Dass HP- Velotechnik eine Fangemeinde hat, überrascht sicher nicht. Maria Jeanne berichtet z.B. auf ihrem Blog von ihren (meist positiven) Alltagserfahrungen mit ihrem Skorpion. Und auch bei den Tagen der offenen Tür bei HP oder der Spezi finden sich viele Überzeugte … auch wenn es natürlich immer mal was zu nörgeln bzw. zu verbessern gibt.
Und wer mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von HP zu tun hat, wird sicher auch das Gefühl haben, dass dort solide gearbeitet wird.
Die FAZ hat im Herbst 2021 Aussagen im Internet analysiert und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass HP als höchst vertrauenswürdiges Unternehmen gilt. Auch wenn ich ein bisschen an der Methodik derAnalyse zweifle, von meiner Seite herzlichen Glückwunsch. Und ich bin sicher, dass HP sich darauf nicht ausruht, sondern die Bewertung auch als Verpflichtung für die Zukunft versteht.
Klar, dass sich HP über das Lob gefreut hat und dazu eine Presseerklärung veröffentlicht hat.
Am Morgen standen wir doch ziemlich müde auf … der Vortag war doch ganz schön anstrengend gewesen…
Wieder genossen wir das Frühstück und das ganz entspannt, da wir uns am Vortag für eine Routenänderung entschlossen hatten. Statt der anstrengenden Version (für Ortskundige: über den Challpass) beschlossen wir, einen Abstecher ins Elsass zu machen und in Biederthal leckeren Käse zu kaufen.
Bei kühlen 14 Grad und leichtem Nebel starteten wir die letzte Etappe. Zuerst rollten wir bergab, bevor wir auf der internationalen Straße (Schweiz/Frankreich (EU)) in das schöne Tal der Lützel (La Lucelle) fuhren. Nach Neumühle bogen wir „richtig“ nach Frankreich ab und fuhren über Kifis und Wolschwiler nach Biederthal.
Nach einigem auf und ab erreichten wir Wolschwiller. Obwohl wir schon öfter im Elsass unterwegs waren … aus dieser Richtung kamen wir noch nicht in den Ort. Und auch der Unterschied zum Wochenende war deutlich zu merken. Statt der sonst üblichen Gartenarbeiten waren jetzt entweder professionelle Bauarbeiten an Straßen oder Häusern zu beobachten. Und leider hatte auch Chez Mamie Flo zu. So füllten wir am Kühlschrank die Satteltaschen mit leckerem Münsterkäse und Ziegenfrischkäse.
Auf bekannten Wegen fuhren wir dann weiter nach Basel. Bei Leymen konnten wir die Wettergrenze erleben, die hier entlang der Birsig (hier noch ein kleiner Bach) verlief. Auf einmal war es hell und die Temperatur stieg deutlich. Beim Fotostop zogen wir die Jacken aus und fuhren in strahlendem Sonnenschein in Basel ein.
Danach machte ich mich daran, das Pino zu putzen, um es für einen Werkstattbesuch vorzubereiten. Zu meiner Überraschung fand ich auch noch mehr als genug Bremsbelag vor, so konnte ich mir einen Tausch sparen.
So ging eine schöne Tour zu Ende. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter – nur an drei Tagen waren wir vom Regen betroffen, es war nicht zu warm und auch wenn etliche Bilder trüb aussehen, wir hatten auch eine ganze Menge Sonne.
Das Pino war mal wieder ein Sympathieträger. Die Herzallerliebste hatte viel Spaß, Entgegenkommende zu grüßen und die allermeisten grüßen lächelnd zurück. Interessant war auch, dass auf entgegenkommenden Tandems die (immer) hinten fahrenden Frauen den „Sicht-Vorteil“ der Herzallerliebsten auf dem Pino erkannten und ihre Partner darauf hinwiesen. Viel Spaß machten auch die Erklärungen, die wir beim abgestellten Pino mitbekamen. Das Highlight war in der Pfalz: „Gug mol, en Liegerad mit dem Saddel hinne dran“…
Das Übernachtungshighlights waren
das Weingut Buchert in Neustadt-Mußbach, wo wir sehr nett empfangen wurden, das Pino einen guten Platz bekam, die Corona-Regeln konsequent und gut umgesetzt wurden, das Zimmer klasse und das Frühstück richtig lecker waren.
das Stadthotel Giengen in Giengen an der Brenz. Hier war vor allem das Personal, mit dem wir zu tun hatten, richtig klasse. Wir wurden sehr nett empfangen, das Pino bekam einen guten Platz in einer Garage mit Lademöglichkeit, die Corona-Regeln wurden ernsthaft umgesetzt und wir bekamen den Hinweis, dass es auch eine günstige Münz-Waschmaschine im Wäscheraum gibt.
das bnb57 in Asuel. Nach unserer langen Jura-Tour eine Wohltat: Frisch geduscht ein leckeres Käse Fondue, danach auf bequemen Sessel mit Schmusekatze vor dem Kamin und am nächsten Morgen ein sehr leckeres Frühstück.
Wenn ich noch Zeit habe, schreibe ich noch ein „Planungs-Resumee“ und ein „Technik-Resumee“… da möchte ich Hase aber noch ein paar Fragen stellen.
Die Freude war groß, als beim Aufräumen der zweite Akkuschlüssel doch wieder aufgetaucht ist. Damit haben wir die Schlüsselnummer wieder und können Ersatzschlüssel nachbestellen. Drei Schlussfolgerungen will ich daraus ziehen:
Auch Nachdenken in der Nacht hat nicht geholfen … es ist bescheuert, eine der längsten Etappen gerade im Jura anzusetzen. Aber wir haben es dank einmal kräftig nachladen dann doch geschafft, am Ziel anzukommen. Und die Herzallerliebste hat auch im Voraus ein schweizer Abendessen bestellt. Nach einem solchen Käseflash sieht die Welt schnell anders aus.
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen war wenig erfolgversprechend. Dafür lernten wir beim Frühstück eine Fernradlerin kennen. Sie war von Barcelona nach Heidelberg unterwegs – allerdings in einer anderen Leistungsklasse mit 100 Kilometern am Tag, ohne elektrische Unterstützung und mit halb so viel Gepäck wie wir.
Nach einer rasanten Abfahrt in die Stadt kurbelten wir uns auf der anderen Seite hoch. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist beeindruckend. Es wird schnell deutlich, warum La Chaux de Fonds auch als Stadt auf dem Land bezeichnet wird.
Wir tauchten schnell in die Landschaft des Juras ein. Im leichten auf und ab schauten wir uns die weite Landschaft an.
Unsere erste Herausforderung war die Auffahrt zum Mont Solei. Dass hier Windenergieanlagen stehen, konnten wir auf Grund des knackigen Gegenwindes leicht nachvollziehen und auch die zum Teil historischen Windschutzmauern bzw. -hecken zeigen, dass hier mit Wind zu rechnen ist. Darüber hinaus wird entsprechend dem Namen des Berges mit einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage Strom gewonnen… da kann der schöne Gedanke kommen, dass wir mit Hilfe von Wind- und Sonnenenergie besser den Berg hochgekommen sind.
Nach der Steigung freuten wir uns auf eine längere Abfahrt. Die Freude wurde heißen und röhrenden Bremsen etwas getrübt.
Ziel war, vor der Mittagspause in Saignelégier anzukommen, um beim Radverleih um ein Nachladen zu bitten. Den Radverleih hatte ich am Abend vorher recherchiert. So strampelten wir kräftig und schafften es tatsächlich, rechtzeitig anzukommen. Am Orteingang fragten wir, wie wir zum Ziel kommen. Vermutlich haben wir etwas falsch verstanden, wir kamen aber nach der Beschreibung zu einem guten Radladen. Dort trugen wir unsere Bitte vor und durften das Rad im Laden an den Strom hängen. Da der Monteur schon auf dem Weg in die Mittagspause war, packten wir rasch den Geldbeutel und gingen… und ich habe meine Maske vergessen. Die Herzallerliebste versuchte dann im örtlichen Discounter eine neue zu kaufen … und kam mit einer 50er Schachtel zurück. Vermutlich eine notwendige Investition für die nächsten Wochen.
Wir gingen Essen und schauten uns danach noch ein bisschen im Ort um. Zurück beim Radladen nach knapp zwei Stunden, hatten wir wieder ein voll geladenes Rad.
Gefreut habe ich mich über eine Streetmachine von HP Velotechnik. Die Abfahrten kann ich mir sehr gut vorstellen … aber für die Aufstiege bräuchte ich doch deutlich mehr Training.
Gestärkt und mit voll geladenem Pino machten wir uns auf den Weg. Die Fahrt auf der Hochebene ermöglichte spannende Einblicke in die Täler und insbesondere das Tal des Doubs.
Dann begann eine mehrere Kilometer lange Abfahrt in das Tal des Doubs. Was am Anfang richtig viel Spaß machte. Wir konnten so richtig sausen. Leider ließ dann am Hinterrad die Bremskraft nach – trotz Einbremsen und etlichen Kilometern. Zur Sicherheit haben wir zwei Abkühlpausen gemacht. Damit ließ sich die Bremswirkung wieder herstellen – allerdings röhrte die hintere Bremse kräftig. So war die Freude an der Abfahrt etwas getrübt.
Als wir St. Ursanne näherkamen, konnten wir das Bahn-Viadukt bewundern.
Nachdem wir unter dem Viadukt hindurchgefahren waren, erreichten wir die mittelalterliche Altstadt von St. Ursanne.
In Saint Ursanne habe ich mich ein bisschen über die „Zimmer frei“ Schilder geärgert. Als wir versucht hatten, eine Unterkunft zu bekommen, gab es leider nichts. Ich hätte die Tour gerne kürzer gemacht… so freuten wir uns erst einmal, dass wir ein Stück gemütlich am Doubs entlang fahren konnten.
Dann mussten wir abbiegen und das Tal des Doubs verlassen … sechs Kilometer ging es kräftig bergauf. Wir kämpften ganz gut und machten in Seleute eine Erholungspause für uns … und den warmen Motor, der seine Unterstützung einstellte.
Weiter kurbelten wir uns hoch zum Col de la Croix. Dabei hatten wir tolle Fernblicke.
Oben erwartete uns eine nette Fremdenverkehrswerbung … auf uns wartete niemand, der unser Schnaufen kommentierte. Und zum Glück kamen uns die schnellen Rennradler auch nur entgegen…
Die nächsten zehn Kilometer ging es dann bergab und wir sausten teilweise durch die Dörfer.
Um ehrlich zu sein – wir waren ziemlich müde und die letzten drei Kilometer, bei denen es wieder bergauf ging, schleppten wir uns ziemlich hin. Um so größer war unsere Freude, als wir in Asuel ankamen.
Nachdem klar war, dass das Pino einfach geladen werden konnte und wir wussten, dass wir ein Abendessen bekommen, ging es mir schon gut, nach dem Duschen noch besser. Nach dem Fondue saß ich mit der Herzallerliebsten am Kamin. Ein wirklich schöner Ausklang unseres letzten vollen Tourentages.
Während parallel Kaffee geröstet wurde, genossen wir ein leckeres (um 8:30 Uhr das späteste auf der Tour) Frühstück. Dann eilten wir uns zu packen und loszufahren, denn die Etappe mit den meisten Höhenmetern stand vor uns.
So kurbelten wir uns von Neuchâtel aus langsam nach oben. Dabei erlebten wir das erste mal, dass der Motor uns – vermutlich als Überhitzungsschutz – nicht mehr unterstützte, was für uns dann auch ein Zeichen für eine kurze Erholungspause war.
Zwischendurch zeigte sich der Lac Neuchâtel immer wieder. Je nach Bewölkung in unterschiedlichen Farben und je nach Dunst war die gegenüberliegende Seite zu sehen. Nachdem wir die erste „Stufe“ des Jura erreicht hatten, sahen wir bei einem einzeln stehenden Haus eine Außensteckdose. Da niemand auf unser Klingeln reagierte, machten wir wir – natürlich mit einem Obulus – eine Ladepause und ein frühes kleines Mittagessen. Nach einer Stunde war die Geduld der Herzallerliebsten erschöpft und wir fuhren weiter. Ich hatte starke Zweifel, ob das bis zum Ziel reichen würde…
Bei Les Geneveys-sur-Coffrane freuten wir uns über eine leichte Abfahrt bzw. Ebene. Die Freude hielt einige Kilometer bis vor Les Hauts-Geneveys in einer moderaten Steigung ein Schild auftauchte, dass die nächsten 5 Kilometer ein Höhenunterschied von 500 Metern zu bewältigen ist. Und das zeigte sich in der deutlich zunehmenden Steigung. Dank unserem eingetauschten 17er Ritzel schalteten wir ab jetzt recht häufig in den kleinesten Gang. Die Anstrengung wurde durch regelmäßige Blicke in den Jura und auf den Lac Neuchâtel entschädigt.
Nach dem Tête-de-Ran sausten wir zum ca. 2 Kilometer entfernten La-Vue-des-Alpes. Schon nach wenigen Metern waren wir froh über die Entscheidung, für die Abfahrt eine Jacke anzuziehen, die angekündigten 16 Grad bei Wind fühlten sich deutlich kälter an. Leider ließ die Sicht keinen Alpenblick zu, dafür gab es einen starken Kaffee und ein Stückchen Kuchen.
Unterbrochen von kleinen Anstiegen ging es teilweise steil bergab nach La Chaux-de-Fonds. In dieser alten Industriestadt kauften wir uns noch ein gutes Abendessen ein. Auf Grund des Aufbaus als Planstadt mit der charakteristischen schachbrettartigen Straßengestaltung und seiner Jugensstilgebäude ist La Chaux-de-Fonds seit 2009 UNESCO Welterbe.
Danach kurbelten wir uns langsam Richtung Unterkunft. Die Herzallerliebste hatte einen Bauernhof in der Umgebung gefunden … der auf gut 1.300 Metern Höhe lag. Mit dem Unterstützung des letzten Stroms kamen wir oben an.
Nach dem Duschen genossen wir unser mitgebrachtes Abendessen und den Blick aus dem Zimmerfenster auf La Chaux-de-Fonds und in den Jura.
Pleiten, Pech und Pannen … ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, während des Ruhetages habe ich den Schlüssel für den Akku verschlampt. Der Versuch, dass die Herzallerliebste mit dem Zug nach Hause fährt und den Ersatzschlüssel holt, ist leider gescheitert. Da ließ er sich nicht finden. Ich fürchte, den haben wir schon mal verschlampt und uns vorgenommen, einen nachzubestellen.
Ich bin zwischenzeitlich alleine mit dem Pino nach Neuchâtel geradelt. Dort konnte ich dann dankenswerterweise bei einer Fahrradstation den Akku im Fahrrad neu laden. Damit haben wir morgen einen Chance, weiter zu kommen.
Am Bieler See schaute mich mir kurz das neue und alte Wasserkraftwerk in Hagneck an.
Nach einer Weile hatte ich einen schöen Blick auf das Schloss in Erlach. Der weitere Weg war nicht sehr aufregend. Parallel zu Straßen oder auf Wirtschaftswegen folgte ich dem Kanal vom Bieler See bis zum Lac Neuchâtel.
Auf dem Weg machte ich auch im Museum Le Laténum eine kurze Pause und schaute mir die Außenanlagen an. Es ist schon interessant, dass die Gegend schon so lange besiedelt ist.
In Neuchâtel traf ich dann die Herzallerliebste und wir schauten uns noch ein bisschen die schöne Stadt an.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Ich freute mich auf die Strecke entlang der Aare durch das Schweizer Mittelland: flach und mit Blick auf die Berge.
Ich habe auch nur ein bisschen geunkt, dass der Strom nicht reichen wird. Die Herzallerliebste hat auch nur ein bisschen geknurrt und dann haben wir einfach die Fahrt genossen.
Und nach einer kurzen Diskussion, ob wir eine Schmalspurbahn gesehen haben, fanden wir in Buchli die Lösung… sowohl als auch … mit einem Dreischienengleis.
Mit leichtem auf und ab erreichten wir Solothurn. Wir stellten das Pino ab und gingen mit dem Akku und Ladegerät zur Touristinfo – und durften problemlos aufladen. Wir nutzten die Pause und spazierten durch die historische Innenstadt.
Nachdem wir uns gestärkt hatten und der Akku wieder voll geladen war, fuhren wir weiter an der Aare entlang und mit kaum merklicher Steigung nach Biel.
Nach gut 60 Kilometern und bei hohen Temperaturen freuten wir uns, dass wir Biel erreichten. Leider ist das Ufer des Bieler Sees in vielen Bereichen nicht erreichbar, so dass wir uns Zeit für die Blicke auf den See ließen und ab und zu anhielten.
Am letzten Anstieg nach Täuffelen nutzten wir unsere Stromreserve und ließen uns die 50 Höhenmeter kräftig schieben. Wir wurden herzlich empfangen und nach der Dusche genossen wir einen schönen Sommerabend.
In der Fußgängerzone von Waldshut gönnten wir uns ein üppiges Frühstück. Der Vortag steckte uns noch in den Knochen und auch am heutigen Tag war Stromsparen angesagt.
Zuerst galt es, in dichtem Auto- und LKW-Verkehr in die Schweiz zu kommen. Dort fanden wir dann schnell die Beschilderung des Aare-Radwegs. Bald konnten wir direkt entlang der Aare bzw. des Aare-Kanals fahren. Ein erstes Highlight war der Klingnauer Stausee. Mit dem Bau des Aare-Kanals nach 1880 wurden die größten Auelandschaften der Schweiz zwischen Klingnau und Koblenz zu einem großen Teil beseitigt. Mit dem Bau des Wasserkraftwerks in Klingnau entstand der Klingnauer Stausee, der durch die Sedimente jedoch schon bald nach seinem Bau teilweise verlandete. Diese Landschaft aus Schlickbänken, Schilffeldern und Auenwald ist für viele durchreisende Wat- und Wasservögel sehr attraktiv als Rastplatz oder Winterquartier. So wunderte es uns nicht, dass wir etliche Vogelbeobachter mit Teleskopen und Fernrohren saßen. Schon mit bloßem Auge war der Vogelreichtum beeindruckend.
Zum Teil konnten wir nicht direkt an der Aaare fahren, dann mussten wir teilweise auf die angrenzenden Hügel bzw. Berge ausweichen.
Bei einer der zum Teil schnellen Abfahrten meinte ich eine Unwucht zu spüren. Die Gefühl verstärkte sich. Als wir in Brugg zufällig an einem Radladen vorbeikamen, hielten wir an und entdeckten, dass der unplattbare Hinterradreifen an der Seite anfing aufzureißen. Da war ich doch ziemlich enttäuscht, da ich immer darauf achte, dass genügend Luftdruck in den Reifen ist, damit an den Reifenflanken keine Schäden entstehen.
Wir hatten wieder einmal Glück, denn die Velovewerkstatt konnte uns mit einem Mantel aushelfen. Der stammt von der mir bis dahin völlig unbekannten Firma Mitas, die ihre Fahrradreifen laut Internetinformation in der Tschechien fertigt.
Ich baute rasch das Hinterrad aus und machte den alten Mantel runter. Dann ließen wir den Mantel wechseln – mit Kompressor ging das doch besser als mit unserer kleinen Handpumpe. Der Aus- und Einbau ging rasch – inzwischen habe ich schon viel zu viel unfreiweillige Übung darin.
Nach 20 Minuten konnten wir weiterfahren. In Brugg schauten wir noch kurz über die Spuren der Römer.
Eine Mittagspause machten wir an der Aare mit Blick auf Schloss Wildegg.
Weiter entlang der Aare radelnd entdeckten wir das Schloss Biberstein. Der Wasserlauf unter dem Eingang waren sehr eindrücklich.
Wir durchquerten Aarau und es war doch schade, dass wir vom Vortag noch etwas angestrengt waren und die Strecke zu lang für einen ausgiebigen Besuch war.
Der Wechsel zwischen Naturerlebnis und spannenden Bauwerken war sehr interessant.
Nächster bedeutender Ort war Olten. An einem Brunnen konnten wir glücklicherweise den Wassersack nachfüllen. Der schwülwarme Morgen hatte seine Spuren hinterlassen.
Die letzten Kilometer nach Egerkingen waren für mich recht anstrengend. Ich hatte mich wundgesessen und mir tat zunehmend der Hintern weh. Ich war deshalb sehr froh als wir beim Hotel ankamen und ich nach dem Duschen erst einmal auf dem Bauch liegen konnte.
Nach einem erlebnisreichen Frühstück besorgten wir uns in Tuttlingen noch ein paar Brötchen und verließen dann die Stadt direkt an der Donau entlang.
Die Donauversickerung zwischen Immendingen und Möhringen ließen wir uns nicht entgehen. Es ist doch sehr beeindruckend, wie ein Flüsschen verschwindet. Auch der Gedanke, dass damit die Wasserscheide zum Rhein überwunden wird, ist faszinierend.
Wie folgten weiter der Donau. Erst rund 10 Kilometer vor der Quelle in Donaueschingen (bzw. dem Zusammenfluss von Brigach und Breg) in Neudingen bogen wir vom Donauradweg ab.
In Fürstenberg erreichten wir den höchsten Punkt des Tages. Die ersten 20 Kilometer sind wir ohne Motor gefahren, um genug Strom für den Rest des Tages zu haben. Bei der Auffahrt nach Fürstenberg waren wir sehr froh, dass wir uns kräftig helfen lassen konnten.
Hinter Fürstenberg ging es dann bergab in den Schwarzwald in Richtung Blumberg. In Blumberg-Zollhaus schauten wir die Sauschwänzlebahn an.
Nach einem Kaffee fuhren wir durch das Gewerbegebiet in Zollhaus. Danach querten wir die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein und sausten mit Blick auf die Viadukte der Sauschwänzlebahn auf der Landesstraße hinab ins Tal. Schnellstmöglich bogen wir an der Kreuzung mit der B314 wieder auf einen Wirtschaftsweg, da auf der Landesstraße einiger Verkehr herrschte. So erreichten wir den Bahnhof Fützen, der die zentrale Betriebseinheit der Sauschwänzlesbahn ist. Dort war ein Gleisbauzug in Betrieb – die Infrastruktur wird also erhalten.
Wir fuhren weiter Richtung Wutachtal und waren bald über dem Kreiskehrtunnel Stockhalde.
Nach diesem „Pufferküsser“-Halt fuhren wir weiter ins Wutachtal. Die Fahrt im Tal macht jedes mal wieder Spaß.
Auch wenn es sich am Ende ein wenig zog… wir erreichten schließlich Waldshut. Nach dem Duschen gingen wie zum Essen in ein Restaurant mit Blick auf den Rhein.
Nach einem kurzen Einkauf gingen wir bald ins Bett – auch die morgige Tour ist etwas länger, so dass wir wieder sparsam mit dem Strom sein müssen.
Von der Jugendherberge sausten wir zurück und hinunter zur Donau. Auf dem Donauradweg verließen wir Sigmaringen in Richtung Tuttlingen. Auf der Strecke durchbricht die Donau die schwäbische Alb.
In den Fürstlichen Anlagen in Inzigkofen schauten wir uns von der sogenannten Teufelsbrücke aus die beeindruckende Landschaft an.
Meist eben, teilweise aber auch mit kräftigen Steigungen fuhren wir donauaufwärts. Dabei waren wir teilweise auf der alten Landesstraße unterwegs.
Fast immer wenn das Tal sich etwas aufweitet, werden die Flächen bewirtschaftet und entsprechend sind auch Gehöfte zu sehen.
Die Felsen und Burgen waren sehr beeindruckend.
Als Ankündigung für das Kloster Beuron schauten wir uns die Mauruskapelle an und bewunderten die 2019 restaurierten Bilder und Bemahlungen.
Das Kloster Beuron wird noch immer als Kloster betrieben. wir haben uns den Friedhof und die Kirche angesehen und waren von der Stille und Schönheit beeindruckt.
Nachdem wir die Kirche angeschaut hatten, gingen wir in eine angrenzende Gartenwirtschaft mit Radladen. Nach einem kleinen Mittagsessen frage ich im Radladen, ob wir einen Inbus-Schlüssel bekommen könnten, um den hinteren Ständer festzuschrauben. Uns wurde trotz Mittagspause gerne geholfen und so konnten wir noch klapperärmer weiterfahren.
In Tuttlingen konnten wir unser Rad im Hotel abstellen und für das Abendessen etwas einkaufen. Außerdem schaffte ich es noch, mir die Haare schneiden zu lassen. Damit ist es mir dann Morgen über den Schwarzwald hoffentlich nicht zu warm.
Bei einem ausgedehnten Frühstück im Freien genossen wir das leckere Essen und den Blick auf das Kloster. Damit der Tag schon vorweggenommen wurde, kamen aus einer Wolke ein paar Regentropfen.
Durch eine ruhige Nacht und das leckere Frühstück gestärkt, fuhren wir zurück zum Donauradweg. Im Nachbarort Rechtenstein sahen wir schon die nächste Burg und Kirche.
Trotz manch dunkler Wolke fuhren wir gut gelaunt der Donau entlang. Im Ortsteil Zell von Riedlingen sahen wir einen lustigen Fahrradbrunnen.
In Riedlingen schauten wir uns die schöne Innenstadt an. Zum leichten Entsetzen der Bäckereifachverkäuferin aßen wir eine Seele mit Salz und Kümmel zum Kaffee. Ich habe überlegt ob ich von meiner Oma erzählen soll, die Brezeln gerne in Kaffee getunkt hat. Mit einer Butterbrezel geht das auch sehr gut …
In Riedlingen erlebten wir dann auch einen Feuerwehreinsatz der besonderen Art. An einem Haus lag ein Storch am Schornstein. Ein weiterer Storch saß auf dem Dach und schaute nach diesem. Dann kam die Feuerwehr mit Drehleiter und barg den Storch der beim Schornstein lag. Es war ein Plastikstorch…
Nach diesem dramatischen Erlebnis machten wir uns wieder auf den Weg. Die Wolken wurden zusehens dunkler und der Wind war teilweise ziemlich kräftig. Von den Hängegärten von Schloss Neufra aus, schauten wir über die Donauebene.
Kurz vor Sigmaringen machten wir Mittagspause, obwohl ersten Tropfen fielen. Von einem anderen Radler wurden wir auf einen italienischen Feinkostladen im angrenzenden Gewerbegebiet hingewiesen, bei dem es auch leckeren Kaffee gäbe.
Wir entschlossen uns dann doch, direkt nach Sigmaringen weiterzufahren. Leider mussten wir bei der Pause feststellen, dass eine Schraube der Ortlieb-Halterung verschwunden war. Mit einem Spanngurt machten wir eine provisorische Sicherung.
In Sigmaringen war die Stadt richtig voll. Trotzdem besichtigten wir das Schloss. Es gehört dann doch dazu.
Nach dem Schlossbesuch fuhren wir zum nächsten im Internet angezeigten Radladen. Dort konnte uns glücklicherweise mit einer soliden Notreperatur die Ortlieb-Tasche gerettet werden.
Danach fuhren wir auf den Berg zur Jugendherberge. Dort konnten wir das Fahrrad verräumen und zusammen mit einem Fußball-Trainingscamp gab es bald Abendessen. Die Lasagne war lecker und ich habe mich auch über die Salatbar und die Milchreis mit Zucker und Zimt als Nachtisch sehr gefreut. Das habe ich schon lange nicht mehr gegessen.