Liegeräder auf dem Freigelände der Eurobike (Bild: Klaus Dapp)
Dank einer Presseakkreditierung für Blogger konnte ich die Fahrrad-Fachmesse Eurobike dieses Jahr an einem Fachbesuchertag besuchen. Das bot Gelegenheit, wieder einmal bei HP vorbei zu schauen. Außerdem habe ich mich beim Zubehör bzw. bei Zulieferern umgesehen und die Stände des Bundesverkehrsministeriums und von Interessensverbänden wie dem ADFC besucht. Wie immer war die Zeit zu kurz, um alle spannenden Neuigkeiten zu sehen… und ich kann von dem Gesehenen nur einen kleinen Auszug wiedergeben.
„Einspurer-Ecke“ am Stand von HP Velotechnik (Bild: Klaus Dapp)
HP Velotechnik zeigte sein großes Programm und damit vor allem Dreiräder. Wie in den letzten Jahren gabe es auch wieder eine „Einspurer-Ecke“. Im Vordergrund stand der neue Scorpion. Nach HP-Aussage „das leichte, tiefe Sport-Trike mit Hinterradfederung“. Auch am Fachbesuchertag war viel am Stand los – es scheint also durchaus Interesse an den Rädern zu geben.
Ich hatte nette Gespräch am Stand mit Alexander Kraft und Heiko Truppel – leider waren wir uns einig, dass es bei den einspurigen Liegerädern bei HP Nichts wirklich Neues gibt. Aber beide haben mich neugierig auf den neuen Scorpion gemacht. Ich werde auf der Spezialradmesse in Germersheim mal ein paar Runden drehen müssen …
Neue HP-Schutzhülle für die Bremse (Bild: Klaus Dapp)
Ob ich die für Trikes angebotene neue Schutzhülle für die Bremse brauche, muss ich noch überlegen. Der Obenlenker des Grasshoppers ist ja nicht wesentlich anders aufgebbaut.
Edellux Plätzchen bei Schmidts Nabendynamo (Bild: Klaus Dapp)
Wirklich lecker waren die Plätzchen bei Schmidts Nabendynamo. Ich bin immer wieder gerne am Stand und schau mir an, wie Herr Schmidt und sein Team die wirklich zuverlässigen Produkte noch besser werden.
Rohloff Schaltung mit Zahnriemen (Bild: Klaus Dapp)
Am Beispiel der Firma Rohloff stellt sich für mich immer wieder die Frage, ob Pioniere der Fahrradtechnik in Gefahr sind, von der Konkurrenz ein- oder überholt zu werden.
Rohloff baut seit Ende 1996 mit der Speedhub 500/14 eine funktionierende wartungsarme und langlebige Nabenschaltung. Inzwischen sind weit mehr als 200.000 Schaltungen im Einsatz. Bereits seit einigen Jahren baut Shimano sein Sortiment an Nabenschaltungen aus und tritt dadurch zunehmend auch im „Premium-Sektor“ der Nabenschaltungen als Konkurrent auf.
Seit 2012 konkurriert mit den Pinion-Tretlagerschaltungen ein weiterer Hersteller aus Deutschland im „Premium-Sektor“ der Schaltungen. Dabei bietet Pinion zunehmend auch preisgünstigere Modelle an.
Dass der Konkurrenzkampf hart ist, zeigten die Gespräche an beiden Ständen. Es ging im Wesentlichen um die Vor- und Nachteile der beiden Anbieter im Vergleich. Dabei betont Rohloff die Zuverlässigkeit mit Verweis auf die langen Laufzeiten, die 25 jährige Firmengeschichte und dem Motto „No Slogans just facts“. Pinion unterstreicht seine Innovationskraft, die Qualitätsansprüche der Automobilindustrie als Maßstab und gibt eine 5-jährige Garantie, solange das Eingangsdrehmoment von 250Nm und das Fahrergewicht von 110kg inkl. Rucksack nicht überschritten wird. Dazu führt Pinion weiter aus, dass die Schaltung prinzipiell für jeden Einsatzzweck freigegeben ist. „Allerdings muss klar sein, dass Lastspitzen, die z.B. Hängenbleiben mit dem Pedal an einem Hindernis oder aufgrund eines Sturzes entstehen, unter Umständen das maximale Eingangsdrehmoment überschreiten und zu einer Beschädigung des Getriebes führen können“. Meine Frage, ob Liegeräder in dieser Hinsicht ein Problem darstellen, u.a. da sie (etwas) schwer sind als normale Räder, konnte am Stand nicht beantwortet werden. Dies sei auch derzeit nicht relevant, da kein Anbieter die Schaltung regulär anbiete. Mich irritiert, dass das Fahrergewicht so beschränkt wird – da war ich (beim Einkaufen mit vollem Rucksack) schon deutlich schwerer auf meinen „Normalrädern“ unterwegs.
Mit der Pinion habe ich keine persönlichen Erfahrungen zur Zuverlässigkeit. Bei meinen Rohloff-Schaltungen in unterschiedlichen Rädern kann ich davon berichten, dass Rohloff auch Uraltmodelle noch mit Verbesserungen der aktuellen Serien nachrüstet und der Werksservice bei mir dabei auch kostenlos einen undichten Dichtungsring kostenfrei ersetzt hat. Außerdem entwickelt auch Rohloff seine Schaltung weiter. So gibt es beispielsweise seit kurzem auch für das 13er Ritzel ein Stecksystem statt dem bisherigen Schraubsystem. Damit lässt sich das Ritzel drehen und damit seine Lebensdauer verdoppeln.
Ich hoffe, dass Rohloff seine hohe Qualität und den guten Service auch bei weiter zunehmender Konkurrenz halten kann… und bin gespannt, wie sich Pinion weiterentwickelt.