Leicht genervt war ich dann doch, dass es am Morgen schon wieder geregnet hat … aber nach dem Frühstück sah die Welt schon wieder etwas besser aus…
So fuhren wir durch die Weinfelder Richtung Rhein. Meist haben wir den Akku geschont indem wir schneller als 25 km/h gefahren sind, da es bergab ging, war das kein großes Problem.
In Lambsheim war ich etwas unaufmerksam und wir haben uns prompt verfahren. Durch Zufall haben wir dabei den Jüdischen Friedhof entdeckt, den wir uns angeschaut haben. Er wurde 1822 angelegt und konnte bis 1937 genutzt werden.
Als nächstes erreichten wir Frankenthal. Wir nutzten die Möglichkeit für einen Kaffee. In Frankenthal „genossen“ wir die Radinfrastruktur. Benutzungspflichtige 80 Zentimeter breite Rumpelpisten, die spontan aufhören und ähnliches. Manchmal fiel es doch ein bisschen schwer, sich nicht aufzuregen.
Die nächste Etappe nach Worms verlief vor allem entlang des Rheindeichs und wir genossen die zügige Fahrt abseits der Straßen. In Worms erreichten wir gut unsere Unterkunft am Rhein.
Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir zum Nibelungenmuseum und schauten uns – in stark verkürzter Form – den Ring der Nibelungen von Wagner an. Anhand von Requisiten wurde durch das 16 stündige Werk geführt… bis der Rhein in Flammen steht und Walhalla über die Ufer tritt 😉
Nach einem Stadtbummel und einem leckeren Abendessen genossen wir den abendlichen Blick auf den Rhein.
Das soll hier kein Wetterblog werden … aber die ersten Stunden waren eine ziemliche Wasserschlacht. Pünktlich zum Einhängen der Satteltaschen begann es zu regnen. Der Regen begann gleich richtig, so dass wir schon zu Beginn schon ziemlich viel der Regensachen anhatten. Leider haben sich meine Gamaschen und die Regenjacke nicht bewährt …
Eigentlich hätten wir auf der hügeligen Fahrt etliche Blicke auf die Oberrheinebene und den Pfälzer Wald haben sollen – so waren wir froh, den Weg zu finden und die größten Pfützen zu umfahren.
In Landau setzten wir uns dann in ein Cafe und wärmten und stärkten uns mit einem zweiten Frühstück. Danach ließ der Regen deutlich nach und wir konnten auf dem Rest der Strecke so einige Regensachen wieder ausziehen.
Die Idee, die nasse Jacke in die Tasche zu tun war nicht schlau … danach war das knusprtige französische Baguette doch ziemlich matschig.
Die Wegführung in Neustadt an der Weinstraße war ziemlich gruselig. Die Radwege waren ziemliche Rumpelpisten und trotz Federung und vorsichtiger Fahrzeise ist der Herzallerliebste auf dem Sitz rumgehopst.
Richtig ärgerlich war die Sperrung des Radweges nach Mußbach, die erst mitten im Gelände durch eine Barriere angezeigt wurde. So wichtig Baumfällarbeiten sind, aber da hätte ich mir schon einen früheren Hinweis auf die Sperrung und eine beschilderte Umlweitung gewünscht – und wenn es auch nur eine einlaminierte Karte gewesen wäre.
Um so schöner war es in Mußbach anzukommen und nach einem sehr netten Empfang in ein schönes Zimmer zu kommen. Nach einer erfrischenden Dusche machten wir einen Ortsrundgang und schauten uns das ehemalige Johanitergut an, das jetzt u.a. der Landwirtschaftsbetrieb Rheinland-Pfalz für die Ausbildung nutzt.
Den Tag ließen wir mit französischem Baguette und kleinen Leckereien ausklingen. Das Fahren im Regen und die Hügel vor allem am Anfang haben uns schön müde gemacht.
Nach einem ausgiebigen Frühstück – kein Wunder, dass das mit dem Abnehmen nicht klappt – fuhren wir von Marienthal nach Haguenau, um uns mit Quiches für das Mittagessen einzudecken.
Unweit des Wissembourger Tors verließen wir Haguenau und erreichten schon bald den „Heiligen Wald“. Dort glitten wir auf einem asphaltierten Radweg durch den Wald. Das hatte schon etwas meditatives. Da es fast eben war, schaltete ich über weite Strecken den Motor ab, damit das Surren der Reifen und ab und an das Rasseln der Kette nicht durch mehr als die Vögel begleitet wird.
Da wir genug Zeit für die Etappe hatten, folgten wir neugierig dem Schild zum Monument der Eiche. Diese 1995 geschaffene Kunstwerk wurde von der Region Elass finanziert.
Ab Betschdorf bewegten wir uns wieder in der landwirtchaftlich geprägten Landschaft es Elass. Hier hat sich im Januar 1945 zwischen Rittershofen und Hatten eine schwere Panzerschlacht ereignet, die zu einer großflächigen Zerstörung beider Dörfer führte.
In Hatten wird in einem Museum in einem Bunker der ehemaligen Maginot-Linie daran erinntert. Es ist immer wieder frustrierend zu sehen, welcher Aufwand für diesen Krieg mobilisiert wurde, um unermesslichen Schaden anzurichten. Und wie die Elsässer in die SS zwangsrekrutiert wurde.
Es passte zur Stimmung, dass es draußen in Stömen schüttete und gewitterte. Dumm dass wir nicht daran gedacht haben, dass Rad unterzustellen.
Danach fuhren wir bis ins Lautertal, wo wir auf eine alte Bahntrasse in Richtung Wissembourg. Hier genossen wir das Mittagessen. Es war inzwischen fast 14:30 Uhr und entsprechend groß der Hunger. So gestärkt fuhren wir mit geringer Steigung nach Wissembourg.
An einem Schulzentrum standen wir noch einmal unter, aber das Gewitter entschied sich dazu, hinter Wissembourg abzuregnen. So kamen wir trocken zur Unterkunft gekommen. Von dort aus schauten wir uns dann Wissembourg an.
Wir beschlossen dann, noch ein wenig durch Wissembourg zu spazieren.
Nach einer regnerischen Nacht ein kritischer Blick in den Wetterbericht… in Basel sollte es bald aufhören zu regnen und im Elass sollte es gar nicht regnen.
Mit diesen Aussichten packten wir die letzten Sachen in die Taschen und fuhren zum Bahnhof. Eine gute Entscheidung, denn so fuhren wir bis Strasbourg quasi unter dem Regen durch. Die Idee hatten noch mehr Menschen, so dass das Radabteil richtig voll war. Das Pino hatten wir deshalb in das angrenzende große Abteil für Rollstühle gestellt, wo es niemanden störte.
In Strasbourg gönnten wir uns einen Kaffee in der Sonne, die jedoch bald von Wolken abgelöst wurde, die uns zum Aufbruch mahnten.
Nachdem wir den ersten Storch gesehen hatten, fuhren wir durch die Vororte von Strasbourg zum Kanal nach Saverne. Einen Regenguss nutzten wir zum Mittagessen.
Wir begegneten etlichen Hausbooten und einigen Radfahrenden, die teilweise mit Zeltausrüstung unterwegs waren, und freundlich zurückgrüßten.
Nach einer Weile bogen wir Richtung Haguenau ab. Mit einer Regen-Unterstehpause im Wald erreichten wir unser Ziel Marienthal.
Gegenüber lag unser kleines Hotel. Dort fand eine Modeschau statt, die jedoch von der Herzallerliebsten nicht goutiert wurde – die Größen waren doch eher weiter …
Nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten, fuhren wir nach Haguenau, wo wir erst einma unterstanden um einen Gewitterguss trocken zu überstehen. Die Altstadt ist sehr schön und viele Bauten lassen die jahrhundertelange Bedeutung der Stadt erkennen… hätten wir uns mal besser vorbereitet. So schauten wir uns eher zufällig um.
Nach einem leckeren Flammkuchen fuhren wir dann wieder zurück nach Marienthal und waren richtig bettschwer.
Statt mich voll auf den Nationalfeiertag zu konzentrieren, habe ich noch die Bremsbeläge hinten gewechselt … es war wirklich dringend notwenig. Leider hatte ich zwar einen Vorrat an Bremsbelägen angelegt, aber dabei vergessen, dass vorne und hinten unterschiedliche eingebaut sind. Zum Glück konnte mir den nette Radhändler um die Ecke weiterhelfen (für Basler isi-Velowerkstatt, so gut, braucht nicht mal eine Homepage :-)). Er gab mir auch den entscheidenden Tipp, die Luft am Bremshebel aus dem Bremssysstem zu lassen.
Jetzt greifen die guten Metall-Bremsbeläge (Shimano G04S) auf die Rohloff-Bremsschreibe. Schön eingebremst bei einer kurzen Fahrt auf das Bruderholz und wieder runter.
Und für das GPS habe ich eine neue Halterung montiert. Damit soll es sich besser neigen lassen, denn das GARMIN 66s hat ein transflektives Display, das sich bei geeigneter Blickrichtung auch ohne Hintergrundbeleuchtung sehr gut ablesen lässt. Mit der alten Halterung hat es nicht so gut geklappt.
Jetzt muss „nur noch“ gepackt werden. Aber das bekomme ich trotz Schlafdefizit der letzten Woche auch noch hin. Die Herzallerliebste ist schon soweit… und drängelt.
Es ließe sich sicher ganz viel scheiben zum Wechsel der Eurobike von Friedrichshafen nach Frankfurt und über die Vor- und Nachteile des neuen Termins im Sommer diskutieren … bei der Eurobico war zuerst einmal das heimliche Motte „Endlich wieder Messe“ zu spüren.
Klar lassen sich alle technischen Details auch vom Bildschirm ablesen und mit 3-D Fotografien und Videos lässt sich viel anfassen … aber einfach mal was zu begreifen, ist einfach etwas anderes.
Deshalb war auch ich schon in den Tagen vorher voller Vorfreude, mal wieder ganz viel schöne Fahrradtechnik sehen zu können … und mit diversen Leuten mal wieder persönlich zu reden.
Mein erster Anlaufpunkt war der Stand von HP Velotechnik auf dem Außengelände. Im Vordergrund Pressesprecher Alexander Kraft auf dem neuen Standard-Netzsitz. In den Zeiten des Homeoffice habe ich schon diverse Kollegen auf „Gamer“-Sesseln gesehen. Der neue Sitz geht in diese Richtung. Leider hatte ich nicht die Zeit, ihn auf der Teststecke zu fahren … aber im nächsten Jahr kommt ja hoffentlich wieder die Spezialradmesse.
Im Gegensatz zum neuen Standardmodell ist das eigentliche Highlight wohl nur für eine kleine Zahl von Menschen interessant, dann aber vielleicht viel wichtiger. HP hat einen Handantrieb für eine Dreiräder entwickelt.
Aber nicht nur das Aussehen ist schick. Auch die Idee, das meist vorhandene extragroße Kettenblatt beim Handantrieb zu ersetzen, überzeugt. Ich bin gespannt, wie das Ganze in der Serie aussieht. Der gezeigte Prototyp war leider nicht zum Ausprobieren … aber auch da setze ich (spätestens) auf die Spezi. Es bleibt zu hoffen, dass die Krankenkassen diese Art von Mobilität akzeptieren. Meine Erfahrungen im persönlichen Umfeld zeigen leider, dass viele Krankenkassen eingeschänkte Mobilität und Fahrrad überhaut nicht zusammendenken können.
Bei meinem Rundgang über die Messe war ich doch beeindruckt, wie dominant Pedelecs inzwischen sind. Kaum ein Hersteller, der keine elektrisch unterstützten Modelle im Programm hat. Ein bisschen schade finde ich den teilweise zu beobachtenden Trend, völlig ineffektive schwere Räder zu bauen, die sich eigentlich nur noch mit elektrischer Unterstützung fahren lassen.
Zu meiner guten Laune trugen zwei Exoten bei. Ein Holzfahrrad aus Oberösterreich, das auch elektrische unterstützt wird und wirklich spannend ist. Und ein Bambusfahrrad, das als Entwicklungs- bzw. Kooperationsprojekt gefertigt wird.
Mein Praxistipp habe ich bei SKS bekommen. Wer kennt ihn nicht, den berühmten Rennkompressor. Dort ist eine kleine Produktentwicklung geplant, die zumindest bei meinem Anhänger zu Problemen führen kann. Da der Ventilkopf größer wird, gehe ich davon aus dass sich damit Räder mit engen Speichenabständen oder Mehrfachkreutzung nicht oder nur noch schwierig aufpumpen lassen – wie bei meinem Birdy . Ich werde mir einige „alte“ Köpfe auf Lager legen, damit ich bei Verlust meine Pumpe weiter nutzen kann.
Der Abschluss meines Messebesuchs war die Pressekonferenz von Gunnar Fehlau – dem Gründer des Pressedienst Fahrrad. Es hat wieder viel Spaß gemacht. Gunnar gab eine Übersicht über einige Messehighlighs.
Besonders viel Spaß machte es Gunnar, den Prototyp des Handantriebs von HP Velotechnik vorzustellen und er begründete das damit, dass genau solche Prototypen und Entwicklungen Messe ausmachen. Ich kann da nur zustimmen.
Ein weiteres Beispiel für die Neuentwicklungen ist das neue Laufrad von Pucky, das – so die Interpretation von Gunnar – für die Eltern-Generation Moutainbike entwickelt wurde. Breite Stollenreifen und auch die Farbgebung machen das Rad für die Eltern attraktiv … und für die Kinder.
Aber auch bei der Kleidung gibt es Innovationen. Der neue Helm von Abus hat eine Zusatzbeleuchtung. Und ich habe auch wieder etwas gelernt. Blinklichter am Rad sind nicht zugelassen, für die Kleidung bzw. den Helm gibt es jedoch keine Vorschriften.
Gunnar gab dann noch einen Überblick über die Neuigkeiten vom neue Carbonrahmen bis zum ersten Kettenspanner für Zahnriemen, der vom Hersteller Gates für Kompletträder angeboten wird. Damit können erstmals gefederte Räder mit Zahnriemen kombiniert werden.
Viel Spaß machte der Ausflug in die Fahrradtechnik am Beispiel von Fahrradjubiläen:
100 Jahre SKS Pumpen – das Jubiläumsmodell hat eine elektronische Anzeige und ist laut Gunnar das Schweizer Messer der Pumpentechnik … ich schaffe es zum Glück noch mit dem analogen Display.
10 Jahre Haibike – einer der Pedelec-Hersteller, der die elektrische Unterstützung vom „das brauche ist zum das will ich“ mitentwicklet haben. Und auch wenn manche Modelle doch eher landwirtschaftlichem Gerät ähneln, die Räder sehen schon „cool“ aus.
30 Jahre Velotraum – der Hersteller hochwertiger Räder hat als Jubiläumsmodell ein Gravelbike vorgestellt. Das sieht dem Reiserad aus dem letzten Jahrhundert ziemlich ähnlich – aber die weitentwickelte Technik ist schon beeindruckend.
40 Jahr Ortlieb – wie Gunnar so schön erläuterte: „Regen wird zur Sprühkühlung“ und das Gepäck bleibt trocken. Das neueste Modell ist eine Kombination aus Rucksack und Gepäcktasche. Das Hängesystem ist dabei fest integriert.
Mit all diesen Beispielen machte Gunnar auch deutlich, dass sich die Fahrradtechnik rasant entwickelt und die unterschiedlichen Bereiche sich gegenseitig inspiriert haben. Gunnar fasste es sehr gut zusammen: Wir haben jetzt Bremen, die bremsen, Leuchten, die leuchten, Schaltungen, die schalten. Das alles ist jetzt auch für Nicht-Freaks nutzbare Technik, die das Radfahren im Alltag und in der Freizeit unterstützt … jetzt fehlt nur noch die attraktive Infrastruktur.
Ich freue mich schon auf die nächsten Messen und hoffe, dass diese auch wirklich zu besuchen sind.
Nach einer schwülwarmen und dadurch recht schlafarmen Nacht sollten wir vor dem angekündigten Gewittern noch eine schöne Tour machen. So machten wir uns nach dem Frühstück auf ins Elsass.
Dabei waren wir so früh, dass Mamie Flo noch geschlossen hatte. Also überraschte ich die Herzallerliebste durch den Vorschlag, weiter in die Schweiz zu fahren. Ich hatte mir noch ein bisschen was angelesen und erzählte ein bisschen über die Burg Biederthal und ihre Bedeutung.
Da es nicht ganz so heiß war fuhren wir durch die Burgtaler Klus, ein enger Einschnitt in den Fels durch den Birsig (damit es ein bisschen komplizierter wird heißt er in Frankreich la Birsig). Immer weiter ging es den Bach entlang, bis es so steil wurde, dass wir ein Stückchen schieben mussten. Als wir fast auf der Höhe angekommen waren, begann es kräftig zu regnen … und wir freuten uns, dass wir am Wasserwerk unterstehen konnten.
Dann konnten wir weiterfahren und fuhren von oben nach Burg. Nur der eigentliche Schlossberg war von der Höhe aus nur über einen Fußpfad zu erreichen.
Außerhalb des alten Kernortes finden sich unterschiedliche Neubauten und auch Spuren des Tourismus um 1900.
Danach sausten wir zurück nach Biederthal und genossen wieder den halben Münsterkäse. Ein leckeres Mittagessen, das uns die Energie für die Rückfahrt gab.
Den ursprünglichen Plan weiter in die Petit Carmargue weiterzufahren, gaben wir wegen des schwülwarmen Wetters auf. Nach einem gemütlichen Mittagsschläfchen sind wir noch durch die Meriangärten spaziert.
Für heute hatten wir uns eine kulinarische Runde vorgenommen. Über Weil am Rhein fuhren wird am südlichen Rand des Kandertals überwiegend auf Feldwegen und kleinen Sträßchen nach Kandern. Die alte Industriestadt – seit dem Mittelalter bis Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dort Eisenerz abgebaut und verarbeitet – hat eine sehr schöne Innenstad. Darüber hinaus ist Kandern für die Töpfereien bekannt.
Unser Ziel war aber das Restaurant Zur Schnecke. Das historische Restaurant stammt aus dem Jahre 1893 und besitzt noch die wunderschöne originale Eichenvertäfelung aus dem Eröffnungsjahr. Und auch das Essen ist richtig lecker – und es gibt immer auch ein gutes Angebot für Vegetarier. Wegen Corona hatte nur die Außenterrasse offen auf der wir ein tolles Mittagessen genießen konnten. Es war wirklich schade, dass wir die einzigen Gäste waren. Wie immer war es richtig lecker.
Über Waldwege und teilweise auf Straßen fuhren wir durch den Schwarzwald. Und es war wieder einer der Tage, an dem wir uns im Geist bei Herrn Ruf (Einzelrad in Weil-Haltingen) bedankten, dass er uns einen Motor empfohlen hat. Ohne den wären wir bei den 30 Grad und den Steigungen noch mehr ins Schwitzen gekommen.
Dank meiner Stromsparerei auf dem Weg nach Kandern, den wir zum großen Teil ohne Unterstützung zurückgelegt haben. So konnten wir auch mal in die Vollen gehen.
Aber irgendwann ist jeder Berg zuende … die Abfahrt ins Wiesental war grandios.
Dann fuhren wir das Wiesental hinunter bis Lörrach. Kurz haben wir darüber nachgedacht, einfach weiter nach Basel zu fahren. Es war dann doch ziemlich warm.
Aber der Wunsch nach einer Pause und die Aussicht auf einen Eiskaffee waren dann doch ausschlaggebend. So fuhren wir noch auf die Burg Rötteln hoch zur Fräulein Burg.
Der Eiskaffee war lecker und so gestärkt fuhren wir dann nach Basel. Den größten Teil der Strecke konnten wir stromsparend ohne elektrische Unterstützung zurücklegen, so hatten wir noch genug Strom um im Stadtverkehr Rückenwind zu haben.
Erscheckend waren die letzten Meter. Auf der Münchensteiner Brücke mussten wir einen Beinaheunfall beobachten. Ein Autofahrer fuhr an „der Stelle“ viel zu knapp an einem Radfahrer vorbei und holte ihn fast vom Rad. Und das nur, um am Ende der Brücke völlig irritiert abzubremsen und dann abzubiegen. um Glück wollte der Radfahrer nicht abbiegen und es ging gut aus.
Trotz dem Schrecken am Ende war es ein toller Tag. Nach dem Duschen klebten wir auch kaum noch 🙂 und waren stolz auf kapp 70 Kilometer und rund 600 Höhenmeter Anstieg.
Das Bild ist schon etwas älter … aber ich hatte heute keine Zeit, ein neues zu machen. Links zu sehen ist das Display. Nachdem ich schon einmal ärger mit damit hatte, mache ich es kaum noch ab. Marie Jeanne berichtet in ihrem Blog Liegeradfrau, dass das ein teurer Spaß werden kann, da sich die Displayhalterung abschleift und dann ersetzt werden muss.
Eigentlich kannte ich das Spiel schon. Denn der Fehler W013 ist leider vieldeutig. Er kann darauf hindeuten, dass der Akku zu warm geworden ist. Bei uns ist das beim Abstellen bei Pausen passiert, da hilft nur vorbeugend ein Schattenplatz fürs Rad, ein Tuch über dem Akku oder Kühlen. Ansonsten lässt sich der Motor nicht mehr in Betrieb nehmen. Der Fehler tritt auch auf, wenn ein Pedal beim Anschalten belastet wird, dann hilft es, einfach nochmal an- und auszuschalten. Notfalls noch mit Ausbau des Akkus.
Heute war es aber Beides nicht. Wir sind am Morgen kurz gefahren, haben uns eine Ausstellung angeschaut und danach ließ sich der Motor nicht mehr anschalten – Fehler W013.
Ich hatte eine Stinklaune. Da es bewölkt war und wir das Pedal nicht belastet haben, habe ich Fehlerquelle drei versucht zu beheben – die Kontakte. Leider ohne Erfolg. So mussten wir ohne Motor zurück. Ich habe dann die Kontakte an der Rückseite mit Kontaktspray eingesprüht … leider ohne Erfolg. Den hatte ich erst, als ich die Verbindungskabel zur Halterung herausgezogen habe und die kräftig eingesprüht hatte. Ich muss mir jetzt unbedingt ein kleines Kontaktspray zum ständig mitnehmen besorgen und das in den „Serviceplan“ mit aufnehmen, den ich schon lange mal schreiben will 😉
Endlich ist Frankreich durch Deutschland nur noch als Risikogebiet eingestuft und die Außengastronomie macht wieder auf. Dazu noch fast 20 Grad und nur leicht bewölkt, das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Es macht einfach noch mehr Spaß bei angenehmen Temperaturen mit dem Rad unterwegs zu sein. Und eine schöne Pause mit einem leckeren Essen ist einfach ein Höhepunkt.
Und es macht mir auch viel Freude, andere Menschen wieder zu sehen und gemütlich im Freien zu sitzen und „Leute gucken“. Das konnten wir genießen. Denn nicht nur wir haben mitbekommen, dass sich die Regelungen geändert haben. In der Grenzregion waren viele Menschen wieder wie vor Corona mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs über die Grenzen.
Umgekehrt bringen wir viele Menschen mit unserem Pino zum Lächeln. Und das nicht nur bei Kindern. An einem Informationsstand der Binnenschifffahrt wollte ein Angestellter gleich ein Foto machen und fand das Rad sehr spannend.
Bei der nächsten Rast begutachtete ein Streetmachine Fahrer, der etwas älter als wir waren, das Pino und war von der E-Unterstützung sehr angetan. Ich war das vor allem gestern, da habe ich doch wieder deutlich die Corona-Pfunde und -Bewegungsarmut gespürt 😉
Leider habe ich das GPS Gerät nicht mitgenommen, sonst gäbe es jetzt noch die Touren.