenheit der Nougatherstellung mit den Verkehrswegen in Montélimar. Der erste Boom kam mit der Eisenbahn. Die Hersteller bzw. Händler verkauften einen großen Teil der Produktion bei den Halten den Züge in Montélimar direkt in die Wagen. Dementsprechend waren die Hersteller auch am Bahnhof angesiedelt. Später waren die Staus auf der Nationalstraße 7 ein wichtiger Faktor für den Verkauf. Die Staus waren teilweise so drastisch, dass die Reisenden ausstiegen und sich mit Nougat eindeckten. Mit dem Bau der Autobahn entfiel diese Verkaufsmöglichkeit und etliche Hersteller schlossen. Erst mit dem Bau von Verkaufsräumen an der Autobahn verbesserte sich die Situation.

Die „Grünen Wege / Voie verte“ sind autofreie und oft in sehr guter Qualität asphaltierte Wege (Bild: Klaus Dapp)

Nach einer Fahrt durch ein großes Gewerbegebiet durchquerten wir die verwinkelte Altstadt von Montélimar und erreichten über einige steile Hügel schließlich Montboucher sur Jabron. Dort wurden wir herzlich empfangen und in das Zimmer und die Nutzung des Pools eingewiesen. Bei rund 30 Grad war das eine willkommene Erfrischung. Auf der gemütlichen Terrasse ließen wir den Tag mit einem leckeren Abendessen ausklingen.