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Jahresplanung … Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik am 16. Juni 2018 (7.411 km)

Der Jahreswechsel ist für viele Berufstätige der Zeitpunkt für die Urlaubsplanung … deshalb hier ein paar (Liege-)radtermine, die ich mir vorgenommen habe:

  • 28./29. April 2018 Spezialradmesse in Germersheim
  • 16. Juni 2018 Tag der offenen Tür bei HP Velotechnik in Kriftel – im Jubiläumsjahr 25 Jahre HP Velotechnik
  • 8,.10. Juli 2018 Eurobike in Friedrichshafen (dieses Jahr nur für Fachbesucher)

Weitere Termine aus der Liegerad-Szene finden sich auch auf dem Kalender des Velomobilforums.

Der 16. Juni 2018 ist noch (fast) ein Geheimtipp –  aber ich habe ihn mir noch einmal bestätigen lassen. Ich bin gespannt, was zum Jubiläum in Kriftel zu sehen sein wird – und ob bis dahin die Vitrine für den Hessischen Exportpreis 2017 fertig ist 🙂

 

Da lagen sie richtig – Podiumsdiskussion zur Zukunft des Fahrrads im hessischen Landeshaus auf Liege-Trikes (7.355 km)

Ich schreibe meine Beiträge selber – aber diese Pressemitteilung von Alexander Kraft, Pressesprecher von HP Velotechnik, gefällt mir so gut, dass ich sie vollständig übernehme:

Podiumsdiskussion im Plenarsaal des Hessischen Wirtschaftsministeriums (Bild: HP Velotechnik)

Locker aus dem Liegeradsitz: Podiumsdiskussion „Vom Laufrad zur digitalen Mobilität“ im Hessischen Landeshaus mit den Teilnehmern (v.l.n.r.) Volkhard Malik (Verkehrsverbund Rhein-Neckar), Paul Hollants (HP Velotechnik), Stefan Janke (ADFC Hessen), Michael Adler (Moderation, Chefredakteur VCD-Magazin fairkehr), Claudia Jäger (Erste Kreisbeigeordnete Kreis Offenbach), Wolfgang Herda (ADAC Hessen-Thüringen), Prof. Dr. Petra Schäfer (Frankfurt University of Applied Sciences) (Bild:HMWEVL)

„Es dürfte die wohl Fahrrad-affinste Podiumsdiskussion zum Thema Fahrrad in diesem an Jubiläumsveranstaltungen so reichen Jahr gewesen sein: Die Teilnehmer rollten am Dienstagabend im Plenarsaal des Hessischen Landeshauses auf sieben Trikes ein – und bestritten die Debatte unter dem Titel „Vom Laufrad zur digitalen Mobilität“ dann locker aus dem Liegeradsitz. Den Rahmen dafür gab die Fahrrad-Jubiläumsveranstaltung des Hessischen Verkehrsministeriums, mit der das Land gleich drei runde Velo-Termine feierte: Neben Karl von Drais‘ Erfindung der Laufmaschine vor 200 Jahren sind das die Hessischen Radfernwege, die vor 25 Jahre eröffnet wurden, sowie der Radroutenplaner Hessen, den das Land vor zehn Jahren freigeschaltet hat.

Diese Projekte würdigten die Teilnehmer der Diskussionsrunde als hessische Errungenschaften, formulierten aber in ihren Statements einen dicken Aufgabenkatalog an die Politik. Moderator Michael Adler, Chefredakteur des VCD-Magazins „fairkehr“, gab mit dem Stichwort Elektrorad als wichtigste Entwicklung der letzten Jahr die Richtung vor. Stefan Janke (Vorstand ADFC Hessen) begrüßte die vielfältigen neuen Möglichkeiten, die sich durch diese E-Mobilität schon jetzt ergeben. Er prangerte aber die fehlende Sicherheit im Verkehr für schwächere Teilnehmer wie Radler und Fußgänger an, da halte die Politik nicht Schritt mit der Entwicklung.

Die Verkehrswissenschaftlerin Professor Petra Schäfer (Frankfurt University of Applied Sciences) erläuterte, dass ihr Team in beratender Funktion für die Politik zuletzt dem Ansinnen der Auto-Lobby nach mehr Platz entgegen getreten sei. Unter dem Beifall der mehr als hundert Besucher sagte sie mit Blick auf immer dickere SUV’s: „Wir sagen: keine breiteren Straßen, keine größeren Parkplätze.“ Volkhard Malik vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar warnte die Politik vor zu langsamem Handeln. Jetzt sei das Geld da, wenn die notwendige Infrastruktur für mehr Radverkehr nicht schnell geschaffen werde, schließe sich das Zeitfenster.

Paul Hollants, Geschäftsführer des Liegeradherstellers HP Velotechnik, der das Podium gewissermaßen bestuhlt hatte, wies als Vertreter der Fahrradindustrie auf die Potenziale der E-Bikes hin. „Tempo 30 sowohl für Rad als auch Auto in der Stadt sind machbar.“ Zudem sollten sich Politik und Verwaltung nicht vor den Möglichkeiten verschließen, die sich durch S-Pedelecs als Pendler-Fahrzeuge ergäben. Passend dazu führt Claudia Jäger, als Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Offenbach eine der Adressaten, aus, man habe in den letzten Jahren „große Anstrengungen unternommen, um entsprechende Wege für Radpendler in der auf Frankfurt zentrierten Region zu schaffen. Was Hollants mit dem Hinweis konterte, dass man dann künftig noch viel stärker das Augenmerk auf Park- und Abstellmöglichkeiten für Velos legen müsse. Wolfgang Herda (ADAC Hessen-Thüringen) schließlich betonte, sein Verein verfolge mittlerweile einen „integrativen Ansatz“. Seine Aussage, man sehe Radler heute als „gleichberechtigt“ an, quittierte das Publikum mit Beifall.

Bei der Geburtstagsfeier für die Hessischen Radfernwege und den Radroutenplaner zuvor hatte Hessens Wirtschaftsund Verkehrsministers Tarek Al-Wazir gesagt: „Angebote wie diese beiden hessischen Projekte schaffen attraktive Rahmenbedingungen fürs Fahrradfahren und fördern damit die Radnutzung. Wir wollen weiter in diese Richtung gehen und das Fahrrad zu einem wichtigen Element der Verkehrswende machen.“

1992 wurde auf Initiative des Landes damit begonnen, den Fahrradtourismus in Hessen zu entwickeln. Seither koordiniert das Hessische Verkehrsministerium das landesweite Netz von Radfernwegen, das inzwischen auf 3300 Kilometer gewachsen ist. Der Radroutenplaner Hessen ist seit Mai 2007 online. Gemeinsam mit dem Radroutenplaner NRW war er der erste seiner Art. 2009 wurde er um ein Mängelmeldesystem ergänzt, das mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet wurde.“

Text: Alexander Kraft, HP Velotechnik

Plauderstündchen in Kriftel (7.355 km)

Gepäckträgertransport auf dem Grasshopper im Frankfurter Stadtwald (Bild: Klaus Dapp)

Gepäckträgertransport auf dem Grasshopper im Frankfurter Stadtwald (Bild: Klaus Dapp)

Wunderschönes Herbstwetter und schon zwei Tage kein Liegerad mehr gefahren, da beschloss ich, den defekten Gepäckträger einfach per Grasshopper nach Kriftel zu fahren (und damit den Weg zum Logistikdienstleister zu sparen). Damit es ein Besuch und kein Überfall wird, habe ich kurz vor Start noch Alexander Kraft, den Pressesprecher von HP, angerufen.

Danach fuhr ich los und ärgerte mich erst mal, dass ich zwar gestern den Gepäckträger getauscht habe, aber das Ölen der Kette ebenso vergessen hatte wie die Absenkung des Drucks im hinteren Dämpfer, den ich für die Schwarzwaldfahrt erhöht hatte. So rumpelte ich leicht quietschend durch den Wald. Am Bahnübergang über die Riedbahn musste ich fast 15 Minuten warten … das erforderte schon ziemlich viel Disziplin, das Rad nicht einfach um die Schranken herum zu schieben. Danach trat ich noch etwas kräftiger in die Pedale, um halbwegs zur angekündigten Zeit anzukommen.

"Bettelbahnübergang" - aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich sofort durch (Bild: Klaus Dapp)

„Bettelbahnübergang“ – aber nachdem die Züge durch waren, durfte ich dann auch durch (Bild: Klaus Dapp)

In Kriftel angekommen, kam mir Alexander Kraft auch schon am Eingang entgegen und begrüßte mich. Alexander Kopp aus dem technischen Vertrieb, mit dem ich auf der Eurobike über meinen Gepäckträger gesprochen hatte und Bilder zugeschickt hatte, war leider krank. So bin ich gespannt, was er noch zum Bruch des Gepäckträgers sagt.

Mit Alexander Kraft hatte ich noch Gelegenheit einen Kaffee zu trinken. Ich wollte natürlich wissen, ob es schon erste Rückmeldungen nach der Eurobike gibt. Insgesamt ist der Stand mit der neuen Messetechnik und der neuen Corporate Identity sowohl bei den Besucherinnen und Besuchern, die bewusst zu HP Velotechnik an den Stand gekommen sind, und den zufälligen Besucherinnen und Besuchern auf gute Resonanz stieß. Auch die Resonanz auf die Neuigkeiten war gut. Vor allem der Blinker für die Dreiräder und die Pinion-Schaltung im Ausleger wurden positiv wahrgenommen. Der Blinker hat offenbar viel Interesse gerade im Reha-Bereich ausgelöst.

Aus der Diskussion, ob nun die Pinion- oder die Rohloff-Schaltung die bessere Option ist, hält sich HP raus. Für den Einsatz mit Hinterradmotor ist die Pinion-Schaltung technisch bedingt die einzige Nabenschaltungsoption. Ich bin gespannt, ob diese dann doch ziemlich hochpreisige Ausführung auch entsprechend nachgefragt wird – so soll beispielsweise eine Streetmachine Gte mit Go Swissdrive-Motor und Pionion-Schaltung rund 6.300 Euro kosten. Wie sich die Neuheiten auf die Verkaufszahlen auswirken, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Mit dem Blinker und der Pinion-Schaltung bietet HP nachrüstbare Optionen an, die weit über kleine Ergänzungen wie die weiter angebotene Airzound-Hupe oder Ersatzteile hinausgehen.

Speziell für die Kundinnen und Kunden in den USA hat HP ein neues Angebot entwickelt, was stärker auf die dortigen Markt- und Kaufverhältnisse eingeht. Zu den Kaufgewohnheiten in den USA gehört es, dass die Kundinnen und Kunden die Produkte im Laden in der Regel sofort mitnehmen wollen. Dazu bauen die Fahrradhändler in den USA die Fahrräder in der Regel größtenteils selbstständig auf – im Gegensatz beispielsweise zu den Händlern in Deutschland, die in der Regel ein weitgehend vormontiertes Fahrrad beziehen, das die Kundinnen und Kunden nach Wunsch aus dem reichhaltigen Baukasten von HP konfiguriert haben. Damit sinkt bei diesen Rädern in der USA der „Kriftel-Anteil“ deutlich. Der Markt insbesondere für Liegedreiräder unterscheidet sich ebenfalls. In den USA besteht ein wesentlich breiteres Angebot an günstigen Liegedreirädern.

Während des Tages der offenen Tür wurde auch ein Grasshopper aufgebaut (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper im Werk Kriftel (Bild: Klaus Dapp)

Deshalb gibt es speziell für die USA spezielle Editionen „Sport“ und „Performance“ für das Gekko 26 (unfaltbar), das Gekko fx 20 (faltbar) und das Gekko fx 26 (faltbar). Diese sind weitgehend vorkonfiguriert und werden an die Händler als Pakete zur Montage ausgeliefert. Dadurch – und insbesondere durch den Verzicht auf die Falteigenschaft – können im Vergleich zu heute günstigere Preise angeboten werden. Im günstigsten Fall sind das knapp 1.900 Dollar – oder mit dem aktuellen Wechselkurs rund 1.600 Euro. Damit gibt es erstmals ein Angebot deutlich unter dem „Eckpreis“ von 2.000 Dollar. Im Vergleich dazu kosten die frei konfigurierbaren und faltbaren Modelle aus Kriftel rund 2.900 (Gekko fx 20) bzw. 3.000 Dollar (Gekko fx 26) – hier sind Zoll und Versandkosten wesentliche Kostentreiber.

Ich bin gespannt, ob sich HP damit noch stärker in den USA etablieren kann. Ich hoffe, dass das Konzept aufgeht und dadurch der Standort Kriftel gestärkt wird – auch damit die Konfigurationsmöglichkeiten in Deutschland erhalten bleiben.

Idylle am Main (Bild: Klaus Dapp)

Idylle am Main (Bild: Klaus Dapp)

Auf der Rückfahrt habe ich am Main eine kleine Mittagspause eingelegt. Da die Windrichtung passte, konnte ich dabei gut die am nahen Flughafen startenden Flugzeuge beobachten. Nach der Unterquerung der Landebahn kam ich noch am Übungsgelände der Flughafenfeuerwehr vorbei – nach der Anzahl der Zuschauer jenseits des Zauns war wohl gerade eine größere Übung zu Ende gegangen. Nachdem ich das Flughafengelände verlassen hatte, ging es unspektakulär wieder zurück. Unterwegs überholte mich ein E-Scorpionfahrer mit dem Streamer (Windschutz), der offensichtlich täglich auf der Strecke unterwegs war. Am Bahnübergang musste ich auf der Rückfahrt nur eine knappe Minute warten und konnte bald darauf den schönen Tagesausflug daheim beenden.

Schwarzwald Panoramaradweg – 4. Tag: Schwenningen – Neustadt – Kirchzarten – Freiburg – Darmstadt (7.270 km)

Blick Richtung Bad Dürrheim (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Bad Dürrheim (Bild: Klaus Dapp)

Nach einem noblen Frühstück, bei dem ich mich angesichts der bevorstehenden körperlichen Aktivität stark zurückhielt, ging es auf Tour. Vorbei am Schwenninger Moos, aus dem der Neckar entspringt, fuhren wir nach überqueren der Wasserscheide zwischen Neckar und Donau entlang der Quellflüsse der Donau Brigach und Breg. Dabei war es herbstlich frisch, so dass der Wechsel der Flusstäler nicht nur landschaftlich sehr schön sondern auch gut wärmend war.

Unterwegs im Brigachtal (Bild: Klaus Dapp)

Unterwegs im Brigachtal (Bild: Klaus Dapp)

Blick nach Wolterdingen von der Wasserscheide von Brigach und Breg (Bild: Klaus Dapp)

Blick nach Wolterdingen von der Wasserscheide von Brigach und Breg (Bild: Klaus Dapp)

Im Donaueschinger Stadtteil Wolterdingen querten wir die Breg auf einer historischen Brücke und stiegen dann an einem Zufluss in den Schwarzwald auf. Schon bald konnten wir den eigentlichen Radweg nicht mehr nutzen, da die Brücke der Kreisstraße, die wir nutzen wollten gerade eine neue Feinasphaltdecke bekommen hat und die seitlichen Gehwege frisch betoniert waren. So fuhren wir auf der Kreisstraße, auf der glücklicherweise wegen der Baustelle kaum Verkehr herrschte.

Historische Brücke über die Breg in Wolterdingen (Bild: Klaus Dapp)

Historische Brücke über die Breg in Wolterdingen (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Kirnbergsee (Bild: Klaus Dapp)

Blick auf den Kirnbergsee (Bild: Klaus Dapp)

Nach einigem Gekurbelt passierten wir den Kirnbergsee, der sehr schön in Wald und Wiesen liegt. Als von ferne schon wieder eine Baustelle drohte, sank unsere Laune gewaltig … aber zu früh geärgert, es ging lediglich um die Abzweigung nach links. Wir mussten gerade aus auf der langen Allee. Die macht ihrem Namen alle Ehre. Auf sechs Kilometer ging es geradeaus und kontinuierlich den Berg hoch.

Das und die zunehmende Zeitnot, da ich noch eine Verabredung in Kirchzarten hatte, führten uns dazu, den Panoramaradweg zu verlassen und der alternativen Beschilderung nach Titisee-Neustadt zu folgen, die etliche Kilometer kürzer sein sollte. Blöderweise bezieht sich die Entfernungsangabe an dem Standort auf die Gemeindegrenze … und die ist für Titisee-Neustadt ziemlich lang. So hatten wir eine schöne Abfahrt und ein paar knackige Anstiege bis wir den Stadtteil Neustadt erreichten.

Prinz-Max-Allee in Friedenweiler (Bild: Klaus Dapp)

Prinz-Max-Allee in Friedenweiler (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Neustadt bzw. ins Gutachtal (Bild: Klaus Dapp)

Blick Richtung Neustadt bzw. ins Gutachtal (Bild: Klaus Dapp)

In Neustadt stürzten wir uns mit stinkenden Bremsen in die Tiefe und erreichten auch bald den Bahnhof. Blöderweise zu Schulschuss, deshalb entschlossen wir uns, den nächsten Zug nach Kirchzarten zu nehmen. In einem brechend vollen Zug macht es gar keinen Spaß noch ein Fahrrad reinzuzwängen. Die Zeit nutzten wir für einen leckeren Zwiebelkuchen.

Schwarzwaldhof (Schlegelshof) in Rudenberg (Bild: Klaus Dapp)

Schwarzwaldhof (Schlegelshof) in Rudenberg (Bild: Klaus Dapp)

Nach meinem sehr netten Treffen in Kirchzarten musste ich noch zum Bahnhof in Freiburg fahren. Nach den Steigungen des Tages machte es noch mehr Spaß, das Dreisamtal herunterzufahren. Ich musste mich dann doch etwas am Riemen reißen, um nicht noch auf den letzten Kilometern aus den Kurven zu fliegen. Der Grasshopper nahm kräftig Fahrt auf. Im Stadtgebiet von Freiburg hatte ich dann große Freude daran, mit vielen vielen Radfahrerinnen und -fahrern – und einem Velomobilisten – auf dem kürzlich in vielen Teilen ausgebauten Radweg entlang der Dreisam zu fahren. Da wurde ich wieder einmal darin bestärkt, dass es auf Stecken mit richtig viel Radverkehr sinnvoll und notwendig ist, auch eine entsprechende breite Infrastruktur zu schaffen und auch eine deutliche Trennung vom Fußverkehr hinzubekommen. So kam ich euphorisch zum Bahnhof und fuhr mit dem Zug zurück nach Darmstadt.

Radweg im Dreisamtal (Bild: Klaus Dapp)

Radweg im Dreisamtal (Bild: Klaus Dapp)

Schwarzwald Panoramaradweg – 3. Tag: Freudenstadt – Schwenningen (7.208 km)

Europäische Wasserscheide Donau bzw. Rhein/Neckar (Bild: Klaus Dapp)

Europäische Wasserscheide Donau bzw. Rhein/Neckar (Bild: Klaus Dapp)

Gestärkt mit einem leckeren Frühstück zogen wir los und querten den Marktplatz in Freudenstadt. Blöderweise wusste ich schon, was jetzt kommt. Die nächste dreiviertel Stunde kurbelten wir uns teilweise kräftig nach oben. Da zeigte sich der Schwarzwald von seiner hügeligen Seite. Entlohnt wurden wir von einer ebenso steilen Abfahrt. Leider musste ich zwischendurch anhalten, da sich am Grasshopper das hintere Schutzblech von der hinteren Schutzblechstrebe gelöst hat.

Aufstieg hinter Freudenstadt (Bild: Klaus Dapp)

Aufstieg hinter Freudenstadt (Bild: Klaus Dapp)

Schon bald verließen wir den Wald und kamen auf Freiflächen. Dort genossen wir die Sonne und die tollen Blicke über und in den Schwarzwald. Klar, dass ich nicht nur in kurzer Hose sondern auch im T-Shirt unterwegs war.

Sonne genießende Kuh (Bild: Klaus Dapp)

Sonne genießende Kuh (Bild: Klaus Dapp)

Herbstlicher Feldrand oberhalb des Kinzigtals (Bild: Klaus Dapp)

Herbstlicher Feldrand oberhalb des Kinzigtals (Bild: Klaus Dapp)

Blick von Aichfelden über das Kinzigtal in Richtung Offenburg (Bild: Klaus Dapp)

Blick von Aichfelden über das Kinzigtal in Richtung Offenburg (Bild: Klaus Dapp)

Oberhalb von Alpirsbach erreichten wir den tiefsten Punkt des Tages und mussten dann teilweise wieder kräftig aufsteigen. Die Wege auf den Freiflächen waren meistens asphaltiert und wirklich gut befahrbar.

Freifläche im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Freifläche im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Um so größer war die Freude, dass wir nach Villingen bergab fahren konnten. Wir nutzten die Gelegenheit und schauten uns die schöne autofreie Innenstadt der Zähringerstadt Villingen an.

Obertor in Villingen im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Obertor in Villingen im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Leider hatten wir keine Übernachtungsmöglichkeit in Villingen gefunden. So mussten wir noch nach Schwenningen weiterfahren und dabei zwei wichtige Grenzen überwinden. Zum einen verließen wir Baden und fuhren nach Württemberg und zum anderen querten wir die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein.

Wir belohnten uns mit einem leckeren Abendessen und guten Coctails für die lange Tour – dies trug sicher auch dazu bei, dass wir in der Nacht tief und fest geschlafen haben.

Schwarzwald Panoramaradweg – 2. Tag: Bad Wildbad – Freudenstadt (7.128 km)

Sonnenschein auf dem Sommerberg oberhalb von Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Sonnenschein auf dem Sommerberg oberhalb von Bad Wildbad (Bild: Klaus Dapp)

Zugegeben, ich habe es schon für ziemliches Geschwätz gehalten, als ein Wanderer aus dem Saarland in der Sommerbergbahn dozierte, dass es oben ja deutlich wärmer sei… aber als wir mit der Sommerbergbahn aus dem Nebel in die Sonne fuhren, war es wirklich so. Als erstes habe ich die kurze Hose angezogen und dann konnte es losgehen.

Im Warteraum der Sommerbergbahn (Bild: Klaus Dapp)

Im Warteraum der Sommerbergbahn (Bild: Klaus Dapp)

Alleine durch den Start in der Sonne hat sich die Fahrt mit der Sommerbergbahn gelohnt. Es war gleich am Anfang schon schön warm … und genug Berg war für uns auch noch da.

Auf den nächsten rund 15 Kilometern kurbelten wir uns auf knapp 1000 Meter über Normalnull und bestiegen dann noch den Hohlohturm. Der Blick war klasse und der Turm war ein echter Publikumsmagnet, so dass wir in mehreren Sprachen der Erklärung der Umgebung lauschen konnten.

Blick vom Hohlohturm (Bild: Klaus Dapp)

Blick vom Hohlohturm in Richtung Rheinebene (Bild: Klaus Dapp)

Blick vom Hohlohturm in den Nordschwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Blick vom Hohlohturm in den Nordschwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Danach genosse wir etliche tolle Abfahrten … und lernten auch noch ganz andere Seiten des Schwarzwalds kennen.

Freifläche bei Besenfeld im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Freifläche bei Besenfeld im Schwarzwald (Bild: Klaus Dapp)

Am Nachmittag kamen wir glücklich nach Freudenstadt. Da die Rezeption der Jugendherberge noch nicht offen war, genossen wir am berühmten Marktplatz in Freudenstadt eine leckere Torte.

Eckkirche am Marktplatz in Freudenstadt (Bild: Klaus Dapp)

Eckkirche am Marktplatz in Freudenstadt (Bild: Klaus Dapp)

In der Jugendherberge erwartete uns eine tobende Jugendgruppe. Nach dem Duschen gingen wir zu Fuß in die Stadt und ließen den Abend mit Zwiebelkuchen und neuem (württemberger) Wein ausklingen.

Unsere Befürchtung, dass wir in der Nacht kein Auge zumachen, erfüllte sich nicht. Wir waren lange genug unterwegs an der frischen Luft gewesen und entsprechend bettschwer.

Schwarzwald Panoramaradweg – 1. Tag: Pforzheim – Bad Wildbad (7.076 km)

Grasshopper in der Sonne am Ortsausgang von Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper in der Sonne am Ortsausgang von Pforzheim (Bild: Klaus Dapp)

Diesmal war das Wetter deutlich besser als bei unserem letzten Versuch, den Schwarzwald-Panoramaweg zu fahren. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir von Pforzheim der Enz entlang nach Bad Wildbad. Wir waren voller Vorfreude auf einen Besuch der Therme.

Weg entlang der Enz (Bild: Klaus Dapp)

Weg entlang der Enz (Bild: Klaus Dapp)

Bilck auf die Enz (Bild: Klaus Dapp)

Bilck auf die Enz (Bild: Klaus Dapp)

In Bad Wildbad ließen wir unsere Räder in der Unterkunft (die dafür pro Rad drei Euro berechnete) und gingen Essen. Wohlgesättigt tummelten wir uns dann in unterschiedlich warmen Wasser und diversen Saunen. Beeindruckend war das Außenbecken mit Blick auf den Sternenhimmel aus dem warmen Wasser. Nach Schließung der Therme suchten wir noch eine offene Gaststätte und landeten schließlich in einer Bar, in der wir das Durchschnittsalter dramatisch steigerten … aber die jungen Menschen ignorierten uns und wir hatten noch einen netten Abend.

So vorbereitet hatten wir eine ruhige Nacht – auch dies ein erfreulicher Gegensatz zur letzten Fahrt.

 

Mein Besuch auf der Eurobike 2017 (7.000 km)

Ortliebs Blick zurück auf die Anfänge aus der Eurobike 2017

Ortliebs Blick zurück auf die Anfänge aus der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

„Für mich machst Du so was nicht“ quengelte die Herzallerliebste vor dem Aufstehen und auch ich frage mich auf dem Weg zum Bus, ob der Aufwand gerechtfertigt ist… Aber ich war gespannt, was es wirklich Neues gibt. Und um ein etwas breiteres Bild zu bekommen, habe ich das erste mal an einem geführten Rundgang für Blogger genommen.

Leider hat der ÖPNV in Friedrichshafe völlig versagt. Ich bin um 8:42 angekommen. Die von der Messe gecharterten Direktbusse sind leider wegen Stau nicht gekommen… die Idee, die Busse über den Messezubringer zu schicken, kommentiere ich lieber nicht. 9:10 Uhr kam dann endlich ein erster Bus. Der Fahrer verkaufte dann 10 Minuten lang Einzeltickets verkauft statt einen Versuch zu unternehmen, die Verspätung einzuholen. Der Standardlinienbus reichte natürlich nicht aus, so dass mindestens 100 Menschen zurückbleiben mussten. Statt 9:13 kam ich dann 9:45 endlich an und verpasste damit leider das „Speeddating“ mit einigen Firmenvertreterinnen und -Vertretern. Meine Frage an die Messevertreter, ob das eine eindrucksvolle Demonstration für die Vorteile des Fahrradverkehrs sein sollte, wurde verneint. Meine Anregung solle aufgegriffen werden, ich bin gespannt.

Bei einer Butterbrezel und Kaffee kam ich dann mit einigen anderen Bloggerinnen und Bloggern ins Gespräch, bevor es mit dem Blogger-Rundgang losging. Das Spektrum reichte von Profis wie Anita Posch von den Bikesisters oder Carolin Ott-Friesl, die Ciclista, die „in Medien“ arbeiten und entsprechend anspruchsvolle Blogs haben … bis hin zu Laien wie mir, die Ihre Gedanken mit ein paar Bildern zusammen ins Netz stellen und sich daran freuen.

Mir hat der Blogger-Rundgang viel Spaß gemacht. Das Team rund um Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad und die Messe Friedrichshafen haben sich eine spannende Runde ausgedacht Und mich damit in Bereiche gelockt, die ich sonst nicht angeschaut hätte. Gunnar stellte auf dem Weg jeweils kurz die Firmen vor und es wurde wieder einmal deutlich, dass er wirklich schon lange im Fahrradbereich aktiv ist und sich auch mit den Hintergründen auskennt.

Präsentation bei GARMIN - Blogger-Rundgang auf der Eurobike 2017

Präsentation bei GARMIN – Blogger-Rundgang auf der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Die erste Station war die Firma Garmin, die einer der Pioniere der GPS-Geräte ist. Am Stand wurde das neue Modell Edge 1030 vorgestellt. Als besondere Neuerung wurde die längere Laufzeit von bis zu 20 Stunden hervorgehoben. Darüber hinaus nutzt das Gerät die Daten, die Nutzerinnen und Nutzer auf dem Portal „Garmin Connect“ hochgeladen haben. Nach dem Motto „Wo schon Viele gefahren sind, kann es so schlecht nicht sein“ werden die Informationen beim Routing berücksichtigt. Ein spannender Ansatz, der auch von manchen Apps wie Bike Citizens genutzt wird. Mich interessierte das große und gut ablesbare Display – meiner Altersweitsicht würde eine größere Schrift usw. weiterhelfen. Bei meiner letzten Tour ist mir öfter aufgefallen, dass ich die Ortsnamen auf dem kleinen Display meines GPS-Gerätes (GPSMAP 62) beim Fahren kaum noch lesen kann. Einem Umstieg auf ein neues System steht bei mir die Bedienung per Touch-Screen entgegen. Ich bin ein großer Freund der bei allen Wetterlagen funktionierenden Tastenbedienung.

Als weiteres neues Produkt wurde die Vektor-Pedale zur Leistungsmessung. Hier ist es Garmin gelungen, das Gesamtsystem in die Pedale zu integrieren um damit die erbrachte Leistung anzusetzen. Für knapp 1000 Euro ist das eine Trainingshilfe für sehr ambitionierte Sportlerinnen und Sportler…

Begeisterung bei Bianchi am Stand der Eurobike 2017

Begeisterung bei Bianchi am Stand der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Richtig Spaß gemacht hat der Standbesuch bei Binachi. Gunnar stellte die Firma als italienische Traditionsfirma im Rennradbereich vor und betonte, dass Binachi sogar einen eigenen Farbton für die Räder entwickelt hat. Bei der Standführung bekamen wir in bestem italienischen Englisch mit viel Begeisterung vorgetragen, dass mit dem neuen Konfigurator die Möglichkeit besteht, das gewünschte Rad in einer breiten Palette von Farbtönen zu bestellen – selbstverständlich auch in der Originalfarbe. Mit den 20.000 Möglichkeiten lassen sich damit individuelle Räder herstellen.

Überraschend war die Vorstellung eines E-Bikes mit italienischem Motor für viele Anwendungsbereiche das nur 14 Kilogramm wiegt.

Auf große Skepsis der rennradaffinen Blogger stieß die Ankündigung, künftig mit Ferrari zu kooperieren. Dabei ist auch vorgesehen, die Produkte in speziellen Showrooms zu präsentieren und die Kundengruppe exklusiv anzusprechen. Auf die kritischen Nachfragen, was das den Kundinnen und Kunden bringe, wurde darauf hingewiesen, dass damit ein bezahlbares Exklusivangebot geschaffen werden solle. Mit der Kooperation würden die Ferrari DNA ins Radfahren integriert. Die Gesichter der Fachblogger wirkten nicht sehr überzeugt…

Van Nicholas - Schöne Räder bei Koga auf der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Van Nicholas – Schöne Räder bei Koga auf der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Bei der Marke Koga konnte ich Dank Gunnars Einführung lernen, dass sie aus den Niederlanden kommt – und nicht wie ich dachte aus Japan. Die Ausrichtung liegt bei sportlichen Rädern.

Im Mittelpunkt der Vorstellung standen Highend T-Tourenräder die wegen (oder trotz) der hochwertigen Ausstattung u.a. mit Rohloff-Schaltung und Zahnriemen um die 6.000 Euro kosten. Dafür erhalten die Kundinnen und Kunden ein solides hochwertiges Rad, mit dem sich sicher mit viel Spaß auch große Entfernungen zurücklegen lassen. Da passt es gut ins Bild, dass Koga das Projekt unterstützt, mit dem Rad in 80 Tagen um die Welt zu fahren.

Für Liebhaber und sicher auch um Kompetenz zu beweisen führt Koga die Marke Van Nicholas für Titanräder. Damit wird der Beweis angetreten, dass auch schöne Räder im Retro Look mit Hightech Komponenten zu richtig edlen Gefährten werden können. Alleine dass alle Kabel im Rahmen verschwinden gibt ein sehr aufgeräumtes und edles Bild.

Haibike wurde von Gunnar als Pionier für die Elektrifizierung der Sporträder vorgestellt. In weiten Teilen der Vorstellung fühlte ich mich ein wenig an die IAA erinnert … schneller, härter, breiter. Aber vielleicht lassen sich einige Ideen auch einmal auf das „normale Radfahren“ übertragen. Sicher spannend ist die Digitalisierung der E-Bikes. Neben Routing und Live Tracking besteht durch die eingebauten Komponenten die Möglichkeit einer direkten Unfallmeldung und der Verfolgung des Rades bei Diebstahl.

Interessant fand ich die Antwort auf die Nachfrage von Gunnar, ob es zukünftig überhaupt noch Mountainbikes ohne E-Unterstützung geben wird. Da die Mehrzahl der Nutzerinnen und Nutzern auf Waldwegen fahre, werde es sicher auch zukünftig Sporträder ohne Unterstützung geben. Allerdings werde die Mehrheit hin zur E-Unterstützung gehen, da dadurch der Rhythmus Schmerzen, Schmerzen, Glück umgewandelt werde in dauerhafte Freude.

Heiko Truppel und Paul Hollands (Bild: Klaus Dapp)

Heiko Truppel und Paul Hollands (Bild: Klaus Dapp)

HP Velotechnik wurde von Gunnar als wirkliches Nischenunternehmen angekündigt. Heiko Truppel wollte gleich mit den Neuheiten beginnen, stellte dann aber die Frage, wer eigentlich Liegeräder kenne. Das Ergebnis war doch etwas erschütternd: es hoben sich nur zwei oder drei Hände. Das nahm Heiko zum Anlass, kurz die Entwicklung bei HP von den Zwei- zu den Dreirädern darzustellen. Besonders gut hat mir gefallen, dass Paul Hollands quasi auf das Stichwort als Firmenchef mit einem Trike vorfuhr und jeweils zu den beschriebenen Besonderheiten das entsprechend Rad präsentierte.

Beeindruckt hat vor allem die nichtdeutschen Blogger, dass HP rund 50 Prozent seiner Räder exportiert… und damit 2017 sogar eine Auszeichnung des Hessischen Wirtschaftsministers erhalten hat.

Als eine Neuheit stellte Heiko den Blinker vor und betonte, dass dieser den besonderen deutschen Vorschriften entspricht … was ein wenig Irritation bei den ausländischen Bloggern auslöste, als er kurz erläuterte, was für ein Aufwand das war.

Bei der Pinion-Schaltung als weiterer Neuheit erläuterte er den Aufwand, der im Bereich der Kettenführung notwendig war, um den Qualitätsanspruch von HP Velotechnik zu erfüllen. Nicht nur bei mir kam die Aussage gut an, dass HP nicht etwas Neues einführe weil es neu sei, sondern wenn es für die Liegeräder gut sei.

Zum Abschluss des Blogger-Rundgangs besuchten wir den Stand von Simplon. In bestem Schwarzenegger-Englisch wurde das Sortiment und die Neuheiten vorgestellt. Ich kannte Simplon eigentlich nur als Hersteller von Tourenrädern – dabei ist Simplon auch im Mountain-Bike Bereich sehr aktiv. Dabei spielt auch die E-Unterstützung eine große Rolle.

Ein echter Hingucker ist das Rennrad „Pride“. Um den Windwiderstand zu senken, wurde der Vorbau geteilt, damit die Luft hindurchströmt. Außerdem wurden alle Kabel in den Rahmen integriert. Das trägt nicht nur zur Verminderung des Luftwiderstandes bei, das sieht auch richtig gut aus. Bevor ich allerdings über 5.000 Euro für ein solches Rad ausgeben würde, würde ich doch mal nach einem Liegerad schauen, dessen Windwiderstand sicher geringer ist …

Innovation oder Schnickschnack - Elektrische Rohloffschaltung für das E-Bike (Bild: Klaus Dapp)

Innovation oder Schnickschnack – Elektrische Rohloffschaltung für das E-Bike (Bild: Klaus Dapp)

Nach dieser interessanten Tour gönnte ich mir eine kleine Pause, um dann auch noch einmal zum HP Stand zu gehen … aber das gibt dann vielleicht noch einen weiteren Beitrag.

Eurobike 2017 – die Tuning-Show für Radfahrer?

Auf der Herrentoilette bei der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Auf der Herrentoilette bei der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Nachdem ein Kollege nach einer kurzen Beschreibung, was ich auf der Eurobike anschauen will, trocken anmerkte, dass sich das doch sehr nach Tuning-Messe anhört, war ich ein bisschen sensibilisiert. Aber für das peinliche sexistische Plakat über dem Pissoir im Männerklo hätte ich keine Sensibilisierung gebraucht…

Azub Fat-Trike (Bild: Klaus Dapp)

Azub Fat-Trike (Bild: Klaus Dapp)

Auch bei so manchem Mountainbike-Hersteller galt das Motto aus der SUV-Werbung: breiter, schwerer, stärker. Das E-Mountainbike erfreut sich großer Nachfrage. Am Haibike-Stand wurde mir das plausibel erklärt: Statt Schmerzen, Schmerzen, Glücksgefühl wird mit der E-Unterstützung das Glücksgefühl auch bergauf erreicht. Azub als Liegeradhersteller bedient ebenfalls das Klientel der technikbegeisterten Männer mit einem Fat-Trike. Die Jungs am AZUB Stand waren schon etwas pikiert als ich fragte, ob das ein landwirtschaftliches Gerät sei.

Schicke Regenkleidung auf der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Schicke Regenkleidung auf der Eurobike 2017 (Bild: Klaus Dapp)

Aber es gab auch geschlechtsspezifische Angebote, die mir gefallen haben: Unter dem Label „Georgia in Dublin“ wird Regenkleidung hergestellt, die richtig spannend aussieht. Bei so einem Hingucker braucht es sicher keine Warnweste mehr.

Weste mit Netzrücken (Bild: Klaus Dapp)

Weste mit Netzrücken (Bild: Klaus Dapp)

Beim Zubehör gibt es wie immer viel kurioses aber auch praktisches. Für Menschen, die liegend unterwegs sind, sind mir bei Vaude und bei Gore jeweils eine Weste aufgefallen, die auf der Bauchseite einen Windstopper haben und am Rücken nur ein Netz: Beide Versionen schienen mir wasserabweisend zu sein. Damit wären sie sehr gut für Liegeräder geeignet, da das Wasser ja nur von vorne und oben kommt. Leider gibt es keine entsprechenden Jacken. Das wäre ein echter Fortschritt beim Liegeradeln und beim Wandern mit Rucksack.

Abus Bordo mit Alarmanlage (Bild: Klaus Dapp)

Abus Bordo mit Alarmanlage (Bild: Klaus Dapp)

Einige interessante Entwicklungen sind mir bei Abus aufgefallen. Die Bordo 6000 Reihe wird mit einer eingebauten Alarmanlage ergänzt. Die Bordo 6500 Reihe wird um eine längere Version erweitert und Abus selber macht (endlich) aktiv Werbung dafür, dass sie gleichschließende Schlösser anbieten. D.h. mit einem Schlüssel können beispielsweise das Vorhängeschloss an der Kellertür, der Akku vom E-Bike und verschiedene Fahrradschlösser genutzt werden. Im letzten Jahr übersehen habe ich die damals neu eingeführte Halterung, die ein Entnehmen nach vorne statt nach oben ermöglicht, was an vielen Rädern wesentlich praktischer ist. Ich muss mir dagegen noch eine alte Halterung zurücklegen, da mein Platz am Grasshopper für eine Entnahme nach oben optimiert ist.

Und was gibt es Neues bei Hase und HP?

Das neue Trike von Hase: Das Trigo (Bild: Klaus Dapp)

Das neue Trike von Hase: Das Trigo (Bild: Klaus Dapp)

Hase kommt mit einem neuen Einsteigermodell an den Markt. Das Trigo bzw. das Trigo UP werden komplett in Taiwan gefertigt, um den günstigen Preis zu erreichen. Außerdem gibt es klar definierte Pakete, die mit weiteren Paketen ergänzt werden können. Dazu gehört auch der STEPS Motor, der durch einen Fachbetrieb sehr einfach und schnell nachträglich eingebaut werden kann. Wie von Hase gewohnt sieht Alles sehr gut verarbeitet aus. Das Rad wird von den Händlern auch schon gut bestellt, so dass sich die Liegeradlandschaft schon bald ein wenig verändern könnte. Darüber hinaus gibt es diverse Detailverbesserungen und Zubehör. Das Spektrum reicht vom neuen Parkständer für gefederte Trikes bis zu einer Montagehilfe zum Einstellen der Spur.

Das neue Design des Grasshoppers von HP (Bild: Klaus Dapp)

Das neue Design des Grasshoppers von HP (Bild: Klaus Dapp)

HP stellt kein neues Modell vor – dafür wurden viele kleine Ergänzungen und Verbesserungen vorgenommen. Am auffälligsten ist das neue Corporate Design, das durch Aufkleber auf den Rahmen gebracht wird. Das ist sicher Geschmackssache – an einigen Stellen ist es sicher ein Hingucker, ebenso wie das Metall-Typenschild. Technisch am aufwändigsten ist wohl die Integration der Pinion-Schaltung in den Ausleger und die Kombination mit den Motoren. HP bietet damit eine breite Palette von Möglichkeiten für sehr viele Wünsche. Ich bin gespannt, ob sich ein klarer Trend herausbilden wird.

Rad-Akrobatik im Rahmen der Modeschau (Bild: Klaus Dapp)

Rad-Akrobatik im Rahmen der Modeschau (Bild: Klaus Dapp)

Mir hat es trotz knapper Zeit wieder viel Spaß gemacht und ich stehe auch dazu, dass ich die Modeschau mit den aktobatischen Einlagen ziemlich beeindruckend fand – auch wenn das ebenso wie die vielen Hostessen durchaus an die Internationale Automobilausstellung oder eine Tuning-Show erinnerte.

Und ich hatte auch wieder viele tolle Begegnungen mit fahrradbegeisterten Menschen wie an den Ständen von Hase, HP, Rohloff oder Schmidts Nabendynamo, wo die Freude spürbar war, mit den Produkten Radfahren für die Kundinnen und Kunden attraktiver zu machen.

Vélodyssée / Eurovelo 1 – ein Rückblick über rund 1.200 Kilometer und drei Wochen (6.874 km)

Atlantik mit Grasshopper bei Les Sables-d'Olonne (Bild: Antje Hammer)

Atlantik mit Grasshopper bei Les Sables-d’Olonne (Bild: Antje Hammer)

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Dabei war Unsere Fahrt doch schön entschleunigend. Es war eine tolle Zeit.

Bevor ich einige Rückblicke mache, hier noch einmal die Etappen:

Strecke

Ich finde es eine tolle Idee, eine solche Fernstrecke zu konzipieren. Wir haben sehr unterschiedliche Landschaften erlebt. Die Streckenführung hat mir insbesondere auf den alten Bahnlinien und entlang von Kanälen sehr gut gefallen. In anderen Abschnitten ist die Strategie, Wege mit schlechtem Belag oder Steigungen in Kauf zu nehmen um dem Autoverkehr auszuweichen teilweise fraglich. Gerade wenn viele Menschen per Rad unterwegs sind und für Reisende mit Anhängern wäre es teilweise besser, vorhandene, wenig vom Autoverkehr befahrene Straßen zu nutzen.

Fahrt auf der ehemaligen Bahntrasse nach Carhaix (Bild: Klaus Dapp)

Fahrt auf der ehemaligen Bahntrasse nach Carhaix (Bild: Klaus Dapp)

Die Strecke ist nur zum Teil asphaltiert. Bis Nantes überwiegen geschotterte Wege, die je nach Witterung ziemlich schlammig werden können. Ich habe die Familien mit Kindern bewundert, die auch dort noch begeistert mit Fahrradanhänger, Zelt und Kindern unterwegs waren.

Phantasiereiche Verkehrsführung des Radverkehrs (Bild: Klaus Dapp)

Phantasiereiche Verkehrsführung des Radverkehrs (Bild: Klaus Dapp)

Teilweise gefährlich ist die Gestaltung der Wege. Poller, Drängelgitter, der häufige Wechsel der Straßenseite von Radwegen oder die rechtwinklige Wegführung erfordern nicht nur hohe Aufmerksamkeit sonder zwingen auch zu sehr langsamen Fahren, was mit Gepäck teilweise kaum machbar ist. Die Qualität der Beschilderung schwankt sehr, so dass wir regelmäßig froh waren, dass wir den GPS-Track als Leitschnur hatten.

Reiseführer / Internetangebot

Wir nutzten die Tracks und Beschreibungen von https://www.velodyssey.com und kamen damit gut zurecht. Die kostenlos herunterladbarer Tracks habe ich als Vorbereitung jeweils an die Übernachtungen angepasst. Dabei hat die Velomap wieder gute Dienste geleistet. Weitere Informationen enthält auch das Radreise-Wiki.

Als Reiseführer hatten wir den französischsprachigen Reiseführer La Vélodyssée (Verlag hachette tourisme, ISBN 978-2-01-912491-5) dabei. Dieser enthält sehr kurze Beschreibungen der relevanten Orte, die bei besonderen Sehenswürdigkeiten etwas ausführlicher ausfallen. Leider werden diese nicht entsprechend der Fahrtroute aufgelistet sondern jeweils für einen Abschnitt alphabetisch. Das macht die Nutzung unnötig kompliziert, da jeweils von der Karte zum entsprechenden Ort geblättert werden muss. Bei den Orten werden jeweils einige Übernachtungsmöglichkeiten angegeben. Da hätten wir uns im Vorfeld Aufwand sparen können. Wir haben vor allem auf Basis der Internetrouten gesucht.

Eine detaillierte Wegbeschreibung gibt der Reiseführer nicht, die Abschnitte werden in einigen Sätzen zusammengefasst und Etappen als Kartenauszüge dargestellt. Die für die Etappen angegebenen Streckenlängen stimmen mit unseren Erfahrungen überein. Dagegen haben die Zeitangaben teilweise deutlich von unseren Erfahrungen abgewichen. Sie waren oft zu lang aber teilweise auch zu kurz angegeben. Höhenprofile fehlen, so dass oft auch nicht nachvollziehbar ist, wie die Zeiten zustande kommen. Die Schwierigkeit wird zweistufig angegeben. Bei Passagen mit Autoverkehr wird auch bei sehr geringem Autoverkehr die mittlere Schwierigkeitsstufen angegeben. Wie Steigungen einfließen ist mir bis zum Schluss nicht ganz klar geworden. Die in der Karte durch unterschiedliche Farben bzw. Strichgestaltung dargestellten Beläge stimmen weitgehend mit unseren Erfahrungen überein.

Wetter

Bis auf wenige Stunden hatten wir ideales Radfahrwetter, fast ohne „zu“ heiß / kalt / windig… Das hätte im Juli und August auch anders ausgehen können. Der Blick auf die Wetterkarte zeigte uns regelmäßig Kälte und Regen in Deutschland und Hitze in Südfrankreich. Da hatten wir richtig Glück. Der Wind, von vielen Menschen im Vorfeld thematisiert, war bis auf wenige Ausnahmen kein Problem, dann zeigt sich der Unterschied zwischen Liegerad und „Aufrechtrad“ deutlich. Im Gegensatz zu Antje konnte ich quasi unter dem Wind fahren.

Reisezeit

An so manchem Standabschnitt habe ich unsere Entscheidung, in der Hauptreisezeit zu fahren, bedauert. Es war teilweise viel zu voll und sehr anstrengend zu fahren. Auf der anderer Seite hatten alle Unterkünfte, Museen oder sonstige Sehenswürdigkeiten offen. Gleichzeitig waren die Preise – vor allem für die Unterkünfte – teilweise deutlich höher als in der Nebensaison.

Gepäck und Ausstattung

Regenkleidung im Bahnhof Morlaix (Bild: Antje Hammer)

Regenkleidung im Bahnhof Morlaix (Bild: Antje Hammer)

Wieder einmal hat es sich bewährt, täglich T-Shirt, Unterhose und Socken Abends von Hand zu waschen. Bis zum nächsten Morgen waren die Sachen wieder trocken und konnten angezogen werden. Dank der angenehmen Temperaturen hatte ich auch nur selten etwas anderes an. Bewährt haben sich auch die beiden Waschaktionen an den Ruhetagen.

Zum ersten mal hatte ich neben der Regenhose auch sogenannte Rainlegs dabei. Die wirken wie eine Schürze bis zu den Knien. In Kombination mit Gamaschen sah das zwar sehr kurios aus, war aber weit weniger schweißtreibend als die rundum geschlossene lange Regenhose. Den Regen zwischen Knie und Anfang der Gamasche empfand ich als wesentlich angenehmer als die Schwitzerei in der Regenhose.

Ganz wichtig war der Rollgabelschlüssel („Engländer“). Ohne den hätte ich keine Chance gehabt, nach dem Unfall von Antje im Wald das Kettenblatt von ihrem Rad wieder so gerade zu biegen, dass wir gut weiterfahren konnten. Das bestätigte auch unsere Erfahrungen in den letzten Jahren, bei dem wir damit unter anderem Fahrradabteile an französischen Regionalzügen öffneten oder defekte Wasserhähne reparierten.

Völlig verschätzt hatte ich mich wieder einmal bei den Energieriegeln. Da habe ich fast die Hälfte wieder zurück nach Darmstadt gefahren. Wir bevorzugen doch ein richtiges Essen

Sprache

Ohne Französisch geht es nicht. Für mich war es deshalb sehr angenehm, dass Antje alle Kommunikation erledigt hat. Das war vor allem bei der Bestellung von vegetarischen Berichten nicht immer einfach. Für mich war das ein großer Luxus. Ich hatte quasi eine Reiseleitung und kümmerte mich dann einfach um die Räder und die Strecke. Spannend war die Erfahrung, dass es in der Bretagne (fast rein) englischsprachige Übernachtungsmöglichkeiten gab – ich bin gespannt, wie sich der Brexit auswirken wird.

Reisevorbereitung

Wesentlicher Aufwand für die Reisevorbereitung war die Buchung der Unterkünfte, die Antje wegen der Hauptsaison vorab buchte. Das hat einige Stunden in Anspruch genommen. Rund acht Stunden habe ich gebraucht, um die Tracks runter zu laden und die einzelnen Tagesetappen mit den Anpassungen für die Unterkünfte zu versehen. Beides hat sich gelohnt. Wir sind gut überall angekommen und die Übernachtungen haben auch alle funktioniert. Die Vorbuchung hatte auch den Vorteil, dass wir an den regnerischen Morgen gar nicht lange überlegten, ob wir losfahren wollten.

Kombination Liegerad und Aufrechtrad

Grasshopper im Wind auf der Passage du Gois (Bild: Klaus Dapp)

Grasshopper und „Aufrechtrad“ im Wind auf der Passage du Gois (Bild: Klaus Dapp)

Bei einer gemeinsamen Fahrt mit Liegerad und Aufrechtrad müssen so einige Dinge beachtet werden, damit es Spaß macht. Beim Nebeneinanderfahren muss die Partnerin bzw. der Partner auf dem „Aufrechtrad“ lernen, dass das Liegerad immer etwas vorausfahren muss, damit beide nebeneinander sitzen – das ist nicht ganz einfach.

Auf Wegen mit viel Fußgängerverkehr sollte das Liegerad möglichst hinten fahren, oft drehen sich Menschen, die noch nie ein Liegerad gesehen haben, einfach um und laufen dann noch einige Schritte, um besser hinterherschauen zu können. Damit laufen sie dem bzw. der Folgenden direkt ins Rad. Das hört sich ziemlich blöd an, aber ich musste auch schon miterleben, dass zwei Radfahrer hinter mir ineinander gefahren und gestürzt sind, da der entgegenkommende Radfahrer nur nach mit geschaut hat und dabei die Spur wechselte.

Auf freier Strecke bietet es sich an, dass das „Aufrechtrad“ hinten fährt, dann sehen wie beim Stufentandem Pinos von Hase Beide die gesamte Landschaft, da vom Aufrechtrad aus gut über das Liegerad hinweggeschaut werden kann.

Und natürlich unterscheiden sich die Räder im Fahrverhalten. Bergab ist das Liegerad bei gleicher Kraftanstrengung schneller … und bergauf ist der Trainingsstand ganz entscheidend. Da kam ich mir am Anfang der Reise machmal wie ein nasser Sack vor… mit den Tagen spürte ich einen deutlichen Trainingseffekt. Bergab wartete ich dann einfach ab und zu.

Gesundheit / Unfall

Ein wenig überschattet wurde die Fahrt durch Antjes Unfall. Dessen echte Folge – ein (an)gebrochenes Handgelenk – erst eine Woche nach unserer Rückkehr diagnostiziert wurde. Da hat ihr Körper eine ganze Menge weggesteckt. Es bleibt zu hoffen, dass das wieder richtig zusammenheilt. Gut war, dass wir gleich eine stabile (und teure) Manschette gekauft haben und Antje die auch getragen hat. Deshalb hat sie auch keinen Gips bekommen sondern die Auflage, die Manschette Tag und Nacht zu tragen.

Wie reagieren wir darauf bei der nächsten Tour? Sicherlich hat das Vorbuchen den Effekt, weiterfahren zu wollen. Allerdings ist es sehr schwer zu unterscheiden, ob ein Handgelenk nur geprellt oder geprellt und gebrochen ist. Die Manschette sollten wir wohl mitnehmen. Auf jeden Fall war ich froh, dass wir Verbandsmaterial, Schmerzmittel und Sälbchen dabei hatten.

Gut war auch die Idee, ein Mittel gegen das Jucken bei Mückenstichen mitzunehmen. Das hat mit dazu beigetragen, dass ich meist gut geschlafen habe.

Von Erkältungen usw. blieben wir erfreulicherweise verschont.

Und zum Schluss

Ich bin ziemlich sicher, dass wir auch im nächsten Jahr eine längere Radtour machen.